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Wirkungen der Ausbildungsplatzförderprogramme des Hessischen ...

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<strong>Wirkungen</strong> <strong>der</strong> Ausbildungsplatzför<strong>der</strong>programme<br />

Vergleichsweise häufig wird im Altbewerberprogramm eine unzureichende schulische<br />

Grundqualifikation bzw. eine eingeschränkte Lernbereitschaft o<strong>der</strong> -fähigkeit<br />

als Grund für einen Mehraufwand genannt. Dies kann – zumin<strong>des</strong>t für den Kreis <strong>der</strong><br />

Mehraufwand verursachenden Auszubildenden – als Hinweis gewertet werden,<br />

dass <strong>der</strong> oben betrachtete Schulabschluss allein das Ausbildungsniveau <strong>des</strong> Jugendlichen<br />

nur unzureichend beschreibt. 47<br />

Mängel bei den sozialen Kompetenzen bzw. <strong>der</strong> Teamfähigkeit finden sich vergleichsweise<br />

häufig bei den Auszubildenden aus Insolvenzbetrieben. Die Ursache<br />

könnte darin bestehen, dass die Auszubildenden durch den Herkunftsbetrieb geprägt<br />

wurden, <strong>des</strong>sen Betriebskultur sich eventuell von <strong>der</strong> <strong>des</strong> neuen Betriebs unterscheidet.<br />

4.2.7 Zusammenfassung <strong>der</strong> Befragungsergebnisse<br />

Das Altbewerberprogramm weicht in <strong>der</strong> Beurteilung seiner Umsetzung, <strong>der</strong> soziodemografischen<br />

Zusammensetzung <strong>der</strong> Auszubildenden sowie den erzielten<br />

Ausbildungserfolgen nur geringfügig von den an<strong>der</strong>en beiden Programmen ab. Über<br />

ein Drittel <strong>der</strong> Auszubildenden hat das BGJ besucht o<strong>der</strong> am EGJ teilgenommen,<br />

fast ein Viertel hat vor Eintritt in das Programm bereits eine Ausbildung abgebrochen.<br />

Die Mehrzahl <strong>der</strong> geför<strong>der</strong>ten Betriebe sind Kleinstbetriebe (unter 10 Beschäftigten),<br />

die überwiegend dem IHK-Bereich angehören und nicht dem Handwerk.<br />

Freie Berufe haben an den Ausbildungsbetrieben einen Anteil von rund 16 %. Es<br />

dominieren kaufmännische Berufe und personenbezogene Dienstleistungen (z. B.<br />

Körperpflege- und Gesundheitsdienstberufe). Der Hinweis auf die För<strong>der</strong>möglichkeit<br />

eines Altbewerbers erfolgt am häufigsten über die Geschäftsstellen <strong>der</strong> Agentur für<br />

Arbeit. Abbrüche <strong>der</strong> (geför<strong>der</strong>ten) Ausbildung sind bei den Altbewerbern etwas höher<br />

als in den beiden an<strong>der</strong>en För<strong>der</strong>programmen. Die För<strong>der</strong>ung gab im Altbewerberprogramm<br />

am stärksten den Ausschlag, einen Auszubildenden einzustellen.<br />

Als kritisch wird zum Teil die Größe <strong>der</strong> Zielgruppe im Altbewerberprogramm gesehen,<br />

die z. B auch Realschüler umfasst. Diese könnte zur Verdrängung hinsichtlich<br />

ihrer schulischen Leistungen schwächerer Erstbewerber führen, die dann zunächst<br />

z. B. in einer Einstiegsqualifizierung für Jugendliche o<strong>der</strong> im Berufsgrundbildungsjahr<br />

BGJ verbleiben, um dann im Folgejahr ebenfalls im Altbewerberprogramm för<strong>der</strong>fähig<br />

zu sein. In diesem Fall verschafft sich das Programm seine eigenen För<strong>der</strong>fälle.<br />

Darauf zu reagieren, indem För<strong>der</strong>möglichkeiten auch für schwächere aktuelle<br />

Schulabgänger eingerichtet werden – so for<strong>der</strong>n es einige <strong>der</strong> befragten Experten<br />

– birgt allerdings die Gefahr, das För<strong>der</strong>volumen weiter zu vergrößern.<br />

47 Den Mehraufwand verursachenden Auszubildenden mit Migrationshintergrund wurde häufiger als denen ohne Migrationshintergrund<br />

eine unzureichende schulische Grundqualifikation bescheinigt. Es ist davon auszugehen, dass hierfür<br />

Sprachprobleme bzw. Mängel in <strong>der</strong> Ausdrucksfähigkeit und Rechtschreibung verantwortlich sind.<br />

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