PDF - HA Hessen Agentur GmbH

Auswirkungen der Konjunkturprogramme für Hessen
2 Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Lage
Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung verlief in den Jahren 2008 und 2009 turbulent.
Prägend waren die Finanzmarktprobleme in den USA, die sich rasch zur internationalen
Finanz- und Wirtschaftskrise auswuchsen. Deutschland erlebte den massivsten
Rückgang der Wirtschaftsleistung seit Bestehen der Bundesrepublik. 2 Diesem
Abwärtssog konnte sich auch die stark international ausgerichtete Wirtschaft
Hessens nicht entziehen.
Nach vorläufigen Ergebnissen des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen
der Länder fiel das hessische Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2009 gegenüber
dem Vorjahr preisbereinigt um 4,3 % geringer aus. Auf Bundesebene war der Rückgang
der Wirtschaftsleistung in diesem Zeitraum mit minus 4,9 % 3 sogar noch deutlicher.
Die Ausfuhren Hessens lagen 2009 nach vorläufigen Ergebnissen des Hessischen
Statistischen Landesamtes nominal um 15,4 % unter dem Vorjahresniveau.
Eine Betrachtung des Verarbeitenden Gewerbes in Hessen zeigt, dass die Entwicklung
des Auftragseingangs bereits im Verlauf des 1. Halbjahres 2008 abwärts gerichtet
war (vgl. Abbildung 1). Im Herbst 2008 brach der Auftragseingang dann massiv
ein. Dies gilt sowohl für die Bestellungen aus dem Ausland als auch für die Binnennachfrage.
Die Auftragseingänge im Dezember des Jahres 2009 übertrafen
dann aber wieder die Auftragseingänge des entsprechenden Vorjahresmonats um
9,2 %. Dennoch blieben die gesamten preisbereinigten Auftragseingänge des hessischen
Verarbeitenden Gewerbes im Jahr 2009 um 11,3 % hinter denen des Vorjahres
zurück, diejenigen aus dem Inland um 9,5 % und diejenigen aus dem Ausland
um 12,6 %. Insofern war für das Jahr 2009 nur eine mäßige Verbesserung der
wirtschaftlichen Situation festzustellen. Der beträchtliche Anstieg des Auftragseingangs
im Juli 2009 ist nach den Angaben des Hessischen Statistischen Landesamtes
auf außergewöhnliche Großaufträge im sonstigen Fahrzeugbau zurückzuführen
gewesen. Die Auftragseingänge im Februar des Jahres 2010 haben nach vorläufigen
Ergebnissen insgesamt um 17,1 % über den relativ geringen Auftragseingängen
des entsprechenden Vorjahresmonats gelegen.
2 Vgl. Räth, N. (2009).
3 Revidierter Wert für die Bundesebene.
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