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PDF - HA Hessen Agentur GmbH

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<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Standortentwicklung –<br />

Effekte der Leistungserstellung: Die Infrastrukturinvestitionen der öffentlichen Hand<br />

stellen im volkswirtschaftlichen Zusammenhang einen Binnennachfrageimpuls für<br />

die wirtschaftliche Entwicklung dar. Der konjunkturpolitische Impuls wird zunächst<br />

bei den Auftragnehmern wirksam, welche die Infrastrukturvorhaben der öffentlichen<br />

Hand umsetzen (direkter Effekt). Aufgrund des überwiegend baulichen Charakters<br />

der Investitionsmaßnahmen der aktuellen Konjunkturprogramme von Bund und<br />

Land <strong>Hessen</strong> profitiert das Baugewerbe in besonderem Maße. Der Leistungserstellungsprozess<br />

durch die Auftragnehmer hängt außerdem von der Verfügbarkeit notwendiger<br />

Vorleistungen oder Investitionsgüter ab. Wenn seitens der Auftragnehmer<br />

der öffentlichen Hand zusätzliche Nachfrage nach Vorleistungen oder Investitionsgütern<br />

generiert wird, bedingen deren Erbringung bzw. Herstellung Produktionstätigkeiten<br />

auf einer vorgelagerten Stufe der Wertschöpfungskette (indirekter Effekt).<br />

Mit der Produktion einher gehen Beschäftigungseffekte und Einkommen für die Erwerbstätigen.<br />

Diese positiven Beschäftigungs- und Einkommenseffekte begünstigen<br />

ihrerseits die private Binnennachfrage nach Konsumgütern durch die Endkonsumenten<br />

(induzierter Effekt). Über mehrere Perioden hinweg kann der primäre Nachfrageimpuls<br />

der Investitionen der öffentlichen Hand so auf verschiedene Branchen<br />

ausgedehnt und vervielfacht werden („Multiplikator“-Effekt). Schlägt sich der Nachfrageimpuls<br />

über die Leistungserstellung zugleich in einem erhöhten Bedarf an Investitionsgütern<br />

nieder, weil die Unternehmen ihre Produktionskapazitäten steigern,<br />

vergrößert sich zudem der gesamtwirtschaftliche Kapitalstock („Akzelerator“-<br />

Prozess). Im Idealfall stabilisieren die Investitionen der öffentlichen Hand verstärkt<br />

durch Multiplikatoreffekte und Akzelerator-Prozesse die konjunkturelle Entwicklung<br />

und tragen zum wirtschaftlichen Aufschwung bei.<br />

Effekte der Leistungsabgabe: Die infrastrukturellen Voraussetzungen an einem<br />

Standort stellen Rahmenbedingungen des wirtschaftlichen Handels dar und sind<br />

somit von hoher Bedeutung für die regionale und gesamtwirtschaftliche Entwicklung.<br />

Die Infrastrukturausstattung einer Region bestimmt wesentlich deren Image und deren<br />

Standortattraktivität. Die Infrastrukturausstattung als Teil des gesamtwirtschaftlichen<br />

Kapitalstocks beeinflusst darüber hinaus die regionalen Produktionstätigkeiten<br />

und die Wachstumschancen der regionalen Wirtschaft. So können Infrastrukturinvestitionen<br />

einerseits eine Erhöhung der Produktivität des eingesetzten Kapitals privater<br />

Investoren bewirken, andererseits aber auch eine Erweiterung der gesamtwirtschaftlichen<br />

Produktionskapazitäten ermöglichen.<br />

Ob und in welchem Umfang diese idealtypischen Effekte von Infrastrukturinvestitionen<br />

eintreten, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Restriktiv wirken sich unter<br />

anderem „Sickerverluste“ – beispielsweise durch das Sparverhalten, Steuern und<br />

Abgaben oder auch durch Importe aus anderen Regionen – aus, da sie die nachfrageseitig<br />

erhoffte Wirkung schmälern. Den Erfolg von antizyklischen Staatsausgaben<br />

können weiterhin so genannte „Crowding-out-Effekte“ beeinträchtigen, indem sie zu<br />

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