Stadt an Fluss, Straße und Schiene - Bezirk Oberfranken
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Dieser Schwung währte aber, wie es scheint, nicht allzu l<strong>an</strong>ge.<br />
Die Schützengesellschaft erlahmte in den 1820er Jahren, <strong>und</strong><br />
der Magistrat, der 1818 mühsam die Erhebung in den R<strong>an</strong>g<br />
einer <strong>Stadt</strong> II. Klasse errungen hatte, ließ Lichtenfels 1828 in<br />
die III. Klasse zurückstufen. Einen dauerhaften Aufschwung<br />
bescherte der <strong>Stadt</strong> erst der Bahnbau.<br />
Eisenbahnknoten <strong>und</strong> Korbstadt<br />
Nachdem im Oktober 1841 die Vermessungsarbeiten für die<br />
Eisenbahn begonnen hatten, wurde im Februar 1846 die<br />
Strecke Bamberg-Lichtenfels als Teil der Ludwig-Süd-Nord-<br />
Bahn eröffnet; im Oktober 1846 folgte der Abschnitt Lichtenfels-Kulmbach-Neuenmarkt,<br />
1848 das letzte Stück zur<br />
bayerisch-sächsischen Grenze bei Hof. Von dieser Zeit <strong>an</strong><br />
war Lichtenfels mit der Hauptstadt München, mit Augsburg<br />
<strong>und</strong> Nürnberg ebenso wie mit den sächsischen H<strong>an</strong>delszentren<br />
<strong>und</strong> Industriestädten verb<strong>und</strong>en. Überdies diente Lichtenfels<br />
gleichsam als Station für die Residenzstadt Coburg;<br />
Kutschen st<strong>an</strong>den am Vorplatz bereit, die Reisenden dorthin<br />
zu tr<strong>an</strong>sportieren. Ab Frühjahr 1859 fuhr die <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs von einem<br />
privaten Unternehmen betriebene Werrabahn, die 1895<br />
preußische Staatsbahn wurde, Personen <strong>und</strong> Güter von Lichtenfels<br />
nach Coburg - <strong>und</strong> weiter über Eisfeld, Hildburghausen<br />
<strong>und</strong> Meiningen bis nach Eisenach. Da die Werrabahngesellschaft<br />
<strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs nicht bereit war, ihre Geschäfte in Lichtenfels<br />
durch die bayerische Bahn abwickeln zu lassen, gab es bis<br />
1891 zwei Bahnverwaltungen, zwei Lokschuppen <strong>und</strong> zwei<br />
Werkstätten.<br />
Nahe Lichtenfels, genauer: bei der benachbarten Station<br />
Hochstadt (später Hochstadt-Marktzeuln), zweigte ab 1861<br />
von der Ludwig-Süd-Nord-Bahn eine Stichbahn nach G<strong>und</strong>elsdorf<br />
bei Kronach ab, die bald bis nach Stockheim mit seinen<br />
Steinkohlegruben verlängert wurde. Nach l<strong>an</strong>gwierigen<br />
Gemüsest<strong>an</strong>d am Lichtenfelser Marktplatz, um 1950.<br />
Lieferung von Sp<strong>an</strong>körben aus Mistelfeld <strong>an</strong> ein Lichtenfelser Korbh<strong>an</strong>delshaus, um 1910.<br />
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