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Stadt an Fluss, Straße und Schiene - Bezirk Oberfranken

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lich, wie sehr die Veränderungen jener Jahre in den Lebensalltag<br />

jedes Untert<strong>an</strong>en hineinreichten. Der Friedhof, seit<br />

Jahrh<strong>und</strong>erten rings um die Pfarrkirche, wurde auf freies<br />

Feld verlegt; längs der L<strong>an</strong>dstraße ließ der <strong>Stadt</strong>rat eine Allee<br />

pfl<strong>an</strong>zen, der <strong>Stadt</strong>graben wurde in Gärten verw<strong>an</strong>delt <strong>und</strong><br />

staatliche Liegenschaften <strong>an</strong> Privatleute verkauft. Der Lichtenfelser<br />

Forst befinde sich in desaströsem Zust<strong>an</strong>d, urteilte<br />

1803 ein kurbayerischer Beamter, der den Wald auf l<strong>an</strong>ge<br />

Sicht in seinem Best<strong>an</strong>d gefährdet sah. Radikal reduzierte<br />

daraufhin Kurfürst Maximili<strong>an</strong> IV. Joseph den Anspruch auf<br />

Bau- <strong>und</strong> Brennholz, den die Lichtenfelser <strong>und</strong> die Bewohner<br />

mehrerer Dörfer ringsum genossen. Die Betroffenen, die sich<br />

existentiell bedroht sahen, beschritten den l<strong>an</strong>gwierigen Klageweg,<br />

bis schließlich 1810 der bayerische König einlenkte<br />

<strong>und</strong> sie durch Zuweisung von Forstteilen entschädigte. Um<br />

Liefernde Korbmacher am Lichtenfelser Bahnhofsplatz, 1908. Im<br />

Hintergr<strong>und</strong> links ein Dienstwohngebäude der Eisenbahn, rechts<br />

das Wohn- <strong>und</strong> Geschäftshaus der Korbhändlerfamilie Pauson.<br />

die gleiche Zeit traf die Aufhebung der Benediktinerabtei<br />

B<strong>an</strong>z <strong>und</strong> der Zisterze L<strong>an</strong>gheim etliche Lichtenfelser H<strong>an</strong>dwerker,<br />

während m<strong>an</strong>cher Bürger den Ausverkauf der geistlichen<br />

Institutionen nutzte, um bewegliches wie unbewegliches<br />

Gut günstig zu kaufen.<br />

Aufs G<strong>an</strong>ze gesehen, profitierte die <strong>Stadt</strong> eher von den Veränderungen<br />

der 1802 einsetzenden Umbruchszeit. Denn <strong>an</strong>ders<br />

als die Nachbarstädte Burgkunstadt <strong>und</strong> Staffelstein<br />

blieb Lichtenfels Amtssitz, <strong>und</strong> neben dem 1804 gegründeten<br />

L<strong>an</strong>dgericht <strong>und</strong> dem Rentamt saß hier ein L<strong>an</strong>dkommissär,<br />

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