Stadt an Fluss, Straße und Schiene - Bezirk Oberfranken

Der Kastner, der für die Verwaltung des hochstiftischen Besitzes
in seinem Amtssprengel zuständig war, residierte ebenfalls
am Marktplatz. Der Kastenhof war aus einem 1608 vom
Fürstbischof erworbenen Bürgerhaus erwachsen, das in der
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts binnen weniger Jahrzehnte
zweimal erheblich erweitert wurde. Als Getreidespeicher
des Kastenamts diente das 1555/56 errichtete Sternbergsche
Schloss auf dem Knopsberg, das von dieser Nutzung seinen
Namen erhielt: Kastenboden.
Für das wirtschaftliche Leben der Landstadt spielte der Fluss
eine bedeutsame Rolle. In Lichtenfels legten die Flößer an,
die Holz aus dem Frankenwald Richtung Untermain transportierten.
Auch wurden hier Stämme aus dem Lichtenfelser
Forst zu Flößen gefügt. Der Holzhandel bildete für die betuchteren
Einwohner eine wichtige Einnahmequelle.
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Daneben beherrschten, wie in fränkischen Landstädten üblich,
das Kleinhandwerk, das keine hervorstechenden Besonderheiten
aufwies, und die Landwirtschaft das Bild, dazu die
Produktion und der Verkauf von Bier. Gerade dieser Erwerbszweig
der Bürgerschaft war seit dem ausgehenden Mittelalter
durch die Konkurrenz der nahen Klöster Banz und
Langheim, des adligen Dorfes Schney und mancher anderer
Orte bedroht.
Wandel im frühen 19. Jahrhundert
Die Grundstrukturen der Stadt blieben in der frühen Neuzeit
lange Zeit stabil, sie erstarrten geradezu. Um so einschneidender
waren die Wandlungen des beginnenden 19. Jahrhunderts.
Ein Blick auf das Lichtenfels dieser Zeit macht deut-