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Experimentelle intravaskuläre Gentherapie von malignen ZNS ...

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1. Einleitung 6<br />

(CLAYTON, et al., 1993; SIEBERS et al., 1997; MULLEN et al., 2000), aber auch die<br />

Einkapselung <strong>von</strong> rekombinanten Zellen zur Übertragung <strong>von</strong> therapeutischen<br />

Genprodukten, wie humane (CHANG et al., 1993) oder mausartige (AL-HENDY et al., 1995)<br />

Wachstumshormone bzw. der menschliche Gerinnungsfaktor IX (LIU et al., 1993; HORTELANO<br />

et al.,1996), in Alginat ein. Die Einkapselung <strong>von</strong> Langerhans’schen Inselzellen in protektiven<br />

Alginat-Mikrokapseln wurde erstmals <strong>von</strong> LIM UND SUN (1980) erwähnt. Diese<br />

Wissenschaftler erzielten Erfolge bei der Einkapselung lebender Inselzellen in eine<br />

semipermeable Membran, die aus vernetztem Alginat gebildet wurde. Da Alginat aufgrund<br />

seiner chemischen Struktur die natürliche Umgebung <strong>von</strong> Zellen im Körper sehr gut<br />

nachahmen kann, wurde bereits seit einigen Jahren <strong>von</strong> verschiedenen internationalen<br />

Forschungsgruppen versucht, künstliche Organe auf der Basis <strong>von</strong> Alginatgelen<br />

herzustellen. Für biohybride oder bioartifizielle Organe als neues Konzept für die<br />

biomedizinsche Therapieentwicklung werden lebende, körperfremde Zellen für<br />

therapeutische Anwendungen isoliert, modifiziert und an spezifischen Wirkorten im Patienten<br />

implantiert. In ersten klinischen Studien wurden bespielsweise die bereits erwähnten Insulin<br />

produzierenden Zellen aus Schweinen zur Therapie <strong>von</strong> Diabetes mellitus oder gentechnisch<br />

modifizierte Fibroblasten zur Therapie des Morbus Parkinson, Alzheimer oder Huntington<br />

eingesetzt (HOFFMANN, 1992; LYSAGHT et al., 1994; GALETTI et al., 1995).<br />

Obwohl Alginat die Anforderungen als Zusatzstoff, d.h. als Stabilisator und Verdickungsmittel,<br />

in Nahrungsmitteln, pharmazeutischen Produkten, in der Biotechnologie zum<br />

Einschluss <strong>von</strong> Zellen, in der Medizin und Zahntechnik zur Wundversorgung erfüllt, können<br />

kleinere Mengen an Polyphenolen, die im Alginat enthalten sind, sensitive Zellen schädigen<br />

(SMIDSRØD UND SKJÅK-BRÆK, 1990; Prof. Dr. U. Zimmermann, Universität Würzburg).<br />

Deshalb muss Alginat für moderne therapeutische Verfahren in der Anwendung als<br />

biokompatibles Implantationsmaterial <strong>von</strong> störenden Verunreinigungen, wie Pyrogenen und<br />

immunogenen Stoffen (Proteine und komplexe Kohlenhydrate), befreit werden. Im Hinblick<br />

auf die Protektion vor Immunreaktionen des Wirtes wurden bisher zahlreiche<br />

Mikroverkapselungen <strong>von</strong> eukaryontischen Zellen unternommen, um eine Minimierung <strong>von</strong><br />

Entzündungen, die durch Mikrokapseln hervorgerufen werden, zu erreichen. Denn die<br />

physikalische Immunoisolation mit Hilfe einer semipermeablen Hydrogelmatrix bietet Schutz<br />

vor sofortiger Zerstörung der lebenden, körperfremden Zellen durch das Immunsystem des<br />

Empfängers (KULSENG et al., 1999; SAKAI et al., 2000). Diese Matrix ermöglicht einerseits die<br />

Versorgung der eingeschlossenen Zellen mit Nähr- und Wirkstoffen und die ungehinderte<br />

Passage bzw. Ausschleusung eines therapeutischen Agens (DE VOS et al., 1993).<br />

Andererseits dürfen aber Zellen oder zytotoxische Komponenten des Immunsystems diese

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