In Bewegung bleiben - Solothurner Spitäler AG
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Siebte Ausgabe Oktober 2013<br />
impuls<br />
Das Gesundheitsmagazin der <strong>Solothurner</strong> <strong>Spitäler</strong> <strong>AG</strong> (soH)<br />
<strong>In</strong> <strong>Bewegung</strong> <strong>bleiben</strong><br />
Orthopädie: «Die Entwicklung zur spezialisierten Medizin konsequent vollzogen»<br />
Rheuma: Genesungsfortschritte messbar machen<br />
Orthopädische Rehabilitation: Zurückgewonnene Gelenkigkeit<br />
1
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Editorial/<strong>In</strong>halt<br />
<strong>In</strong> <strong>Bewegung</strong> <strong>bleiben</strong><br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
«Nur in der <strong>Bewegung</strong>, so schmerzlich sie sei, ist Leben», bemerkte<br />
einmal der Basler Historiker Jacob Burckhardt. Das gilt auch für<br />
den Gesundheitsbereich und deswegen haben wir die Orthopädie,<br />
die sich mit dem Stütz- und <strong>Bewegung</strong>sapparat beschäftigt,<br />
als Schwerpunkt gewählt. Pro Gelenk verfügen wir über Spezialisten,<br />
die einen regen Austausch pflegen. Der zunehmende Wissenstransfer<br />
zwischen den Standorten ist unsere Stärke, ergänzt durch<br />
dezentral angebotene Sprechstunden.<br />
Ärzte schildern in dieser Ausgabe den Klinikalltag und beschreiben<br />
die neuesten Diagnose- und Operationsmethoden. Beginnen wir<br />
bei den Füssen, die wir sträflich vernachlässigen – bis sich Schmerzen<br />
einstellen. Einseitige Belastungen setzen heutzutage der Hand<br />
zu. Erfahren Sie, wie bei uns auch komplizierteste Verletzungen so<br />
professionell und routiniert operiert werden, dass die Betroffenen<br />
bald ihre Handlungsfähigkeit zurück erlangen. Im <strong>In</strong>terview skizzieren<br />
zwei Experten den neuesten Stand der Hüftoperationen. Sie<br />
werden heute minimalinvasiv ausgeführt, also möglichst muskelschonend.<br />
Wie sie dadurch «neue Lebensqualität» erlangte, schildert<br />
sodann eine wieder mobil gewordene Patientin.<br />
Mit Rheuma-Erkrankungen beschäftigt sich ein Expertenteam,<br />
dessen verschiedene Sichtweisen die Grundlage für eine an der<br />
individuellen Ausgangslage des Patienten orientierte Rehabilitation<br />
schafft. Physio- und Ergotherapie haben dabei ein gewichtiges<br />
Wort mitzureden, mit gutem Grund: Um gewisse Erkrankungen<br />
schon im Vorfeld zu vermeiden, reicht oftmals eine Art der ständigen<br />
<strong>Bewegung</strong>. Sie muss nur Spass machen.<br />
Eine Gewinn bringende Lektüre wünscht<br />
Martin Häusermann<br />
<strong>In</strong>terview «Die Entwicklung hin zur spezialisierten Medizin konsequent vollzogen» 4<br />
Rheuma Genesungsfortschritte messbar machen 7<br />
Patienten Die neue Leichtigkeit des Seins 8<br />
Vorbeugen Sich angemessen bewegen lernen 9<br />
Fuss Auf Schritt und Tritt 11<br />
Hand Grosse Vielfalt an Heilmethoden 12<br />
Bandscheibe Das Leid mit der Bandscheibe 13<br />
Schulter Sehr gute Ergebnisse bei geringem Risiko für den Patienten 14<br />
Bürgerspital Solothurn<br />
Schöngrünstrasse 42<br />
4500 Solothurn<br />
Tel. 032 627 31 21<br />
Fax 032 627 30 79<br />
info.bss@spital.so.ch<br />
Gesundheitszentrum<br />
Grenchen<br />
Wissbächlistrasse 48<br />
2540 Grenchen<br />
Tel. 032 654 34 34<br />
Fax 032 654 34 15<br />
info.bss@spital.so.ch<br />
Psychiatrische Dienste<br />
Weissensteinstrasse 102<br />
4503 Solothurn<br />
Tel. 032 627 11 11<br />
Fax 032 627 11 00<br />
info.pd@spital.so.ch<br />
Notruf 144<br />
Die Alarmzentrale ist rund um<br />
die Uhr besetzt.<br />
Kantonsspital Olten<br />
Baslerstrasse 150<br />
4600 Olten<br />
Tel. 062 311 41 11<br />
Fax 062 311 54 69<br />
info.kso@spital.so.ch<br />
Spital Dornach<br />
Spitalweg 11<br />
4143 Dornach<br />
Tel. 061 704 44 44<br />
Fax 061 704 45 97<br />
info.do@spital.so.ch<br />
Homepage<br />
www.so-H.ch<br />
Facebook<br />
www.facebook.com/<br />
solothurnerspitaeler<br />
3
<strong>In</strong>terview<br />
«Die Entwicklung hin zur spezialisierten<br />
Medizin konsequent vollzogen»<br />
PD Dr. med. Näder Helmy, Chefarzt Orthopädie am Bürgerspital Solothurn, und<br />
Dr. med. Christoph Schwaller, Chefarzt am Kantonsspital Olten, erläutern verschiedene<br />
Behandlungsansätze in der Hüftchirurgie.<br />
Durch welche Kernkompetenzen zeichnen sich Ihre Kliniken<br />
aus?<br />
Christoph Schwaller: Wir decken sämtliche Bereiche der Orthopädie<br />
und der Traumatologie des <strong>Bewegung</strong>sapparates ab: obere<br />
Extremität, also Schulter bis Hand, untere Extremität, das heisst<br />
Hüfte bis Fuss und Rücken. Nicht dazu zählt der hochgradig spezialisierte<br />
Bereich der Tumorchirurgie. Wir arbeiten aber eng mit<br />
speziellen Tumorzentren und den Universitätskliniken zusammen.<br />
Minimalinvasive Operationen nehmen vor allem in der Hüftchirurgie<br />
zu. Welchen Stellenwert hat diese Methode?<br />
Christoph Schwaller: Man kann diese Eingriffe heute mit Fug<br />
und Recht als «State of the Art» bezeichnen, sie kennzeichnen den<br />
modernsten Stand der Operationstechnik. An den Standorten Olten<br />
und Solothurn werden die Hüftprothesen seit Jahren mit sehr<br />
grossem Erfolg minimalinvasiv implantiert.<br />
Näder Helmy: Es gibt mittlerweile Daten, welche zeigen, dass bei<br />
der minimalinvasiven Hüftchirurgie nicht die Länge des Hautschnittes<br />
entscheidend ist, sondern vielmehr die Schonung der darunterliegenden<br />
Muskulatur. Die Becken-Beinmuskulatur ist der<br />
Motor der Hüfte und diesen gilt es nicht zu verletzen.<br />
Welche Vorteile erwachsen dem Patienten und wo liegen die<br />
Grenzen?<br />
Näder Helmy: Patienten, die gewebeschonend operiert werden,<br />
haben meist weniger Schmerzen und einen geringeren Blutverlust.<br />
Sie sind somit schneller wieder mobil und selbständig. Langfristige<br />
Vorteile können die geringere Narbenbildung, die besseren kosmetischen<br />
Resultate oder aber eine einfachere Revisionsoperation<br />
sein, sollte diese denn nötig werden.<br />
PD Dr. med. Näder Helmy, Chefarzt Orthopädie am Bürgerspital<br />
Solothurn<br />
Christoph Schwaller: Leider gibt es etliche Patientinnen und Patienten,<br />
die sich überschätzen und schon nach kurzer Zeit zur alten<br />
Höchstform auflaufen wollen. Dadurch entsteht das Risiko der<br />
4
<strong>In</strong>terview<br />
Überbeanspruchung des Gelenkes und der Muskeln. Und damit<br />
drohen Komplikationen. Angeborene Hüftdeformationen oder<br />
voroperierte Hüftgelenke können mit der minimalinvasiven Methode<br />
kaum operiert werden. Auch bei einer Prothesenwechseloperation<br />
stösst man mit dieser Methode an Grenzen.<br />
<strong>In</strong>wieweit haben sich die Angebote Ihrer Kliniken verändert?<br />
Christoph Schwaller: Die Aufenthaltsdauer ist massiv zurückgegangen.<br />
Heute kommen die Patienten nach ambulanter Vorabklärung<br />
erst am Tag des Eingriffs in die Klinik. Das spart Zeit und<br />
Geld.<br />
Näder Helmy: Die Orthopädie durchläuft massive Spezialisierungsprozesse.<br />
So geht der Trend weg vom Generalisten, hin zum<br />
Organspezialisten. Pro Gelenk haben wir heute einen Experten<br />
und heben uns so unter Umständen entscheidend von der Einzelpraxis<br />
ab.<br />
eine individuellere Herangehensweise. Die Patienten werden nicht<br />
mehr über einen Leisten geschlagen. Gemeinsam klären wir ab,<br />
welcher Weg zu beschreiten ist, ob operiert werden soll oder ob<br />
man vielleicht auf konservative Weise, also mit Medikamenten,<br />
Spritzen, Physiotherapie und technischen Hilfsmitteln gute Ergebnisse<br />
erzielen kann. Auch wenn die heutigen Implantate sehr<br />
gute Langzeitresultate haben, ist es de facto immer noch besser,<br />
wenn man so lange wie möglich das eigene Gelenk behalten kann.<br />
Stichwort Alterung der Gesellschaft. Vor welchen Herausforderungen<br />
steht die Orthopädie Ihrer Kliniken künftig?<br />
Näder Helmy: Heute sind die Menschen bis ins hohe Alter aktiv,<br />
mit oder ohne Prothese. Erleidet ein Prothesenträger einen Knochenbruch,<br />
der die Stabilität des Implantates beeinflusst, muss ein<br />
grösserer Revisionseingriff erfolgen. Dabei wird die Prothese oft<br />
durch ein längeres Implantat ersetzt. Aber auch Frakturen in der<br />
Nähe der Prothese sind schwierig zu behandeln, muss man doch<br />
bei einem liegenden Implantat den Knochen stabilisieren.<br />
Ein weiterer Grund für eine Zunahme der Wechseloperationen<br />
ist die steigende Lebenserwartung. Oftmals haben heute über<br />
80-Jährige vor 15 bis 20 Jahren Gelenksimplantate erhalten, die<br />
mittlerweile sozusagen verbraucht sind. Es ist demnach vermehrt<br />
mit Zweitoperationen zu rechnen, da die Prothese ersetzt werden<br />
muss. Wechseloperationen werden in etwa zehn Jahren vielleicht<br />
ebenso häufig stattfinden wie Primärimplantationen.<br />
Wie behandeln Sie heutzutage Arthrose?<br />
Christoph Schwaller: Der technische Fortschritt, beispielsweise in<br />
Form der Arthroskopie genannten Gelenkspiegelung, ermöglicht<br />
Dr. med. Christoph Schwaller, Chefarzt Orthopädie Kantonsspital Olten<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Frehner Consulting <strong>AG</strong>, Unternehmensberatung für PR, CH-9014 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 272 60 80, info@frehner-consulting.com Gesamtleitung: Natal Schnetzer Produktion<br />
und <strong>In</strong>seratemarketing: MetroComm <strong>AG</strong>, CH-9001 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 272 80 50, info@metrocomm.ch Chefredaktor: Dr. Stephan Ziegler Texte: Thomas Veser Fotos: Tiziana Secchi,<br />
Hanspeter Bärtschi, Bodo Rüedi, soH, zVg Projektkoordination soH: Oliver Schneider Anzeigenleitung: Herbert Keller Gestaltung: Béatrice Lang. Druck: Vogt-Schild Druck <strong>AG</strong>, CH-4552<br />
Derendingen SO. Auflage: 280‘000 Exemplare Oktober 2013<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der MetroComm <strong>AG</strong><br />
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5
PubliReportage<br />
40 Jahre und ein bisschen mehr –<br />
Herzig <strong>In</strong>terlook <strong>AG</strong> in Aarau<br />
Der Zweithaarspezialist überzeugt mit Fachwissen und Einfühlsamkeit<br />
Das Familienunternehmen Herzig <strong>In</strong>terlook <strong>AG</strong> am Graben<br />
8, in Aarau feiert heuer sein 41-jähriges Jubiläum. Die Nachfolge<br />
ist somit bereits geregelt. Die Herzig <strong>In</strong>terlook <strong>AG</strong> zählt<br />
zum führenden Grosshändler und Hersteller für Zweithaar in<br />
der Schweiz. Mit den beiden Geschäften The Hair Center und<br />
Massima Breastcare Center werden die Kundinnen und Kunden<br />
direkt angesprochen und vor Ort diskret beraten.<br />
„Wie halten Sie diese Arbeit aus?“, wird Norma Aviolat oft von<br />
Kundinnen und Kunden gefragt. Denn Haarverlust hängt häufig<br />
mit einer Erkrankung zusammen. Darauf antwortet die Zweithaarspezialistin:<br />
„Weil ich direkt etwas für Betroffene tun kann.“ Ziel<br />
ist es, mit dem Haarersatz die genau gleiche Frisur herzustellen wie<br />
die vorhandene Frisur - allfällige Wirbel oder graue Strähnchen<br />
werden bei der Perücke an der richtigen Stelle platziert, so dass<br />
Aussenstehende keinen Unterschied entdecken. An einer Perücke<br />
– ausgehend vom Standardmodell – werden bis zu 25 Stunden gearbeitet<br />
bis die Frisur so einzigartig ist wie die Ursprungsfrisur der<br />
Kundin oder des Kunden. Zur umfassenden Beratung gehört auch<br />
die Einführung rund um das Waschen und Pflegen der Perücke.<br />
Eine Nachkontrolle garantiert einen perfekten Sitz des Zweithaars<br />
auch wenn die eigenen Haare wieder nachwachsen.<br />
Unter dem gleichen Dach wie das The Hair Center in Aarau befindet<br />
sich das Massima Breastcare Center, welches externe Brustprothesen<br />
in allen Grössen und für jedes Alter sowie postoperative<br />
Artikel wie Hemden anbietet, bei denen man das Fehlen einer<br />
Brust nicht bemerkt. Diese werden zum Beispiel direkt nach der<br />
Operation getragen, wenn es für das Tragen einer Brustprothese zu<br />
früh ist. Das Massima Breastcare Center ist exklusiver Vertreiber<br />
der äusseren Brustprothesen von Trulife, die optimal passen und<br />
sitzen. <strong>In</strong> separaten modernen Räumen, geschützt vor neugierigen<br />
Blicken, können die Kundinnen alle Artikel in Ruhe kostenlos<br />
und unverbindlich anprobieren und sich bei Fragen an das Fachpersonal<br />
wenden. Diskretion und eine vertrauensvolle Atmosphäre<br />
werden hier gross geschrieben. Eine Voranmeldung ist sowohl im<br />
The Hair Center wie auch im Massima Breastcare Center nötig.<br />
Übrigens, die Herzig <strong>In</strong>terlook <strong>AG</strong> erledigt die Abrechnung<br />
mit den Versicherungen für Haaresatz sowie bei Brustprothesen<br />
etc. für ihre Kundinnen und Kunden. Mehr <strong>In</strong>formationen:<br />
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Im The Hair Center zählen auch Männer zur Kundschaft. „Nicht<br />
jede Kopfform eignet sich, eine Glatze zu tragen und dabei attraktiv<br />
auszusehen“, gibt Norma Aviolat zu bedenken. Eine Fahrt mit<br />
dem Cabriolet oder Schiff ist kein Problem, auch Schwimmen lässt<br />
sich problemlos mit dem Zweithaar. Die Haarpracht verrutscht<br />
nicht. Zur Befestigung existieren verschiedene Methoden welche<br />
sogar bis fünf Wochen Tag und Nacht haltbar sind. Die Kleber<br />
sind alle medizinisch getestet und sehr gut verträglich. Allergische<br />
Reaktionen sind daher nicht zu befürchten. Zu den Kunden von<br />
The Hair Center zählen auch viele Maskenbildner, welche Perücken<br />
für ihr Schauspielerinnen und Schauspieler benötigen.<br />
Durch die Arbeit an der Front im The Hair Center erhält die Firma<br />
wichtige Erkenntnisse und spürt die Bedürfnisse der Kundschaft.<br />
Dieses Wissen fliesst direkt in die Weiterentwicklung von Produkten<br />
der Herzig <strong>In</strong>terlook <strong>AG</strong> ein. Mit seinem grossen Warenlager<br />
ist der Zweihaarspezialist eine gefragte Adresse für Coiffeusen und<br />
Coiffeure, die mit Perücken arbeiten oder für Coiffeurschulen,<br />
die Ausbildungsmaterial und Übungsköpfe benötigen. Die Anfrage<br />
für Zweithaar Seminare ist gross, denn nur mit dem nötigen<br />
Know-How kann Zweithaar perfekt angepasst werden.<br />
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Besuch auf Voranmeldung<br />
62
Rheuma<br />
Genesungsfortschritte<br />
messbar machen<br />
Auf welche Weise rheumatische Erkrankungen überwunden werden können, schildert<br />
Dr. med. Jürg Bernhard, Chefarzt Rehabilitations- und Rheumazentrum.<br />
«Zu uns kommen viele Patientinnen und Patienten mit unklaren<br />
Krankheitsbildern», berichtet der Rheumatologe, <strong>In</strong>ternist und<br />
Reha-Mediziner Jürg Bernhard. Im spitaleigenen Zentrum, das<br />
im Kanton Solothurn die stationäre und in der Tagesklinik die<br />
teilstationäre Rehabilitation gewährleistet, «sorgen wir dafür, dass<br />
die Schmerzen beseitigt werden und eine angemessene Behandlung<br />
eingeleitet wird, sodass die Leute wieder ins normale Leben<br />
zurückfinden.»<br />
Bewährte <strong>In</strong>terdisziplinarität<br />
Weil diese Beschwerden eine Vielzahl von Ursachen haben können,<br />
befassen sich mehrere Spezialisten mit den Erkrankten. Bei<br />
diesem bewährten interdisziplinären Ansatz des Zentrums mit<br />
dem Schwerpunkt muskuloskelettale und neurologische Rehabilitation<br />
sind Rheumatologen, Schmerzspezialisten und Rehabilitationsmediziner<br />
sowie je nach Problemlage Orthopäden, Neurologen<br />
und <strong>In</strong>ternisten im Einsatz. Physio- und Ergotherapeuten, Neuropsychologen,<br />
Ernährungsberater und Logopäden sind gleichfalls<br />
in den Prozess eingebunden.<br />
«Das gemeinsame Vorgehen eröffnet uns verschiedene Sichtweisen<br />
auf ein ganz bestimmtes Problem», bekräftigt Jürg Bernhard.<br />
Vor allem werde auch das jeweilige Umfeld des Patienten in die<br />
Beurteilung systematisch mit einbezogen. «Jeder Experte kann im<br />
Umgang mit dem Patienten andere Aspekte in Erfahrung bringen.<br />
Durch den Austausch entsteht mit der Zeit ein komplexeres Bild<br />
der individuellen Ausgangslage», fügt er hinzu. Als Vorzug der interdisziplinären<br />
Vorgehensweise bezeichnet er die «bedarfsgerechte,<br />
effiziente und patientenorientierte Rehabilitation in Wohnortnähe.»<br />
Dr. med. Jürg Bernhard, Chefarzt Rehabilitations- und Rheumazentrum<br />
Rheuma – dieser Sammelbegriff bezieht sich auf ein breites Spektrum<br />
an Gelenkserkrankungen. Bisweilen werden die Beschwerden<br />
durch Arthritis – Entzündungen der Gelenke – hervorgerufen, in<br />
anderen Fällen ist die Arthrose genannte Gelenksabnutzung dafür<br />
verantwortlich. Viele Rheuma-Patienten leiden im Rückenbereich<br />
unter Erkrankungen, die oft in Form chronischer Muskelverspannungen<br />
das Leben schwer machen.<br />
Vereinbarte Ziele in Einzelschritten erreichen<br />
Den individuellen Wünschen und Zielen der Patienten bringt das<br />
Team Bernhards Worten nach besondere Aufmerksamkeit entgegen.<br />
«Wir peilen ein Globalziel an und vereinbaren dazu mit<br />
dem Patienten, wo er seinen Vorstellungen nach in drei oder vier<br />
Wochen stehen soll.» Dazu definiere man kurzfristig erreichbare<br />
Nahziele. Ob diese tatsächlich erreicht wurden, werde regelmässig<br />
kritisch überprüft und gemessen. Auf diese Weise habe man sich<br />
dazu verpflichtet, über den Fortschritt der Genesung Rechenschaft<br />
abzulegen.<br />
7
Patienten<br />
Die neue Leichtigkeit des Seins<br />
Trotz Schmerzen und gekrümmter Körperhaltung hatte sich Dora Kessler gegen die<br />
empfohlene Hüftoperation lange gesperrt – aus Angst, die sie aber letztlich überwand. Der<br />
Eingriff hat ihr sichtlich zu einer neuen Lebensqualität verholfen. Sie rät heute bei solchen<br />
Fällen, keine wertvolle Zeit verstreichen zu lassen.<br />
Über die Türschwelle der guten Stube führt der Weg direkt in die<br />
Wohnzimmerkultur der 1970er Jahre: Ein dunkler Schrank mit<br />
Nippsachen, künstliche Blumengebinde, an den Wänden Reproduktionen<br />
von Bildern des Bernbieter Malers Albert Anker. Dass<br />
auch die Hausherrin aus Bern stammt, lässt sich nicht überhören:<br />
Die Vierzimmer-Eigentumswohnung von Dora und Kurt Kessler<br />
in einem mehrstöckigen Wohngebäude bei Obergösgen sei «nit so<br />
chaibe modärn» eingerichtet, meint sie humorvoll. Schon seit 47<br />
Jahren lebt die 70-Jährige, die lange als Coop-Kundenbetreuerin<br />
gearbeitet hat, in Obergösgen. Am Berner Dialekt hält sie jedoch<br />
unbeirrt fest.<br />
Die Gelenkigkeit zurückgewonnen<br />
Bald darauf liess sich Dora Kessler das linke Knie operieren, in<br />
diesem Frühjahr folgte der Eingriff am rechten. Sie erledigt heute<br />
mit dem Auto ihre Einkäufe, geht ab und zu spazieren und trifft<br />
sich mit den Frauen des Samaritervereins einmal wöchentlich zum<br />
«Zmörgele». Dank der zurückgewonnenen Gelenkigkeit kann<br />
Dora Kessler nun auch das dortige Schwimmbecken wieder nutzen<br />
und im nassen Element die neue Leichtigkeit des Seins geniessen.<br />
Dora Kessler ist 1,81 gross und besitzt feine Gesichtszüge mit<br />
leuchtenden Augen. Das graumelierte Haar hat sie zu einem Chignon<br />
zusammengebunden. Ihre Leidensgeschichte, die sie mit<br />
ruhiger Stimme erzählt, begann Ende der 1980er Jahre mit Kniebeschwerden.<br />
Damals unterzog sie sich einer Arthroskopie. Vor<br />
einem halben Jahrzehnt kam der nächste Schicksalsschlag: «Die<br />
Hüfte wollte nicht mehr».<br />
Die Überwindung der Angst<br />
«Vor allem Treppensteigen wurde zur Qual», berichtet sie. Ihr<br />
Hausarzt, der Arthrose diagnostiziert hatte, riet zur Operation.<br />
«Aber ich habe mich gesperrt, hatte Angst und die Hoffnung, das<br />
wird schon wieder», erzählt Dora Kessler. Erst als sich der ebenfalls<br />
an Hüftproblemen leidende Hausarzt mit gutem Erfolg hatte operieren<br />
lassen, gab sie ihren Widerstand auf.<br />
Zunächst beschäftigte sich Dr. med. Christoph Schwaller mit ihrer<br />
rechten Hüfte, nur eine Woche später war die linke an der Reihe.<br />
Die Reha in Bad Schinznach behält sie in bester Erinnerung, sie<br />
sei damals «super zwäg» gewesen. Der Chirurg hatte sie deshalb<br />
2011 gebeten, an einem Ärztekongress teilzunehmen. Auf dem<br />
Podium führte sie vor, wie sie aus der gekrümmten Haltung nach<br />
dem Eingriff wieder zum aufrechten Gang zurückgefunden hatte.<br />
«Heute lautet mein Ratschlag an Menschen mit Hüftproblemen:<br />
Wartet nicht zu lange, denn so ein Eingriff gibt eine ganz neue<br />
Lebensqualität.»<br />
Dora Kessler, ehemalige Patientin<br />
8
Vorbeugen<br />
Sich angemessen bewegen lernen<br />
Wie man Arthrose und Rheuma einen Riegel schieben kann, ist längst kein Geheimnis<br />
mehr: «<strong>Bewegung</strong> ist ziemlich zentral», bekräftigt Anita Hartmeier, Leiterin des Physiotherapie-<strong>In</strong>stitutes<br />
am Bürgerspital Solothurn.<br />
Erfassung der individuellen Probleme<br />
«<strong>In</strong> einem ersten Schritt versuchen wir im Anamnesegespräch zu<br />
ermitteln, welche individuellen Einschränkungen im Alltag vorliegen»,<br />
fährt Anita Hartmeier fort. Dann findet eine Untersuchung<br />
statt, bei der die <strong>Bewegung</strong>sbeeinträchtigung erfasst wird. So könne<br />
man herausfinden, wann sich Schmerzen oder Beschwerden<br />
einstellen, wie intensiv sie sind und über welchen Zeitraum sie anhalten.<br />
«Anschliessend erstellen wir einen gezielten und individuell<br />
angepassten Behandlungsplan», fügt sie hinzu.<br />
Früher habe man bei arthritischen Gelenken in erster Linie darauf<br />
geachtet, dass sie so gut wie möglich geschont und entlastet<br />
wurden. «<strong>In</strong>zwischen hat der Aufbau eines geeigneten Kraft- und<br />
Ausdauertrainings bis ins hohe Alter an Evidenz und somit an Bedeutung<br />
gewonnen», erläutert Anita Hartmeier.<br />
Mobiler werden dank Physiotherpie<br />
Die meisten Patientinnen und Patienten in der physiotherapeutischen<br />
Abteilung klagen Anita Hartmeiers Worten zufolge über<br />
Schmerzen im Rücken, in der Nackenpartie, in den Hüften oder<br />
in den Knien. Neben den vorrangig unter Schmerzen und Verspannung<br />
Leidenden gibt es Patienten, die sich gegen Steifigkeit<br />
und daraus resultierende <strong>Bewegung</strong>seinschränkungen behandeln<br />
lassen wollen. Eine dritte Gruppe schliesslich führt vor allem Klage<br />
über abnehmende Muskelkraft. Der Grossteil der Patienten ist<br />
über 60 Jahre alt, wobei solche Beschwerden natürlich auch bei<br />
jüngeren Personen auftreten können.<br />
Bei arthritischen Problemen stehen vor allem die <strong>In</strong>struktion eines<br />
Eigentrainings zum Erhalt der Beweglichkeit sowie das Einüben<br />
gelenksschonender <strong>Bewegung</strong>smuster im Vordergrund. So<br />
lassen sich ihren Worten nach Gelenksschäden vermeiden. Mit<br />
technischen Hilfsmitteln wie etwa Einlagen, Gehhilfen oder Gelenkschutz-Utensilien<br />
könne die Belastung besser verteilt werden.<br />
Bei Patienten, die von Osteoporose betroffen sind, stehen demnach<br />
die Sturzprävention, Stärkung der Muskulatur und allenfalls<br />
Schmerztherapie nach Frakturen im Zentrum.<br />
Ein neues <strong>Bewegung</strong>sverhalten<br />
«Viele Patienten kommen zu uns, um konkrete Übungs- und Verhaltensempfehlungen<br />
zu erhalten, damit sich die Auswirkungen<br />
der Krankheit weniger schnell weiter entwickeln», stellt sie fest.<br />
Ziel einer umfassenden Therapie sei es, den Umgang mit der Erkrankung<br />
zu lernen, ein neues und angemessenes <strong>Bewegung</strong>sverhalten<br />
einzustudieren –und Muskelkraft sowie Ausdauer zu erhöhen.<br />
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Fuss<br />
Auf Schritt und Tritt<br />
Gut ein Drittel aller 206 Knochen, 114 Sehnen und 20 Muskeln eines Menschen<br />
befinden sich in unseren Füssen. Der Orthopäde und Leitende Arzt Dr. med. Samuel<br />
Brunner berichtet aus der Praxis am Bürgerspital Solothurn.<br />
Bänder lassen sich rekonstruieren<br />
Früher hatte man bei Arthrose das obere Sprunggelenk ausschliesslich<br />
mit Platten und Schrauben versteift. Jetzt lässt sich bei Achsabweichungen<br />
unter den richtigen Bedingungen eine bessere Verteilung<br />
der Belastung im Gelenk erzielen. Wenn die Achsen des<br />
Schien- und Wadenbeins korrigiert werden, stehen die Chancen<br />
gut, das eigene Gelenk zu erhalten.<br />
Bei chronischer Bandinstabilität, etwa nach Verstauchungen, lassen<br />
sich Bänder regelrecht rekonstruieren. Die neben der Achillessehne<br />
verlaufende und evolutionsgeschichtlich überholte Plantarissehne<br />
kann anstelle des fehlenden Bandes eingesetzt werden.<br />
Dabei wird meist gleichzeitig das obere Sprunggelenk gespiegelt,<br />
um eventuellen Knorpelschäden auf die Spur zu kommen. Bei<br />
Bedarf lässt sich das Wachstum von knorpelähnlichem Gewebe<br />
stimulieren.<br />
Auch falsche, nicht fussgerechte Schuhe können eine Fehlstellung<br />
akzentuieren oder beschleunigen. Angemessenes Schuhwerk soll<br />
demnach bequem sein, nicht zu eng oder zu klein und über eine<br />
gut dämpfende Sohle verfügen. Brunner empfiehlt zudem regelmässige<br />
Dehnungsübungen, um die hintere Unterschenkelmuskulatur<br />
elastisch zu halten und den Vorfuss nicht über Gebühr zu<br />
belasten.<br />
Dr. med. Samuel Brunner, Leitender Arzt Orthopädie Bürgerspital<br />
Solothurn<br />
Fusskrankheiten werden oftmals durch Überlastungen ausgelöst,<br />
bisweilen sind sie genetisch bedingt. Sie äussern sich unter anderem<br />
in Fehlstellungen, etwa als Hammerzehe oder Ballenzeh.<br />
Wie Samuel Brunner weiter ausführt, weiss man heute deutlich<br />
mehr über diese Erkrankungen. Mit neuen Techniken können sie<br />
wirksamer behandelt werden. Das hilft zum Beispiel bei beginnender<br />
Arthrose im oberen Sprunggelenk. «Es gibt heute Operationsmethoden,<br />
dank derer unter gewissen Voraussetzungen von<br />
Arthrose befallene Gelenke erhalten werden können.»<br />
Zügiger zur Diagnose<br />
Noch schnellere endgültige Diagnosen und in der Regel keine<br />
weitere Untersuchung mit quälender Wartezeit für den Patienten:<br />
Diese Vorzüge bietet das SPECT/CT-System. Dabei wird eine nuklearmedizinische<br />
Anlage (SPECT) mit einer radiologischen Anlage<br />
für die Computertomographie mit Röntgenstrahlen (CT) kombiniert.<br />
Während der Untersuchung drehen sich die Kameraköpfe der<br />
Gammakamera um den Körper und machen Aufnahmen aus allen<br />
Richtungen. So lassen sich Schnittbilder aus allen Blickrichtungen<br />
errechnen. Dank der sehr niedrigen gehaltenen Röntgenstrahlenbelastung<br />
kann der Arzt dank der Kombination beider Techniken<br />
meist direkt seine Diagnose erstellen.<br />
Wie Prof. Dr. med. Gerhard Goerres, Chefarzt Radiologie soH, ausführt,<br />
erhält man damit hochaufgelöste Gelenkbilder. Sie werden<br />
direkt auf die gleichzeitig aufgenommenen nuklearmedizinischen<br />
SPECT-Bilder fusioniert. SPECT/CT hat sich vor allem für Orthopäden,<br />
die vermehrt an Hand- und Fussgelenken operieren, als hilfreich<br />
erwiesen.<br />
11
Hand<br />
Grosse Vielfalt an Heilmethoden<br />
Dr. med. Tomás Sánchez, Leitender Arzt Handchirurgie am Kantonsspital Olten, schildert<br />
den Alltag in seiner Abteilung. Der Ergotherapeut Christof Schlegel verrät, wie man sich<br />
gegen Erkrankungen wirksam wappnet.<br />
Warum haben Sie sich gerade auf die Hand spezialisiert?<br />
Tomás Sánchez: Während meiner Tätigkeit als allgemeiner Chirurg<br />
bin ich mehrmals mit Problemen der Handchirurgie konfrontiert<br />
worden, und dieses Fach hat mich sofort fasziniert. Was mir<br />
immer gefallen hat, ist die Vielfältigkeit der Heilmethoden. Zum<br />
Alltag eines Handchirurgen gehören komplizierte Gelenksbrüche.<br />
Die müssen mit aller erdenklichen Vorsicht behandelt werden,<br />
damit sich der Patient nachher seiner Hand gut bedienen kann.<br />
Höchste Präzision ist auch gefragt, wenn kleine Arterien und Nerven<br />
genäht und Gelenkprothesen eingesetzt werden müssen.<br />
Was betrachten Sie als wesentliche Herausforderung?<br />
Tomás Sánchez: Medizinisch stossen wir ständig auf Probleme, die<br />
chirurgische Eingriffe und lang andauernde Rehabilitationsphasen<br />
erfordern. Meist handelt es sich um junge Leute im erwerbsfähigen<br />
Alter. Die Herausforderung ist dann, diese Patientinnen und<br />
Patienten schnellstens zu kurieren. Das erfolgt über enge Zusammenarbeit<br />
mit der Ergotherapie. Eine weitere Herausforderung<br />
ist auch, bei älteren Patienten mit chronischen Beschwerden wie<br />
Arthrose die Schmerzen zu beseitigen.<br />
Mit welchen Erkrankungen werden Sie am häufigsten konfrontiert?<br />
Tomás Sánchez: Die Pathologien lassen sich in zwei Gruppen einteilen:<br />
Notfälle und Handerkrankungen. Wir bieten Patienten,<br />
zum Beispiel solchen mit Brüchen oder <strong>In</strong>fektionen, die dringend<br />
chirurgische Behandlung benötigen, eine 24-stündige Betreuung<br />
an. Regelmässig machen wir Untersuchungen bei Patienten mit<br />
rheumatischen Erkrankungen oder schmerzhafter Arthrose, die<br />
ebenfalls chirurgisch oder therapeutisch behandelt werden müssen,<br />
etwa durch Ergotherapie.<br />
Worin liegt die Stärke Ihrer Handchirurgie?<br />
Zwischen den Standorten besteht eine enge Zusammenarbeit in<br />
den «Abteilungen Handchirurgie soH». Wir sind eine Weiterbildungsstätte<br />
der Kategorie B, die ich leite. Als Fortbildungseinrichtung<br />
für Handchirurgen sind wir weithin anerkannt. Der medizinische<br />
Notdienst sowie die medizinische Versorgung in weiten<br />
Teilen der Region werden ebenfalls von uns gewährleistet.<br />
Wie kann man Erkrankungen und Verletzungen der Hand vorbeugen?<br />
Christof Schlegel: Wer ergonomisch vorgeht, also an die jeweiligen<br />
Arbeitsbedingungen angepasst, kann Überlastungssymptomen wie<br />
Christof Schlegel, Ergotherapeut, bei der Handrehabilitation<br />
Tennisellbogen oder Sehnenscheidenentzündungen vorbeugen.<br />
Empfehlenswert bei schweren und sich wiederholenden Tätigkeiten<br />
sind zudem kurze Pausen der Entspannung und Dehnungsübungen.<br />
Welche Rolle spielt dabei die Ergotherapie?<br />
Christof Schlegel: Sie kann bei rheumatischen Erkrankungen<br />
oder Überlastungssymptomen dabei helfen, diese zu reduzieren.<br />
Kühlen, Ultraschall oder Schienenversorgung dienen dazu, die<br />
Entzündungssituation zu beruhigen. Neben Medikamenten lässt<br />
sich dadurch der Schmerz lindern. Um Wiederholungsfälle zu vermeiden,<br />
bieten wir auf dem Gebiet Gelenkschutz und Ergonomie<br />
Beratung an.<br />
12
Bandscheibe<br />
Das Leid mit der Bandscheibe<br />
Das Rückgrat: Dr. med. Stephan Marx, stellvertretender Chefarzt Orthopädie am<br />
Kantonsspital Olten und Leitender Arzt Wirbelsäulenchirurgie soH, zeigt Schwachpunkte<br />
in unserer Haltung auf. Wie man Rückenschmerzen vorbeugt, weiss Mirjam Hafner, in<br />
der Physiotherapie in Olten für Qualität Forschung und Entwicklung zuständig.<br />
Unsere Wirbelsäule wird als Wunderwerk oder Fehlkonstruktion<br />
angesehen. Was kann Probleme verursachen?<br />
Stephan Marx: Zweifelsohne ist sie eher ein Wunderwerk. Das<br />
Hauptproblem ist, dass wir sie mit unserem Lebenswandel und<br />
unseren Ansprüchen zu sehr belasten. Ich denke da an Übergewicht,<br />
falsche Belastungen (etwa bei der Computerarbeit), Rauchen<br />
und auch die steigenden Ansprüche im Alter. Nicht zu vernachlässigen<br />
ist auch die genetische Veranlagung.<br />
Welche Rolle übernimmt die Bauchmuskulatur?<br />
Mirjam Hafner: Die hat bei der Rückenstabilisierung effektiv eine<br />
tragende Rolle. Nicht der «Sixpack», der berühmte Waschbrettbauch,<br />
ist damit gemeint, sondern die tiefliegenden, stabilisierenden<br />
Muskeln sowie die schrägen Bauchmuskeln. Ein gesunder Rücken<br />
benötigt funktionierende Bauch- und Rückenmuskeln.<br />
Wie behandeln Sie Bandscheibenvorfälle?<br />
Von einer Diskushernie, wie ein Bandscheibenvorfall in der Fachsprache<br />
genannt wird, spricht man, wenn ein Stück Bandscheibe<br />
aus dem Bandscheibenpaket herausragt, entweder mit Kontakt zur<br />
Bandscheibe (Protrusion) oder bereits komplett von ihr getrennt,<br />
das wird Vorfall oder Sequester genannt.<br />
Unmittelbar hinter den Bandscheiben befindet sich der Rückenmarkskanal<br />
mit den entsprechenden Nerven, die dann von den<br />
Diskushernien zum Teil erheblich zusammengedrückt werden<br />
können.<br />
Ziel der Behandlung ist es in erster Linie, diesen Druck zu vermindern<br />
oder die Nerven so zu unterstützen, dass sie ihm standhalten<br />
und eine Schädigung vermieden werden kann. Die Physiotherapie<br />
kann hierzu einen Beitrag leisten, aber in akuten Situationen sind<br />
es meist gezielte <strong>In</strong>filtrationen (röntgenkontrollierte Spritzen).<br />
Diese <strong>In</strong>filtrationen lindern einerseits die Entzündung der Nerven,<br />
können andererseits aber auch die Diskushernie zum Schrumpfen<br />
bringen.<br />
Dr. med. Stephan Marx, stellvertretender Chefarzt Orthopädie am<br />
Kantonsspital Olten und Leitender Arzt Wirbelsäulenchirurgie soH<br />
Und wenn schon ein Nervenschaden vorliegt?<br />
Dann muss eine Operation in Erwägung gezogen werden. Heute<br />
haben wir durch modernste Techniken die Möglichkeit, wirklich<br />
minimal invasiv zu arbeiten. Für den Patienten bedeutet das weniger<br />
Blutverlust und eine leichtere Genesung.<br />
Auf welche Weise kann man Rückgrat-Beschwerden vorbeugen?<br />
Mirjam Hafner: Dafür gibt es viele Wege. Ein konkretes Umdenken<br />
oder bestimmtes Training ist nicht nötig. Grundsätzlich benötigt<br />
die Wirbelsäule <strong>Bewegung</strong> und wechselnde Belastungen.<br />
Viele Sportarten sind dazu geeignet, etwa Krafttraining, Pilates<br />
oder Yoga, um nur einige zu nennen. Bei der Auswahl ist wichtig,<br />
sich klar für das zu entscheiden, was wirklich Freude bereitet und<br />
deshalb auch regelmässig ausgeübt wird.<br />
Mirjam Hafner, Physiotherapeutin<br />
Mehr <strong>In</strong>fos auf unserer Webseite<br />
www.so-H.ch: Kantonsspital Olten >> Orthopädische Klinik >><br />
Medizinisches Angebot >> Wirbelsäule<br />
13
Schulter<br />
Sehr gute Ergebnisse bei geringem<br />
Risiko für den Patienten<br />
Nach welchen Gesichtspunkten heute Operationen an der Rotatorenmanschette ausgeführt<br />
werden, erläutert Dr. med. Ulf Riede, stellvertretender Chefarzt Orthopädie am<br />
Bürgerspital Solothurn.<br />
Bei der Rotatorenmanschette handelt es sich um die vier tiefen<br />
Schultermuskeln mit ihren Sehnen. Sie ziehen sich vom Schulterblatt<br />
zum Oberarmkopf. Sie ist verantwortlich für die komplexen<br />
<strong>Bewegung</strong>en, die wir mit unserem Schultergelenk bewältigen<br />
können.<br />
Wenn Sehnen durch Abnutzung oder Unfall zu Schaden kommen,<br />
rufen <strong>Bewegung</strong>en und Belastung Schmerzen hervor – üblicherweise<br />
im Oberarm, sie strahlen teilweise bis in die Hand aus.<br />
«Häufig treten sie selbst in der Ruhestellung oder nachts auf. Die<br />
Folgen sind eingeschränkte <strong>Bewegung</strong>sfähigkeit und Schwäche»,<br />
fährt Ulf Riede fort.<br />
Physiotherapeuten, die Nachbehandlung der individuellen Problematik<br />
des operierten Patienten anzupassen.<br />
Die Ergebnisse hängen von mehreren Faktoren ab. «Wenn die Situation<br />
des Patienten – Gesundheitsstatus, Lebensgewohnheiten,<br />
angestrebte Ziele und die Art des Risses mit dem entsprechenden<br />
MRI-Befund – richtig beurteilt werden, kann man sich auf sehr<br />
gute Resultate einstellen», versichert der Orthopäde. Dann liege<br />
die Komplikationsrate in einem sehr niedrigen einstelligen Prozentbereich.<br />
Das sei vergleichbar mit anderen Eingriffen im Bereich<br />
der Knie- und Hüftgelenke.<br />
Nicht jeder Riss muss operiert werden<br />
Es komme jedoch auch vor, dass ein eine Ruptur (Riss) keine<br />
Schmerzen verursache und man sich funktionell nicht eingeschränkt<br />
fühle. «Nicht jeder Riss muss operiert werden», stellt er<br />
fest. Zunächst wird meist der Hausarzt die Lage beurteilen und<br />
eine erste Behandlung einleiten. Bei deutlichen Funktionseinschränkungen<br />
sei indessen häufig das Urteil eines Spezialisten gefragt.<br />
Bei Eingriffen ist nach Ulf Riedes Darstellungen heute die arthroskopische<br />
Behandlung Standard. Diese minimalinvasive und kameragestützte<br />
OP-Technik ersetze die frühere Methode, bei welcher<br />
der Eingriff ausschliesslich über einen grösseren Hautschnitt<br />
erfolgte. Gerissene Sehnen lassen sich dann mit entsprechenden<br />
Faden- und Ankersystemen wieder stabil am Knochen einsetzen.<br />
Patienten fordern Spezialisten<br />
«Die Rehabilitation nach Rotatorenmanschetten-Rekonstruktionen<br />
ist aufwändig und fordert viel Zeit», gibt Ulf Riede zu bedenken.<br />
Unvermeidbare Einschränkungen im Alltag und in der<br />
Arbeitsfähigkeit rufen bei den meisten Patienten oftmals einen<br />
Schock hervor. Die Betroffenen wollen heute von einem Spezialisten<br />
operiert werden, weil sie sich grössere Erfolgschancen versprechen.<br />
Der Eingriff selbst sei für Patientinnen und Patienten<br />
mit einem geringen Risiko verbunden und für den Operateur<br />
reine Routine. Nachher erhalten die Patienten eine CD mit dem<br />
kommentierten Video der Operation. Diese hilft vor allem dem<br />
Dr. med. Ulf Riede, stellvertretender Chefarzt Orthopädie<br />
14
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