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In Bewegung bleiben - Solothurner Spitäler AG

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Siebte Ausgabe Oktober 2013<br />

impuls<br />

Das Gesundheitsmagazin der <strong>Solothurner</strong> <strong>Spitäler</strong> <strong>AG</strong> (soH)<br />

<strong>In</strong> <strong>Bewegung</strong> <strong>bleiben</strong><br />

Orthopädie: «Die Entwicklung zur spezialisierten Medizin konsequent vollzogen»<br />

Rheuma: Genesungsfortschritte messbar machen<br />

Orthopädische Rehabilitation: Zurückgewonnene Gelenkigkeit<br />

1


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TEL: 062 824 88 88<br />

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Sie infolge einer medizinischen Therapie an<br />

teilweisem oder totalem Haarverlust leiden,<br />

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Editorial/<strong>In</strong>halt<br />

<strong>In</strong> <strong>Bewegung</strong> <strong>bleiben</strong><br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

«Nur in der <strong>Bewegung</strong>, so schmerzlich sie sei, ist Leben», bemerkte<br />

einmal der Basler Historiker Jacob Burckhardt. Das gilt auch für<br />

den Gesundheitsbereich und deswegen haben wir die Orthopädie,<br />

die sich mit dem Stütz- und <strong>Bewegung</strong>sapparat beschäftigt,<br />

als Schwerpunkt gewählt. Pro Gelenk verfügen wir über Spezialisten,<br />

die einen regen Austausch pflegen. Der zunehmende Wissenstransfer<br />

zwischen den Standorten ist unsere Stärke, ergänzt durch<br />

dezentral angebotene Sprechstunden.<br />

Ärzte schildern in dieser Ausgabe den Klinikalltag und beschreiben<br />

die neuesten Diagnose- und Operationsmethoden. Beginnen wir<br />

bei den Füssen, die wir sträflich vernachlässigen – bis sich Schmerzen<br />

einstellen. Einseitige Belastungen setzen heutzutage der Hand<br />

zu. Erfahren Sie, wie bei uns auch komplizierteste Verletzungen so<br />

professionell und routiniert operiert werden, dass die Betroffenen<br />

bald ihre Handlungsfähigkeit zurück erlangen. Im <strong>In</strong>terview skizzieren<br />

zwei Experten den neuesten Stand der Hüftoperationen. Sie<br />

werden heute minimalinvasiv ausgeführt, also möglichst muskelschonend.<br />

Wie sie dadurch «neue Lebensqualität» erlangte, schildert<br />

sodann eine wieder mobil gewordene Patientin.<br />

Mit Rheuma-Erkrankungen beschäftigt sich ein Expertenteam,<br />

dessen verschiedene Sichtweisen die Grundlage für eine an der<br />

individuellen Ausgangslage des Patienten orientierte Rehabilitation<br />

schafft. Physio- und Ergotherapie haben dabei ein gewichtiges<br />

Wort mitzureden, mit gutem Grund: Um gewisse Erkrankungen<br />

schon im Vorfeld zu vermeiden, reicht oftmals eine Art der ständigen<br />

<strong>Bewegung</strong>. Sie muss nur Spass machen.<br />

Eine Gewinn bringende Lektüre wünscht<br />

Martin Häusermann<br />

<strong>In</strong>terview «Die Entwicklung hin zur spezialisierten Medizin konsequent vollzogen» 4<br />

Rheuma Genesungsfortschritte messbar machen 7<br />

Patienten Die neue Leichtigkeit des Seins 8<br />

Vorbeugen Sich angemessen bewegen lernen 9<br />

Fuss Auf Schritt und Tritt 11<br />

Hand Grosse Vielfalt an Heilmethoden 12<br />

Bandscheibe Das Leid mit der Bandscheibe 13<br />

Schulter Sehr gute Ergebnisse bei geringem Risiko für den Patienten 14<br />

Bürgerspital Solothurn<br />

Schöngrünstrasse 42<br />

4500 Solothurn<br />

Tel. 032 627 31 21<br />

Fax 032 627 30 79<br />

info.bss@spital.so.ch<br />

Gesundheitszentrum<br />

Grenchen<br />

Wissbächlistrasse 48<br />

2540 Grenchen<br />

Tel. 032 654 34 34<br />

Fax 032 654 34 15<br />

info.bss@spital.so.ch<br />

Psychiatrische Dienste<br />

Weissensteinstrasse 102<br />

4503 Solothurn<br />

Tel. 032 627 11 11<br />

Fax 032 627 11 00<br />

info.pd@spital.so.ch<br />

Notruf 144<br />

Die Alarmzentrale ist rund um<br />

die Uhr besetzt.<br />

Kantonsspital Olten<br />

Baslerstrasse 150<br />

4600 Olten<br />

Tel. 062 311 41 11<br />

Fax 062 311 54 69<br />

info.kso@spital.so.ch<br />

Spital Dornach<br />

Spitalweg 11<br />

4143 Dornach<br />

Tel. 061 704 44 44<br />

Fax 061 704 45 97<br />

info.do@spital.so.ch<br />

Homepage<br />

www.so-H.ch<br />

Facebook<br />

www.facebook.com/<br />

solothurnerspitaeler<br />

3


<strong>In</strong>terview<br />

«Die Entwicklung hin zur spezialisierten<br />

Medizin konsequent vollzogen»<br />

PD Dr. med. Näder Helmy, Chefarzt Orthopädie am Bürgerspital Solothurn, und<br />

Dr. med. Christoph Schwaller, Chefarzt am Kantonsspital Olten, erläutern verschiedene<br />

Behandlungsansätze in der Hüftchirurgie.<br />

Durch welche Kernkompetenzen zeichnen sich Ihre Kliniken<br />

aus?<br />

Christoph Schwaller: Wir decken sämtliche Bereiche der Orthopädie<br />

und der Traumatologie des <strong>Bewegung</strong>sapparates ab: obere<br />

Extremität, also Schulter bis Hand, untere Extremität, das heisst<br />

Hüfte bis Fuss und Rücken. Nicht dazu zählt der hochgradig spezialisierte<br />

Bereich der Tumorchirurgie. Wir arbeiten aber eng mit<br />

speziellen Tumorzentren und den Universitätskliniken zusammen.<br />

Minimalinvasive Operationen nehmen vor allem in der Hüftchirurgie<br />

zu. Welchen Stellenwert hat diese Methode?<br />

Christoph Schwaller: Man kann diese Eingriffe heute mit Fug<br />

und Recht als «State of the Art» bezeichnen, sie kennzeichnen den<br />

modernsten Stand der Operationstechnik. An den Standorten Olten<br />

und Solothurn werden die Hüftprothesen seit Jahren mit sehr<br />

grossem Erfolg minimalinvasiv implantiert.<br />

Näder Helmy: Es gibt mittlerweile Daten, welche zeigen, dass bei<br />

der minimalinvasiven Hüftchirurgie nicht die Länge des Hautschnittes<br />

entscheidend ist, sondern vielmehr die Schonung der darunterliegenden<br />

Muskulatur. Die Becken-Beinmuskulatur ist der<br />

Motor der Hüfte und diesen gilt es nicht zu verletzen.<br />

Welche Vorteile erwachsen dem Patienten und wo liegen die<br />

Grenzen?<br />

Näder Helmy: Patienten, die gewebeschonend operiert werden,<br />

haben meist weniger Schmerzen und einen geringeren Blutverlust.<br />

Sie sind somit schneller wieder mobil und selbständig. Langfristige<br />

Vorteile können die geringere Narbenbildung, die besseren kosmetischen<br />

Resultate oder aber eine einfachere Revisionsoperation<br />

sein, sollte diese denn nötig werden.<br />

PD Dr. med. Näder Helmy, Chefarzt Orthopädie am Bürgerspital<br />

Solothurn<br />

Christoph Schwaller: Leider gibt es etliche Patientinnen und Patienten,<br />

die sich überschätzen und schon nach kurzer Zeit zur alten<br />

Höchstform auflaufen wollen. Dadurch entsteht das Risiko der<br />

4


<strong>In</strong>terview<br />

Überbeanspruchung des Gelenkes und der Muskeln. Und damit<br />

drohen Komplikationen. Angeborene Hüftdeformationen oder<br />

voroperierte Hüftgelenke können mit der minimalinvasiven Methode<br />

kaum operiert werden. Auch bei einer Prothesenwechseloperation<br />

stösst man mit dieser Methode an Grenzen.<br />

<strong>In</strong>wieweit haben sich die Angebote Ihrer Kliniken verändert?<br />

Christoph Schwaller: Die Aufenthaltsdauer ist massiv zurückgegangen.<br />

Heute kommen die Patienten nach ambulanter Vorabklärung<br />

erst am Tag des Eingriffs in die Klinik. Das spart Zeit und<br />

Geld.<br />

Näder Helmy: Die Orthopädie durchläuft massive Spezialisierungsprozesse.<br />

So geht der Trend weg vom Generalisten, hin zum<br />

Organspezialisten. Pro Gelenk haben wir heute einen Experten<br />

und heben uns so unter Umständen entscheidend von der Einzelpraxis<br />

ab.<br />

eine individuellere Herangehensweise. Die Patienten werden nicht<br />

mehr über einen Leisten geschlagen. Gemeinsam klären wir ab,<br />

welcher Weg zu beschreiten ist, ob operiert werden soll oder ob<br />

man vielleicht auf konservative Weise, also mit Medikamenten,<br />

Spritzen, Physiotherapie und technischen Hilfsmitteln gute Ergebnisse<br />

erzielen kann. Auch wenn die heutigen Implantate sehr<br />

gute Langzeitresultate haben, ist es de facto immer noch besser,<br />

wenn man so lange wie möglich das eigene Gelenk behalten kann.<br />

Stichwort Alterung der Gesellschaft. Vor welchen Herausforderungen<br />

steht die Orthopädie Ihrer Kliniken künftig?<br />

Näder Helmy: Heute sind die Menschen bis ins hohe Alter aktiv,<br />

mit oder ohne Prothese. Erleidet ein Prothesenträger einen Knochenbruch,<br />

der die Stabilität des Implantates beeinflusst, muss ein<br />

grösserer Revisionseingriff erfolgen. Dabei wird die Prothese oft<br />

durch ein längeres Implantat ersetzt. Aber auch Frakturen in der<br />

Nähe der Prothese sind schwierig zu behandeln, muss man doch<br />

bei einem liegenden Implantat den Knochen stabilisieren.<br />

Ein weiterer Grund für eine Zunahme der Wechseloperationen<br />

ist die steigende Lebenserwartung. Oftmals haben heute über<br />

80-Jährige vor 15 bis 20 Jahren Gelenksimplantate erhalten, die<br />

mittlerweile sozusagen verbraucht sind. Es ist demnach vermehrt<br />

mit Zweitoperationen zu rechnen, da die Prothese ersetzt werden<br />

muss. Wechseloperationen werden in etwa zehn Jahren vielleicht<br />

ebenso häufig stattfinden wie Primärimplantationen.<br />

Wie behandeln Sie heutzutage Arthrose?<br />

Christoph Schwaller: Der technische Fortschritt, beispielsweise in<br />

Form der Arthroskopie genannten Gelenkspiegelung, ermöglicht<br />

Dr. med. Christoph Schwaller, Chefarzt Orthopädie Kantonsspital Olten<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Frehner Consulting <strong>AG</strong>, Unternehmensberatung für PR, CH-9014 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 272 60 80, info@frehner-consulting.com Gesamtleitung: Natal Schnetzer Produktion<br />

und <strong>In</strong>seratemarketing: MetroComm <strong>AG</strong>, CH-9001 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 272 80 50, info@metrocomm.ch Chefredaktor: Dr. Stephan Ziegler Texte: Thomas Veser Fotos: Tiziana Secchi,<br />

Hanspeter Bärtschi, Bodo Rüedi, soH, zVg Projektkoordination soH: Oliver Schneider Anzeigenleitung: Herbert Keller Gestaltung: Béatrice Lang. Druck: Vogt-Schild Druck <strong>AG</strong>, CH-4552<br />

Derendingen SO. Auflage: 280‘000 Exemplare Oktober 2013<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der MetroComm <strong>AG</strong><br />

Bürgerspital Solothurn/Kantonsspital Olten/Gesundheitszentrum Grenchen/Spital Dornach/Psychiatrische Dienste<br />

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5


PubliReportage<br />

40 Jahre und ein bisschen mehr –<br />

Herzig <strong>In</strong>terlook <strong>AG</strong> in Aarau<br />

Der Zweithaarspezialist überzeugt mit Fachwissen und Einfühlsamkeit<br />

Das Familienunternehmen Herzig <strong>In</strong>terlook <strong>AG</strong> am Graben<br />

8, in Aarau feiert heuer sein 41-jähriges Jubiläum. Die Nachfolge<br />

ist somit bereits geregelt. Die Herzig <strong>In</strong>terlook <strong>AG</strong> zählt<br />

zum führenden Grosshändler und Hersteller für Zweithaar in<br />

der Schweiz. Mit den beiden Geschäften The Hair Center und<br />

Massima Breastcare Center werden die Kundinnen und Kunden<br />

direkt angesprochen und vor Ort diskret beraten.<br />

„Wie halten Sie diese Arbeit aus?“, wird Norma Aviolat oft von<br />

Kundinnen und Kunden gefragt. Denn Haarverlust hängt häufig<br />

mit einer Erkrankung zusammen. Darauf antwortet die Zweithaarspezialistin:<br />

„Weil ich direkt etwas für Betroffene tun kann.“ Ziel<br />

ist es, mit dem Haarersatz die genau gleiche Frisur herzustellen wie<br />

die vorhandene Frisur - allfällige Wirbel oder graue Strähnchen<br />

werden bei der Perücke an der richtigen Stelle platziert, so dass<br />

Aussenstehende keinen Unterschied entdecken. An einer Perücke<br />

– ausgehend vom Standardmodell – werden bis zu 25 Stunden gearbeitet<br />

bis die Frisur so einzigartig ist wie die Ursprungsfrisur der<br />

Kundin oder des Kunden. Zur umfassenden Beratung gehört auch<br />

die Einführung rund um das Waschen und Pflegen der Perücke.<br />

Eine Nachkontrolle garantiert einen perfekten Sitz des Zweithaars<br />

auch wenn die eigenen Haare wieder nachwachsen.<br />

Unter dem gleichen Dach wie das The Hair Center in Aarau befindet<br />

sich das Massima Breastcare Center, welches externe Brustprothesen<br />

in allen Grössen und für jedes Alter sowie postoperative<br />

Artikel wie Hemden anbietet, bei denen man das Fehlen einer<br />

Brust nicht bemerkt. Diese werden zum Beispiel direkt nach der<br />

Operation getragen, wenn es für das Tragen einer Brustprothese zu<br />

früh ist. Das Massima Breastcare Center ist exklusiver Vertreiber<br />

der äusseren Brustprothesen von Trulife, die optimal passen und<br />

sitzen. <strong>In</strong> separaten modernen Räumen, geschützt vor neugierigen<br />

Blicken, können die Kundinnen alle Artikel in Ruhe kostenlos<br />

und unverbindlich anprobieren und sich bei Fragen an das Fachpersonal<br />

wenden. Diskretion und eine vertrauensvolle Atmosphäre<br />

werden hier gross geschrieben. Eine Voranmeldung ist sowohl im<br />

The Hair Center wie auch im Massima Breastcare Center nötig.<br />

Übrigens, die Herzig <strong>In</strong>terlook <strong>AG</strong> erledigt die Abrechnung<br />

mit den Versicherungen für Haaresatz sowie bei Brustprothesen<br />

etc. für ihre Kundinnen und Kunden. Mehr <strong>In</strong>formationen:<br />

www.interlook.ch.<br />

Im The Hair Center zählen auch Männer zur Kundschaft. „Nicht<br />

jede Kopfform eignet sich, eine Glatze zu tragen und dabei attraktiv<br />

auszusehen“, gibt Norma Aviolat zu bedenken. Eine Fahrt mit<br />

dem Cabriolet oder Schiff ist kein Problem, auch Schwimmen lässt<br />

sich problemlos mit dem Zweithaar. Die Haarpracht verrutscht<br />

nicht. Zur Befestigung existieren verschiedene Methoden welche<br />

sogar bis fünf Wochen Tag und Nacht haltbar sind. Die Kleber<br />

sind alle medizinisch getestet und sehr gut verträglich. Allergische<br />

Reaktionen sind daher nicht zu befürchten. Zu den Kunden von<br />

The Hair Center zählen auch viele Maskenbildner, welche Perücken<br />

für ihr Schauspielerinnen und Schauspieler benötigen.<br />

Durch die Arbeit an der Front im The Hair Center erhält die Firma<br />

wichtige Erkenntnisse und spürt die Bedürfnisse der Kundschaft.<br />

Dieses Wissen fliesst direkt in die Weiterentwicklung von Produkten<br />

der Herzig <strong>In</strong>terlook <strong>AG</strong> ein. Mit seinem grossen Warenlager<br />

ist der Zweihaarspezialist eine gefragte Adresse für Coiffeusen und<br />

Coiffeure, die mit Perücken arbeiten oder für Coiffeurschulen,<br />

die Ausbildungsmaterial und Übungsköpfe benötigen. Die Anfrage<br />

für Zweithaar Seminare ist gross, denn nur mit dem nötigen<br />

Know-How kann Zweithaar perfekt angepasst werden.<br />

The Hair Center der Herzig <strong>In</strong>terlook <strong>AG</strong> und<br />

Massima Breastcare Center<br />

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Besuch auf Voranmeldung<br />

62


Rheuma<br />

Genesungsfortschritte<br />

messbar machen<br />

Auf welche Weise rheumatische Erkrankungen überwunden werden können, schildert<br />

Dr. med. Jürg Bernhard, Chefarzt Rehabilitations- und Rheumazentrum.<br />

«Zu uns kommen viele Patientinnen und Patienten mit unklaren<br />

Krankheitsbildern», berichtet der Rheumatologe, <strong>In</strong>ternist und<br />

Reha-Mediziner Jürg Bernhard. Im spitaleigenen Zentrum, das<br />

im Kanton Solothurn die stationäre und in der Tagesklinik die<br />

teilstationäre Rehabilitation gewährleistet, «sorgen wir dafür, dass<br />

die Schmerzen beseitigt werden und eine angemessene Behandlung<br />

eingeleitet wird, sodass die Leute wieder ins normale Leben<br />

zurückfinden.»<br />

Bewährte <strong>In</strong>terdisziplinarität<br />

Weil diese Beschwerden eine Vielzahl von Ursachen haben können,<br />

befassen sich mehrere Spezialisten mit den Erkrankten. Bei<br />

diesem bewährten interdisziplinären Ansatz des Zentrums mit<br />

dem Schwerpunkt muskuloskelettale und neurologische Rehabilitation<br />

sind Rheumatologen, Schmerzspezialisten und Rehabilitationsmediziner<br />

sowie je nach Problemlage Orthopäden, Neurologen<br />

und <strong>In</strong>ternisten im Einsatz. Physio- und Ergotherapeuten, Neuropsychologen,<br />

Ernährungsberater und Logopäden sind gleichfalls<br />

in den Prozess eingebunden.<br />

«Das gemeinsame Vorgehen eröffnet uns verschiedene Sichtweisen<br />

auf ein ganz bestimmtes Problem», bekräftigt Jürg Bernhard.<br />

Vor allem werde auch das jeweilige Umfeld des Patienten in die<br />

Beurteilung systematisch mit einbezogen. «Jeder Experte kann im<br />

Umgang mit dem Patienten andere Aspekte in Erfahrung bringen.<br />

Durch den Austausch entsteht mit der Zeit ein komplexeres Bild<br />

der individuellen Ausgangslage», fügt er hinzu. Als Vorzug der interdisziplinären<br />

Vorgehensweise bezeichnet er die «bedarfsgerechte,<br />

effiziente und patientenorientierte Rehabilitation in Wohnortnähe.»<br />

Dr. med. Jürg Bernhard, Chefarzt Rehabilitations- und Rheumazentrum<br />

Rheuma – dieser Sammelbegriff bezieht sich auf ein breites Spektrum<br />

an Gelenkserkrankungen. Bisweilen werden die Beschwerden<br />

durch Arthritis – Entzündungen der Gelenke – hervorgerufen, in<br />

anderen Fällen ist die Arthrose genannte Gelenksabnutzung dafür<br />

verantwortlich. Viele Rheuma-Patienten leiden im Rückenbereich<br />

unter Erkrankungen, die oft in Form chronischer Muskelverspannungen<br />

das Leben schwer machen.<br />

Vereinbarte Ziele in Einzelschritten erreichen<br />

Den individuellen Wünschen und Zielen der Patienten bringt das<br />

Team Bernhards Worten nach besondere Aufmerksamkeit entgegen.<br />

«Wir peilen ein Globalziel an und vereinbaren dazu mit<br />

dem Patienten, wo er seinen Vorstellungen nach in drei oder vier<br />

Wochen stehen soll.» Dazu definiere man kurzfristig erreichbare<br />

Nahziele. Ob diese tatsächlich erreicht wurden, werde regelmässig<br />

kritisch überprüft und gemessen. Auf diese Weise habe man sich<br />

dazu verpflichtet, über den Fortschritt der Genesung Rechenschaft<br />

abzulegen.<br />

7


Patienten<br />

Die neue Leichtigkeit des Seins<br />

Trotz Schmerzen und gekrümmter Körperhaltung hatte sich Dora Kessler gegen die<br />

empfohlene Hüftoperation lange gesperrt – aus Angst, die sie aber letztlich überwand. Der<br />

Eingriff hat ihr sichtlich zu einer neuen Lebensqualität verholfen. Sie rät heute bei solchen<br />

Fällen, keine wertvolle Zeit verstreichen zu lassen.<br />

Über die Türschwelle der guten Stube führt der Weg direkt in die<br />

Wohnzimmerkultur der 1970er Jahre: Ein dunkler Schrank mit<br />

Nippsachen, künstliche Blumengebinde, an den Wänden Reproduktionen<br />

von Bildern des Bernbieter Malers Albert Anker. Dass<br />

auch die Hausherrin aus Bern stammt, lässt sich nicht überhören:<br />

Die Vierzimmer-Eigentumswohnung von Dora und Kurt Kessler<br />

in einem mehrstöckigen Wohngebäude bei Obergösgen sei «nit so<br />

chaibe modärn» eingerichtet, meint sie humorvoll. Schon seit 47<br />

Jahren lebt die 70-Jährige, die lange als Coop-Kundenbetreuerin<br />

gearbeitet hat, in Obergösgen. Am Berner Dialekt hält sie jedoch<br />

unbeirrt fest.<br />

Die Gelenkigkeit zurückgewonnen<br />

Bald darauf liess sich Dora Kessler das linke Knie operieren, in<br />

diesem Frühjahr folgte der Eingriff am rechten. Sie erledigt heute<br />

mit dem Auto ihre Einkäufe, geht ab und zu spazieren und trifft<br />

sich mit den Frauen des Samaritervereins einmal wöchentlich zum<br />

«Zmörgele». Dank der zurückgewonnenen Gelenkigkeit kann<br />

Dora Kessler nun auch das dortige Schwimmbecken wieder nutzen<br />

und im nassen Element die neue Leichtigkeit des Seins geniessen.<br />

Dora Kessler ist 1,81 gross und besitzt feine Gesichtszüge mit<br />

leuchtenden Augen. Das graumelierte Haar hat sie zu einem Chignon<br />

zusammengebunden. Ihre Leidensgeschichte, die sie mit<br />

ruhiger Stimme erzählt, begann Ende der 1980er Jahre mit Kniebeschwerden.<br />

Damals unterzog sie sich einer Arthroskopie. Vor<br />

einem halben Jahrzehnt kam der nächste Schicksalsschlag: «Die<br />

Hüfte wollte nicht mehr».<br />

Die Überwindung der Angst<br />

«Vor allem Treppensteigen wurde zur Qual», berichtet sie. Ihr<br />

Hausarzt, der Arthrose diagnostiziert hatte, riet zur Operation.<br />

«Aber ich habe mich gesperrt, hatte Angst und die Hoffnung, das<br />

wird schon wieder», erzählt Dora Kessler. Erst als sich der ebenfalls<br />

an Hüftproblemen leidende Hausarzt mit gutem Erfolg hatte operieren<br />

lassen, gab sie ihren Widerstand auf.<br />

Zunächst beschäftigte sich Dr. med. Christoph Schwaller mit ihrer<br />

rechten Hüfte, nur eine Woche später war die linke an der Reihe.<br />

Die Reha in Bad Schinznach behält sie in bester Erinnerung, sie<br />

sei damals «super zwäg» gewesen. Der Chirurg hatte sie deshalb<br />

2011 gebeten, an einem Ärztekongress teilzunehmen. Auf dem<br />

Podium führte sie vor, wie sie aus der gekrümmten Haltung nach<br />

dem Eingriff wieder zum aufrechten Gang zurückgefunden hatte.<br />

«Heute lautet mein Ratschlag an Menschen mit Hüftproblemen:<br />

Wartet nicht zu lange, denn so ein Eingriff gibt eine ganz neue<br />

Lebensqualität.»<br />

Dora Kessler, ehemalige Patientin<br />

8


Vorbeugen<br />

Sich angemessen bewegen lernen<br />

Wie man Arthrose und Rheuma einen Riegel schieben kann, ist längst kein Geheimnis<br />

mehr: «<strong>Bewegung</strong> ist ziemlich zentral», bekräftigt Anita Hartmeier, Leiterin des Physiotherapie-<strong>In</strong>stitutes<br />

am Bürgerspital Solothurn.<br />

Erfassung der individuellen Probleme<br />

«<strong>In</strong> einem ersten Schritt versuchen wir im Anamnesegespräch zu<br />

ermitteln, welche individuellen Einschränkungen im Alltag vorliegen»,<br />

fährt Anita Hartmeier fort. Dann findet eine Untersuchung<br />

statt, bei der die <strong>Bewegung</strong>sbeeinträchtigung erfasst wird. So könne<br />

man herausfinden, wann sich Schmerzen oder Beschwerden<br />

einstellen, wie intensiv sie sind und über welchen Zeitraum sie anhalten.<br />

«Anschliessend erstellen wir einen gezielten und individuell<br />

angepassten Behandlungsplan», fügt sie hinzu.<br />

Früher habe man bei arthritischen Gelenken in erster Linie darauf<br />

geachtet, dass sie so gut wie möglich geschont und entlastet<br />

wurden. «<strong>In</strong>zwischen hat der Aufbau eines geeigneten Kraft- und<br />

Ausdauertrainings bis ins hohe Alter an Evidenz und somit an Bedeutung<br />

gewonnen», erläutert Anita Hartmeier.<br />

Mobiler werden dank Physiotherpie<br />

Die meisten Patientinnen und Patienten in der physiotherapeutischen<br />

Abteilung klagen Anita Hartmeiers Worten zufolge über<br />

Schmerzen im Rücken, in der Nackenpartie, in den Hüften oder<br />

in den Knien. Neben den vorrangig unter Schmerzen und Verspannung<br />

Leidenden gibt es Patienten, die sich gegen Steifigkeit<br />

und daraus resultierende <strong>Bewegung</strong>seinschränkungen behandeln<br />

lassen wollen. Eine dritte Gruppe schliesslich führt vor allem Klage<br />

über abnehmende Muskelkraft. Der Grossteil der Patienten ist<br />

über 60 Jahre alt, wobei solche Beschwerden natürlich auch bei<br />

jüngeren Personen auftreten können.<br />

Bei arthritischen Problemen stehen vor allem die <strong>In</strong>struktion eines<br />

Eigentrainings zum Erhalt der Beweglichkeit sowie das Einüben<br />

gelenksschonender <strong>Bewegung</strong>smuster im Vordergrund. So<br />

lassen sich ihren Worten nach Gelenksschäden vermeiden. Mit<br />

technischen Hilfsmitteln wie etwa Einlagen, Gehhilfen oder Gelenkschutz-Utensilien<br />

könne die Belastung besser verteilt werden.<br />

Bei Patienten, die von Osteoporose betroffen sind, stehen demnach<br />

die Sturzprävention, Stärkung der Muskulatur und allenfalls<br />

Schmerztherapie nach Frakturen im Zentrum.<br />

Ein neues <strong>Bewegung</strong>sverhalten<br />

«Viele Patienten kommen zu uns, um konkrete Übungs- und Verhaltensempfehlungen<br />

zu erhalten, damit sich die Auswirkungen<br />

der Krankheit weniger schnell weiter entwickeln», stellt sie fest.<br />

Ziel einer umfassenden Therapie sei es, den Umgang mit der Erkrankung<br />

zu lernen, ein neues und angemessenes <strong>Bewegung</strong>sverhalten<br />

einzustudieren –und Muskelkraft sowie Ausdauer zu erhöhen.<br />

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9


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Fuss<br />

Auf Schritt und Tritt<br />

Gut ein Drittel aller 206 Knochen, 114 Sehnen und 20 Muskeln eines Menschen<br />

befinden sich in unseren Füssen. Der Orthopäde und Leitende Arzt Dr. med. Samuel<br />

Brunner berichtet aus der Praxis am Bürgerspital Solothurn.<br />

Bänder lassen sich rekonstruieren<br />

Früher hatte man bei Arthrose das obere Sprunggelenk ausschliesslich<br />

mit Platten und Schrauben versteift. Jetzt lässt sich bei Achsabweichungen<br />

unter den richtigen Bedingungen eine bessere Verteilung<br />

der Belastung im Gelenk erzielen. Wenn die Achsen des<br />

Schien- und Wadenbeins korrigiert werden, stehen die Chancen<br />

gut, das eigene Gelenk zu erhalten.<br />

Bei chronischer Bandinstabilität, etwa nach Verstauchungen, lassen<br />

sich Bänder regelrecht rekonstruieren. Die neben der Achillessehne<br />

verlaufende und evolutionsgeschichtlich überholte Plantarissehne<br />

kann anstelle des fehlenden Bandes eingesetzt werden.<br />

Dabei wird meist gleichzeitig das obere Sprunggelenk gespiegelt,<br />

um eventuellen Knorpelschäden auf die Spur zu kommen. Bei<br />

Bedarf lässt sich das Wachstum von knorpelähnlichem Gewebe<br />

stimulieren.<br />

Auch falsche, nicht fussgerechte Schuhe können eine Fehlstellung<br />

akzentuieren oder beschleunigen. Angemessenes Schuhwerk soll<br />

demnach bequem sein, nicht zu eng oder zu klein und über eine<br />

gut dämpfende Sohle verfügen. Brunner empfiehlt zudem regelmässige<br />

Dehnungsübungen, um die hintere Unterschenkelmuskulatur<br />

elastisch zu halten und den Vorfuss nicht über Gebühr zu<br />

belasten.<br />

Dr. med. Samuel Brunner, Leitender Arzt Orthopädie Bürgerspital<br />

Solothurn<br />

Fusskrankheiten werden oftmals durch Überlastungen ausgelöst,<br />

bisweilen sind sie genetisch bedingt. Sie äussern sich unter anderem<br />

in Fehlstellungen, etwa als Hammerzehe oder Ballenzeh.<br />

Wie Samuel Brunner weiter ausführt, weiss man heute deutlich<br />

mehr über diese Erkrankungen. Mit neuen Techniken können sie<br />

wirksamer behandelt werden. Das hilft zum Beispiel bei beginnender<br />

Arthrose im oberen Sprunggelenk. «Es gibt heute Operationsmethoden,<br />

dank derer unter gewissen Voraussetzungen von<br />

Arthrose befallene Gelenke erhalten werden können.»<br />

Zügiger zur Diagnose<br />

Noch schnellere endgültige Diagnosen und in der Regel keine<br />

weitere Untersuchung mit quälender Wartezeit für den Patienten:<br />

Diese Vorzüge bietet das SPECT/CT-System. Dabei wird eine nuklearmedizinische<br />

Anlage (SPECT) mit einer radiologischen Anlage<br />

für die Computertomographie mit Röntgenstrahlen (CT) kombiniert.<br />

Während der Untersuchung drehen sich die Kameraköpfe der<br />

Gammakamera um den Körper und machen Aufnahmen aus allen<br />

Richtungen. So lassen sich Schnittbilder aus allen Blickrichtungen<br />

errechnen. Dank der sehr niedrigen gehaltenen Röntgenstrahlenbelastung<br />

kann der Arzt dank der Kombination beider Techniken<br />

meist direkt seine Diagnose erstellen.<br />

Wie Prof. Dr. med. Gerhard Goerres, Chefarzt Radiologie soH, ausführt,<br />

erhält man damit hochaufgelöste Gelenkbilder. Sie werden<br />

direkt auf die gleichzeitig aufgenommenen nuklearmedizinischen<br />

SPECT-Bilder fusioniert. SPECT/CT hat sich vor allem für Orthopäden,<br />

die vermehrt an Hand- und Fussgelenken operieren, als hilfreich<br />

erwiesen.<br />

11


Hand<br />

Grosse Vielfalt an Heilmethoden<br />

Dr. med. Tomás Sánchez, Leitender Arzt Handchirurgie am Kantonsspital Olten, schildert<br />

den Alltag in seiner Abteilung. Der Ergotherapeut Christof Schlegel verrät, wie man sich<br />

gegen Erkrankungen wirksam wappnet.<br />

Warum haben Sie sich gerade auf die Hand spezialisiert?<br />

Tomás Sánchez: Während meiner Tätigkeit als allgemeiner Chirurg<br />

bin ich mehrmals mit Problemen der Handchirurgie konfrontiert<br />

worden, und dieses Fach hat mich sofort fasziniert. Was mir<br />

immer gefallen hat, ist die Vielfältigkeit der Heilmethoden. Zum<br />

Alltag eines Handchirurgen gehören komplizierte Gelenksbrüche.<br />

Die müssen mit aller erdenklichen Vorsicht behandelt werden,<br />

damit sich der Patient nachher seiner Hand gut bedienen kann.<br />

Höchste Präzision ist auch gefragt, wenn kleine Arterien und Nerven<br />

genäht und Gelenkprothesen eingesetzt werden müssen.<br />

Was betrachten Sie als wesentliche Herausforderung?<br />

Tomás Sánchez: Medizinisch stossen wir ständig auf Probleme, die<br />

chirurgische Eingriffe und lang andauernde Rehabilitationsphasen<br />

erfordern. Meist handelt es sich um junge Leute im erwerbsfähigen<br />

Alter. Die Herausforderung ist dann, diese Patientinnen und<br />

Patienten schnellstens zu kurieren. Das erfolgt über enge Zusammenarbeit<br />

mit der Ergotherapie. Eine weitere Herausforderung<br />

ist auch, bei älteren Patienten mit chronischen Beschwerden wie<br />

Arthrose die Schmerzen zu beseitigen.<br />

Mit welchen Erkrankungen werden Sie am häufigsten konfrontiert?<br />

Tomás Sánchez: Die Pathologien lassen sich in zwei Gruppen einteilen:<br />

Notfälle und Handerkrankungen. Wir bieten Patienten,<br />

zum Beispiel solchen mit Brüchen oder <strong>In</strong>fektionen, die dringend<br />

chirurgische Behandlung benötigen, eine 24-stündige Betreuung<br />

an. Regelmässig machen wir Untersuchungen bei Patienten mit<br />

rheumatischen Erkrankungen oder schmerzhafter Arthrose, die<br />

ebenfalls chirurgisch oder therapeutisch behandelt werden müssen,<br />

etwa durch Ergotherapie.<br />

Worin liegt die Stärke Ihrer Handchirurgie?<br />

Zwischen den Standorten besteht eine enge Zusammenarbeit in<br />

den «Abteilungen Handchirurgie soH». Wir sind eine Weiterbildungsstätte<br />

der Kategorie B, die ich leite. Als Fortbildungseinrichtung<br />

für Handchirurgen sind wir weithin anerkannt. Der medizinische<br />

Notdienst sowie die medizinische Versorgung in weiten<br />

Teilen der Region werden ebenfalls von uns gewährleistet.<br />

Wie kann man Erkrankungen und Verletzungen der Hand vorbeugen?<br />

Christof Schlegel: Wer ergonomisch vorgeht, also an die jeweiligen<br />

Arbeitsbedingungen angepasst, kann Überlastungssymptomen wie<br />

Christof Schlegel, Ergotherapeut, bei der Handrehabilitation<br />

Tennisellbogen oder Sehnenscheidenentzündungen vorbeugen.<br />

Empfehlenswert bei schweren und sich wiederholenden Tätigkeiten<br />

sind zudem kurze Pausen der Entspannung und Dehnungsübungen.<br />

Welche Rolle spielt dabei die Ergotherapie?<br />

Christof Schlegel: Sie kann bei rheumatischen Erkrankungen<br />

oder Überlastungssymptomen dabei helfen, diese zu reduzieren.<br />

Kühlen, Ultraschall oder Schienenversorgung dienen dazu, die<br />

Entzündungssituation zu beruhigen. Neben Medikamenten lässt<br />

sich dadurch der Schmerz lindern. Um Wiederholungsfälle zu vermeiden,<br />

bieten wir auf dem Gebiet Gelenkschutz und Ergonomie<br />

Beratung an.<br />

12


Bandscheibe<br />

Das Leid mit der Bandscheibe<br />

Das Rückgrat: Dr. med. Stephan Marx, stellvertretender Chefarzt Orthopädie am<br />

Kantonsspital Olten und Leitender Arzt Wirbelsäulenchirurgie soH, zeigt Schwachpunkte<br />

in unserer Haltung auf. Wie man Rückenschmerzen vorbeugt, weiss Mirjam Hafner, in<br />

der Physiotherapie in Olten für Qualität Forschung und Entwicklung zuständig.<br />

Unsere Wirbelsäule wird als Wunderwerk oder Fehlkonstruktion<br />

angesehen. Was kann Probleme verursachen?<br />

Stephan Marx: Zweifelsohne ist sie eher ein Wunderwerk. Das<br />

Hauptproblem ist, dass wir sie mit unserem Lebenswandel und<br />

unseren Ansprüchen zu sehr belasten. Ich denke da an Übergewicht,<br />

falsche Belastungen (etwa bei der Computerarbeit), Rauchen<br />

und auch die steigenden Ansprüche im Alter. Nicht zu vernachlässigen<br />

ist auch die genetische Veranlagung.<br />

Welche Rolle übernimmt die Bauchmuskulatur?<br />

Mirjam Hafner: Die hat bei der Rückenstabilisierung effektiv eine<br />

tragende Rolle. Nicht der «Sixpack», der berühmte Waschbrettbauch,<br />

ist damit gemeint, sondern die tiefliegenden, stabilisierenden<br />

Muskeln sowie die schrägen Bauchmuskeln. Ein gesunder Rücken<br />

benötigt funktionierende Bauch- und Rückenmuskeln.<br />

Wie behandeln Sie Bandscheibenvorfälle?<br />

Von einer Diskushernie, wie ein Bandscheibenvorfall in der Fachsprache<br />

genannt wird, spricht man, wenn ein Stück Bandscheibe<br />

aus dem Bandscheibenpaket herausragt, entweder mit Kontakt zur<br />

Bandscheibe (Protrusion) oder bereits komplett von ihr getrennt,<br />

das wird Vorfall oder Sequester genannt.<br />

Unmittelbar hinter den Bandscheiben befindet sich der Rückenmarkskanal<br />

mit den entsprechenden Nerven, die dann von den<br />

Diskushernien zum Teil erheblich zusammengedrückt werden<br />

können.<br />

Ziel der Behandlung ist es in erster Linie, diesen Druck zu vermindern<br />

oder die Nerven so zu unterstützen, dass sie ihm standhalten<br />

und eine Schädigung vermieden werden kann. Die Physiotherapie<br />

kann hierzu einen Beitrag leisten, aber in akuten Situationen sind<br />

es meist gezielte <strong>In</strong>filtrationen (röntgenkontrollierte Spritzen).<br />

Diese <strong>In</strong>filtrationen lindern einerseits die Entzündung der Nerven,<br />

können andererseits aber auch die Diskushernie zum Schrumpfen<br />

bringen.<br />

Dr. med. Stephan Marx, stellvertretender Chefarzt Orthopädie am<br />

Kantonsspital Olten und Leitender Arzt Wirbelsäulenchirurgie soH<br />

Und wenn schon ein Nervenschaden vorliegt?<br />

Dann muss eine Operation in Erwägung gezogen werden. Heute<br />

haben wir durch modernste Techniken die Möglichkeit, wirklich<br />

minimal invasiv zu arbeiten. Für den Patienten bedeutet das weniger<br />

Blutverlust und eine leichtere Genesung.<br />

Auf welche Weise kann man Rückgrat-Beschwerden vorbeugen?<br />

Mirjam Hafner: Dafür gibt es viele Wege. Ein konkretes Umdenken<br />

oder bestimmtes Training ist nicht nötig. Grundsätzlich benötigt<br />

die Wirbelsäule <strong>Bewegung</strong> und wechselnde Belastungen.<br />

Viele Sportarten sind dazu geeignet, etwa Krafttraining, Pilates<br />

oder Yoga, um nur einige zu nennen. Bei der Auswahl ist wichtig,<br />

sich klar für das zu entscheiden, was wirklich Freude bereitet und<br />

deshalb auch regelmässig ausgeübt wird.<br />

Mirjam Hafner, Physiotherapeutin<br />

Mehr <strong>In</strong>fos auf unserer Webseite<br />

www.so-H.ch: Kantonsspital Olten >> Orthopädische Klinik >><br />

Medizinisches Angebot >> Wirbelsäule<br />

13


Schulter<br />

Sehr gute Ergebnisse bei geringem<br />

Risiko für den Patienten<br />

Nach welchen Gesichtspunkten heute Operationen an der Rotatorenmanschette ausgeführt<br />

werden, erläutert Dr. med. Ulf Riede, stellvertretender Chefarzt Orthopädie am<br />

Bürgerspital Solothurn.<br />

Bei der Rotatorenmanschette handelt es sich um die vier tiefen<br />

Schultermuskeln mit ihren Sehnen. Sie ziehen sich vom Schulterblatt<br />

zum Oberarmkopf. Sie ist verantwortlich für die komplexen<br />

<strong>Bewegung</strong>en, die wir mit unserem Schultergelenk bewältigen<br />

können.<br />

Wenn Sehnen durch Abnutzung oder Unfall zu Schaden kommen,<br />

rufen <strong>Bewegung</strong>en und Belastung Schmerzen hervor – üblicherweise<br />

im Oberarm, sie strahlen teilweise bis in die Hand aus.<br />

«Häufig treten sie selbst in der Ruhestellung oder nachts auf. Die<br />

Folgen sind eingeschränkte <strong>Bewegung</strong>sfähigkeit und Schwäche»,<br />

fährt Ulf Riede fort.<br />

Physiotherapeuten, die Nachbehandlung der individuellen Problematik<br />

des operierten Patienten anzupassen.<br />

Die Ergebnisse hängen von mehreren Faktoren ab. «Wenn die Situation<br />

des Patienten – Gesundheitsstatus, Lebensgewohnheiten,<br />

angestrebte Ziele und die Art des Risses mit dem entsprechenden<br />

MRI-Befund – richtig beurteilt werden, kann man sich auf sehr<br />

gute Resultate einstellen», versichert der Orthopäde. Dann liege<br />

die Komplikationsrate in einem sehr niedrigen einstelligen Prozentbereich.<br />

Das sei vergleichbar mit anderen Eingriffen im Bereich<br />

der Knie- und Hüftgelenke.<br />

Nicht jeder Riss muss operiert werden<br />

Es komme jedoch auch vor, dass ein eine Ruptur (Riss) keine<br />

Schmerzen verursache und man sich funktionell nicht eingeschränkt<br />

fühle. «Nicht jeder Riss muss operiert werden», stellt er<br />

fest. Zunächst wird meist der Hausarzt die Lage beurteilen und<br />

eine erste Behandlung einleiten. Bei deutlichen Funktionseinschränkungen<br />

sei indessen häufig das Urteil eines Spezialisten gefragt.<br />

Bei Eingriffen ist nach Ulf Riedes Darstellungen heute die arthroskopische<br />

Behandlung Standard. Diese minimalinvasive und kameragestützte<br />

OP-Technik ersetze die frühere Methode, bei welcher<br />

der Eingriff ausschliesslich über einen grösseren Hautschnitt<br />

erfolgte. Gerissene Sehnen lassen sich dann mit entsprechenden<br />

Faden- und Ankersystemen wieder stabil am Knochen einsetzen.<br />

Patienten fordern Spezialisten<br />

«Die Rehabilitation nach Rotatorenmanschetten-Rekonstruktionen<br />

ist aufwändig und fordert viel Zeit», gibt Ulf Riede zu bedenken.<br />

Unvermeidbare Einschränkungen im Alltag und in der<br />

Arbeitsfähigkeit rufen bei den meisten Patienten oftmals einen<br />

Schock hervor. Die Betroffenen wollen heute von einem Spezialisten<br />

operiert werden, weil sie sich grössere Erfolgschancen versprechen.<br />

Der Eingriff selbst sei für Patientinnen und Patienten<br />

mit einem geringen Risiko verbunden und für den Operateur<br />

reine Routine. Nachher erhalten die Patienten eine CD mit dem<br />

kommentierten Video der Operation. Diese hilft vor allem dem<br />

Dr. med. Ulf Riede, stellvertretender Chefarzt Orthopädie<br />

14


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