Konzernbilanz zum 31. August 2003 - Herlitz PBS AG

14 Konzernlagebericht der Herlitz AG zum 31. August 2003
Konzernlagebericht der Herlitz Aktiengesellschaft
für das Rumpfgeschäftsjahr vom 17. September 2002
bis zum 31. August 2003
I. Vorbemerkung
Die Herlitz-Gruppe gehört zu den führenden Herstellern
und Händlern von Papier-, Büro- und Schreibwaren
(PBS) sowie Papeterieartikeln in Europa. Ihr
Produktionsschwerpunkt liegt in Berlin und Brandenburg.
Seit der Gründung im Jahr 1904 hat Herlitz
seinen Hauptsitz in Berlin.
Die Herlitz-Gruppe produziert an 6 Standorten folgende
Artikel:
Berlin: Versandtaschen, Briefumschläge, Hefte,
Blöcke, Servietten
Falkensee (Brandenburg): Glückwunschkarten,
Geschenkpapier
Peitz (Brandenburg): Ordner, Registraturmittel
Cunewalde (Sachsen): Montage hochwertiger
Schreibgeräte
Poznań (Polen): Hefte, Blöcke, Zierbänder,
Kleinserienfertigung
Most (Tschechien): Hüllen
Darüber hinaus gehören zur Herlitz-Gruppe neben
den oben genannten Unternehmen in Polen und
Tschechien weitere europäische Landesgesellschaften,
die als Vertriebsgesellschaften organisiert sind.
Das Sortiment von Herlitz besteht aus rd. 10.000
Basisartikeln in unterschiedlichen Versionen. Bei
der Sortimentsgestaltung werden auch landesspezifische
Marktanforderungen berücksichtigt.
II. Insolvenzverfahren der Herlitz AG
und der Herlitz PBS AG beendet und
die Gesellschaften fortgeführt.
Nachdem im März 2002 die Verhandlungen über
die Prolongation der am 31. März 2002 ausgelaufenen
Kreditverträge der finanzierenden Banken zu
keinem positiven Ergebnis führten, wurde durch
den Vorstand der Herlitz AG am 3. April 2002 ein
Insolvenzantrag wegen Überschuldung und drohender
Zahlungsunfähigkeit der Herlitz AG und
der Herlitz PBS AG beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg
gestellt.
In der Folge mussten auch weitere inländische
Tochtergesellschaften wie die Susy Card Papeterie
GmbH, die Diplomat Schreibgeräte GmbH und die
Herlitz Kunststoffverarbeitungs GmbH Insolvenz
anmelden, da auch deren Finanzierung nicht mehr
gesichert war. Für die wesentliche produzierende
Tochtergesellschaft Falken Office GmbH konnte
aufgrund deren unabhängigen Marktauftritts ein
Insolvenzverfahren vermieden werden.
Sehr zügig wurde mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter,
Rechtsanwalt Peter Leonhardt, ein Konzept
für die Fortführung der Gesellschaft erarbeitet,
so dass bereits nach zwei Monaten das Insolvenzverfahren
eröffnet werden konnte.
Zu den wichtigsten Veränderungen, die sich aus
diesem Insolvenzplan ergeben haben, zählen:
• Fortführung des operativen PBS-Geschäfts einschließlich
Integration der Geschäfte unter den
Marken „Susy Card” und „Diplomat”.
• Vollzug der bereits im Jahr 2001 vorbereiteten
Herauslösung der Immobilien in Berlin-Tegel
und Falkensee aus dem operativen Geschäft der
Herlitz PBS AG sowie Zuordnung ehemaliger
Bankverbindlichkeiten der Herlitz PBS AG auf die
beiden Objektgesellschaften.
• Anmietung der für das operative Geschäft erforderlichen
Flächen und Lagerkapazitäten an den
beiden Standorten Berlin-Tegel und Falkensee
durch die Herlitz PBS AG zu marktüblichen Konditionen.
• Vorzeitige Beendigung der beiden Mietverträge
über die Immobilien in Berlin-Spandau (Zitadellenweg
und Am Juliusturm) und Rückgabe der
Objekte an die jeweiligen Eigentümer.
• Erwerb von 100% der Geschäftsanteile der beiden
Joint Ventures im Bereich der Logistik und
der IT (eCom Logistik GmbH & Co. KG sowie Mercoline
GmbH).
• Verkauf von 60% der Anteile an der Herlitz S.A.
Frankreich an das Management.