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Konzernbilanz zum 31. Dezember 2002 - Herlitz PBS AG

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ericht des vorstands 11<br />

Bericht des Vorstands<br />

I. Geschäftsverlauf des <strong>Herlitz</strong>-Konzerns<br />

in den Jahren 2001 und <strong>2002</strong><br />

A. Trotz des schwierigen Umfelds stabile<br />

Marktposition erreicht.<br />

Im Jahr 2001 verzeichnete der für <strong>Herlitz</strong> entscheidende<br />

Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland<br />

reale Umsatzrückgänge von rund 0,5%. Auch im<br />

Fachhandelsbereich spiegelte sich das negative<br />

Konjunkturklima wider und führte zu rückläufigen<br />

Umsätzen.<br />

Der Umsatz des <strong>Herlitz</strong>-Konzerns ist 2001 gegenüber<br />

dem Vorjahr um EUR 52 Mio. auf EUR 438 Mio.<br />

gesunken. Vom Gesamtumsatz entfallen wie im<br />

Vorjahr 33% auf das Ausland.<br />

Auch in <strong>2002</strong> bewegte sich das Kerngeschäft von<br />

<strong>Herlitz</strong> in einem stagnierenden gesamtwirtschaftlichen<br />

Umfeld. Im <strong>Herlitz</strong>-relevanten Markt der<br />

non-food-Sortimente waren Umsatzrückgänge von<br />

bis zu 10% <strong>zum</strong> Vorjahr zu verzeichnen. Das rückläufige<br />

Kaufverhalten wirkte sich besonders im<br />

vierten Quartal des Jahres aus, der überlicherweise<br />

umsatzstärksten Periode der Papier-, Büro- und<br />

Schreibwarenbranche.<br />

In der Phase der Insolvenzverwaltung konnte die<br />

Marktpräsenz der <strong>Herlitz</strong>-Gruppe weitestgehend<br />

erhalten werden. In vielen Einzelgesprächen und<br />

Verhandlungen konnten Insolvenzverwalter und<br />

Vorstand Kunden wie Lieferanten von der Fortführungsfähigkeit<br />

der <strong>Herlitz</strong> <strong>PBS</strong> <strong>AG</strong> überzeugen.<br />

Insbesondere deshalb gab es weder wesentliche<br />

Lieferantenausfälle noch Kundenverluste. Trotz der<br />

Belastungen aus dem Insolvenzverfahren verlief<br />

das operative Geschäft mit nahezu allen Kunden<br />

stabil. Die wesentlichen Saisonaufträge <strong>zum</strong> Schulanfang,<br />

zu Weihnachten und zur Registratur wurden<br />

planmäßig eingeholt.<br />

Der Umsatz im Konzern belief sich im Jahr <strong>2002</strong><br />

auf EUR 376 Mio. und liegt damit rd. 14% unter<br />

dem des Vorjahres. Rund 7 % des Umsatzrückgangs<br />

entfallen auf konjunkturelle Effekte und weitere<br />

7 % rühren aus der Veräußerung von Geschäftsanteilen<br />

im Rahmen der Insolvenz her. Die Rohertragsquote<br />

konnte im Vergleich <strong>zum</strong> Vorjahr verbessert<br />

werden, und die Aufwandsstrukturen wurden dem<br />

Geschäftsverlauf angepasst.<br />

Auch in den wesentlichen ausländischen Vertriebsgesellschaften<br />

der <strong>Herlitz</strong> <strong>PBS</strong> <strong>AG</strong> konnte das operative<br />

Geschäft im Schulanfang nach den Meldungen<br />

über das Insolvenzverfahren der Muttergesellschaft<br />

wieder stabilisiert und ein positiver<br />

Ergebnisbeitrag erwirtschaftet werden.<br />

B. Insolvenzverfahren der <strong>Herlitz</strong> <strong>AG</strong><br />

und <strong>Herlitz</strong> <strong>PBS</strong> <strong>AG</strong> erfolgreich durchgeführt<br />

und am 16. September <strong>2002</strong><br />

beendet.<br />

In Verhandlungen mit den finanzierenden Banken<br />

hat der Vorstand im Februar und März <strong>2002</strong> versucht,<br />

eine Prolongation der am <strong>31.</strong> März <strong>2002</strong> auslaufenden<br />

Kreditverträge für die <strong>Herlitz</strong> <strong>PBS</strong> <strong>AG</strong><br />

sowie die Holdinggesellschaft <strong>Herlitz</strong> <strong>AG</strong> zu erreichen.<br />

In diesem Zusammenhang beantragte der<br />

Vorstand in Abstimmung mit den Banken eine<br />

Bürgschaft der Länder Berlin und Brandenburg.<br />

Diese wurde zwar grundsätzlich befürwortet, allerdings<br />

konnte keine Einigung über die erforderliche<br />

Bürgschaftshöhe erzielt werden. Die Verhandlungen<br />

über die Kreditverlängerung scheiterten endgültig<br />

am 2. April <strong>2002</strong>. Da zu diesem Zeitpunkt<br />

keine positive Fortführungsprognose für die <strong>Herlitz</strong><br />

<strong>PBS</strong> <strong>AG</strong> und die <strong>Herlitz</strong> <strong>AG</strong> mehr gegeben war,<br />

wurde durch den Vorstand für die Gesellschaften<br />

vorläufige Insolvenz wegen Überschuldung und<br />

drohender Zahlungsunfähigkeit beantragt.<br />

In der Folge mussten auch weitere ehemalige inländische<br />

Konzerngesellschaften wie die Susy Card<br />

Papeterie GmbH, die Diplomat Schreibgeräte GmbH<br />

und die <strong>Herlitz</strong> Kunststoffverarbeitungs GmbH Insolvenz<br />

anmelden, da auch deren Finanzierung<br />

nicht mehr gesichert war. Für die wesentliche pro-

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