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<strong>Ausgabe</strong> Nr. 02 | Juni 2013<br />

ENERGIE.BÜNDEL<br />

Das Magazin für Braunschweig und die Region<br />

Damit am Fluss<br />

alles im Fluss bleibt<br />

2<br />

„Braunschweiger<br />

Hütte“ in den Alpen<br />

Engagement im<br />

Junischnee.<br />

Eine Dusche für Kanäle<br />

Was Abwasserrohre<br />

sauber hält.


02 | Inhalt<br />

03 | Inhalt<br />

Das erwartet Sie<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Schlüssellochblicke<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

wie kaufe ich mir Energie? Im Jahre 1888 war das zum Beispiel durch<br />

einen Groschen leicht lösbar, den man in einen Gasautomaten einwarf.<br />

Dadurch sicherte man sich den Gaszustrom für eine gewisse Zeit,<br />

zum Beispiel für ein Wannenbad oder auch, um sich eine Mahlzeit zu<br />

kochen. Die Kosten hatte der Kunde dabei immer unter Kontrolle. Ganz<br />

so einfach ist der Energiekauf heutzutage nicht mehr, wie jüngst rund<br />

700 Braunschweiger leidvoll erfahren mussten. Sie hatten meist per<br />

Vorkasse bei den inzwischen insolventen Energiediscountern wie<br />

Flexstrom und Flexgas Energie vermeintlich billig eingekauft und<br />

standen nun nicht nur ohne Vertragspartner da, sondern müssen sich<br />

wohl von dem geleisteten Vorschuss verabschieden. Wir als örtlicher<br />

Grundversorger übernehmen gesetzlich geregelt in solchen Fällen<br />

die Ersatzversorgung. Mehr zu diesen Themen finden Sie in diesem<br />

Heft auf den Seiten 9 und 11. Ans Herz lege ich Ihnen auch unsere<br />

Titelgeschichte über die Oker, die – obgleich schon immer beliebt –<br />

in den letzten Jahren eine wahre Renaissance erlebt.<br />

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen<br />

Titelthema<br />

Damit am Fluss alles im Fluss bleibt 04<br />

Voller Energie<br />

„Grüne Welle“ in Braunschweig 06<br />

Energie mit Preisgarantie<br />

Wie funktioniert eigentlich ... 07<br />

eine Fotovoltaikanlage?<br />

Hochdruck in der Unterwelt<br />

Voller Energie trotz Gewinneinbruch 08<br />

Energiefluss ohne Unterbrechung 09<br />

Schwere Jungs, schwere Gullys<br />

Energieeffizienz<br />

Energiesparen leicht gemacht! 10<br />

Energiespartipps/Energiesprechstunde<br />

Stadtgeschichte(n)<br />

Für einen Groschen Gas 11<br />

Blaugelb ist Braunschweig: 34.000 Eintracht-Fans waren am<br />

Pfingstwochenende außer Rand und Band. Nach 28 Jahren<br />

schafften die Fußballer von Eintracht Braunschweig den Sprung<br />

zurück in die erste Liga. Auch <strong>BS</strong>|ENERGY feierte mit und sorgte<br />

für blaugelbe Dekoration in der Stadt: 1.000 Eintracht-Stromkunden<br />

erhielten Fanschals und die Fahrzeugflotte wurde in<br />

Eintrachtfarben beklebt. Am Bohlweg brachten 200 schalförmige<br />

Pappen an den Straßenlaternen zusätzliche Stimmung. Auch<br />

Wasserwerk, Wasserturm und die Gebäude in der Taubenstraße<br />

wurden geschmückt.<br />

Ihr Julien Mounier<br />

Besuchen Sie uns auf www.bs-energy.de<br />

Engagement<br />

„Player’s Night“ mit Liveband 12<br />

Kultfilme in lauen Nächten<br />

Sinnsuche auf dem Burgplatz<br />

„Unter Strom“ gefilmt<br />

„Man hört die Stille ...“ 13<br />

Impressum<br />

Service-Hotline für Privatkunden: 0531 383-8000<br />

Herausgeber: <strong>BS</strong>|ENERGY<br />

Notfall Gas: 0531 331090<br />

Spielplatz<br />

Braunschweiger Versorgungs-AG & Co. KG<br />

Taubenstraße 7, 38106 Braunschweig<br />

Gesamtverantwortung: Annette Schütz (<strong>BS</strong>|ENERGY)<br />

Projektleitung: Romana Ringel (<strong>BS</strong>|ENERGY)<br />

Redaktion: Corinna Pusch, Susanne Jasper, Ernst-Johann Zauner<br />

(pr nord. neue kommunikation.)<br />

Fotos: Sascha Gramann, <strong>BS</strong>|ENERGY<br />

Layout/Gestaltung: Jenko Sternberg Design GmbH<br />

Kontakt zur Redaktion: 0531 383-3505, presse@bs-energy.de,<br />

www.bs-energy.de/energiebuendel<br />

Druck: Maul-Druck GmbH & Co. KG<br />

Notfall Abwasser: 0531 383-45383<br />

Alle anderen Notfälle: 0531 383-2444<br />

Störung öffentliche Beleuchtung<br />

in Braunschweig: 0800 5183763<br />

Beschwerde-Hotline: 0800 4044044<br />

qualitaet@bs-energy.de<br />

Mo.-Do. 7:30-16:30 Uhr, Fr. 7:30-14 Uhr<br />

Persönliche Beratung<br />

<strong>BS</strong>|ENERGY Kundenzentrum, Bohlweg 5:<br />

Kindercomic Curt Cool 14<br />

Energielexikon<br />

Rezept 15<br />

Gewinnspiel<br />

Veranstaltungstipps 14, 15<br />

Mit dem Hubsteiger geht es hoch hinauf: Mitarbeiter von<br />

<strong>BS</strong>|ENERGY ziehen alte Quecksilberdampflampen aus dem Verkehr.<br />

Die energetisch nicht mehr effizienten Lampen werden aufgrund<br />

einer EU-Richtlinie ab 2015 vom Markt genommen, bis dahin<br />

sollen sie aus Braunschweig verschwunden sein. Als Ersatz<br />

kommen unter anderem LED-Leuchten zum Einsatz. Die Wahl des<br />

Leuchtmittels hängt von seiner Lichtfarbe und Helligkeit ab, denn<br />

in Wohngebieten wird andere Beleuchtung gebraucht als zum<br />

Beispiel an einer Hauptstraße. Im Mai tauschten die Elektriker<br />

37 Lampen im Bahnhofsviertel aus, <strong>hier</strong> in der Böcklerstraße.<br />

Papier: 100% recycelbar, chlorfrei gebleicht, FSC-Zertifikat<br />

für nachhaltige Produktion<br />

Mo.-Fr. 9-19 Uhr, Sa. 9-14 Uhr.<br />

Technisches Kundenhaus, Taubenstraße 7:<br />

Mo.-Mi. 7-17 Uhr, Do. 7-18 Uhr, Fr. 7-16 Uhr.


04 | Titelthema 05 | Titelthema<br />

Damit am Fluss<br />

alles im Fluss bleibt<br />

Ein Fluss ist ein Fluss. Strömt seines Weges und macht<br />

keine große Welle. Solche Gedanken plätschern einem<br />

schon mal durch den Kopf. Doch weit gefehlt: Ohne die<br />

Mitarbeiter der Gewässerunterhaltung wäre <strong>hier</strong> bald<br />

nichts mehr im Fluss. Die Oker ist zwar keine Diva, aber<br />

sie braucht Hege und Pflege. Sonst würde sie verkrauten.<br />

Und der Fluss wäre bald kein Fluss mehr, sondern eine<br />

wild verwucherte Sumpflandschaft.<br />

Kraut und Rüben ohne Mähboot<br />

Damit Seegras und andere Wasserpflanzen nicht Oberwasser<br />

bekommen, setzt die Stadtentwässerung Braunschweig<br />

(SE|<strong>BS</strong>) nach der Brut- und Setzzeit ab Mitte Juli das Mähboot<br />

ein. „Etwa 20 Tonnen werden im Jahr weggemäht“,<br />

erläutert Claus Wilske, Gruppenleiter für Gewässerbetrieb.<br />

Die Messer des flachen Bootes machen vor der Uferzone<br />

halt, um Vögeln und Fischen ihren ungestörten Lebensraum<br />

zu belassen. 28 Fischarten, unter anderem Rotauge,<br />

Barsch, Zander, Wels, Hecht und Weißfisch, sind im Fluss<br />

unterwegs. Grünabfall wird zunächst am Uferrand getrocknet<br />

und dann in Watenbüttel kompostiert.<br />

Warum die Oker überhaupt so stark verkrautet, erklärt<br />

Wilske so: „Das Wasser ist nicht sehr tief und die Fließgeschwindigkeit<br />

gering. Außerdem sind viele Okerabschnitte<br />

nicht beschattet. Diese Faktoren begünstigen das Pflanzenwachstum.“<br />

Die Wasserqualität sei im Übrigen, ergänzt<br />

Wilske mit Blick auf den aktuellen Prüfbericht zur Gewässergüte<br />

der TU Braunschweig, „seit Jahren stabil und liegt<br />

auf einer Skala von 1 bis 5 in Güteklasse 2 bis 3, mit Tendenz<br />

zu noch besserer Qualität.“ Mit anderen Worten: „Das<br />

Wasser ist so sauber, wenn man darin baden würde, nähme<br />

man keinen Schaden.“ Renaturierungsmaßnahmen in den<br />

Nebenarmen erhöhen zudem die Selbstreinigungskraft<br />

des Gewässers von Jahr zu Jahr.<br />

Ein Mitarbeiter der SE|<strong>BS</strong> schichtet die Pflanzen<br />

aufeinander. Darin verfangene Fische werden<br />

wieder ins Wasser gesetzt.<br />

Eine Braunschweiger Besonderheit schützt die Oker zusätzlich<br />

vor möglichen Belastungen: Das in der Kläranlage<br />

Steinhof, die Eigentum des Abwasserverbandes Braunschweig<br />

ist, vollbiologisch gereinigte Abwasser wird nicht<br />

direkt in die Oker geleitet, sondern vorher „verrieselt“. Der<br />

Rieselbetrieb dient der Nachreinigung durch Pflanzen und<br />

Mikroorganismen. Ein Drittel des gereinigten Wassers versickert<br />

auf 220 Hektar Fläche, was etwa 240 Fußballfeldern<br />

entspricht. Die umweltfreundliche Technik ist von großem<br />

Wert für die Oker, denn anschließend wird das Wasser<br />

über Entwässerungsgräben und den Aue-Oker-Kanal in<br />

den Fluss geleitet.<br />

Und auch für potenzielles Hochwasser ist Braunschweig<br />

gut gerüstet. Im Auftrag der Stadt betreibt die SE|<strong>BS</strong> Hochwasserpegel<br />

an Oker, Schunter und Wabe. Entsprechend<br />

dem Alarmplan werden Oker- und Wabewehre rechtzeitig<br />

geöffnet und Hochwassermeldungen an Feuerwehr, Polizei<br />

und Bürger in überschwemmungsgefährdeten Gebieten<br />

weitergeleitet.<br />

„Abenteurer sein“ für Groß und Klein<br />

Noch mal zurück zum Mähboot. Dass die Oker in der Mitte<br />

gemäht wird, hat einen schönen Nebeneffekt: Sie ist ein<br />

steter Quell der Freude für Kanuten, Paddler und alle, die<br />

gern für ein paar Stunden den festen Boden unter den<br />

Füßen verlieren. An der Oker haben sich etliche Bootsvermieter<br />

und Wasserspaß-Anbieter angesiedelt. Einer von<br />

ihnen ist Karsten Schwarz. Seit 1999 bietet er Floßfahrten<br />

an. „Die sind immer noch der Renner. Da kann von der<br />

Oma bis zum Enkel jeder an Bord gehen.“<br />

Schickten Unternehmen ihre Mitarbeiter vor Jahren noch<br />

zum Teambuilding mit einem Coach und einer Handvoll<br />

Regenwürmer als Nahrungs-Notration in den Wald, können<br />

sie ihre Führungselite nun bei Karsten Schwarz von<br />

Experten an der Oker auf Gruppendynamik einschwören.<br />

Schwarz erklärt: „Bei so einem Teambuilding wird eine<br />

kleine Geschichte erfunden. Sagen wir mal: Absturz in<br />

Brasilien. In dieser Krisensituation müssen dann alle gemeinsam<br />

ein Floß bauen.“ Für die Kleinsten wurde in Zusammenarbeit<br />

mit Sozialpädagogen ein Programm für<br />

Kindergeburtstage entwickelt. Da geht es dann mit gehisster<br />

Piratenflagge auf große Fahrt.<br />

Auf die Frage, ob die Oker in den letzten Jahren als Freizeitlandschaft<br />

einen Boom erfahren habe, antwortet Schwarz:<br />

„Nee! Die Menschen hat es schon immer magisch zum<br />

Wasser gezogen. Ein alter Bootsverleiher hat mir mal erzählt,<br />

dass der Bootsverleih das erste Geschäft nach dem<br />

Krieg war, das wieder funktioniert hat. Da haben die Leute<br />

Zigaretten und Kartoffeln getauscht, um eine Stunde paddeln<br />

zu können.“<br />

In den 1920er Jahren suchten die Braunschweiger oft Abkühlung<br />

in der Oker – nach Geschlechtern getrennt. Hier: die städtische<br />

Männerbadeanstalt (u.). Heute ziehen nur noch Welse und andere<br />

Fische ihre Bahnen, denn das Baden im Fluss ist verboten (o.).<br />

Die Oker als „Badewanne“<br />

Von den alten Zeiten an der Oker erzählt auch das Büchlein<br />

„Die Badezustände sind idyllisch! Die Flußbadeanstalten<br />

entlang der Oker im Braunschweiger Bürgerpark 1821-1951“.<br />

„Los ging es mit der Militärbade. Darin sollten die Soldaten<br />

sich körperlich ertüchtigen, um fit für ihre Aufgaben zu<br />

sein“, erzählt Anne Stalla, verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit<br />

bei der Stadtbad Braunschweig GmbH, die den Band<br />

gemeinsam mit der Stadt Braunschweig in Auftrag gegeben<br />

hat. In der Bahnbade am alten Bahnhof ging es ebenfalls um<br />

körperliche Ertüchtigung, sie diente den „Bahnern“ aber<br />

auch schlicht als eine Art „Badewanne“ zur Körperpflege. Im<br />

Zweiten Weltkrieg wurden einige Badeanstalten zerbombt,<br />

1951 wurde die letzte geschlossen, da, wie es hieß, „die<br />

hygienischen Bedingungen des Okerwassers nicht mehr<br />

akzeptabel waren“. Hygiene wäre heute mit Blick auf die<br />

Güteklasse des Wassers kein Problem mehr. „Aber das<br />

Baden in der Oker ist nicht erlaubt“, kommentiert Anne<br />

Stalla mögliche Badefreuden im Braunschweiger Fluss.


06 | Voller Energie<br />

07 | Voller Energie<br />

„Grüne Welle“ in<br />

Braunschweig<br />

Grüner Strom ist die Zukunft: Immer mehr Verbraucher<br />

setzen ein Zeichen für die Energiewende und steigen auf<br />

Ökostrom um. Seit 2011 hat sich die Anzahl der Naturstrom-Kunden<br />

von <strong>BS</strong>|ENERGY um 35 Prozent erhöht. 2012<br />

bezogen in Deutschland 20 Prozent aller Stromkunden<br />

Ökostrom. Zu den Abnehmern gehören Privatleute und<br />

Unternehmen ebenso wie öffentliche Einrichtungen. Auch<br />

die Stadt Braunschweig versorgt ihre Liegenschaften mit<br />

grüner Energie: In diesem Jahr bezieht die Kommune rund<br />

20 Gigawattstunden Naturstrom.<br />

Als eine von zwei großen Gesellschaften mit städtischer<br />

Beteiligung stellte zum Jahresbeginn auch die BELLIS<br />

GmbH ihren Stromvertrag um. Seitdem werden alle Ampeln<br />

in Braunschweig mit Strom aus Wasserkraftwerken<br />

betrieben. Thomas Rietzkow, Projektleiter bei BELLIS,<br />

erklärt: „Die Umstellung ist Teil des Programms ‚Grüne<br />

Lenkanstöße’, mit dem das Unternehmen zur Energiewende<br />

beiträgt.“ Auch die Betriebsgesellschaft von Stadthalle<br />

Braunschweig, Volkswagen Halle Braunschweig und<br />

Eintracht-Stadion versorgt ihre Standorte seit Januar mit<br />

grüner Energie. „Anstoß war die Zertifizierung mit dem<br />

Energie mit Preisgarantie<br />

Keine Lust auf Preisrisiken? <strong>BS</strong>|Sparstrom-Fix und <strong>BS</strong>|Spargas-Fix<br />

garantieren einen festen Kilowattstunden-Preis für zwölf Monate ab<br />

Lieferbeginn. Von der Garantie ausgeschlossen sind Preisbestandteile,<br />

die <strong>BS</strong>|ENERGY nicht beeinflussen kann – also die staatlich festgelegten<br />

Steuern, Abgaben und Umlagen. Fragen beantworten die Berater<br />

persönlich im Kundenzentrum am Bohlweg 5, telefonisch<br />

unter 0531 383-8000 oder per E-Mail unter service@bs-energy.de.<br />

Inzwischen sind drei Viertel der 212 Braunschweiger Ampelanlagen auf<br />

energiesparende LED-Technik umgerüstet.<br />

international anerkannten Umweltzertifikat ‚Green Globe’“,<br />

berichtet Stephan Lemke, Geschäftsführer der Betriebsgesellschaft<br />

und ergänzt: „Grün ist für uns kein Trend,<br />

sondern Notwendigkeit.“ Beide Unternehmen zusammen<br />

verbrauchen fast vier Gigawattstunden Strom im Jahr. Durch<br />

die Umstellung auf Naturstrom sparen sie so jährlich mehr<br />

als 2.000 Tonnen CO 2 – ein satter Gewinn für die Umwelt.<br />

Die Energiewende mitzugestalten, ist für <strong>BS</strong>|ENERGY ebenfalls<br />

ein Thema: Mittelfristig soll die Produktion aus erneuerbaren<br />

Energieerzeugungsanlagen ausgebaut werden.<br />

Ihre Meinung interessiert uns! Machen Sie mit bei unserer<br />

Umfrage zum Thema „grüne Energie“ unter<br />

www.bs-energy.de/energiebuendel.<br />

Wie funktioniert eigentlich … eine Fotovoltaikanlage?<br />

Fotovoltaikanlagen wandeln Sonnenenergie in elektrischen<br />

Strom um. Abhängig von Witterung und Tageszeit ist die<br />

Sonneneinstrahlung unterschiedlich stark; das beeinflusst<br />

auch die gewonnene Strommenge. So ist zum Beispiel<br />

nachts keine, an einem sonnigen Mittag dagegen besonders<br />

viel Stromerzeugung möglich.<br />

Eine Fotovoltaikanlage besteht aus mehreren Solarmodulen,<br />

die aus einzelnen Solarzellen zusammengesetzt sind.<br />

Sie haben zwei Schichten, die meist aus Silizium hergestellt<br />

und mit verschiedenen Fremdstoffen versehen<br />

werden. Dadurch befinden sich in den Schichten<br />

unterschiedlich viele Elektronen: In der oberen<br />

herrscht ein Überschuss, in der unteren ein Elektronenmangel.<br />

Im Bereich zwischen den Schichten<br />

versuchen die Elektronen, ein Gleichgewicht herzustellen.<br />

Es entsteht die sogenannte Raumladungszone.<br />

Darin baut sich durch die verschiedenen Ladungen ein<br />

elektrisches Feld auf. Trifft nun Licht auf die Solarzelle<br />

und gelangt bis <strong>hier</strong>her, werden die Elektronen durch<br />

die Energie des Lichts beweglich und durch die Kraft des<br />

elektrischen Feldes beschleunigt. Die Solarzelle wandelt so<br />

Hochdruck in der<br />

Unterwelt<br />

Ungefähr 1.300 Kilometer lang windet sich das Kanalnetz<br />

unter Braunschweigs Straßen. Es befördert das Abwasser<br />

der Stadt zum Klärwerk Steinhof, wo es gereinigt wird. Für<br />

eine saubere Kanalisation sorgt die Braunschweiger Stadtentwässerung<br />

(SE|<strong>BS</strong>). Gerade im Sommer ist die regelmäßige<br />

Reinigung der Schmutzwasserkanäle besonders wichtig:<br />

Längere Zeit ohne Regen, höhere Temperaturen und<br />

weniger Abwasser in der Ferienzeit führen vermehrt zu Ablagerungen.<br />

Deshalb spült die SE|<strong>BS</strong> die Kanäle in dieser<br />

Zeit verstärkt. Denn wenn erst einmal Bakterien beginnen<br />

organische Stoffe zu zersetzen, entsteht stinkender Schwefelwasserstoff,<br />

der aus den Kanälen nach oben zieht. Doch<br />

wie funktioniert die Reinigung?<br />

Zwei Schläuche werden in den Kanal geführt: Der dünnere,<br />

bis zu 220 Meter lange Schlauch ist ein Hochdruckschlauch<br />

mit einer Düse am Ende. Diese schleudert aufbereitetes Abwasser<br />

mit einem Druck von bis zu 80 bar in den Kanal,<br />

Netz<br />

Sonnenenergie in fließende Elektronen um – also in elektrische<br />

Energie. Über Metallkontakte wird der Stromkreis<br />

geschlossen und als Gleichstrom zu einem Wechselrichter<br />

geleitet. Dort wird er in Wechselstrom umgewandelt,<br />

da nur er für das Stromnetz geeignet ist.<br />

Die gewonnene Energie kann entweder<br />

in einem Akku gespeichert oder in das<br />

öffentliche Netz eingespeist werden.<br />

Wechselrichter<br />

Metallkontakt<br />

elektronenarme<br />

Siliziumschicht<br />

sodass sich Ablagerungen lockern. Durch einen zweiten,<br />

dicken Schlauch werden sie aus dem Kanal in den<br />

14 Kubikmeter großen Tank des Saug-Spül-Fahrzeugs<br />

gesaugt. Dort wird das Abwasser aufbereitet und anschließend<br />

wieder zum Spülen verwendet.<br />

Zusätzlich setzt die SE|<strong>BS</strong> an einigen Stellen Bio-Geruchsfilter<br />

ein und testet in diesem Sommer erstmals<br />

auch „Gelmatten“, die unter die Kanaldeckel gehängt<br />

werden, um schlechte Gerüche aufzunehmen.<br />

Raumladungszone<br />

Metallkontakt<br />

elektronenreiche<br />

Siliziumschicht<br />

Fast vier Meter hoch<br />

und etwa zwölf Meter<br />

lang ist das neueste<br />

Fahrzeug mit einem<br />

Gesamtgewicht von<br />

rund 32 Tonnen, das<br />

entspricht dem<br />

Gewicht von fünf<br />

ausgewachsenen<br />

Elefanten.


08 | Voller Energie<br />

09 | Voller Energie<br />

Voller Energie trotz Gewinneinbruch<br />

Vier Fragen an den Vorstand von <strong>BS</strong>|ENERGY<br />

Energiefluss ohne<br />

Unterbrechung<br />

Was passiert, wenn ein Energieversorger<br />

nicht mehr liefern kann?<br />

Rund 700 Braunschweiger waren im April betroffen, als die insolventen Energiediscounter Flexstrom, Flexgas, Optimal-<br />

Grün und Löwenzahn Energie die Strom- und Gasversorgung seiner Kunden einstellen musste. Trotzdem standen die<br />

Betroffenen nicht ohne Strom und Gas da: Als örtlicher Grundversorger übernahm <strong>BS</strong>|ENERGY die Ersatzversorgung –<br />

das ist gesetzlich geregelt. So ist gewährleistet, dass niemand plötzlich im Dunkeln sitzt oder frieren muss, denn die<br />

Versorgung mit Strom und Wärme gehört zum Grundbedarf aller Bürger.<br />

Kai Uwe Krauel, Vorsitzender des Vorstands<br />

Paul Anfang, stellvertretender Vorsitzender<br />

des Vorstands<br />

Julien Mounier, Mitglied des Vorstands<br />

Wer von der Insolvenz eines Energieversorgers betroffen ist, merkt von der Umstellung nichts, denn sie geht ohne Versorgungsunterbrechung<br />

vonstatten. Anschließend erhalten die Kunden eine Information über Wechsel und Einstufung in den<br />

Ersatztarif, der dem Grundversorgungstarif sehr ähnelt. Im Kundenzentrum am Bohlweg bekommen Interessierte auch<br />

individuelle Beratung über die Angebote von <strong>BS</strong>|ENERGY.<br />

Fast alle deutschen Energieerzeuger klagen derzeit über<br />

Gewinneinbrüche oder drohende Verluste. <strong>BS</strong>|ENERGY<br />

blieb bisher davon verschont, für das laufende Jahr wird<br />

jedoch ein deutlicher Gewinneinbruch erwartet. Hauptursache<br />

ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG): Die Zahl<br />

der „grünen“ Stromerzeuger wächst stärker als erwartet,<br />

ihre Energie wird bevorzugt ins Netz eingespeist. Doch<br />

Sonne und Wind liefern nicht auf Bedarf. Und da Hochspannungsleitungen<br />

und Speicher fehlen, das Netz aber nicht<br />

überlastet werden darf, müssen immer häufiger moderne<br />

Kraftwerke, wie die Gas- und Dampfturbinen-Anlage (GuD)<br />

von <strong>BS</strong>|ENERGY, abgeschaltet werden und sind nicht mehr<br />

profitabel. Außerdem gelangt in Spitzenzeiten so viel<br />

„grüner“ Strom auf den Markt, dass es ein Überangebot<br />

gibt. Immer häufiger sind die Börsenpreise sogar negativ.<br />

Energieversorger zahlen dann für die Abnahme anstatt zu<br />

verdienen. Gleichzeitig wird für den Strom aus erneuerbaren<br />

Energieerzeugungsanlagen immer mehr EEG-Vergütung<br />

ausgeschüttet. Finanziert wird sie über die EEG-Umlage,<br />

die Teil des Strompreises ist. Deshalb führt ein sinkender<br />

Börsenpreis nicht zu sinkenden Strompreisen.<br />

Doch was heißt das für Kunden und Mitarbeiter von<br />

<strong>BS</strong>|ENERGY? Der Vorstand gibt Antworten.<br />

Wird <strong>BS</strong>|ENERGY in nächster Zeit den Strompreis erhöhen?<br />

Kai Uwe Krauel: „Aktuell sind keine Preiserhöhungen geplant.<br />

Externe Faktoren, insbesondere die derzeit zu erwartende<br />

Erhöhung der EEG-Umlage zum 1.1.2014, müssen wir<br />

voraussichtlich weitergeben, sofern die Politik <strong>hier</strong> keine<br />

Lösung findet.“<br />

Ist ein Abbau von Arbeitsplätzen im Unternehmen<br />

zu erwarten?<br />

Paul Anfang: „In keinem Fall. Wir haben gerade eine Vereinbarung<br />

unterschrieben, die die bestehenden Arbeitsplätze<br />

bis Ende 2015 garantiert. Auch in Zukunft bleiben wir ein<br />

starker Arbeitgeber in der Region.“<br />

Sind Einschränkungen bei Investitionen geplant?<br />

Julien Mounier: „Im Gegenteil, es sind bereits erhebliche<br />

Investitionen im Gang: Derzeit läuft die Modernisierung der<br />

Netzleitstelle in Braunschweig, ebenso der Bau eines Biomasse-Heizkraftwerks<br />

am Hungerkamp. Außerdem ist ein<br />

Sanierungsprogramm alter Graugussleitungen in Planung<br />

und der Fernwärmeausbau in der Innenstadt geht natürlich<br />

weiter. Nur vom Bau einer zweiten GuD-Anlage nehmen wir<br />

in der momentanen Situation Abstand.“<br />

Was bedeutet der Gewinnrückgang für die<br />

Sponsoring-Aktivitäten?<br />

Kai Uwe Krauel: „<strong>BS</strong>|ENERGY wird sich weiterhin für Sport,<br />

Kultur und Soziales in Braunschweig engagieren. Wir werden<br />

aber jedes Engagement auf Werthaltigkeit prüfen.“<br />

Doch was passiert mit möglicherweise geleisteten Vorauszahlungen an den alten Anbieter? Generell sind Verträge mit<br />

Vorauskasse nicht zu empfehlen. Oft wird bei ihnen der Strom und das Gas unter Wert verkauft, um Neukunden anzulocken.<br />

Doch kommen keine mehr dazu, fehlt dem Discounter das Geld für neue Strom- und Gasankäufe sowie Netzentgelte<br />

und der Konkurs droht. Im Fall einer Insolvenz werden Beträge aus Vorkasse meist nicht an die Kunden zurückgezahlt,<br />

denn andere Gläubiger werden im Verfahren vorrangig bedient. Wird der zahlungsunfähige Energieversorger allerdings<br />

von einem anderen Unternehmen übernommen, behält die Vorauszahlung ihre Gültigkeit. Bei Fragen, Forderungen und<br />

für die Schlussabrechnung müssen sich Betroffene an den insolventen Versorger wenden.<br />

Schwere Jungs,<br />

schwere Gullys<br />

Immer wieder stehlen Diebe „Sinkkastenroste“, die auch<br />

als Gullys bekannt sind. Regenwasser fließt durch die viereckigen<br />

Metallroste zwischen Bordsteinkante und Straße<br />

in Richtung Oker, statt sich auf der Straße zu sammeln. Ein<br />

Gully wiegt ungefähr 25 Kilogramm und lässt sich nicht<br />

unauffällig heben. Doch die Diebe sind gut organisiert und<br />

„sammeln“ die Roste nachts an ganzen Straßenzügen ein,<br />

um das Metall auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Wenn,<br />

wie im Frühjahr, nach einer Nacht bis zu 30 Roste einer<br />

Straße fehlen, wird es gefährlich: Vor allem Kinder, aber<br />

auch Erwachsene, können in die bis zu zwei Meter tiefen<br />

Schächte fallen und sich verletzen. Radfahrern drohen<br />

Stürze, Autos Achsbrüche. Die Stadtentwässerung Braunschweig<br />

ist für die Reinigung und Wartung der Sinkkästen<br />

zuständig und kümmert sich gemeinsam mit der Feuerwehr<br />

um Absperrungen. Um die Diebe zu stellen, ist Mithilfe<br />

aus der Bevölkerung gern gesehen: Wer beobachtet,<br />

wie sich jemand verdächtig an den Sinkkästen zu schaffen<br />

macht, sollte in jedem Fall die Polizei rufen.<br />

Das Metall der<br />

Gullys ist bei Dieben<br />

äußerst begehrt.


10 | Energieeffizienz<br />

11 | Stadtgeschichte(n)<br />

Energiesparen<br />

leicht gemacht!<br />

Hausbesitzer aufgepasst: Bevor das Eigenheim aufwendig<br />

und teuer modernisiert wird, lohnt sich eine Energieeffizienzberatung.<br />

So lässt sich ermitteln, welche Sanierungsmaßnahmen<br />

durchgeführt werden können und sinnvoll<br />

sind. <strong>BS</strong>|ENERGY bietet für Einfamilienhausbesitzer eine<br />

individuelle Analyse an. Nach Terminabsprache prüft eine<br />

Energieberaterin vor Ort das Gebäude, besonders den Zustand<br />

von Dämmung, Heizung, Türen und Fenstern. Ein<br />

ausführlicher Abschlussbericht fasst vorhandene Schwachstellen<br />

zusammen und zeigt, welche Fördermittel für die<br />

Modernisierung beantragt werden können. Dabei werden<br />

auch gesetzliche Bestimmungen berücksichtigt. Die Prüfung<br />

kostet für Kunden von <strong>BS</strong>|ENERGY einmalig 190 Euro.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung zur Orientierungsberatung<br />

bei den Energieeffizienzberatern unter<br />

0531 383-2990 oder energieberatung@bs-energy.de.<br />

Die Orientierungsberatung<br />

zeigt<br />

individuelle<br />

Einsparpotenziale.<br />

Steigende Kosten vermeiden: Gewusst wie!<br />

In der Braunschweiger Weststadt unterstützen Energiesparlotsen<br />

einkommensschwache Haushalte, die besonders<br />

stark von steigenden Energiekosten betroffen sind.<br />

Sie bringen kostenlose Energie- und Wassersparartikel und<br />

individuelle Tipps zum Sparen mit. Eine Ersparnis von bis<br />

zu 150 Euro im Jahr ist für jeden Haushalt möglich.<br />

Das Projekt ist Teil einer bundesweiten Initiative. Um die<br />

jährlichen Kosten zu decken, engagiert sich ein Bündnis<br />

aus <strong>BS</strong>|ENERGY, der Stadt Braunschweig und weiteren<br />

Partnern finanziell, aber auch mit Know-how für das<br />

Gelingen: So werden die neuen Energiesparhelfer speziell<br />

für diese Aufgabe fachlich geschult. „Mit der persönlichen<br />

Beratung vor Ort erreicht man mehr, als mit jedem noch so<br />

guten Ratgeber“, erklärt Vorstand Paul Anfang.<br />

Energiespartipps<br />

– Ordnung im Kühlschrank spart Strom. Je kürzer<br />

die Suche, desto weniger Energie geht durch die<br />

offen stehende Tür verloren.<br />

– Vor dem Urlaub Kühl- und Gefriergeräte abtauen<br />

und alle Elektrogeräte vom Stromnetz trennen.<br />

Auch Heizungen und Warmwasseranlage abstellen.<br />

So lässt sich der Energieverbrauch zu Hause<br />

verringern.<br />

– Auf Wäschetrockner verzichten. Bei sommerlichen<br />

Temperaturen trocknet die Wäsche im Freien<br />

schnell und ohne Stromverbrauch.<br />

– Kühlgeräte nicht zu kalt einstellen. 7 °C im Kühlschrank<br />

und –18°C im Gefrierschrank genügen.<br />

Tiefere Temperaturen verbrauchen mehr Energie −<br />

und je kühler die Einstellung des Kühlschranks,<br />

desto mehr Wärme gibt das Gerät auf der Rückseite<br />

wieder ab.<br />

– Fenster verdunkeln. Durch Rollos oder Vorhänge<br />

heizt die Sonne die Räume nicht zu sehr auf, das<br />

spart die Klimaanlage. Für Verdunstungskühle<br />

sorgt leichtes Einsprühen der Vorhänge mit etwas<br />

Wasser.<br />

Termine Energiesprechstunden<br />

Kostenlose Beratung in Einzelgesprächen<br />

jeweils von 15:30-18:30 Uhr im <strong>BS</strong>|ENERGY-<br />

Kundenzentrum, Bohlweg 5:<br />

20.6.2013<br />

Wie kann ich Fotovoltaik nutzen?<br />

8.8.2013<br />

Welche Maßnahmen helfen mir beim<br />

Energiesparen?<br />

22.8.2013<br />

Wie sieht mein persönlicher „CO2-Fußabdruck“<br />

aus und was kann ich zur Reduzierung beitragen?<br />

5.9.2013<br />

Fahren mit Erdgas: Lohnt sich die Umstellung<br />

und wie bekomme ich die Prämie von 500 Kilogramm<br />

Erdgas von <strong>BS</strong>|ENERGY?<br />

Im Juli finden keine Energiesprechstunden statt.<br />

Kostenkontrolle durch<br />

Münzeinwurf:<br />

Dieser Münzgaszähler aus der<br />

Sammlung von <strong>BS</strong>|ENERGY<br />

stammt aus den 1950er Jahren.<br />

Für einen<br />

Groschen Gas<br />

Viele Berufe sind in Vergessenheit geraten, weil sie der<br />

technische Fortschritt überflüssig machte. Dazu gehören<br />

zum Beispiel der Punzer genannte Lederkünstler, der<br />

Wasserträger, der in Vorkanalisationszeiten das Wasser ins<br />

Haus brachte oder sein Kollege, der Uhrennachfüller.<br />

Ihren Beruf verdankten die Uhrennachfüller dem Engländer<br />

Samuel Clegg. Der meldete 1818 das Patent für ein „water<br />

meter“, einen „nassen Gaszähler“, an. Anders als die<br />

heutigen „trockenen Gaszähler“, die den Durchfluss über<br />

zwei Lederbälge auf das Zählwerk übertragen, waren die<br />

„nassen Gaszähler“ mit Wasser gefüllt. Sobald Gas<br />

einströmte, bewegte es ein Schaufelrad, dessen<br />

Umdrehungen auf das Zählwerk übertragen wurden.<br />

Die Geräte konnten nur genau arbeiten, wenn der<br />

Pegelstand im Zähler auf dem richtigen Niveau<br />

gehalten wurde. Das verdunstete Wasser musste<br />

stets nachgefüllt werden – das war die Aufgabe<br />

der Uhrennachfüller.<br />

Das Braunschweiger Gaswerk beschäftigte 1905 vier Uhrennachfüller.<br />

Mit großen Wasserkannen gingen sie durch die<br />

Stadt, kümmerten sich um den ordnungsgemäßen Zustand<br />

der Zähler und ersetzten fehlende Flüssigkeit. Die vier Männer<br />

hatten gut zu tun, denn 1886 verzeichnete das Braunschweiger<br />

Gaswerk 3.530 vermietete Gasmesser. Die Zahl<br />

der Gaskunden stieg jedoch schnell an und die Gaswerke<br />

setzten statt Gaszähler, die jährlich abgelesen und für die<br />

monatliche Abschläge eingezogen wurden, immer häufiger<br />

Münzgasuhren ein.<br />

Diese Erfindung, die 1888 aus England kam, hatte entscheidende<br />

Vorteile gegenüber dem „nassen Gaszähler“: Sie<br />

minderte das Risiko von Zahlungsausfällen und ermöglichte<br />

auch ärmeren Bevölkerungsschichten die Gasnutzung.<br />

Durch den Einwurf einer Münze sicherte der Automat den<br />

Gaszustrom für einen begrenzten Zeitraum und die Kunden<br />

hatten die Kosten stets im Blick. Bei der Münze konnte es<br />

sich um Metallchips handeln, die die Stadtwerke verkauften,<br />

oder auch um Bares: Für einen Groschen Gas konnte<br />

man ein Wannenbad nehmen oder eine Mahlzeit kochen.<br />

Zum Einsatz kamen Münzgaszähler nicht nur in Privathaushalten,<br />

sondern auch in Pensionen oder kleineren Werkstätten.<br />

Bis lange nach dem Zweiten Weltkrieg und länger als<br />

im Rest der Stadt waren Münzautomaten in Braunschweig<br />

noch im Rotlichtviertel zu finden.<br />

Bis heute hat sich Samuel Cleggs Idee der Gasverbrauchsmessung<br />

behaupten können. Die Tage des mechanischen<br />

Gaszählers sind jedoch gezählt: Die Zukunft gehört intelligenten<br />

elektronischen Messmethoden wie dem „Smart<br />

Metering“. Damit lässt sich der Energieverbrauch sogar in<br />

Echtzeit abbilden.


12 | Engagement 13 | Engagement<br />

„Man hört die Stille …“<br />

Discosound der 70er Jahre: „Abbafever meets<br />

Nightfever“.<br />

Oper „La Traviata“ von Giuseppe Verdi.<br />

Kurzfilmwettbewerb: Ideen „unter Strom“ gesucht.<br />

„Player’s Night“<br />

mit Liveband<br />

Sinnsuche auf<br />

dem Burgplatz<br />

„Unter Strom“<br />

gefilmt<br />

Tagsüber kämpft die internationale<br />

Tenniselite um Weltranglistenpunkte<br />

und Preisgelddollars, abends werden<br />

die Erfolge gefeiert: Vom 28. Juni bis<br />

6. Juli findet zum 20. Mal das ATP-Tennisturnier<br />

Sparkassen Open im Braunschweiger<br />

Bürgerpark statt. Im letzten<br />

Jahr zählte das größte Tennisevent<br />

Niedersachsens mehr als 31.000 Besucher.<br />

<strong>BS</strong>|ENERGY präsentiert am<br />

2. Juli die Player’s Night mit Livemusik<br />

von „Abbafever meets Nightfever“.<br />

Karten gibt es an allen bekannten<br />

Vorverkaufsstellen der Region.<br />

Kultfilme in<br />

lauen Nächten<br />

Picknick unter freiem Himmel bei Filmklassikern<br />

im Originalton mit Untertiteln:<br />

Ab dem 18. Juli findet an sechs<br />

Donnerstagen das Sommerkino im<br />

Garten des Kunstvereins Braunschweig,<br />

Lessingplatz 12, statt. Einlass ist jeweils<br />

ab 20 Uhr, die Filmvorführung beginnt<br />

mit der Dämmerung. <strong>BS</strong>|ENERGY unterstützt<br />

das Projekt des Sommerkino<br />

Braunschweig e.V. und spendiert zusätzlich<br />

ein paar gemütliche Liegestühle.<br />

Eigene Sitzgelegenheiten<br />

und Verpflegung dürfen mitgebracht<br />

werden, Getränke gibt es auch vor Ort.<br />

Achtung: Beim letzten Termin am<br />

22. August wird ein Wunschfilm gezeigt.<br />

Gewinnspiel:<br />

mehr auf<br />

Seite 15<br />

Sie ist eine der erfolgreichsten<br />

Opern der<br />

Musikgeschichte: „La Traviata“ von<br />

Giuseppe Verdi. 160 Jahre nach der<br />

Uraufführung zeigt das Staatstheater<br />

Braunschweig das Werk beim zehnten<br />

Burgplatz Open Air, unterstützt von<br />

<strong>BS</strong>|ENERGY. Hauptperson des Geschehens<br />

ist die todkranke Edelkurtisane<br />

Violetta, von Regisseur Walter Sutcliffe<br />

als gescheiterte Heldin inszeniert. Die<br />

Suche nach dem Lebenssinn stellt Sutcliffe<br />

in den Vordergrund der Opernaufführung.<br />

„Das Thema ist hochaktuell,<br />

wir haben versucht, die Suche nach<br />

Bedeutung, aber auch die Verlorenheit<br />

darzustellen“, erläutert er.<br />

Am 10. August ist Premiere auf dem<br />

Burgplatz, der sich durch das diesjährige<br />

Bühnenbild für 14 Aufführungen<br />

in eine unwirtliche Welt verwandeln<br />

wird. Was es damit auf sich hat und<br />

worum es in Verdis Oper geht, erfahren<br />

Schüler der Hauptschule Sophienstraße<br />

bereits vorab: Das Staatstheater<br />

und <strong>BS</strong>|ENERGY laden wieder „100<br />

Schüler in die Oper“ ein, Workshops<br />

und Probenbesuche inklusive.<br />

Krönender Abschluss ist der Besuch<br />

einer Opernvorstellung.<br />

Ob Vision, Film über die Energiewende<br />

oder Momente, in denen man einfach<br />

„unter Strom“ steht – beim diesjährigen<br />

Kurzfilmwettbewerb, organisiert<br />

vom Haus der Wissenschaft, können<br />

wieder Filme aller Genres eingereicht<br />

werden. Dabei geht es nicht um technische<br />

Perfektion, sondern die originelle<br />

Idee zählt. Der Wettbewerb<br />

richtet sich an zwei Altersgruppen:<br />

„Junior“ bis 17 Jahre, „Senior“ ab<br />

18 Jahre. Den ersten Plätzen winken<br />

jeweils 500 Euro Preisgeld. Anmeldeschluss<br />

ist der 1. August, bis zum<br />

19. August müssen die Filme abgegeben<br />

werden. Aus allen Einsendungen<br />

wird eine Vorauswahl getroffen, die<br />

beim Kurzfilm-Slam am 10. September<br />

gezeigt und von einer Jury und dem<br />

Publikum bewertet wird. Der von<br />

<strong>BS</strong>|ENERGY unterstützte Wettbewerb<br />

findet bereits zum vierten Mal statt.<br />

Die Filme der letzten Jahre und weitere<br />

Informationen gibt es unter<br />

www.bs-energy.de/energiebuendel.<br />

In der Saison 2012 war die Braunschweiger Hütte, am Wanderweg E5 im Pitztal gelegen, mit über<br />

10.000 Übernachtungen äußerst gut besucht.<br />

Wenn Armin Rogge im Juni in 2.759 Metern Höhe mit dem<br />

Werkeln beginnt, liegt oft noch meterhoch Schnee an der<br />

„Braunschweiger Hütte“ des Deutschen Alpenvereins<br />

(DAV). In zwei Arbeitseinsätzen pro Jahr halten ehrenamtliche<br />

Helfer wie Rogge das Gebäude in Schuss. Von 2009<br />

bis 2011 wurde es umfassend saniert, da gab es besonders<br />

viel zu tun für den ersten Hüttenwart und sein Team.<br />

„Wir kennen jetzt den hintersten Zipfel der Hütte, wir sind<br />

überall rumgekrabbelt. Und so sahen wir dann auch aus“,<br />

lacht Rogge. Das mit dem Hubschrauber gelieferte Material<br />

musste immer wieder vom Schnee befreit werden, Räume<br />

wurden entkernt, Fenster getauscht. Als kurz vor dem<br />

120-jährigen Hüttenjubiläum im September 2012 plötzlich<br />

der Strom ausblieb, suchten Helfer das kaputte Kabel im<br />

gefrorenen Boden, damit es von einer Spezialfirma erneuert<br />

werden konnte. Und auch in dieser Saison ist wieder<br />

viel zu tun: Ein Trafo ist kaputt gegangen und muss ausgetauscht<br />

werden. <strong>BS</strong>|ENERGY unterstützt den DAV dabei mit<br />

einer Spende von 4.000 Euro, die Arbeit übernimmt eine<br />

Im „Braunschweiger Eck“<br />

der Hütte ist für die Ehrenamtlichen<br />

immer ein Platz<br />

reserviert, <strong>hier</strong> Armin Rogge<br />

mit Norbert Decker und<br />

Carlo Freesemann (v.l.).<br />

„Universalheimwerken“ mit Holz gehört für Armin Rogge ebenso zum<br />

Arbeitseinsatz wie Maurerarbeiten und Elektroinstallationen.<br />

ortsansässige Firma. Doch Rogge erschüttert die neue „Baustelle“<br />

nicht. „Ich muss immer irgendwas machen“, gesteht<br />

der Braunschweiger, der schon seit Jahrzehnten ehrenamtlich<br />

aktiv ist.<br />

Seit anderthalb Jahren ist Armin Rogge erster Hüttenwart<br />

der Braunschweiger DAV-Sektion. „Eigentlich wollte ich das<br />

erst in meinem Ruhestand machen, denn der Aufwand ist<br />

sehr hoch“, berichtet Rogge, der als Erster Polizeihauptkommissar<br />

in Hannover arbeitet. Doch als sein Vorgänger<br />

kurzfristig ausfiel, bildete er mit Norbert Decker als zweiten<br />

Mann eine „Doppelspitze“, die Arbeit wurde aufgeteilt. Seitdem<br />

kümmert sich Rogge nach Feierabend um „Papierkram“<br />

und Vorstandsaufgaben. Zusätzlich verbringt er vier Wochen<br />

seines Jahresurlaubs im österreichischen Pitztal mit Arbeitseinsätzen,<br />

Sitzungen und Seminaren. Zeit für Urlaub mit der<br />

Familie oder zum Bergwandern bleibt kaum. Bis im Ruhestand<br />

wieder Zeit für eigene Wanderungen ist, schwärmt<br />

Rogge von den Erlebnissen früherer Jahre: „Einmal waren<br />

wir auf dem Breithorn. Auf 4.200 Metern hört man die Stille.<br />

Man knabbert einen Müsliriegel und guckt in die Ferne.<br />

Keiner quatscht. Man hört nur die Stille, das ist der Reiz.“<br />

Es klingt gedankenverloren, aber kaum wehmütig, denn auch<br />

das Engagement für den DAV macht dem Braunschweiger<br />

viel Spaß: „Es ist harte körperliche Arbeit, aber wir ‚genießen‘<br />

es. Und nach irre guten Kaasknödeln und Kaiserschmarrn<br />

auf der sonnigen Terrasse tut der Rücken auch<br />

nicht mehr so weh und man fühlt sich nur noch wohl.“


14 | Spielplatz<br />

15 | Spielplatz<br />

Unser Energielexikon<br />

von A bis Z<br />

Mario Catania,<br />

Gruppenleiter bei<br />

der <strong>BS</strong>|NETZ,<br />

empfiehlt:<br />

Es ist Zeit für ein<br />

ordentliches BBQ<br />

Musik im Kundenzentrum, Bohlweg 5<br />

7.7., 4.8. und 1.9., jeweils ab 14:30 Uhr:<br />

Das „blue moon trio“ spielt in stimmungsvoller<br />

Atmosphäre feinen Jazz am Nachmittag, für einen<br />

klangvollen Ausgang des Wochenendes.<br />

Der Eintritt ist frei!<br />

Für Kids im Kundenzentrum,<br />

Bohlweg 5<br />

S olarthermie (Solarwärme) ist die<br />

Technologie der Solarwärmeanlagen,<br />

die mithilfe der Energie der Sonnenstrahlen<br />

Wasser für die Heizung oder<br />

heiße Dusche erwärmt. Du kennst das:<br />

Wenn du dein Getränk zu lange in der<br />

Sonne stehen lässt, wird es sehr heiß.<br />

So ähnlich funktioniert auch die Solarthermie.<br />

Auf dem Dach befinden sich<br />

Sonnenkollektoren und im Gebäude<br />

ein Wasserspeicher. Durch beides<br />

läuft ein miteinander verbundenes<br />

Röhrensystem, in dem eine Flüssigkeit<br />

enthalten ist. Scheint nun die Sonne,<br />

erwärmt sich die Flüssigkeit und wird<br />

durch das Röhrensystem zum Wasserspeicher<br />

gepumpt. Dort gibt die Flüssigkeit<br />

ihre Wärme über das Rohr an<br />

das Wasser im Speicher ab. Durch die<br />

gute Isolierung des Speichers hält sich<br />

die Wärme einige Tage.<br />

Turbine Eine Turbine ist eine Strömungsmaschine,<br />

die von einer Flüssigkeit,<br />

Dampf oder Gas in Bewegung<br />

gesetzt wird. Die dadurch entstehende<br />

mechanische Energie wird von einem<br />

Generator in elektrische Energie umgewandelt.<br />

Turbinen werden in den<br />

meisten Kraftwerken zur Stromproduktion<br />

eingesetzt.<br />

Zutaten Saté-Spieße<br />

800 g Hähnchenbrust, 2 Knoblauchzehen,<br />

1 Chilischote, 1 daumengroßes Stück frischer<br />

Ingwer, 3-4 EL Sojasoße, 3 EL Erdnussbutter,<br />

1 EL Sesamöl<br />

Zubereitung:<br />

Hähnchenbrust in dünne, lange Streifen<br />

schneiden. Erdnussbutter mit Sojasoße und<br />

Sesamöl zu einer sämigen Paste verrühren.<br />

Chili, Knoblauch und Ingwer in kleine Würfel<br />

schneiden und der Paste hinzugeben und<br />

vermengen. Die Hähnchenstreifen mit der<br />

Marinade in einen Gefrierbeutel geben und<br />

einmassieren. Ca. 3 Stunden ziehen lassen,<br />

dann auf Spieße ziehen und grillen.<br />

Zutaten Tomaten-Bruschetta:<br />

1 Ciabattabrot, 5 Rispentomaten, 5 Frühlingszwiebeln,<br />

1 Handvoll Rucola, 2 Knoblauchzehen,<br />

125 g Schafskäse, Salz, Pfeffer,<br />

Basilikum, Olivenöl<br />

Zubereitung:<br />

Ciabatta in ca. 2 cm lange Streifen schneiden<br />

und in einer Grillpfanne mit etwas Olivenöl<br />

beidseitig anrösten. Knoblauchzehen halbieren<br />

und die Oberseiten kräftig einreiben.<br />

Die Tomaten entkernen, dann diese sowie<br />

Frühlingszwiebeln und Schafskäse in kleine<br />

Würfelstücke schneiden. Basilikumblätter in<br />

kleine Streifen schneiden, den Rucola rupfen<br />

und alles miteinander vermengen. Mit Salz,<br />

Pfeffer und Olivenöl abschmecken.<br />

Die Mischung großzügig auf die Ciabatta-<br />

Scheiben verteilen.<br />

Mein Tipp:<br />

Gewinnspiel<br />

Welcher Begriff ist <strong>hier</strong> im übertragenen Sinn abgebildet? Finden Sie<br />

die Begriffe und setzen Sie diese zum Lösungswort zusammen.<br />

6 1=S<br />

Schicken Sie das Lösungswort per E-Mail an gewinn@bs-energy.de<br />

oder schicken Sie uns eine Postkarte mit dem unten stehenden<br />

ausgefüllten Coupon und dem Lösungswort.* Mit ein bisschen<br />

Glück gewinnen Sie einen der tollen Preise!<br />

Einsendeschluss ist der 27. Juli 2013<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Die Gewinne<br />

Wir verlosen 100 x 2 Freikarten für die Oper<br />

„La Traviata“ von Giuseppe Verdi. Mit etwas<br />

Glück erleben Sie das beliebte Event unter<br />

freiem Himmel auf dem historischen Burgplatz,<br />

umgeben vom Dom St. Blasii und der Burg<br />

Dankwarderode.<br />

Das Lösungswort aus der <strong>Ausgabe</strong> 02/2013 lautet:<br />

1 2<br />

Die Kinderlesung hat im Juli und August<br />

Sommerpause. Am 10.9. ab 16 Uhr liest<br />

Birgit Schollmeyer vom „Bücherwurm“ wieder<br />

spannende Geschichten für Kinder ab 4 Jahren.<br />

Der Eintritt ist frei!<br />

Dazu Rosmarinkartoffeln mit Speckwürfeln<br />

und Kräuterbutter servieren.<br />

Vorname, Name<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Ort<br />

Ausschneiden, aufkleben und abschicken an:<br />

* <strong>BS</strong>|ENERGY, Stichwort: Rätsel, Taubenstraße 7, 38106 Braunschweig<br />

Das Lösungswort aus der <strong>Ausgabe</strong> 01/2013 lautete: Osterferien

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