April - Euroregion Elbe/Labe
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sich greifen“, beschreibt der Europaabgeordnete der CDU, Peter Jahr, seinen Eindruck der<br />
letzten Monate. Im letzten Herbst war ihm noch persönlich im Prager Umweltministerium<br />
zugesichert worden, dass sich Windräder in einem Vogelschutzgebiet ausschließen. „Leider<br />
haben sich andere Interessen durchgesetzt“, sagt er. Diese Einschätzung teilt Michael<br />
Eilenberger von der Bürgerinitiative Gegenwind: „Das Umweltministerium in Prag steht unter<br />
einem immensen Druck. Ökologischer Sachverstand wird dabei ignoriert.“ Eilenberger bringt<br />
bereits eine Klage gegen die Entscheidung ins Spiel und erhält dabei Rückendeckung aus<br />
Deutschland. Sowohl die CDU-Bundestagsabgeordnete Veronika Bellmann als auch Hans-Peter<br />
Haustein von der FDP sehen die Zeit für eine Klage gekommen.<br />
Parallel erhöht sich der Druck auf Tschechien aus Brüssel. Jahr und Eilenberger unterstützen<br />
den Antrag des Naturschutzbundes auf ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Tschechien.<br />
„Das kann aber bis zu zwei Jahre dauern“, warnt Peter Jahr. Wenn Tschechien den<br />
eingeschlagenen Weg fortsetze, seien die Windräder bis dahin längst gebaut. Das müsse<br />
verhindert werden. „Denn sonst könnten wir uns die Ausweisung von internationalen<br />
Schutzgebieten ganz sparen“, so Jahr, der Mitglied im Petitionsausschuss des Europäischen<br />
Parlaments ist. Dort soll der Windpark Ende Mai erneut verhandelt werden. „Ziel dieser Sitzung<br />
ist es, einen Brief an Tschechien zu schreiben, das Projekt so lange aufzuschieben, bis alle<br />
Probleme ausgeräumt sind“, so Jahr weiter. Der Abgeordnete erwartet auch, dass sich die<br />
sächsische Staatsregierung endlich in den Konflikt einschaltet. „Es muss Waffengleichheit<br />
hergestellt werden. Es kann nicht sein, dass Landkreise mit dem tschechischen<br />
Umweltministerium verhandeln müssen und dabei vom Freistaat alleine gelassen werden“, so<br />
Jahr.<br />
„Die Staatsregierung muss diplomatische Anstrengungen unternehmen, um den Konflikt zu<br />
entschärfen, ehe er aus dem Ruder läuft“, fordert auch Eilenberger. Die Stimmung beginne<br />
bereits zu kippen, hat er beobachtet. „Die Leute unterscheiden nicht mehr, welche Tschechen<br />
diesen Windpark hinbauen wollen, sondern es ist nur noch von ‚den Tschechen‘ die Rede, die<br />
uns die Tourismusregion kaputt machen. Es wäre schade um die Beziehungen zu Tschechien,<br />
die sich immer mehr verbessert haben.“ Außerdem greife der Windpark massiv in das<br />
Naturschutzrecht Deutschlands ein. Das haben die Stellungnahmen der Landkreise<br />
Mittelsachsen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wiederholt klar beschrieben, ohne dass<br />
dies aber in Prag erhört wurde. „Die Staatsregierung muss die Schutzinteressen Sachsens<br />
wahren“, spricht Eilenberger klare Worte.<br />
Wie zuvor schon der FDP-Landesvorsitzende Holger Zastrow weist auch Eilenberger auf den<br />
Zusammenhang mit dem angestrebten Weltkulturerbe-Status hin. „Es gibt Umfragen für das<br />
Erzgebirge, nach denen 80 Prozent der Touristen Windkraftanlagen als störend empfinden. Die<br />
Menschen kommen wegen des Bergbaus, sie kommen aber auch, um diese Oase der Ruhe zu<br />
genießen. Die ist jetzt bedroht“, so Eilenberger weiter.<br />
Innerhalb einer Woche will Prag den Wortlaut der Stellungnahme veröffentlichen. Ersten<br />
Verlautbarungen zufolge ist von 120 Auflagen die Rede, darunter Bauverbot zwischen <strong>April</strong> und<br />
August. (mit fp)<br />
Zoll deckt Versace-Fälschungen auf<br />
Donnerstag, 25.04.2013<br />
Sächsische Zeitung<br />
Ceská Kamenice. Mehr als 5000 Gläser, Vasen, Schüsseln und Karaffen mit dem Versace-<br />
Logo des Medusenkopfes haben tschechische Zollbeamte in Ceská Kamenice (Böhmisch<br />
Kamnitz) östlich von Decin (Tetschen) sichergestellt. Bei den Erzeugnissen handelt es sich laut<br />
Zoll um Fälschungen, deren Gesamtwert umgerechnet auf eine halbe Million Euro geschätzt<br />
wird.<br />
Die Beamten stießen auf den Fund, als ihnen bei einer Routinestreife ein Laster mit<br />
bulgarischem Kennzeichen auffiel, der gerade von mehreren Männern beladen wurde.<br />
Nachdem Versace bestätigte, dass es sich um Fälschungen handeln muss, wurden auch die