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April - Euroregion Elbe/Labe

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(CDU) sind die Pläne, den Grenzübergang sperren zu lassen, vorerst vom Tisch. Dies ist das<br />

Ergebnis eines Treffens aller Beteiligten an dem Projekt.<br />

Wie wird der Verkehr zur Grenze stattdessen geregelt?<br />

Ganz ohne Sperrung geht es nicht. Nach Auskunft der Planer ist es unvermeidlich, die<br />

Böhmische Straße im Baustellenbereich voll zu sperren. Allerdings reduziert sich dieser<br />

Zeitraum auf maximal acht Wochen. Demnach soll die Trasse voraussichtlich vom 12. August<br />

bis 15. September, vom 21. Oktober bis 3. November sowie vom 2. bis 8. Dezember dicht sein.<br />

Ein Bauen vom anderen Ufer der Sebnitz hätte den Zeitraum zwar um drei Wochen verkürzt.<br />

Diesem Vorhaben stimmten die betroffenen Grundstückseigentümer allerdings nicht zu. In den<br />

Zeiten, in denen die Straße nicht voll gesperrt ist, wird der Verkehr mithilfe einer Ampel<br />

halbseitig an der Baustelle vorbeigeleitet. Wird voll gesperrt, fließt der Grenzverkehr über die<br />

Ausweichrouten Mannsgrabenweg, Tannertstraße, Hertigswalder Straße und Kirchstraße.<br />

Welche Gründe sind ausschlaggebend für die Neuregelung?<br />

Im Wesentlichen gibt es zwei Gründe: Zum einen sind aus Sicht der Planer die Arbeiten nicht<br />

so kompliziert, wie zunächst angenommen. So muss die Strecke nur vollständig gesperrt<br />

werden, wenn es sich gar nicht mehr vermeiden lässt – beispielsweise dann, wenn die<br />

Fachleute die Bohrpfähle in die Erde treiben, die die neue Stützmauer stabilisieren. Zum<br />

anderen gibt es einen finanziellen Grund: Die Reparatur der Stützmauer kostet rund 350000<br />

Euro, etwa 230000 Euro Fördermittel sind in Aussicht gestellt. Der Freistaat Sachsen lehnte es<br />

bislang ab, das Projekt selbst mitzufinanzieren – weil sich die beschädigte Mauer direkt an den<br />

Fußweg anschließt und nicht an die Fahrbahn der Staatsstraße, für die das Land zuständig ist.<br />

Nach neuen Erkenntnissen liegt aber die Reparatur des Bauwerks überwiegend im Interesse<br />

des Freistaates, da die Stützmauer hauptsächlich die Straße stabilisiert. Daraus ergibt sich der<br />

Umstand, dass sich Sachsen wohl auch finanziell daran beteiligen muss, die Umleitungsstrecke<br />

flott zu machen und nach Abschluss der Arbeiten zu reparieren. Daher kommen die möglichen<br />

Ausweichrouten wieder ins Spiel.<br />

Hält die Umleitungsstrecke dem Verkehrsaufkommen stand?<br />

Aus Sicht der Stadt eher nicht. Die Ausweichroute müsste täglich zwischen 3500 und 5000<br />

Autos zusätzlich verkraften, die Strecke führt zudem über enge Straßen durch Wohngebiete.<br />

Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) sowie die Polizei wollen daher zusätzlich<br />

den Verkehr mit einer Vielzahl von Schildern im weiten Umfeld von Sebnitz auf die Übergänge<br />

Sohland und Hrensko umleiten, um den Sebnitzer Übergang vorwiegend für die unmittelbar in<br />

Grenznähe wohnenden Menschen offen zu halten. Die Behörden hoffen, auf diese Weise das<br />

Verkehrsaufkommen auf unter 2000 Pkws täglich zu senken. Das Sebnitzer Ordnungsamt<br />

bleibt dennoch skeptisch, weil auch diese Belastung für die Anwohner der Ausweichroute nicht<br />

unerheblich ist.<br />

Welche Regelung war ursprünglich geplant?<br />

Aufgrund der zunächst wesentlich aufwendiger klingenden Bauarbeiten sowie der aus Sicht der<br />

Stadt untauglichen Umleitungsstrecken sollte der Grenzübergang parallel zur Böhmischen<br />

Straße von Juli bis Ende Oktober gesperrt werden. Hinzu kommt, dass das Lasuv ab 16.<br />

September die Kreuzstraße – ebenfalls Teil der Hauptachse zur Grenze – grundhaft ausbauen<br />

will. Selbst bei nur halbseitiger Sperrung der Böhmischen Straße hätte der Verkehr nicht mehr<br />

über die übliche Trasse fließen können. Daher stimmte der Stadtrat zunächst dafür, den<br />

Grenzübergang zu sperren. Zugleich beauftragte das Gremium die Stadt, nach Wegen zu<br />

suchen, um die Schließzeit des Übergangs auf ein Mindestmaß zu reduzieren.<br />

Dienstag, 23. <strong>April</strong> 2013<br />

Sächsische Zeitung

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