April - Euroregion Elbe/Labe
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Mittwoch, 17.04.2013<br />
Landkreisbote SSOE<br />
Donnerstag, 18.04.2013<br />
Sächsische Zeitung<br />
Immer nur bergan<br />
Bereits zum vierten Mal findet das Bergradrennen in Janov statt. Auch in Sachsen<br />
erfreut es sich großer Beliebtheit. Obwohl es eine ziemliche Quälerei ist.<br />
Von Steffen Neumann<br />
Die Umgebung ist malerisch. Aus dem Tal der Kamenice (Kamnitz) in der Böhmischen Schweiz<br />
führt die Straße von Hrensko (Herrnskretschen) steil in den kleinen Urlaubsort Janov<br />
(Jonsdorf) hinauf. Doch wer sich hier am kommenden Sonnabend mit dem Rad hochquält, hat<br />
keine Zeit zum Erholen. Fast drei Kilometer geht es immer nur bergan. Durchschnittlich sieben<br />
Prozent Steigung müssen überwunden werden, bis die Fahrer am höchsten Punkt im Ort den<br />
Bogen mit einem stilisierten Prebischtor durchfahren. Das Bergzeitfahren Janovský trhák<br />
(Jonsdorfer Reißer) erlebt in diesem Jahr schon seine vierte Auflage. Für Bürgermeister<br />
Frantisek Zachula, der zugleich Rennleiter ist, war das nicht abzusehen. Als die Idee für das<br />
Radrennen in seiner Pension Pastis geboren wurde, ging es eigentlich nur um einen Kasten<br />
Sekt unter den Männern des Dorfes. „Doch ich habe angeboten, dass wir ein richtiges Rennen<br />
für alle veranstalten. Und jetzt staune ich selbst, was daraus geworden ist“, erzählt Zachula.<br />
Im letzten Jahr wurde mit 261 Fahrerinnen und Fahrern ein neuer Teilnehmerrekord<br />
aufgestellt. „Diesmal könnten es wegen des langen Winters etwas weniger werden“, vermutet<br />
Zachula. Doch 187 sind schon jetzt gemeldet und 40 bis 50 dürften am Renntag selbst noch<br />
einmal dazukommen. Sie reisen aus der näheren Umgebung an, aber auch aus Prag und<br />
Dresden. Mindestens ein Drittel sind inzwischen Deutsche. „Das liegt an der guten Kooperation<br />
mit dem Sebnitzer Radfahrerverein“, lobt Zachula. Letztes Jahr gewann sogar mit dem<br />
Pulsnitzer Thomas Haupt erstmals kein Tscheche das Rennen. Vielleicht auch, weil der<br />
zweimalige Sieger und Streckenrekordhalter Jan Matousek aus Ceska Lipa (Böhmisch Leipa)<br />
nicht dabei war. Doch für dieses Mal hat er sich wieder angemeldet. Es verspricht also<br />
spannend zu werden, zumal der Jonsdorfer Reißer auch in diesem Jahr wieder Wertungsrennen<br />
für den <strong>Elbe</strong>-<strong>Labe</strong>-Cup ist.<br />
Doch das Zeitfahren hat vor allem Volksfestcharakter. Jeder kann mitmachen, egal, wie das<br />
Fahrrad aussieht. Sogar Tandems, Handbikes und ein Einradfahrer waren schon dabei. Die<br />
einzige Beschränkung ist das Mindestalter von 14 Jahren. Die Popularität des Rennens zeigt<br />
sich daran, dass es inzwischen Teil der offiziellen Eröffnung der neuen Tourismussaison in der<br />
Böhmischen Schweiz ist. „An diesem Tag wird unsere 300-Seelen-Gemeinde von 700<br />
Besuchern bevölkert, das ist eine schöne Werbung für unser Dorf“, schwärmt Zachula. Und es<br />
ist noch viel Luft nach oben, wie er versichert: „Bis zu 500 Teilnehmer können wir problemlos<br />
starten lassen.“ Dann würden die Radler eben alle 20 Sekunden auf die Strecke geschickt, und<br />
nicht wie bisher jede halbe Minute.<br />
Den Siegern winken Pokale, Kränze und Sachpreise. Jeder Teilnehmer erhält überdies eine