Grausamer Mordfall von 1982 - Aktuelle Ausgabe
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Bodensee Nachrichten, 20. September 2013 Aktuell Seite 3<br />
Fortsetzung <strong>von</strong> Seite 1<br />
Brigitte Meier, damals 17 Jahre<br />
alt,und ihre 15-jährige Freundin<br />
Karin Gattiker wollten auf einer<br />
dreitägigen Velotour die Ostschweizerkunden.<br />
Am ersten Tag<br />
der Reise führte sie der Weg über<br />
St. Gallen nach Herisau, wo die beiden<br />
Teenager die Grossmutter <strong>von</strong><br />
Gattiker besuchten. Dieser berichten<br />
die Mädchen <strong>von</strong> einem<br />
Mann, der ein Foto <strong>von</strong> ihnen geschossen<br />
habe. Bis heute ist der Fotograf<br />
unbekannt, er hat nie auf<br />
Aufrufe der Polizei reagiert. Die<br />
Nacht verbrachten die zwei Mädchen<br />
in der Jugendherberge in<br />
Schwende. Am nächsten Tagwurden<br />
sie auf der Reise durch das Appenzellerland<br />
am Ufer der Sitter<br />
beobachtet. Tags darauf stand die<br />
Rückreise an. Brigitte Meier und<br />
ihre Freundin Karin Gattiker wolltenüber<br />
das Rheintal nach Goldach<br />
zurückkehren. Sie bekamen<br />
den Weg über Eggerstanden und<br />
Oberriet <strong>von</strong> der Jugendherberge<br />
Schwende empfohlen. Am Mittag<br />
wurden sie zum letzten Mal <strong>von</strong> einem<br />
Autofahrer lebend gesehen.Am<br />
Abend, als die Teenager<br />
nicht zu Hause in Goldach ankamen,wurden<br />
sie bei der Polizei als<br />
vermisstgemeldet.<br />
Fall bleibt unvergessen<br />
Gewissheit brachte der 2. Oktober<br />
<strong>1982</strong> – neun Wochen nach dem<br />
Verschwinden der beiden Mädchen.<br />
Meiers Leiche wurde in der<br />
Nähe der Kristallhöhle gefunden.<br />
Sie lag am Fusse eines steilen Abhangs.<br />
Gattiker wurde in einer<br />
kleinen Höhle etwa 25 Meter vom<br />
Fundort Meiers entfernt gefunden.<br />
Ein Wandererentdeckte sie, weil<br />
ihm ein starker Verwesungsgeruch<br />
aufgefallen war. Die Todesursache<br />
bleibt unbekannt, zu weit war die<br />
Verwesung an beiden Körpern fortgeschritten.Von<br />
einem Gewaltverbrechen<br />
wird aber ausgegangen,<br />
da die Opfersorgfältig bei der<br />
Kristallhöhle versteckt worden waren.<br />
Der Mörder der beiden Mädchen<br />
wurde nie gefasst. Die Kantonspolizei<br />
hat den Fall «Kristallhöhlen-Mord»<br />
zwar zu den Akten<br />
gelegt. Neuen Hinweisen und Indizien<br />
gehen sie aber heue noch<br />
nach,so Rezzoli Gian Andrea, Mediensprecherder<br />
Kantonspolizei<br />
St.Gallen.<br />
Keinen direkten Bezug<br />
Seit vier Jahren ist Felix Kobler-<br />
Präsident des Verkehrsverein Kobelwald<br />
und damit Verantwortlicherder<br />
Kristallhöhle Kobelwald.«Die<br />
Kristallhöhle wurde erst<br />
1984 in die Hände des Verkehrsverein<br />
Kobelwald gegeben. Also<br />
zwei Jahre nach dem schrecklichen<br />
Ereignis in unmittelbarer Nähe<br />
der Kristallhöhle. «Leider weiss<br />
ich nicht, wie sich das Ereignis in<br />
dieser Zeit auf die Kristallhöhle<br />
ausgewirkt hat,Fakt ist aber, dass<br />
es keinen direkten Zusammenhang<br />
zwischen den zwei Mordfällen<br />
und der Kristallhöhle gibt», so<br />
Kobler.Der einzige Grund, den Fall<br />
<strong>von</strong> Gattiker und Meier in Verbindung<br />
mit der Kristallhöhle zubringen<br />
sei Koblers Wissen nach<br />
nur der Umstand, dass die Mädchen<br />
in unmittelbarer Umgebung<br />
der Kristallhöhle gefunden wurden.<br />
Stoff für einen Krimi<br />
Nach 31 Jahren rollt der 71-Jährige<br />
Berner Schriftsteller Peter<br />
O.Beutler den Fall «Kristallhöhlenmord»<br />
wieder auf. Das Buch soll<br />
im Herbst nächsten Jahres erscheinen.Das<br />
Fundament des Buches<br />
bildet die Recherchearbeit eines<br />
Ostschweizer Mannes. Hinweise<br />
und Fakten seiner 30-jährigen<br />
Recherche wird der Autor in<br />
seinem Krimi verarbeiten. Bereits<br />
mit dem Buch «Hohle Gasse» hat<br />
der Schriftsteller Peter O. Beutler<br />
den «Fall Luchs» in einem Krimi<br />
verarbeitet. Es handelt sich um ein<br />
Einsatz der Spezialeinheit bei dem<br />
2005 zwei unschuldige Männerbrutal<br />
verhaftet worden sind. Danach<br />
waren Passagen aus dem Verhaftungsvideoplötzlich<br />
nicht mehrauffindbar.<br />
Was sich der Schriftsteller<br />
mit seinem neuen Projektbezüglich<br />
dem Thema Kristallhöhlen-Mord<br />
erhofft, erzählt er im<br />
Interview.<br />
Lorena Baumgartner<br />
Der tragische <strong>Mordfall</strong> soll nicht in Vergessenheit geraten<br />
Krimiautor Peter O. Beutler.<br />
Bild: Archiv<br />
Wann sind Sie das erste Mal mit dem <strong>Mordfall</strong> unterhalb<br />
der Kristallhöhle in Kontakt geraten?<br />
Peter O. Beutler: Eigentlich schon im Jahre <strong>1982</strong>,<br />
als die Bluttat gerade erst geschehen war. Die Medien<br />
im ganzen Land berichteten darüber. Ich lebte<br />
damals im Kanton Luzern.<br />
Was waren Ihre ersten Gedanken?<br />
Das sind nun schon mehr als dreissig Jahre her. Was<br />
mir damals durch den Kopf gegangen war, kann ich<br />
nicht mehr genau sagen. Aber sicher habe ich an meine<br />
beiden Töchter gedacht. Sie waren damals neun<br />
und vier Jahre alt. Ein solches Ereignis muss für die<br />
betroffenen Eltern ein schier unerträglicher Schicksalsschlag<br />
sein.<br />
Wie sind Sie darauf gekommen, ein Buch darüber<br />
zu schreiben?<br />
Ich bin nicht selber darauf gekommen, ich wurde<br />
<strong>von</strong> jemand anderem dazu geführt.<br />
Weshalb befassen Sie sich gerade mit diesem <strong>Mordfall</strong>?<br />
Das hängt mit meinem Roman «Weissenau» zusammen,<br />
der im Frühjahr 2012 erschienen war. Ein<br />
jüngerer Mann aus dem Sankt Galler Rheintal hatte<br />
diesen Politkrimi gelesen und mich angefragt, ob ich<br />
bereit wäre, über den noch unaufgeklärten Doppelmord<br />
ein ähnliches Buch zu schreiben. Ich war zunächst<br />
skeptisch, ob mir das gelingen könnte. Den<br />
Kanton Sankt Gallen kannte ich nur vom Hörensagen,<br />
die Mentalität der Menschen dort war mir eher<br />
fremd. Als er mir aber das Material zeigte, das er bereits<br />
seit Jahren über dieses Verbrechen gesammelt<br />
hatte, war ich sehr beeindruckt. Ich sagte zu.<br />
Was ging Ihnen während des Schreibens durch den<br />
Kopf?<br />
Das Buch ist noch nicht fertig. Aber schon auf den ersten<br />
Seiten ging mir eine ganze Menge durch den Kopf.<br />
Dass es sehr, sehr schwierig sein würde, dieses Verbrechen<br />
noch aufklären zu können. Dass die Täter<br />
wahrscheinlich noch unter den Lebenden weilen, im<br />
Rheintal oder am Bodensee wohnen. Die Täter! Vermutlich<br />
waren es zwei. Und: Dass mit den Ermittlungen<br />
nicht alles sauber gelaufen war.<br />
Welche Wirkung soll das Buch auf die Leserinnen<br />
und Leser ausüben?<br />
Das vermag ich wohl kaum zu steuern. Das hängt<br />
<strong>von</strong> verschiedenen Faktoren ab. Dem Alter etwa. Wer<br />
das Drama bewusst mitbekommen hat, wird den RomanmitandernAugensehen,alsdiejenigen,die<strong>1982</strong><br />
noch sehr jung oder gar nicht geboren waren. Dann<br />
spielt sicher eine Rolle, ob es Menschen aus der betroffenen<br />
Region oder solche aus anderen Landesteilen<br />
sind.<br />
Sie möchten so nahe an der Wahrheit bleiben wie<br />
nur möglich. Woher haben Sie die Informationen<br />
und wie verarbeiten Sie diese?<br />
Die Informationen habe ich zum grössten Teil vom<br />
besagten Herrn aus dem Sankt Galler Rheintal. Ich<br />
ergänze sie mit eigenen Recherchen. In den vergangen<br />
Wochen haben sich mehrere Personen bei<br />
mir gemeldet und mir ihre Beobachtungen mitgeteilt.<br />
Darunter gibt es sehr wertvolle Hinweise.<br />
Wie gehen Sie mit der Gratwanderung zwischen<br />
Fakten und Fiktion um?<br />
Eine berechtigte Frage. Es darf nicht geschehen, dass<br />
Menschen, auch wenn sie mit fiktiven Namen im Roman<br />
erscheinen, erkannt werden. Klar gibt es Indizien.<br />
Doch Indizien sind keine Beweise. Und an dieser<br />
Stelle ist Klartext angebracht: Sie reichen (vorläufig)<br />
nicht aus, um das Verbrechen aufzuklären.<br />
Besteht die Hoffnung auf zusätzliche Hinweise und<br />
Indizien des <strong>Mordfall</strong>es?<br />
Ja, ich erhoffe mir zusätzliche Hinweise.<br />
Auch auf eine Aufklärung des Verbrechens?<br />
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Es besteht eine winzige<br />
Chance, dass es tatsächlich dazu führt und die Wahrheit<br />
an das Licht kommt.<br />
Wann wird das Buch «Kristallhöhlen-Mord» veröffentlicht?<br />
Spätestens im Herbst 2014 soll das Buch erscheinen.<br />
Interview: Lorena Baumgartner<br />
1:12 Initiative: IhreMeinung?<br />
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Peter Hungerbühler, getr. inArbon<br />
Ich weiss noch nicht, wofür ich<br />
stimmen werde. Es wäre natürlich<br />
gerechter, wenn die Löhne angepasst<br />
werden, aber ich frage mich,<br />
ob es die Auswirkungen wert wären.<br />
Die Lohnschere aber sollte<br />
nicht so gross sein, wie sie es jetzt<br />
ist. Die KMU werden keine Probleme<br />
haben, aber Grossfirmen<br />
könnten abwandern.<br />
Marie Pisek, Arbon<br />
Ich habe mich noch nicht so sehr<br />
mit dieser Abstimmung befasst.<br />
Aber es wäre natürlich sehr gut,<br />
wenn die Lohnschere nicht ganz so<br />
weit auseinanderklaffen würde. Ich<br />
finde diese Initiative daher eigentlich<br />
gut, aber wie gesagt, ich<br />
muss mich noch etwas genauer damit<br />
auseinandersetzen, damit ich<br />
Bescheid weiss.<br />
Sabine Langer,Arbon<br />
Jonas Beiz, Arbon<br />
Ich darf leider erst in zwei Jahren Ich darf dieses Mal noch nicht abstimmen,<br />
an die Urne zur Abstimmung, daher<br />
da ich noch nicht ganz<br />
kann ich bei dieser nicht mitbestimmen.<br />
18 bin. Wenn ich könnte, würde ich<br />
Die Initiative macht die Initiative unterstützen. Es wä-<br />
aber Sinn. Wenn Leute in höheren re viel gerechter, wenn die Löhne<br />
Positionen ein wenig mehr verdienen<br />
nicht so weit auseinanderklaffen<br />
wie andere, dann ist das ja würden. Ich denke nicht, dass des-<br />
in Ordnung und der Tätigkeit angepasst,<br />
wegen viele Firmen abwandern<br />
aber die Unterschiede sind würden und man könnte jemanwegen<br />
derzeit einfach zu gross.<br />
den mehr einstellen.<br />
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