Futura Nr 3 / August 2013 - Pro Juventute
Futura Nr 3 / August 2013 - Pro Juventute
Futura Nr 3 / August 2013 - Pro Juventute
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Ferien in der Jugendstilvilla –<br />
so ein Geschenk !<br />
In St. Moritz steht an schönster Lage ein Herrschaftshaus,<br />
das seit 50 Jahren mit Passion Feriengäste zu einem Aufenthalt<br />
einlädt.<br />
Seite 3<br />
Früh übt sich der bewusste<br />
Umgang mit Geld und Konsum<br />
Frühzeitiger bewusster Umgang mit Geld ist wesentlich<br />
und lernbar. <strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> erreicht mit den beiden<br />
Finanzkompetenz-Lehrmitteln über 40 000 Kinder und<br />
Jugendliche.<br />
Seite 4<br />
Betreute Hausaufgabenstunden<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> Kanton Solothurn bietet betreute<br />
Hausaufgabenstunden für Primarschüler an.<br />
Seite 7<br />
<strong>Nr</strong>. 3/<strong>August</strong> <strong>2013</strong><br />
projuventute.ch
EDITORIAL<br />
AGENDA/NEWS<br />
«Extrabrief»<br />
für Grosseltern<br />
ENGAGEMENT<br />
Liebe <strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> Freunde<br />
Verschuldung ist in der Schweiz ein unterschätztes<br />
Thema. Jeder fünfte Jugendliche hat<br />
Schulden, Tendenz steigend. Das <strong>Pro</strong>blem ist<br />
gross: Die Jugendlichen sind überfordert, wie<br />
wir bei unserer Notrufnummer 147 jeden Tag<br />
direkt erfahren.<br />
Schulden können bei betroffenen Jugendlichen<br />
extreme Verzweiflung, Ängste und sogar<br />
Suizidgedanken auslösen. Je jünger jemand<br />
in die Schuldenspirale gerät, umso eher bleibt<br />
er darin gefangen. Deshalb ist es so wichtig,<br />
dass Kinder den Umgang mit Geld und<br />
Konsum früh lernen können. Die meisten der<br />
verschuldeten Erwachsenen haben ihre ersten<br />
Schulden bereits als Jugendliche gemacht.<br />
Mit den Angeboten Potz Tuusig und Kinder-<br />
Cash von <strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> lernen Kinder und<br />
Jugendliche rechtzeitig, mit Geld, Konsum<br />
und Werten umzugehen – und erlangen damit<br />
eine Kompetenz, die für das ganze Leben<br />
immens wichtig ist und vor grosser Not bewahren<br />
kann.<br />
Sie als Freund der <strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> machen<br />
unser Engagement erst möglich. Dafür danken<br />
wir Ihnen ganz herzlich.<br />
Stephan Oetiker<br />
Direktor <strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong><br />
Die Geburt eines Grosskindes bedeutet für die Grosseltern den Beginn<br />
einer neuen Rolle: als ruhender Pol im Familienalltag, bei erfüllenden,<br />
herausfordernden Aufgaben oder als liebevolle Vertrauenspersonen für<br />
das Grosskind. Auch das Verhältnis zu ihren eigenen Kindern verändert<br />
sich, wenn aus Eltern Grosseltern werden. Das ist eine Herausforderung<br />
für alle Beteiligten.<br />
Der «Extrabrief» für Grosseltern von <strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> unterstützt Grosseltern<br />
ganz praxisorientiert dabei, in ihre neue Lebensrolle hineinzuwachsen<br />
und sie zu gestalten. Sie erhalten Tipps, wie sie den Kontakt<br />
zu ihren Kindern und Enkeln vertiefen und Spannungsfelder umgehen<br />
können. Die 33-seitige Publikation vermittelt einfühlsam und fundiert<br />
Fachwissen aus der Kindererziehung sowie Ideen zur Gestaltung eines<br />
Kinderalltags. Die Grosseltern erhalten wertvolle Unterstützung auf<br />
ihrem Weg zu einer nachhaltigen und liebevollen Grosseltern-Enkelkind-<br />
Beziehung.<br />
Impressum<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong>, Thurgauerstrasse 39, Postfach, 8050 Zürich<br />
Tel. 044 256 77 66<br />
freundschaft@projuventute.ch, www.projuventute.ch<br />
Mehr zum Thema:<br />
www.projuventute.ch/extrabriefe<br />
oder jetzt gleich unter der Telefonnummer<br />
044 256 77 33 bestellen.<br />
Das ZEWO-Gütesiegel ist für gemeinnützige<br />
Organisationen: Es steht für den<br />
uneigennützigen und zweckbestimmten<br />
Umgang mit Spenden.<br />
Herausgeber: Stephan Oetiker<br />
Text: Marianne Affolter, Meike Boss, Daniel Jenal, Franziska Kessler, Stephan Oetiker, Arun Sah,<br />
Conny Vogel, Steffi von Weissenfluh, Katja Wiesendanger, Ursi Zweifel<br />
Gestaltung/Layout: Match Communications<br />
ISSN 2235-2279<br />
Erscheint viermal im Jahr. Abo: Jährlich 20 Franken, sind im Freundschaftsbeitrag enthalten.<br />
Die Stiftung <strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> ist bestrebt, Sie als Spenderin und Spender bestmöglich über die<br />
Aktivitäten und Ziele auf nationaler Ebene zu informieren. Die Stiftung <strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> verpflichtet<br />
sich, Spenderdaten mit grösster Sorgfalt und entsprechend den Richtlinien der ZEWO zu verwenden.<br />
Ferien in der Jugendstilvilla –<br />
so ein Geschenk!<br />
In St. Moritz steht an schönster Lage ein Herrschaftshaus, das seit 50 Jahren<br />
mit Passion Feriengäste zu einem Aufenthalt einlädt.<br />
Im Jahr 1963 wurde <strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> mit<br />
einem Privathaus in St. Moritz beschenkt.<br />
Der Legatszweck sah vor, dass sich das<br />
Haus für erholungsbedürftige Mütter,<br />
alleinerziehende Elternteile und Familien<br />
öffnet und ihnen erschwingliche Ferien<br />
vom Alltag ermöglicht. Das haben wir uns<br />
zu Herzen genommen. Seit fünfzig Jahren<br />
verbringen Erwachsene und Kinder in der<br />
Sommer- und Wintersaison erlebnisreiche<br />
Ferientage im Hotel Chesa Spuondas. So<br />
soll es auch bleiben. Deshalb investieren<br />
wir in die Zukunft.<br />
Das Hotel Chesa Spuondas, romanisch für<br />
«Haus am Hang», steht an unverbauter<br />
Aussichtslage am Suvrettahang auf einem<br />
grossen privaten Grundstück inmitten von<br />
Naturwiesen und altem Baumbestand.<br />
Während den Schulferien geben Eltern mit<br />
ihren Kindern, Grosseltern mit Enkeln und<br />
mehrere Generationen miteinander den<br />
Takt an und füllen das Haus mit Leben.<br />
Vor und nach den Schulferien geht es<br />
gemächlicher zu und her. Dann logieren<br />
Ruhesuchende, Wanderer und Kulturinteressierte<br />
im Engadiner Herrschaftshaus,<br />
profitieren von den regionalen Aktivitäten<br />
oder frönen dem Nichtstun.<br />
Die historische Jugendstilvilla mit ihren<br />
charakteristischen Möbeln und Antiquitäten,<br />
ihren 17 Zimmern – jedes ein Unikat –<br />
und dem grossen Umschwung hat einen<br />
steten Unterhaltsbedarf: Das Spielzimmer<br />
wurde den Richtlinien entsprechend neu<br />
eingerichtet und bestückt, ein neuer<br />
Kinderspielplatz wird diesen Sommer eingeweiht,<br />
Möbel werden restauriert, Böden<br />
abgeschliffen und Wände neu gestrichen.<br />
Dank Unterstützungsgeldern und zahlenden<br />
Gästen hat das Hotel auch weiterhin<br />
die besten Voraussetzungen, erholungsbedürftige<br />
Personen – auch finanziell<br />
benachteiligte – glücklich zu machen.<br />
Planen Sie Ferien in der Chesa Spuondas.<br />
Auch das ist eine Möglichkeit, <strong>Pro</strong><br />
<strong>Juventute</strong> zu unterstützen.<br />
Sozialtarife und der Hug-Fonds ermöglichen<br />
auch finanziell benachteiligten Familien einen<br />
Ferienaufenthalt in der Chesa Spuondas.<br />
Angebot zum Kennenlernen:<br />
Wandern & Biken im September<br />
3 Nächte für 2 Personen CHF 540.–<br />
Mehr zum Thema:<br />
www.projuventute.ch/chesaspuondas<br />
2 <strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> futura 3 I <strong>2013</strong><br />
3
ENGAGEMENT<br />
inhaltlichen Zusammenarbeit mit Fach stellen<br />
von Budget- und Schuldenberatungen<br />
sowie Lehrer- und Elternverbänden<br />
sind die Angebote breit abgestützt und<br />
anerkannt. Bis heute hat <strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> in<br />
der Schweiz mit den beiden Finanzkompetenz-Lehrmitteln<br />
über 40 000 Kinder<br />
und Jugendliche erreicht.<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> Potz Tuusig ist eine<br />
interaktive Bilderbuchgeschichte zur Vermittlung<br />
von Werten rund um Geld und<br />
Konsum. Kinder im Alter von 5 bis 8<br />
Jahren werden damit schon früh befähigt,<br />
echte Wünsche von suggerierten Wünschen<br />
der Werbung zu unterscheiden,<br />
zu begreifen, dass warten und verzichten<br />
ganz normal ist, und zu erkennen: «Was<br />
ist mir persönlich wichtig?»<br />
an die <strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> Beratung + Hilfe 147.<br />
Kompetenzen können auch im Umgang<br />
mit Geld nicht früh genug entwickelt<br />
werden. Die altersgerechten <strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong><br />
Finanzkompetenz-Angebote schärfen das<br />
Bewusstsein der nächsten Generation und<br />
befähigen diese, zu erkennen, was jedem<br />
Einzelnen für sich persönlich wichtig ist.<br />
Wer über ein solches Fundament verfügt,<br />
wird später auch in der Lage sein, sich<br />
bewusst und kritisch mit Geld und Konsum<br />
auseinanderzusetzen.<br />
Früh übt sich der bewusste<br />
Umgang mit Geld und Konsum<br />
Die Altersgruppe der 12- bis 18-Jährigen in der Schweiz gibt jährlich bis zu<br />
einer Milliarde Franken aus. Geld, über welches die Jugendlichen häufig<br />
nicht verfügen.<br />
So mancher Besitz scheint heute ein<br />
Muss, um mitzuhalten und dazuzugehören.<br />
Schon Kleinkinder leben in einer von<br />
Marken beherrschten Welt. Die Süssigkeit<br />
in Form einer beliebten Comicfigur<br />
oder die einem Teeniestar nachempfundene<br />
Puppe sind nur zwei Beispiele<br />
dafür. Studien belegen: Werbung und<br />
Konsumverhalten prägen Kinder und<br />
Jugendliche besonders stark. Eine frühe<br />
Prävention kann dem entgegenwirken.<br />
Was ist mir persönlich wichtig?<br />
Überall locken Konsumgüter und auch<br />
die Kinder werden aktiv umworben und<br />
sind Teil der Marketingzielgruppe. Wie<br />
bringen Eltern ihrem Nachwuchs bei,<br />
warum er nicht alles sofort haben kann<br />
und warum vor der Erfüllung eines<br />
Wunsches oft gespart werden muss?<br />
Werbung für Konsumkredite lassen<br />
Kinder und Jugendliche glauben, dass<br />
man sich alle Wünsche und Träume<br />
ganz einfach und sofort erfüllen könne.<br />
Geld auszuleihen ist ja nicht per se<br />
etwas Schlechtes, denn viele Erwachsene<br />
tun es auch. Die Fähigkeit,<br />
bewusst mit Geld umzugehen, steht<br />
daher in engem Zusammenhang mit<br />
anderen wichtigen Kompetenzen, die<br />
die Heranwachsenden lernen: nein sagen<br />
können, sich abgrenzen können,<br />
Prioritäten setzen, Entscheidungen<br />
treffen und warten können. Eltern wie<br />
auch Lehrpersonen sind hier in der<br />
Pflicht, Kindern Wissen und Werte für<br />
den bewussten Umgang mit Geld und<br />
Konsum zu vermitteln.<br />
Unser Engagement für<br />
die nächste Generation<br />
Frühzeitiger bewusster Umgang mit Geld<br />
ist wesentlich und lernbar. Als grösste<br />
Organisation für Kinder und Jugendliche<br />
in der Schweiz hat <strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> daher<br />
zwei Präventionsangebote entwickelt.<br />
Diese richten sich an Kinder, Jugendliche<br />
und an deren Umfeld. In erster Linie für<br />
Schulen konzipiert, binden die beiden<br />
Finanzkompetenz-Angebote aber auch<br />
Eltern und andere Erziehende aktiv ein.<br />
Den eigenen Umgang mit Finanzen zu<br />
reflektieren und zu vermitteln, ist dabei<br />
eine zentrale Zielsetzung. Dank der<br />
Im Mittelpunkt des zweiten Lehrangebots,<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> Kinder-Cash für 10- bis<br />
13-Jährige, steht neben den Materialien<br />
für Schule und zu Hause auch ein spezielles<br />
Sparschwein mit den vier Abteilen<br />
«Sparen», «Ausgeben», «Investieren»<br />
und «Gute Tat». Kinder und Jugendliche<br />
lernen so, ihr Geld einzuteilen, Prioritäten<br />
zu setzen, Ziele zu definieren sowie<br />
Reserven zu bilden.<br />
Der Umgang mit Geld ist ein Erziehungsthema.<br />
Aber nur informierte Eltern können<br />
ihre Verantwortung kompetent wahrnehmen.<br />
Darum unterstützt <strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong><br />
Eltern aktiv dabei, die Finanzkompetenz<br />
ihrer Kinder zu fördern. In Elternveranstaltungen<br />
an Schulen zum Thema<br />
Finanzkompetenz referieren Fachpersonen<br />
über Geld und Konsum. Den Eltern<br />
stehen dabei Merkblätter in acht verschiedenen<br />
Sprachen zur Verfügung.<br />
Früh übt sich …<br />
Studien belegen, dass jeder fünfte<br />
Jugendliche in der Schweiz Schulden<br />
macht, um sich Konsumgüter leisten zu<br />
können. Eine Schuldenfalle, aus der viele<br />
nicht mehr rauskommen. Gleichzeitig<br />
wenden sich Jahr für Jahr Kinder und<br />
Jugendliche mit Sorgen zu Geldthemen<br />
Begleitmaterial für zu Hause<br />
Die Finanzkompetenz-Bestandteile, wie das<br />
spezielle Kinder-Cash Sparschwein mit den vier<br />
Abteilen, das Kinder-Cash Elternheft oder das<br />
Potz Tuusig Bilderbuch, können auch einzeln im<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> Shop bestellt werden.<br />
www.projuventute.ch/shop<br />
Mehr zum Thema:<br />
www.projuventute.ch/kinder-cash<br />
www.projuventute.ch/potz-tuusig<br />
4 <strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> futura 3 I <strong>2013</strong><br />
5
IM GESPRÄCH<br />
...<br />
AUS DER REGION<br />
Der Umgang mit Geld und Konsum<br />
beginnt schon im Kindergartenalter<br />
Interview mit Florina<br />
Stiefel, Kamishibai-<br />
Erzählerin für <strong>Pro</strong><br />
<strong>Juventute</strong> Potz Tuusig<br />
Foto: zvg Marc Keller, «Bilder und Worte»<br />
Florina Stiefel<br />
Als Kamishibai-Erzählerin besucht Florina Stiefel<br />
Kindergarten- und Primarschulklassen. Sie erzählt den<br />
Kindern mit Unterstützung des Kamishibai (traditionelles<br />
japanisches Erzähltheater) die Geschichte von Janna im<br />
Supermarkt. Dabei müssen die Kinder nicht still sitzen<br />
und zuhören. Sie können mitreden und sich einbringen.<br />
Zusammen mit der geschulten Kamishibai-Erzählerin<br />
setzen sich die Kinder spielerisch mit den Themen<br />
Wertevermittlung, Werbung und Geld auseinander.<br />
Frau Stiefel, was wissen die Kindergartenkinder<br />
denn bereits über den<br />
Umgang mit Geld?<br />
Sie wissen, dass es Geld gibt und dass<br />
man Geld im Alltagsleben braucht, zum<br />
Beispiel um einkaufen zu gehen oder um<br />
ein Auto zu kaufen. «Geld bekommt man<br />
manchmal von Verwandten», das haben<br />
viele von ihnen schon erfahren.<br />
Gibt es einen Unterschied zwischen<br />
dem Wissensstand eines Kindergartenkindes<br />
und dem eines Primarschülers<br />
zum Beispiel der zweiten Klasse?<br />
Ja, ein Zweitklässler weiss eher darüber<br />
Bescheid, dass es Münzen und Noten<br />
gibt und dass 1 Liter Milch wahrscheinlich<br />
weniger kostet als ein Auto oder<br />
ein Haus. Er weiss, dass es Banken<br />
gibt: «Geld gibt’s bei der Bank», sprich:<br />
«Wenn ich Geld brauche, kann ich es in<br />
der Bank holen.»<br />
Was motiviert Sie am meisten, als<br />
Erzählerin für Potz Tuusig unterwegs<br />
zu sein?<br />
Ich freue mich jedes Mal, wenn ich mich<br />
auf den Weg machen darf, um eine<br />
Klasse zu besuchen. Jede Gruppe, jede<br />
Erzählung ist individuell und entwickelt<br />
sich auf Grund der Fragen und des<br />
Wissensstands der Schüler. Anhand einer<br />
spannenden Geschichte kann ich mit<br />
den Kindern interaktiv eine interessante<br />
(Gedanken-)Reise erleben und so ein<br />
wichtiges Erziehungsthema ansprechen.<br />
Als Erzählerin habe ich die Möglichkeit,<br />
das Thema «Bewusster Umgang mit<br />
Geld» spielerisch an die Kinder heranzutragen.<br />
Es gefällt mir, Menschen zum<br />
Nachdenken anzuregen. Es gibt so viele<br />
nicht materielle Dinge/Wünsche!<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> Potz Tuusig ist ein sehr<br />
wichtiges Lehrmittel, das noch viel mehr<br />
Menschen aus sozialpädagogischen und<br />
erzieherischen Berufen kennen lernen<br />
sollten.<br />
Gibt es eine Situation in Ihrer Erzählkarriere,<br />
welche Ihnen besonders in<br />
Erinnerung geblieben ist?<br />
Einmal haben die Kinder für mich ein<br />
Portemonnaie gebastelt, welches ich<br />
mit dem Kalt-warm-heiss-Spiel suchen<br />
musste. Und anschliessend durfte ich<br />
auch noch zum Znüniritual bleiben. Ein<br />
anderes Mal traf ich eine sehr liebevoll,<br />
märchenhaft gestaltete Erzählecke an.<br />
Wie ist die Reaktion einer Klasse, wenn<br />
Sie zu Besuch kommen?<br />
Grundsätzlich sind die Kinder gespannt<br />
darauf, was kommt und was ich bei ihnen<br />
mache. Nach meiner Frage «Sind alli<br />
da?» geht es auch direkt schon los mit<br />
der Kamishibai-Erzählung. Am Schluss<br />
der Geschichte sind die Schüler dann<br />
meist recht müde vom aktiven Mitmachen<br />
und freuen sich über das Potz Tuusig<br />
Bilderbuch, welches jedes Kind nach<br />
Hause nehmen darf. Es wäre spannend,<br />
dieselbe Klasse nach einigen Wochen/<br />
Monaten, ja sogar Jahren wieder zu treffen<br />
und zu sehen, was nach der Erzählung<br />
passiert ist. Ob die Kinder oder auch<br />
ihre Eltern bewusster mit Geld umgehen.<br />
Ich wünsche allen ein schuldenfreies<br />
Leben.<br />
Betreute Hausaufgabenstunden<br />
Seit dem Schuljahr 2011/12 bietet <strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> Kanton<br />
Solothurn betreute Hausaufgabenstunden für Primarschüler<br />
in einzelnen Gemeinden an.<br />
Motivierte Kinder nehmen an den betreuten<br />
Hausaufgabenstunden der <strong>Pro</strong><br />
<strong>Juventute</strong> Kanton Solothurn teil, denn:<br />
«Die Kinder wollen freiwillig noch Zusatzaufgaben<br />
lösen», berichtet Nicole Märki<br />
von ihrem Einsatz in Langendorf.<br />
Ein Junge aus einer andern Schule<br />
erzählt: «Zuerst wollte ich gar nicht an<br />
den betreuten Hausaufgabenstunden<br />
teilnehmen. Aber jetzt bin ich froh, dass<br />
ich hier bin. Ich habe die Erledigung der<br />
Hausaufgaben sonst immer hinausgeschoben<br />
und sie erst im letzten Moment<br />
gemacht.» Und ein Mädchen meint erfreut:<br />
«Ich komme gerne in die betreuten<br />
Hausaufgabenstunden. Wenn ich nicht<br />
weiterkomme, hilft mir jemand, und meine<br />
Resultate sind dann meistens richtig.»<br />
Betreut werden die Kinder von geeigneten<br />
Jugendlichen, Eltern und Pensionierten,<br />
die zuvor durch eine Fachperson<br />
(Pädagogin) der <strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> Kanton<br />
Solothurn in die Lehrmittel und ihre Aufgabe<br />
eingeführt werden. Die Qualität der<br />
betreuten Hausaufgabenstunden wird<br />
sporadisch durch die Schulleitung oder<br />
eine Lehrperson vor Ort überprüft.<br />
«Ein sinnvolles Angebot», sind sich<br />
Schulen, Betreuer und Betreuerinnen,<br />
Eltern und glücklicherweise auch die<br />
teilnehmenden Kinder einig.<br />
Der Beginn der betreuten Hausaufgabenstunden<br />
erfolgt je nach Wunsch auf<br />
Schuljahresbeginn, nach den Herbstferien<br />
oder ab dem zweiten Semester.<br />
Kontakt und weitere Informationen:<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> Kanton Solothurn<br />
info@projuventute-so.ch<br />
032 621 99 21<br />
6 <strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> futura 3 I <strong>2013</strong><br />
7
AGENDA/NEWS<br />
Wirtschaftskrise verschärft Missbrauch<br />
und Gewalt gegen Kinder<br />
Missbrauch und Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Europa haben<br />
sich gemäss der neusten Publikation von Child Helpline International (CHI)<br />
in der Wirtschaftskrise verdoppelt. Das verdeutlicht die Wichtigkeit von<br />
Notrufnummern für Kinder, wie sie <strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> Beratung + Hilfe 147 seit<br />
1999 betreibt.<br />
Child Helpline International (CHI) wurde im Jahr 2003 als globales<br />
Netzwerk der Kinderberatungsstellen gegründet. Anlässlich des<br />
zehnten Geburtstags präsentierte CHI Ende Juni im Europaparlament<br />
alarmierende Erkenntnisse aus zehn Jahren Kindersorgentelefon.<br />
So erhielt CHI fast 58 Millionen Anrufe in zehn Jahren,<br />
unter anderem mit Berichten über Missbrauch, häusliche Gewalt,<br />
Trennung der Familie und Kindesunterhalt. <strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong><br />
Beratung + Hilfe 147 als eines der Gründungsmitglieder von<br />
CHI gilt als Vorzeigebeispiel und wurde um Mitwirkung beim Aufbau<br />
der Helplines in der ASEAN-Region gebeten.<br />
Mehr zum Thema:<br />
www.projuventute.ch/aktuelles oder<br />
www.projuventute.ch/147<br />
ONLINE-SHOP<br />
Der Familienkalender 2014<br />
geht in die Verlängerung<br />
Der ideale Planer für das perfekte Familienmanagement<br />
passt sich dem Schulrhythmus<br />
an und ermöglicht die Planung<br />
über 18 Monate, beginnend im Sommer<br />
des Jahres <strong>2013</strong>. Sechs Spalten stehen<br />
für Termine der Familienmitglieder zur<br />
Verfügung.<br />
Farbenfroher Wasserball<br />
Ob am Strand, im Pool oder auf der<br />
Liegewiese – mit dem aufblasbaren <strong>Pro</strong><br />
<strong>Juventute</strong> Wasserball kommt keine<br />
Langeweile auf. Und in der Ferienzeit<br />
findet der Wasserball garantiert immer<br />
einen Platz im Reisegepäck.<br />
Format: 210 x 594 mm<br />
CHF 21.– (CHF 8.–*),<br />
Artikel-<strong>Nr</strong>. UBRV-0547<br />
* Der Erlös aus dem Verkauf fliesst direkt in die<br />
Kinder- und Jugendprojekte von <strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong><br />
Durchmesser: 29 cm<br />
CHF 10.– (CHF 3.–*),<br />
Artikel-<strong>Nr</strong>. UBRV-0576<br />
8 <strong>Pro</strong> <strong>Juventute</strong> futura 3 I <strong>2013</strong><br />
Diese und weitere attraktive Artikel<br />
jetzt bestellen unter<br />
www.projuventute.ch/shop<br />
oder per Telefon 044 256 77 11