Monatsbericht des BMF Dezember 2013 - Bundesministerium der ...
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<strong>Monatsbericht</strong> <strong>des</strong> <strong>BMF</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />
Analysen und Berichte<br />
Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Haushalts lage in den Län<strong>der</strong>n <strong>des</strong> Euroraums<br />
Währungsunion auswirkte. Es zeigte sich, dass<br />
die gute Wirtschaftsentwicklung in <strong>der</strong> ersten<br />
Dekade <strong>der</strong> Währungsunion nicht immer auf<br />
einem soliden Fundament stand. Vielmehr<br />
hatten sich in Zeiten guter weltwirtschaftlicher<br />
Rahmenbedingungen und von <strong>der</strong> Währungsunion<br />
ausgehen<strong>der</strong> expansiver Impulse<br />
Fehlentwicklungen aufgebaut. Diese Fehlentwicklungen<br />
rückten erst in den Fokus, als<br />
das Marktvertrauen infolge <strong>der</strong> US-Finanzkrise<br />
abrupt umschwang und <strong>der</strong> Euroraum in den<br />
nunmehr risikoaversen Blickwinkel <strong>der</strong> Märkte<br />
geriet. Im Ergebnis entstanden Zweifel an <strong>der</strong><br />
Zukunftsfähigkeit <strong>des</strong> Wirtschaftsmodells und<br />
<strong>der</strong> Tragfähigkeit <strong>der</strong> Staatsfinanzen einiger<br />
Eurolän<strong>der</strong>.<br />
Infolge dieses Vertrauensverlusts durchleben<br />
einige Mitglie<strong>der</strong> <strong>des</strong> Euroraums tiefe Finanzund<br />
Wirtschaftskrisen. Ökonomisch betrachtet<br />
gehen diese Krisen mit einem schmerzhaften<br />
Anpassungsprozess einher, <strong>der</strong> durch die<br />
zuvor aufgelaufenen Fehlentwicklungen<br />
erfor<strong>der</strong>lich wurde. Diese tiefgreifenden<br />
Anpassungen wirken sich auch auf den<br />
Wirtschaftskreislauf aus. Beispielsweise<br />
ist in Spanien durch das Platzen <strong>der</strong><br />
Immobilienblase <strong>der</strong> Bausektor von über 14 %<br />
<strong>der</strong> Wertschöpfung im Jahr 2006 auf 8 ½ % im<br />
Jahr 2012 um fast die Hälfte geschrumpft. Dies<br />
hat erheblichen Anpassungsbedarf an den<br />
Arbeitsmärkten ausgelöst und die Konjunktur<br />
belastet.<br />
Gleichzeitig legt ein erfolgreicher Anpassungsprozess<br />
die Grundlage für dauerhafte Stabilität<br />
und nachhaltiges Wachstum. So erhöht die<br />
Verbesserung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />
die Nachfrage nach im Inland produzierten<br />
Gütern, die sektorale Reallokation von<br />
Arbeitskräften för<strong>der</strong>t die Produktivität <strong>der</strong><br />
europäischen Volkswirtschaften und <strong>der</strong><br />
Abbau <strong>der</strong> übermäßigen Verschuldung von<br />
privaten Haushalten, Unternehmen und Staat<br />
schafft Vertrauen, senkt Risiken und för<strong>der</strong>t so<br />
mittelfristig wie<strong>der</strong> Investitionen und Konsum.<br />
3 Fortschritte bei <strong>der</strong><br />
Stabilisierung <strong>des</strong> Euroraums<br />
Die Fortschritte bei <strong>der</strong> Stabilisierung <strong>des</strong><br />
Euroraums stellen sich in den verschiedenen<br />
Bereichen wie folgt dar:<br />
3.1 Überwindung <strong>der</strong> Rezessionen<br />
Im Laufe <strong>des</strong> Jahres <strong>2013</strong> hat sich die<br />
Wirtschaftslage im Euroraum deutlich<br />
verbessert (vergleiche Abbildung 1). Im<br />
2. Quartal hat <strong>der</strong> Euroraum als Ganzes die seit<br />
Ende 2011 andauernde Rezession überwunden<br />
und ist im Vergleich zum 1. Quartal<br />
um + 0,3 % gewachsen. Im 3. Quartal <strong>2013</strong><br />
hielt <strong>der</strong> positive Trend an; das quartalsweise<br />
Wachstum fiel mit + 0,1 % erwartungsgemäß<br />
etwas geringer aus. Die Binnennachfrage folgt<br />
demselben Muster. Sowohl <strong>der</strong> private Konsum<br />
als auch die Investitionen weisen seit dem<br />
2. Quartal <strong>2013</strong> wie<strong>der</strong> einen Aufwärtstrend<br />
auf. Die EU-Kommission erwartet zum Ende<br />
<strong>des</strong> Jahres <strong>2013</strong> und im Verlauf <strong>des</strong> Jahres 2014<br />
eine sukzessive Steigerung <strong>des</strong> quartalsweisen<br />
BIP-Wachstums auf + 0,5 % im 4. Quartal 2014.<br />
Für das Gesamtjahr <strong>2013</strong> impliziert dieses<br />
Wachstumsprofil einen Rückgang <strong>des</strong> realen<br />
BIP um -0,4 %; für 2014 prognostizieren<br />
Internationaler Währungsfonds (IWF) und<br />
EU-Kommission ein Wachstum <strong>des</strong> realen<br />
BIP von rund + 1 %. Die EU-Kommission<br />
erwartet, dass die Rückkehr von Vertrauen bei<br />
Unternehmen und Haushalten weiter positiv<br />
auf Investitionen und Konsum wirkt und im<br />
Ergebnis die Binnennachfrage im Jahr 2014<br />
<strong>der</strong> wesentliche Wachstumstreiber sein wird.<br />
Für 2015 erwartet die EU-Kommission, dass<br />
die in vielen Mitgliedstaaten eingeleiteten<br />
Strukturreformen zunehmend ihre Wirkung<br />
entfalten und zu einem stärkeren Wachstum<br />
von + 1,7 % beitragen.<br />
Neben den Zahlen und Prognosen zur<br />
Wirtschaftsleistung deutet eine Reihe von<br />
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