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Monatsbericht des BMF Dezember 2013 - Bundesministerium der ...

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<strong>Monatsbericht</strong> <strong>des</strong> <strong>BMF</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />

Analysen und Berichte<br />

Lohnpolitik – geeignet zur Korrektur von Leistungsbilanzungleichgewichten im Euroraum?<br />

Die gesamtwirtschaftlichen Effekte einer<br />

fünfjährigen Lohnmo<strong>der</strong>ation in den<br />

Eurostaaten Griechenland, Irland, Italien,<br />

Portugal und Spanien begründen eine<br />

deutliche Zunahme <strong>der</strong> Wirtschaftsleistung<br />

in diesen Län<strong>der</strong>n. Am stärksten könnte<br />

Spanien mit einer BIP-Erhöhung von<br />

fast 2 % am Ende <strong>des</strong> Schockzeitraums<br />

gegenüber <strong>der</strong> Basislösung profitieren.<br />

In Italien trägt die Lohnzurückhaltung<br />

immerhin + 1,1 % zum Zuwachs <strong>des</strong> Outputs<br />

bei. In den fünf Volkswirtschaften kann<br />

ein spürbarer Beschäftigungsaufbau<br />

beobachtet werden. Dieser resultiert aus<br />

<strong>der</strong> Entlastung <strong>des</strong> Faktors Arbeit, <strong>der</strong> die<br />

Einstellungsbereitschaft <strong>der</strong> Unternehmen<br />

erhöht. Die Unternehmensinvestitionen<br />

repräsentieren diejenige Komponente<br />

<strong>der</strong> Binnennachfrage, die den größten<br />

Vorteil aus <strong>der</strong> Lohnmo<strong>der</strong>ation erzielt.<br />

Trotz <strong>des</strong> geringeren Wachstums <strong>der</strong><br />

Nominallöhne kommt es wegen <strong>der</strong> stärkeren<br />

Beschäftigungsexpansion per Saldo zu<br />

einem positiven Effekt auf die verfügbaren<br />

Einkommen. Da zusätzlich das geringere<br />

Wachstum <strong>der</strong> Arbeitnehmerentgelte die<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Konsumentenpreise dämpft,<br />

kommt es zu einer Kaufkraftausweitung,<br />

die einen mo<strong>der</strong>aten Anstieg <strong>der</strong> privaten<br />

Konsumausgaben bewirkt. Die Inflationsrate<br />

in den Schocklän<strong>der</strong>n könnte ab <strong>der</strong> Mitte <strong>des</strong><br />

Projektionszeitraums rund 0,4 Prozentpunkte<br />

unter <strong>der</strong> im Basisszenario liegen. Gemäß <strong>der</strong><br />

modellierten Zwei-Säulen-Strategie würde<br />

die EZB die Zinsen etwas senken. Hieraus<br />

folgen für den Euroraum insgesamt positive<br />

Investitionseffekte. Außerdem resultieren aus<br />

dem kontraktiven Lohnschock für Deutschland<br />

leicht positive Output-Effekte (+ 0,1 %) –<br />

primär getragen von <strong>der</strong> Binnennachfrage.<br />

Dem steht ein schwacher Rückgang <strong>des</strong><br />

deutschen Leistungsbilanzüberschusses<br />

(- 0,1 Prozentpunkte) gegenüber (vergleiche<br />

Abbildung 4).<br />

Die verbesserte preisliche Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>der</strong> Peripheriestaaten als Ergebnis<br />

<strong>der</strong> gesunkenen Lohnstückkosten führt<br />

zu einem signifikanten Anstieg <strong>des</strong> realen<br />

Exportvolumens. Die Spanne reicht von + 0,2 %<br />

für Griechenland bis + 0,8 % für Spanien.<br />

Spiegelbildlich würde Deutschland von<br />

Abbildung 4: Reaktion <strong>des</strong> Leistungsbilanzsaldos auf die Simulation einer Lohnmo<strong>der</strong>ation in<br />

den Peripherielän<strong>der</strong>n<br />

in % <strong>des</strong> BIP, Abweichungen vom Basisszenario<br />

Prozentpunkte<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

2014Q1 2016Q1 2018Q1<br />

Deutschland Griechenland Irland Portugal Spanien Italien<br />

Quelle: <strong>BMF</strong>, eigene Berechnungen.<br />

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