Monatsbericht des BMF Dezember 2013 - Bundesministerium der ...
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<strong>Monatsbericht</strong> <strong>des</strong> <strong>BMF</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />
Analysen und Berichte<br />
Lohnpolitik – geeignet zur Korrektur von Leistungsbilanzungleichgewichten im Euroraum?<br />
Das reale Exportvolumen Deutschlands sinkt<br />
als Folge <strong>der</strong> reduzierten internationalen<br />
preislichen Wettbewerbsfähigkeit. Die<br />
höheren Lohnstückkosten schlagen sich in<br />
einem merklichen Anstieg <strong>der</strong> Exportpreise<br />
nie<strong>der</strong> (+ 1,7 %). Dieser Preisauftr ieb wirkt<br />
korrigierend auf den deutschen Außenbeitrag.<br />
Allerdings wird das Ziel <strong>der</strong> Korrektur <strong>des</strong><br />
Leistungsbilanzüberschusses Deutschlands<br />
sichtbar verfehlt. Ein mit <strong>der</strong> Zunahme<br />
<strong>der</strong> Exportpreise verbundener positiver<br />
Terms-of-Trade-Effekt verbessert sogar noch<br />
den deutschen Leistungsbilanzsaldo (auf<br />
bis zu + 0,8 Prozentpunkte im Jahr 2018<br />
gegenüber dem Basisszenario). Dahinter<br />
steht ein in NiGEM unterstellter hoher<br />
Preis setzungs spielraum <strong>der</strong> deutschen<br />
Exporteure, <strong>der</strong>en Güternachfrage aus<br />
dem Ausland vergleichsweise wenig<br />
preis elastisch ist. Aufgrund <strong>der</strong> starken<br />
Wettbewerbskraft und eines gut positionierten<br />
Gütersortiments gelingt es den heimischen<br />
exportorientierten Unternehmen, die<br />
lohnbedingten Kostensteigerungen eher auf<br />
die ausländischen Nachfrager zu überwälzen,<br />
sodass dem mengenmäßigen Rückgang ein<br />
höherer Wert <strong>der</strong> Ausfuhren entgegensteht.<br />
Überdies tragen auch weitere Faktoren <strong>der</strong><br />
nicht-preislichen Wettbewerbsfähigkeit wie<br />
die hohe Qualifikation <strong>der</strong> Beschäftigten und<br />
Ausgaben für Forschung und Entwicklung<br />
sowie die enge Einbindung <strong>der</strong> deutschen<br />
Industrie in globale Wertschöpfungs ketten<br />
zur Wettbewerbsstärke bei. Der Leistungsbilanz<br />
saldo <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> <strong>des</strong> Euroraums (ohne<br />
Deutschland) wird unwesentlich von <strong>der</strong><br />
Lohnexpansion in Deutschland beeinflusst.<br />
Die verbesserte relative preisliche Wettbewerbsfähigkeit<br />
<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Eurostaaten<br />
kann den Rückgang <strong>der</strong> Import nachfrage<br />
aus Deutschland aber nur geringfügig<br />
überkompensieren.<br />
Lohnmo<strong>der</strong>ation in den<br />
Peripherielän<strong>der</strong>n<br />
Die Ergebnisse <strong>der</strong> Simulation einer<br />
Lohnmo<strong>der</strong>ation auf das reale<br />
Bruttoinlandsprodukt ausgewählter<br />
Euroraumlän<strong>der</strong> und Deutschlands im<br />
Zeitraum 1. Quartal 2014 bis 4. Quartal 2018<br />
sind in Abbildung 3 dargestellt.<br />
Abbildung 3:<br />
Reaktion <strong>des</strong> Bruttoinlandsprodukts auf die Simulation einer Lohnmo<strong>der</strong>ation in<br />
den Peripherielän<strong>der</strong>n<br />
preisbereinigt, Abweichungen vom Basisszenario<br />
%<br />
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2014Q1 2016Q1 2018Q1<br />
Deutschland Griechenland Irland Portugal Spanien Italien<br />
Quelle: <strong>BMF</strong>, eigene Berechnungen.<br />
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