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Monatsbericht des BMF Dezember 2013 - Bundesministerium der ...

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<strong>Monatsbericht</strong> <strong>des</strong> <strong>BMF</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />

Analysen und Berichte<br />

Wettbewerbsfähigkeit im Euroraum – Fortschritte und Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

sodass letzte Entwicklungen sich dort nicht<br />

notwendigerweise wi<strong>der</strong>spiegeln. Dies<br />

schränkt ihre Aussagefähigkeit ein. Die<br />

Metho dologie ist nicht immer transparent<br />

sowie subjektiv durch Befragungsmethoden,<br />

Auswahl und Aggregation <strong>der</strong> Subindikatoren<br />

geprägt. Eine unzureichende Repräsentativität<br />

<strong>der</strong> Erhebungsmethoden schränkt häufig<br />

die Belastbarkeit weiter ein. Auch herrscht<br />

Uneinigkeit darüber, wie in bestimmten<br />

Bereichen Wettbewerbsfähigkeit zu definieren<br />

ist. Es ist nicht immer klar, inwieweit nur<br />

bedingt objektiv messbare Größen ein von<br />

wirtschaftlichen, ideologischen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Interessen freies Bild zeichnen. Zudem ist<br />

die Aussagekraft von Sammelindikatoren<br />

grundsätzlich begrenzt. Es besteht die Gefahr,<br />

dass die dahinterstehenden Informationen<br />

stark verkürzt werden. Sammelindikatoren<br />

sind zudem im Zeitablauf oft schwer zu<br />

inter pretieren. Darüber hinaus besteht<br />

das Risiko, bei <strong>der</strong> Verwendung und<br />

Interpretation von Sammelindikatoren ihren<br />

Informations gehalt zu überschätzen. Sollen<br />

entsprechende Indikatoren einen Beitrag<br />

zur Verbesserung <strong>der</strong> wirtschaftspolitischen<br />

Entscheidungsfindung und -implementierung<br />

leisten, so bedürfte es zunächst einer<br />

deutlichen Verbesserung <strong>der</strong> Datenqualität<br />

und -verfügbarkeit.<br />

5 Fazit<br />

Seit <strong>der</strong> Finanz- und Staatsschuldenkrise<br />

hat sich die Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> am<br />

meisten betroffenen Län<strong>der</strong> <strong>des</strong> Euroraums<br />

deutlich verbessert. Dies zeigt sich in<br />

makroökonomischen Indikatoren wie<br />

Haushalts defiziten und Leistungsbilanzsalden.<br />

Aber auch strukturelle Indikatoren über<br />

Lohnkosten, Arbeitsmärkte, Produktmärkte<br />

und rechtsstaatliche Institutionen zeigen<br />

deutliche Fortschritte.<br />

Das Konzept <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit hat<br />

als wirtschaftspolitische Zielvorstellung<br />

im Euroraum an Anerkennung gewonnen.<br />

Flexibilität auf Arbeits- und Produktmärkten<br />

sowie gute rechtliche Rahmenbedingungen<br />

sind erfor<strong>der</strong>lich, um in Abwesenheit<br />

<strong>des</strong> Wechsel kursinstruments in einer<br />

Währungsunion das Entstehen von größeren<br />

makroökonomischen Ungleichgewichten<br />

zu verhin<strong>der</strong>n. Darüber hinaus erfor<strong>der</strong>t<br />

die Konkurrenz zwischen Unternehmen<br />

und Wirtschaftsstandorten auf globaler<br />

Ebene Anstrengungen, um im Euroraum<br />

nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu<br />

generieren.<br />

Die empirische Bestandsaufnahme zeigt, dass<br />

die preisliche Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> meisten<br />

Krisenlän<strong>der</strong> sich wie<strong>der</strong> dem Niveau <strong>des</strong><br />

Zeitpunkts <strong>der</strong> Euroeinführung annähert.<br />

Eine entsprechende makroökonomische<br />

Anpassung hat zum Teil erhebliche Dynamik<br />

gewonnen und Reformen <strong>der</strong> insti tutionellen<br />

Rahmen bedingungen sind auf den<br />

Weg gebracht worden. Diese über wie gend<br />

positive Entwicklung sollte die Akzep tanz<br />

von Strukturreformen erhöhen, zumal im<br />

Euroraum insgesamt weiterer Handlungsbedarf<br />

besteht, um das Wachs tumspotenzial dieser<br />

Regionen zu stärken. Die mittlerweile erreichte<br />

Reformdynamik sollte zudem genutzt<br />

werden, um von Interessengruppen beson<strong>der</strong>s<br />

hartnäckig verteidigte Privilegien (z. B. bei<br />

Steuervermeidung o<strong>der</strong> Marktzutrittsbarrieren)<br />

abzubauen, die wirtschaftlicher Erholung und<br />

langfristigen Wachstumsimpulsen im Wege<br />

stehen.<br />

Dies macht neben Reformen auf nationaler<br />

Ebene eine bessere wirtschaftspolitische<br />

Koordinierung innerhalb <strong>des</strong> Euroraums<br />

erfor<strong>der</strong>lich, um die Notwendigkeit von<br />

Anpassungsprogrammen nach Möglichkeit<br />

im Ansatz zu vermeiden. Um die Konvergenz<br />

<strong>des</strong> Euroraums fortzusetzen und auf globaler<br />

Ebene Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu sichern, sind folgende Maßnahmen<br />

nötig: eine strikte Umsetzung und<br />

hohe Verbindlichkeit <strong>der</strong> europäischen<br />

Koordinierungsprozesse und -regeln sowie<br />

eine gute statistische Basis zur Messung<br />

von Politikdefiziten, Reformbedarf und<br />

Reformfortschritten.<br />

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