Monatsbericht des BMF Dezember 2013 - Bundesministerium der ...

Monatsbericht des BMF Dezember 2013
Analysen und Berichte
Wettbewerbsfähigkeit im Euroraum – Fortschritte und Herausforderungen
Der die Effizienz des Arbeitsmarkts messende
Indikator in Spalte 1 beinhaltet u. a. Kriterien wie
Flexibilität der Lohnbildung, Kooperation von
Tarifparteien, Einstellungs- und Kündigungsbarrieren
oder Qualität der Ressourcen nutzung.
Er zeigt, dass Griechenland, Italien, Spanien und
Portugal nach wie vor unter dem Durchschnitt
des Euroraums und wichtiger internationaler
Konkurrenten liegen. Lediglich das ebenfalls
von der Krise betroffene Irland hat in diesem
Bereich positive Rahmenbedingungen bei den
Arbeits marktinstitutionen vorzuweisen. Der
OECD-Arbeitsmarktindikator in Abbildung 4,
der die Restriktivität des Arbeitsschutzes misst,
zeigt jedoch, dass auch in den anderen Ländern
messbare Fortschritte auf dem Weg zu einer
flexibleren Arbeitsmarktregulierung erzielt
worden sind.
Für die Wettbewerbsfähigkeit ist wichtig,
dass die Strukturen und Institutionen des
Arbeitsmarkts das Funktionieren des Lohn-
Preis-Anpassungsmechanismus und branchenbeziehungsweise
unternehmenspezifische
Regelungen ermöglichen. Dies kann – je
nach Ausgangslage – von Land zu Land
auf unterschiedliche Weise erreicht
werden. Details zu wichtigen Elementen
wie Lohnflexibilität, Tarifpartnerschaft,
Kündigungs schutz und Zeitverträgen finden
sich in der Anlage in Tabelle A1.
Der Indikator zur Messung von Produktmarkteffizienz
(vergleiche Tabelle 2, Spalte 2) weist
Schwächen für Griechenland, Italien, Portugal
und Spanien aus. Institutionelle Details sind
allerdings auch hier von Bedeutung (vergleiche
Tabelle A2): Die hohe Effizienz und die damit
verbundene Wettbewerbsintensität haben
in Irland die Verbesserung der preislichen
Wettbewerbsfähigkeit erleichtert. Daten
zum zeitlichen und finanziellen Aufwand von
Unternehmensgründungen – Indika toren für
das Funktionieren einer „start-up“-Kultur –
zeigen bei einigen Ländern nach wie vor
bestehende Defizite. Berücksichtigt man dabei
allerdings die Entwicklung der vergangenen
Jahre (vergleiche Abbildung 5), dann werden
Abbildung 4:
Indikator für Arbeitsmarktregulierung
(0 bis 6, je höher, desto restriktiver)
2008 2009 2010 2011 2012 2013
Griechenland Irland Italien Portugal Spanien
Quelle: OECD Employment Protection Indicators 2013.
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