Monatsbericht des BMF Dezember 2013 - Bundesministerium der ...

Monatsbericht des BMF Dezember 2013
Analysen und Berichte
Wettbewerbsfähigkeit im Euroraum – Fortschritte und Herausforderungen
preislichen Wettbewerbsfähigkeit zwischen
Deutschland und den aktuellen Krisenländern
Griechenland, Portugal, Spanien und Irland
sowie Italien und Frankreich in der Phase von
der Euroeinführung bis zum Jahr 2008. Es
zeigt sich aber auch, dass einige Länder in der
Zeit danach erhebliche Fortschritte bei der
Reduzierung der Lohnstückkosten gemacht
haben. Dies gilt insbesondere für Irland
und Griechenland, aber auch für Portugal
und Spanien. Die Daten zeigen allerdings
für Italien und Frankreich fortbestehenden
Anpassungsbedarf, der sich auch in der
Prognose für 2014 widerspiegelt. Aufgrund der
positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt und der
Einkommen ist seit 2007 auch in Deutschland
ein steigender Trend bei den Lohnstückkosten
zu beobachten, der die relative Anpassung
innerhalb des Euroraums erheblich unterstützt
beziehungsweise verstärkt hat.
3.2 Makroökonomische und
strukturelle Konvergenz
Die Reformanstrengungen in den
Krisenländern zeigen nicht nur bei der
preislichen Wettbewerbsfähigkeit Fortschritte,
sondern auch bei der makroökonomischen
und strukturellen Konvergenz. Darunter
fällt neben dem durch Senkung von
Lohnstückkosten und Fortschritten in der
Haus haltskonsolidierung eingeleiteten Abbau
von Leistungsbilanzungleichgewichten eine
allgemeine strukturelle Reformdynamik in
den Krisenländern. Trotz bereits erzielter
Fortschritte bedarf es hier jedoch nach wie vor
weiterer Anstrengungen zur Rückführung
bestehender Reformdefizite. Studien von
Weltbank (Doing Business) oder World
Economic Forum (Global Competitiveness
Report) zeigen insbesondere für diese Länder
Tabelle 1:
Indikatoren der makroökonomischen und strukturellen Konvergenz
Konvergenzkriterium
Reformdynamik
Extern Fiskalisch Arbeitskosten 2008/2009 2011/2012
0 bis 10, 10 = am besten 0 bis 1, 1 = am besten
Griechenland
Irland
Italien
Portugal
Spanien
Euroraum
Quelle: Euro Plus Monitor 2013, Berenberg/Lisbon Council, Dezember 2013, Adjustment Progress Indicator (Spalten 1-3), OECD Reform
Responsiveness Rate Indicator (Spalten 4 und 5).
Methodologie zu Tabelle 1 (Spalten 1 bis 3)
1. Externe Anpassung
1.1 Veränderung der Nettoexporte in % des BIP zweites Halbjahr 2007 bis zweites Quartal 2013
1.2 Veränderung der Nettoexporte zweites Halbjahr 2007 bis zweites Quartal 2013 in % des Ausgangsniveaus
1.3 Anstieg der Exportquote, in % des BIP zweites Halbjahr 2007 bis zweites Quartal 2013
2. Fiskalische Anpassung
2.1 Veränderung des Primärsaldos 2009 bis 2013
2.2 Haushaltsanpassung 2009 bis 2013 in % der Anpassung, die bis 2020 benötigt wird, um bis 2030 eine Schuldenquote von 60 % zu erreichen
(mit Demographiefaktor)
3. Anpassung der Arbeitskosten
3.1 Kumulative Veränderung der realen Lohnstückkosten, 2009 bis 2013, in %
3.2 Kumulative Veränderung der nominalen Lohnstückkosten, 2009 bis 2013, in %
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