Monatsbericht des BMF Dezember 2013 - Bundesministerium der ...
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<strong>Monatsbericht</strong> <strong>des</strong> <strong>BMF</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />
Analysen und Berichte<br />
Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Haushalts lage in den Län<strong>der</strong>n <strong>des</strong> Euroraums<br />
keitsentwicklung (vergleiche Abbildung 8).<br />
Während in Deutschland die Arbeits losenquote<br />
in den vergangenen Jahren sogar gesunken<br />
ist und <strong>der</strong>zeit im historischen Vergleich nach<br />
<strong>der</strong> inter nationalen Berechnungsmethode bei<br />
sehr niedrigen 5 % liegt, war in vielen Län<strong>der</strong>n<br />
ein sehr starker Anstieg <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit zu<br />
beobachten. Die höchsten Arbeitslosenquoten<br />
verzeichnen aktuell Griechenland mit 27 %<br />
und Spanien mit 26,7 %. In beiden Län<strong>der</strong>n<br />
hat sich die Arbeitslosenquote jedoch<br />
im Laufe <strong>des</strong> Jahres <strong>2013</strong> stabilisiert; <strong>der</strong><br />
Anstieg <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit scheint beendet.<br />
Bemerkenswert ist, dass Irland und Portugal –<br />
zwei Län<strong>der</strong>, die stark von <strong>der</strong> Wirtschaftskrise<br />
betroffen waren – die Trendwende in <strong>der</strong><br />
Arbeitslosigkeitsentwicklung bereits geschafft<br />
haben. In Irland sinkt die Arbeitslosenquote<br />
seit Anfang 2012 und lag zuletzt nur<br />
noch ½ Prozentpunkt über dem Durchschnitt<br />
<strong>des</strong> Euroraums. Die Beschäftigung in Irland<br />
verzeichnet – mit einem Zuwachs von 3,2 %<br />
im 3. Quartal <strong>2013</strong> im Vergleich zum Vorjahr –<br />
wie<strong>der</strong> deutliches Wachstum. Auch in<br />
Portugal und Spanien ist die Beschäftigung<br />
im Privatsektor und insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong><br />
Exportwirtschaft zuletzt wie<strong>der</strong> gewachsen.<br />
In vielen Län<strong>der</strong>n ist nach dem Anstieg<br />
<strong>der</strong> Arbeitslosigkeit mit Zeitverzögerung<br />
auch <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Langzeitarbeitslosen<br />
stark gestiegen. Beispielsweise sind in<br />
Griechenland, Irland und Portugal über die<br />
Hälfte <strong>der</strong> Arbeitslosen mehr als ein Jahr<br />
arbeitslos. Damit besteht eine zunehmende<br />
Gefahr <strong>der</strong> Ausweitung <strong>der</strong> strukturellen<br />
Arbeitslosigkeit und, damit verbunden, eines<br />
Rückgangs <strong>des</strong> Potenzialwachstums. Zudem<br />
ist die Jugendarbeitslosenquote in vielen<br />
Län<strong>der</strong>n stark gestiegen und mancherorts<br />
rund doppelt so hoch wie die die reguläre<br />
Arbeitslosenquote. 2<br />
2<br />
Bei <strong>der</strong> Interpretation <strong>der</strong> Jugendarbeitslosenquote<br />
ist zu beachten, dass diese den Anteil <strong>der</strong><br />
Arbeitslosen an <strong>der</strong> Erwerbsbevölkerung in <strong>der</strong><br />
Altersgruppe <strong>der</strong> 15 bis 24-Jährigen darstellt. Ein<br />
Großteil <strong>der</strong> Jugendlichen (z. B. Schüler, Studenten)<br />
ist allerdings nicht Teil <strong>der</strong> Erwerbsbevölkerung.<br />
Betrachtet man den Anteil <strong>der</strong> arbeitslosen<br />
Jugendlichen an allen Jugendlichen, ergeben sich<br />
deutlich geringere Quoten. Insofern wäre es nicht<br />
korrekt, aus Jugendarbeitslosenquoten von 50 %<br />
zu schlussfolgern, dass je<strong>der</strong> zweite Jugendliche<br />
arbeitslos sei.<br />
Abbildung 9: Lohnkosten pro Stunde 2009 bis 2012<br />
in %<br />
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Euroraum (17) Griechenland Spanien Frankreich Deutschland Italien Portugal Irland<br />
Quelle: Eurostat-Index <strong>der</strong> Lohnkosten pro Stunde in <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft, Wachstum von 2009 bis 2012.<br />
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