DER OENOLOGE DER OENOLOGE - Bund Deutscher Oenologen eV
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BUND DEUtschER <strong>OENOLOGE</strong>N<br />
FORschUNG & LEhRE<br />
schaufenster in die Getränkewelt<br />
hochschule Geisenheim zum ersten Mal auf Weltleitmesse für Getränketechnik<br />
vertreten/Biertrüffel und Campunade für die Besucher<br />
Zum ersten Mal wird sich die hochschule<br />
Geisenheim auf der drinktec, der Weltleitmesse<br />
für die Getränke- und Liquid-Food-<br />
Industrie, vom 16. bis 22. september in<br />
München präsentieren. Der 40 qm große<br />
stand wird sich in halle B 1.447 befinden.<br />
Dort werden die Besucher nicht nur mit<br />
campunade verwöhnt, sondern auch mit<br />
dem Geisenheimer Biertrüffel "fleure de<br />
bière" sowie einer Mehrfruchtpraline. "Die<br />
drinktec ist die weltgrößte Messe für Rohstoffe<br />
und technik zur herstellung von<br />
Getränken", so Professor Dr. Bernd Lindemann,<br />
Organisator und Projektleiter des<br />
Geisenheimer Messeauftritts in der bayrischen<br />
Metropole und studiengangsleiter<br />
Getränketechnologie. "Auf der dinktec<br />
möchten wir die Getränketechnologie als<br />
Forschungsstätte bekannt machen für Unternehmen,<br />
die uns noch nicht kennen und<br />
uns auch als Ausbilder weltweit präsentieren",<br />
so Lindemann weiter.<br />
Der stand der hochschule Geisenheim<br />
informiert nicht nur über den Forschungsund<br />
Ausbildungsstandort Geisenheim,<br />
Besucher können auch einen Blick in die<br />
Master-thesis von Dominik schmidt werfen<br />
zum thema "Entgasungsverhalten von<br />
Mahlkaffee". In der Branche gilt die drinktec<br />
als Premierenplattform für Weltneuheiten.<br />
Vorgestellt werden die neuesten<br />
technologien rund um die herstellung, Abfüllung,<br />
Verpackung und das Marketing von<br />
Getränken aller Art bis hin zu Liquid Food<br />
– Rohstoffe und logistische Lösungen inklusive.<br />
Erwartet werden in diesem Jahr rund<br />
1.400 Aussteller aus mehr als 70 Ländern<br />
sowie 60.000 Besucher aus 170 Ländern.<br />
Wein & Mathematik<br />
Was Wein und Mathematik miteinander verbindet: Hochschule Geisenheim<br />
an Forschungsprojekt ROENOBIO beteiligt<br />
Ein neues Forschungsprojekt verbindet<br />
zwei Disziplinen miteinander: Weinbau<br />
und die Mathematik. Wo die einen viel<br />
Gefühl, Erfahrung und Leidenschaft mitbringen<br />
müssen, setzen die anderen ausschließlich<br />
auf Formeln.<br />
"ROENOBIO – Robuste Energie-Optimierung<br />
bei Gärprozessen in der Produktion<br />
von Biogas und Wein" lautet der titel des<br />
Verbundprojekts. Das Vorhaben ist im Bedarfsfeld<br />
"Klima/Energie" der hightechstrategie<br />
der <strong>Bund</strong>esregierung angesiedelt<br />
und wird mit knapp 250.000 € vom Forschungsministerium<br />
(BMBF) gefördert.<br />
Prof. Dr. Kai Velten, hochschule Geisenheim,<br />
von der Arbeitsgruppe systemanalyse<br />
und Modellierung des Zentrums Weinforschung<br />
und Verfahrenstechnologie hebt<br />
hervor, dass Geisenheim bundesweit die<br />
einzige hochschule sei, welche ein eigenes<br />
Betriebssystem bereitstellt, das Gm.Linux.<br />
Auf diesem system läuft auch die für die<br />
simulation benötigte software. Projektkoordinator<br />
ist Prof. Dr. Volker schulz von<br />
der Uni trier. Mit weiteren Kooperationspartnern<br />
der Uni Würzburg soll nun vor<br />
allem der Prozess der Weingärung besser<br />
verstanden werden. Es gebe bereits chemische<br />
Formeln, welche das Geschehen in<br />
den Gärtanks beschreiben, weiß Prof. Volker<br />
schulz, jedoch geben diese den Gärprozess<br />
nur sehr bruchstückhaft wieder, da<br />
diese Formeln weder räumliche Faktoren,<br />
temperatureinflüsse noch die Entstehung<br />
bestimmter Aromen beinhalten.<br />
Eines der Zauberwörter heißt Formoptimierung.<br />
Welche tankform ist die beste, um<br />
eine optimale Gärung zu gewährleisten?<br />
Auf mathematischen Grundlagen soll der<br />
Gärverlauf modelliert werden, um das herunterkühlen<br />
unter deutlicher Reduzierung<br />
des Energieverbrauchs frühzeitig steuern<br />
zu können.<br />
Jedoch "üben" die Mathematiker am Wein<br />
nur. Ihr eigentliches Ziel ist die Verbesserung<br />
der Gäreigenschaften in der Biogasherstellung.<br />
Da sich die beiden Verfahren,<br />
die Wein- sowie die Biogasgärung, sehr ähneln,<br />
kann mit der leicht zu kontrollierenden<br />
Weingärung direkt auf die Prozesse im<br />
Reaktor einer Biogasanlage geschlossen<br />
werden. Im weiteren Verlauf sollen dann<br />
produktspezifische Aspekte berücksichtigt<br />
werden, so auch ein verbessertes Aromaprofil<br />
beim Wein und eine erhöhte Energieausbeute<br />
bei der Biogasproduktion.<br />
Mehrere Partner aus Industrie und Landwirtschaft<br />
sind in das Vorhaben integriert.<br />
so z.B. drei hersteller von Biogasanlagen,<br />
ein Anlagenbauer sowie die beiden Weinbauversuchsanstalten<br />
in Veitshöchheim<br />
und in Bernkastel-Kues.<br />
FAcE erhält 4,5 Mio. Euro<br />
Geisenheim: einzigartiges Klimaprojekt<br />
weiter gefördert<br />
Hochschul-Präsident Prof. Dr. Hans Reiner<br />
Schultz: "Ein Meilenstein für die Forschung in<br />
Geisenheim"<br />
FAcE2FAcE steht für Klimafolgenforschung<br />
an der hochschule Geisenheim für "Free Air<br />
carbon dioxide Enrichment" und für einen<br />
neuen LOEWE-Exzellenzforschungsschwerpunkt.<br />
In diesem weltweit einzigartigen<br />
Klimaprojekt geht es um die Auswirkungen<br />
künftig weiter steigender cO 2<br />
-Konzentrationen<br />
in Kombination mit erhöhten temperaturen<br />
auf spezialkulturen wie Wein, Obst,<br />
Gemüse und Ziergehölze.<br />
Die hochschule Geisenheim erhält jetzt<br />
mit den Verbundpartnern Justus-Liebig-<br />
Universität Gießen, Philipps-Universität<br />
Marburg und dem Max Planck-Institut für<br />
terrestrische Mikrobiologie rund 4,5 Millionen<br />
vom Land im Rahmen des Forschungsförderungsprogramms<br />
LOEWE (Landes-<br />
Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer<br />
Exzellenz). "Wir an der<br />
hochschule Geisenheim freuen uns gemeinsam<br />
mit unseren Partnern über diesen<br />
landesfinanzierten LOEWE-schwerpunkt,<br />
der grundlagenorientierte- und fächerübergreifende<br />
Forschung mit nationalen und internationalen<br />
Partnern eine Plattform bietet.<br />
Dies ist ein Meilenstein für Geisenheim<br />
und die Klimafolgenforschung bei spezialkulturen",<br />
so Präsident Prof. Dr. hans Reiner<br />
schultz.<br />
62 <strong>DER</strong> <strong>OENOLOGE</strong> · 23.8.2013 · NR. 8