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ein Ansatz zur Pilotenunterstützung in der Rollführung

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Deutscher Luft- und Raumfahrtkongress 2013<br />

Vor und nach je<strong>der</strong> Rollaufgabe füllten die Probanden <strong>e<strong>in</strong></strong>en<br />

Bef<strong>in</strong>dlichkeitsfragebogen aus (Likertskala mit <strong>der</strong> Skalierung<br />

1-5). Zudem wurde nach je<strong>der</strong> Variante <strong>e<strong>in</strong></strong> Fragebogen <strong>zur</strong><br />

subjektiven E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Aufmerksamkeitslenkung, des<br />

Designs und Verbesserungsvorschlägen vorgelegt (Kategorienunterteilungsverfahren<br />

nach Heller (1982) mit <strong>der</strong> Skalierung<br />

1-15). Nach Absolvierung <strong>der</strong> drei Szenarien erhielten die<br />

Testpersonen noch <strong>e<strong>in</strong></strong>en Fragebogen, <strong>in</strong> dem sie die Varianten<br />

<strong>der</strong> MOVING MAP h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> subjektiv <strong>e<strong>in</strong></strong>geschätzten<br />

Aufmerksamkeitslenkungswirkung <strong>e<strong>in</strong></strong>schätzen sollten (Ebenfalls<br />

Kategorienunterteilungsverfahren nach Heller). Der Versuch<br />

dauerte für jeden Probanden ca. 2 Stunden. Die Teilnahme<br />

war freiwillig. Als Vergütung erhielten diejenigen Probanden,<br />

die Psychologiestudenten s<strong>in</strong>d, für ihr Studium obligatorische<br />

Probandenstunden angerechnet.<br />

5. ERGEBNISSE<br />

Aus den aufgezeichnet Daten wurden bisher die Reaktionszeit<br />

<strong>der</strong> Probanden bei Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Route und <strong>e<strong>in</strong></strong> Teil<br />

<strong>der</strong> erhobenen subjektiven Daten ausgewertet. Als Reaktionszeit<br />

wird hier die Zeit zwischen Auslösung des Eregnisses<br />

(Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> zu absolvierenden Strecke) und <strong>der</strong><br />

Bestätigung dieser Än<strong>der</strong>ung durch Berührung des Bildschirms<br />

<strong>der</strong> MOVING MAP bezeichnet.<br />

Um den E<strong>in</strong>druck <strong>der</strong> Probanden von <strong>der</strong> Aufmerksamkeitssteuerung<br />

charakterisieren zu können, wurden sowohl offene<br />

als auch geschlossene Fragen gestellt. Dabei wurde weiter<br />

abgefragt, <strong>in</strong>wieweit die Testpersonen die Unterstützung als<br />

störend empfanden und ob an<strong>der</strong>e Formen <strong>der</strong> Unterstützung<br />

gewünscht werden. Die Auswertung <strong>der</strong> offenen Fragen ist<br />

noch nicht abgeschlossen.<br />

Im Folgenden werden zuerst die Ergebnisse <strong>der</strong> Reaktionszeiten,<br />

anschließend die subjektiven Daten dargestellt.<br />

REAKTIONSZEIT<br />

Es wurde <strong>e<strong>in</strong></strong>e ANOVA (Analyses of Variance, [1]) mit Messwie<strong>der</strong>holung<br />

für die Reaktionszeiten durchgeführt. Den Messwie<strong>der</strong>holungsfaktor<br />

stellten die drei Varianten <strong>der</strong> MOVING<br />

MAP dar. Das Ergebnis war nicht signifikant (F (2,30) =<br />

0.27, p = 0.104), die unterschiedlichen Varianten <strong>der</strong> MOVING<br />

MAP hatten also k<strong>e<strong>in</strong></strong>en signifikaten E<strong>in</strong>fluß auf die Reaktionszeiten.<br />

Deskriptiv zeigten die Probanden im Mittel die kürzeste<br />

Reaktionszeit bei <strong>der</strong> Variante C und die längste bei Variante<br />

A (siehe Bild. 7). Auffällig s<strong>in</strong>d die großen Unterschiede <strong>in</strong> den<br />

Standardabweichungen.<br />

UNFÄLLE MIT QUERENDEM VERKEHR<br />

Bislang war bei k<strong>e<strong>in</strong></strong>em Probanden <strong>e<strong>in</strong></strong> Unfall mit querendem<br />

Verkehr zu verzeichnen. Die Reaktionen auf überraschend<br />

auftretende H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse waren allesamt ausreichend schnell.<br />

Auch bei den vorgesehenen Haltepunkten gab es bisher k<strong>e<strong>in</strong></strong>e<br />

Konflikte mit <strong>der</strong> erteilten Freigabesituation.<br />

Reaktionszeit [s]<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

A B C<br />

Variante<br />

BILD 6. Über die Probanden gemittelte Reaktionszeiten auf<br />

Routenän<strong>der</strong>ungen mit Varianten A-C und abgetragenen<br />

Standardabweichungen<br />

FRAGEBOGEN ITEMS<br />

Über die subjektiven Items wurde <strong>e<strong>in</strong></strong>e MANOVA (Multivariate<br />

Analysis of Variance) mit Messwie<strong>der</strong>holung gerechnet. Multivariat<br />

ergab sich k<strong>e<strong>in</strong></strong> signifikanter Effekt <strong>der</strong> MOVING MAP-<br />

Variante auf die subjektive E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Aufmerksamkeitslenkung<br />

o<strong>der</strong> des Designs (F (30,34) = 1.45, p = 0.145).<br />

Univariat wurde das Item: Wie schnell haben Sie Routenän<strong>der</strong>ungen<br />

mit Hilfe <strong>der</strong> MOVING MAP bemerkt?“ (sie-<br />

”<br />

he Bild 8) signifikant (F (2,30) = 7.21, p = 0.009). Die<br />

MOVING MAP-Variante hatte somit <strong>e<strong>in</strong></strong>en signifikanten Effekt<br />

auf die subjektive Beurteilung <strong>der</strong> Probanden, wie schnell<br />

sie Routenän<strong>der</strong>ungen bemerkt haben. Für die Ermittlung,<br />

zwischen welchen <strong>der</strong> drei Varianten <strong>e<strong>in</strong></strong> signifikanter Unterschied<br />

vorliegt, wurde <strong>e<strong>in</strong></strong> Post-Hoc Test gerechnet. Es ergab<br />

sich <strong>e<strong>in</strong></strong> signifikanter Unterschied zwischen <strong>der</strong> Bewertung<br />

<strong>der</strong> Varianten A und C (p = 0.029). Am schnellsten<br />

beurteilten die Versuchspersonen die Bemerkung <strong>der</strong> Routenän<strong>der</strong>ungen<br />

mit Variante C (M = 11.75 / schnell), am<br />

langsamsten registrierten sie Routenän<strong>der</strong>ungen nach eigenen<br />

Aussagen bei Variante A (M = 9.06 / mittel). Diese subjektive<br />

E<strong>in</strong>schätzung unterstützt die Auswertung <strong>der</strong> Reaktionszeiten<br />

auf Routenän<strong>der</strong>ungen.<br />

6. DISKUSSION<br />

Anhand <strong>der</strong> bisher ausgewerteten Daten konnten we<strong>der</strong> bei<br />

<strong>der</strong> subjektiven E<strong>in</strong>schätzung noch bei den Messdaten statistisch<br />

signifikante Unterschiede zwischen den <strong>e<strong>in</strong></strong>zelnen MO-<br />

VING MAP-Varianten nachgewiesen werden. Sowohl die subjektiven,<br />

als auch die objektiven momentan vorliegenden Daten<br />

deuten jedoch auf <strong>e<strong>in</strong></strong>e bessere Aufmerksamkeitslenkung<br />

durch die Varianten B und C h<strong>in</strong>. Dies wird gestützt durch die<br />

deutlich kl<strong>e<strong>in</strong></strong>ere Standardabweichung <strong>der</strong> Reaktionszeit bei<br />

Variante C, wie aus Bild 7 erkennbar und passt auch zu den<br />

subjektiven E<strong>in</strong>schätzungen <strong>der</strong> Testpersonen. Auffällig s<strong>in</strong>d<br />

die kl<strong>e<strong>in</strong></strong>eren Standardabweichungen bei den Varianten B und<br />

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