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<strong>Lösungen</strong><br />

Kapitel Ernährung<br />

Aufgabe – Nachhaltige Nahrungsmittel, S. 27<br />

Vorgehen: Zur Beurteilung können die Kriterien aus Tabelle Seite 32 «Gesunde<br />

und nachhaltig produzierte Nahrungsmittel» herangezogen werden.<br />

Nachhaltige Nahrungsmittel sind:<br />

• saisonal und regional angebaut / hergestellt (geringer Energieverbrauch,<br />

kurze Transportstrecken)<br />

• möglichst schonend angebaut (Bio, evtl. IP), d.h. geschlossene<br />

Stoffkreisläufe, Nutzung erneuerbarer Energie usw.<br />

• möglichst wenig technisch aufbereitet<br />

• Produktion und Verarbeitung findet unter fairen, sozialen<br />

Arbeitsbedingungen statt<br />

• geeignet für eine bewusste, gesunde Ernährung<br />

Es lässt sich nicht ohne weiteres feststellen, welcher der erwähnten<br />

Ernährungstypen «Fast-Food», «Convenience-Food», «Functional-Food» oder<br />

«Slow-Food» am nachhaltigsten ist. Tendenziell ist<br />

• «Slow-Food» am nachhaltigsten (gemessen an den oben erwähnten<br />

Kriterien)<br />

• «Convenience-Food» je nach Nahrungsmittel, Produktionsweise usw.<br />

weniger nachhaltig (da bereits mehr Technologie darin steckt), doch gibt<br />

es z.B. auch Convenience Produkte aus Bioanbau<br />

• «Functional-Food» wie Convenience-Food eher weniger nachhaltig<br />

• «Fast Food» eher nicht nachhaltig (auch die eigene Gesundheit<br />

betreffend); Ausnahme hier ist z.B. ein Vegi-Sandwiche aus Bioprodukten<br />

Aufgabe – Zeitgewinn dank Convenience-Food, S. 27<br />

Ziele der Aufgabe:<br />

Bewusst werden<br />

• wie viel (oder wie wenig) Zeit tatsächlich eingespart wird dank<br />

Convenience-Food.<br />

• welche Kenntnisse und Fertigkeiten man braucht, damit man sinnvoll<br />

selber Mahlzeiten zubereiten kann.<br />

Eine differenzierte Argumentation erarbeiten, wann es sinnvoll sein kann auf<br />

Fertigprodukte zurückzugreifen (z.B. Raviolis) und wann das selber Zubereiten<br />

sinnvoll ist und Spass macht.


Beispiel Zeitbudget:<br />

Nachtessen im Vergleich: Fertig-Pizza oder Spaghetti Napoli mit Salat<br />

Menu Pizza mit Salat<br />

17.30 ?<br />

Fernsehen,<br />

Hausaufgaben,<br />

Telefonieren<br />

?<br />

17.40 Backofen einschalten<br />

und Pizza in den<br />

Backofen schieben<br />

Menu Spaghetti mit<br />

Salat<br />

Zwiebeln schneiden,<br />

Büchse Pelati öffnen für<br />

Sauce Napoli . Öl<br />

erhitzen und Zwiebeln<br />

andämpfen, Pelati und<br />

Gewürze dazu geben<br />

und Sauce köcheln lassen<br />

Spaghetti-Wasser<br />

erhitzen, Salat waschen<br />

und rüsten<br />

17.45 vorgewaschen Salat aus<br />

dem Beutel in die<br />

Schüssel geben und<br />

Fertig-Sauce darüber<br />

giessen<br />

Spaghetti ins kochende<br />

Wasser geben und al<br />

dente kochen (8-12<br />

Minuten)<br />

Käse reiben, Salatsauce<br />

zubereiten, Salat<br />

anrichten, Tisch decken<br />

17.55 Tisch decken Tisch decken und<br />

Spaghetti anrichten<br />

18.00 Pizza aus dem Backofen<br />

nehmen und geniessen<br />

Spaghetti geniessen<br />

Die Zeitersparnis von Fertig-Pizza gegenüber Spaghetti beträgt ca. 10 Minuten.<br />

Vergleicht man die Zubereitung von Fertig-Pizza gegenüber selber gemachter<br />

Pizza so braucht die selbst hergestellt Pizza deutlich mehr Zeit (inkl. Aufräumen /<br />

Abwaschen):<br />

Fertig-Pizza aus dem Tiefkühlfach: ca. 20 Minuten<br />

Pizza mit Fertig-Teig: ca. 45 Minuten<br />

Pizza mit selbst hergestelltem Teig: ca. 60 Minuten<br />

Gründe für die Bevorzugung von Frischprodukten<br />

Die Mahlzeiten können ganz nach eigenem Geschmack zusammengestellt<br />

werden.<br />

Kochen kann eine entspannende und ausgleichende Tätigkeit sein.<br />

Da weiss ich was in der Nahrung drin steckt<br />

Gründe für die Bevorzugung von Convenience-Food-Produkten:<br />

• Einfache Zubereitung (Kochkenntnisse sind wenig / keine erforderlich),<br />

die Zubereitungsanleitung ist detailliert auf der Verpackung angegeben.<br />

• Zeitersparnis: Für die Zubereitung einer Mahlzeit muss weniger Zeit<br />

aufgewendet werden.


• In der Herstellung aufwändige Menus können rasch zusammengestellt<br />

werden (z.B. verschiedene Ravioli)<br />

• Viele Convenience-Food Produkte können als Tiefkühlkost gelagert<br />

werden<br />

• weniger Aufwand für Aufräumen / Abwaschen (da weniger<br />

Küchenutensilien benutzt werden)<br />

• …<br />

Anmerkung: Bei Alltagsmenus ist der Zeitgewinn von Convenience-Food<br />

gegenüber Frischkost oft geringer als angenommen. Es setzt allerdings einige<br />

Kenntnis und Fertigkeiten bei der Zubereitung von Mahlzeiten voraus.<br />

Was in den eingesparten 10 – 20 Minuten tatsächlich gemacht wird, ist<br />

individuell sehr verschieden.<br />

Diskussion, S. 27<br />

Ziel der Diskussion ist das Bewusstsein für die eigene Ernährung zu schärfen<br />

sowie die Bandbreite an Ernährungsgewohnheiten zu verdeutlichen.<br />

Auf der Homepage der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung finden Sie<br />

einen detaillierten Ernährungstest online. www.sge-ssn.ch<br />

Arbeitsauftrag – Gesundes Mittagessen? S. 28<br />

Energieinhalt von<br />

Sandwiche*:<br />

Laugenbrötli (40g) 110kcal 461kJ<br />

Butter(5g) 37.3kcal 156kJ<br />

Appenzeller Käse (20g) 77kcal 323kJ<br />

Gurke, Ei, Salat, Tomate usw. nicht berücksichtigt<br />

Total: 224kcal 940kJ<br />

* Berechnung nach der «Schweizer Nährwerttabelle für Konsumentinnen und Konsumenten» Hrsg. SGE<br />

Bern, BAG Bern, ETH Zürich 2004<br />

Pizza*:<br />

Teig (80g) 190kcal 795kJ<br />

Tomatenpüree (100g) 71kcal 299kJ<br />

Mozzarella (100g) 228kcal 956kJ<br />

Gewürze nicht berücksichtigt<br />

Total: 489kcal 2050kJ<br />

* Berechnung nach der «Schweizer Nährwerttabelle für Konsumentinnen und Konsumenten» Hrsg. SGE<br />

Bern, BAG Bern, ETH Zürich 2004


Getränke*:<br />

Colageränk (100g) 40kcal 167 kJ<br />

(auch andere Süssgetränke bewegen sich in der gleichen Grössenordnung)<br />

* Berechnung nach der «Schweizer Nährwerttabelle für Konsumentinnen und Konsumenten» Hrsg. SGE<br />

Bern, BAG Bern, ETH Zürich 2004<br />

Hamburger*:<br />

Fast Food Mittagessen: "klassische" Kombination (1 Bigmäc, 1 große Pommes<br />

Frites und eine 0,5l Coca Cola) nach Unternehmensangaben (McDonald)<br />

Energiegehalt 1181 kcal<br />

Je nach Hamburgergrösse und Sorte schwankt der Energieinhalt von 250kcal<br />

(100g) bis über 750kcal (über 200g).<br />

*Angaben nach www.kalroiencenter.de<br />

Salat:<br />

Der Energieinhalt hängt von der Zusammensetzung des Salates (Grüne Blätter<br />

oder Wurst-Käse-Salat) und der Saucenwahl ab.<br />

Angaben dazu sind zu finden in «Schweizer Nährwerttabelle für<br />

Konsumentinnen und Konsumenten» Hrsg. SGE Bern, BAG Bern, ETH Zürich 2004<br />

oder unter www.kalroiencenter.de<br />

Umrechnungsfaktor:<br />

1kcal = 4.18 kJ<br />

Eine Kilokalorie entspricht der Menge an Energie, die notwendig ist, um ein<br />

Kilogramm Wasser um ein Grad Celsius zu erwärmen.<br />

Als Vergleich dazu:<br />

Energieverbrauch von verschiedenen Tätigkeiten<br />

schlafen 270kJ pro Stunde<br />

ruhig sitzen 414kJ pro Stunde<br />

schreiben 540kJ pro Stunde<br />

gehen (4km/h) 828kJ pro Stunde<br />

joggen (8,5km/h)2376kJ pro Stunde<br />

Faktoren zur Schätzung des durchschnittlichen täglichen Energiebedarfs von<br />

normalgewichtigen Personen mit mittlerer Körperaktivität<br />

Kalorien pro kg<br />

Körpergewicht<br />

Alter m w<br />

15 bis unter 19 Jahre 46 43<br />

19 bis unter 25 Jahre 41 40<br />

25 bis unter 51 Jahre 39 39<br />

51 bis unter 65 Jahre 35 35<br />

65 Jahre und älter 34 33


Rechenbeispiel:<br />

19 Jährige Frau mit 55 kg Körpergewicht<br />

Geschätzte Energiezufuhr 55 X 40 = 2200kcal pro Tag.<br />

Arbeitsauftrag – Planen Sie ihre persönliche Küche, S. 28<br />

Der Arbeitsauftrag kann in unterschiedlichen Formen erfüllt werden, z.B.<br />

• als Rollenspiel: Bauherrschaften und Architekt oder Mieter, Vermieter und<br />

Architekt<br />

• gestalterische Methoden wie Pläne zeichnen, Bilder zusammenstellen,<br />

Mulitmediapräsentation<br />

Folgende Fragen sollen geklärt werden:<br />

Raum<br />

Geräte<br />

entwerder<br />

hell, lichtdurchflutet<br />

modern,<br />

Materialien Glas und<br />

Chromstahl<br />

Kochplatte, Kühlschrank,<br />

Backofen, Kaffeemaschine,<br />

Steamer, Mikrowelle,<br />

Friteuse, Grill, …<br />

oder?<br />

gemütlich, heimelig<br />

Material Holz<br />

Esstisch rechteckig, klein (für 2 – 4<br />

Personen), zweckmässig<br />

rund, möglichst gross,<br />

Wohnküche mit Eckbank<br />

Zur Inspiration für verschiedene Kücheneinrichtungen können Unterlagen bei<br />

Küchenherstellern angefordert werden.<br />

Aufgabe – Essgewohnheiten und Ernährungssituation, S. 29<br />

Eine nachhaltige Ernährung geht nicht nur schonend mit den natürlichen<br />

Lebensgrundlagen (Umwelt) sondern auch mit dem eigenen Körper um. Sowohl<br />

eine Übersättigung an Hauptnährstoffen (v.a. Fett und Eiweiss) als auch eine<br />

Mangelernährung (an Mineralstoffen und Vitaminen) schädigen den Körper, die<br />

eigene Gesundheit und sind nicht nachhaltig.<br />

Ein Teil der Bevölkerung (zwischen den beiden Extremen) ernährt sich mehr<br />

oder weniger gesundheits- und umweltbewusst.<br />

nachhaltige Entwicklung<br />

• Angebot von biologisch produzierten<br />

Convenience-Produkten<br />

• Bewusstsein für saisonale Gemüse und<br />

Früchte<br />

keine nachhaltige Entwicklung<br />

• vermehrter Konsum von einseitigem<br />

Fast-food (stark eiweiss- und<br />

fetthaltig)<br />

• ganzjähriges Angebot von Frisch-<br />

Gemüse und –Früchten<br />

(saisonunabhängig, vom globalen


• Angebot von regionalen Frisch-<br />

Produkten<br />

• Bewusstsein für ausgewogene,<br />

gesunde Ernährung anhand der<br />

Nahrungsmittelpyramide; ausreichend<br />

Bewegung*<br />

• … • …<br />

Markt)<br />

• vermehrter Konsum von High-Tech-<br />

Nahrungsmitteln, in denen viel<br />

Produktionsenergie steckt.<br />

• einseitige Ernährung (ständig<br />

verfügbares Esswarenangebot), zu<br />

wenig Bewegung*<br />

* vergleiche auch Kapitel Gesundheit S. 100 - 102<br />

Arbeitsauftrag – Leibspeise mit Genuss, S. 30<br />

Der Arbeitsauftrag lässt sich ausführen im Rahmen eines Festes, als Catering für<br />

einen Anlass, während einer Projektwoche, . . .<br />

Aufgabe – Ihre Einkaufskriterien? S. 31<br />

Anmerkung:<br />

Je nach Produkt werden verschiedene Einkaufskriterien eine Rolle spielen (es<br />

muss nicht immer der Preis sein).<br />

Möglichkeit zum Veranschaulichen, welche Kriterien eine Rolle spielen<br />

Preis Label Herkunftsland Saison einfache Werbung Gesundheit<br />

(z.B.Bio)<br />

Zubereitung<br />

Mittagessen • •<br />

auswärts<br />

Mittagessen • • •<br />

selber<br />

zubereitet<br />

Gemüse /<br />

• • •<br />

Früchte<br />

Fleisch • •<br />

Party<br />

Verpflegung<br />

• •<br />

Die Kriterien in der Matrix können zusätzlich von 1-3 rangiert werden. So ergibt<br />

sich eine detaillierte Analyse über die Einkaufskriterien.<br />

Aufgabe – Bunter Speisezettel, S. 31<br />

Hinweise zum Vorgehen:<br />

• Beim WWF Schweiz kann per Internet das Faltblatt «Früchte und Gemüse<br />

– am besten saisonal» bestellt werden. www.wwf.ch<br />

• Beim offen Einkauf von Früchten und Gemüse müssen die<br />

Herkunftsländer evtl. bereits im Laden notiert werden, da sie teilweise<br />

nicht mehr auf der Etikette erscheinen.


• Diese Aufgabe kann auch als Vorbereitung für den Arbeitsauftrag<br />

«Leibspeise mit Genuss», S. 30 oder die Aufgabe «Ihre Einkaufskriterien?»,<br />

S. 31 eingesetzt werden.<br />

Aufgabe – Dioxine, S. 33<br />

illegale Verbrennung von Abfall in privaten Cheminées -> Dioxine im Rauch,<br />

gelangen in die Luft -> werden auf dem Boden abgelagert -> von Pflanzen (inkl.<br />

Gemüse) aufgenommen -> Dioxine werden vom Menschen in belasteten<br />

Nahrungsmitteln aufgenommen.<br />

Weitere Informationen zu Dioxin:<br />

UMWELTSCHUTZ 3/1999<br />

Abfall verbrennen im Cheminée produziert Dioxin<br />

Die widerrechtliche Abfallverbrennung im heimischen Kamin hat sich in der Schweiz zur<br />

wichtigsten Dioxinquelle entwickelt.<br />

…<br />

Von Christoph Studer<br />

Schwarzer Rauch qualmt aus dem Garten-Cheminée, und der beissende Geruch von verbranntem Plastik<br />

verpestet die Umgebung. Doch der Gestank hält den Hobby-Entsorger in einem Bieler Vorgarten nicht von<br />

seinem Sparvorhaben ab. Mit der Selbstverständlichkeit eines Barbecue-Routiniers nährt er das Grillfeuer<br />

mit Haushaltabfällen, bis sich der Inhalt eines prall gestopften Sperrgutsacks in Rauch aufgelöst hat.<br />

Dass verursachergerechte Kehrichtgebühren die Leute automatisch zu einem umweltbewussteren Konsumund<br />

Abfallverhalten motivieren, mag für die grosse Mehrheit der Bevölkerung zutreffen, doch es gibt eben<br />

auch die Ausnahmen der uneinsichtigen Brandstifter. «Wer Kehricht im Cheminée verbrennt, nimmt eine<br />

weit höhere Umweltbelastung und die rasche Zerstörung des Kamins durch aggressive Rauchgase in Kauf –<br />

mit rationalem Verhalten hat dies nichts mehr zu tun», kommentiert der Abfallexperte Jacques Ganguin<br />

vom Gewässerschutzamt des Kantons Bern das illegale Verhalten. Nebst Kohlenmonoxid, Stickoxid,<br />

Schwefeldioxid, Salzsäuregas, Schwermetallen, Russ, Formaldehyd und weiteren gesundheitsschädigenden<br />

Kohlenwasserstoffen entweichen dabei auch hochgiftige Dioxin- und Furan-Verbindungen.<br />

Missbrauchte Cheminées sind Giftschleudern<br />

Die Warnung ändert freilich nichts daran, dass nach Schätzungen der Fachstelle allein im Bernbiet jährlich<br />

5000 bis 10000 Tonnen Müll schwarz verbrannt werden. Für die gesamte Schweiz rechnet das BUWAL mit<br />

einer entsprechenden Menge von 30000 bis 60000 Tonnen. Obwohl dies nur 1 bis 2 Prozent der brennbaren<br />

Abfälle ausmacht, produzieren die Privathaushalte mit ihren widerrechtlichen Entsorgungsmethoden<br />

inzwischen mehr als doppelt so viel Dioxine und Furane wie sämtliche Sondermüll- und<br />

Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) zusammen. Während die Abgase einer modernen KVA mit<br />

wirkungsvoller Rauchgasreinigung weniger als 0,1 Milliardstel Gramm (Nanogramm) Dioxin pro Kubikmeter<br />

Luft enthalten, hat man im Abgasstrom einer Cheminéefeuerung bei der Verbrennung von<br />

Verpackungsmaterial beängstigende Dioxin-Konzentrationen von 114 Nanogramm gemessen – also mehr<br />

als das 1000fache.<br />

Waren die regulären Abfallentsorgungsanlagen noch bis vor wenigen Jahren mit Abstand die wichtigste<br />

Dioxinquelle, so belegen mittlerweile die Privathaushalte den Spitzenplatz. Die Situation ist paradox:<br />

Gemeinden und Kehrichtzweckverbände haben ihre KVA in den letzten Jahren für eine Gesamtsumme von<br />

mehreren hundert Millionen Franken mit aufwändigen Abgasreinigungs-Technologien nachgerüstet, damit<br />

deren Hochkamine weniger Schadstoffe ausstossen. Gleichzeitig sparen einige Unentwegte ein paar<br />

Franken an Abfallgebühren und heizen dafür – wohl ohne Kenntnis der Folgen für Mensch und Umwelt –<br />

im Kaminfeuer die Dioxin-Produktion an. Umgerechnet in Toxizitätsäquivalente (TEQ) des besonders<br />

giftigen «Seveso-Dioxins» (2,3,7,8-TCDD) beträgt der Jahresausstoss der Haushalte rund 30 Gramm.<br />

Dioxin – aus dem eigenen Garten frisch auf den Tisch<br />

Im Gegensatz zur KVA treten die Emissionen im Fall der Kleinfeuerungen zumeist in geringer Höhe über


dem Boden auf. Deshalb kann bereits die Verbrennung einer relativ unbedeutenden Abfallmenge zu einer<br />

erheblichen Belastung des Verursachers und seiner Nachbarschaft führen. Dioxine aus der Verbrennung von<br />

Altholz, Plastik, Karton und Papier sind vorwiegend an Partikel gebunden und setzen sich in der näheren<br />

Umgebung der Schadstoffquelle ab. Mit der Ablagerung solcher Russteile gelangt das Gift damit direkt auf<br />

die Nahrungspflanzen. Entscheidend für deren Gesamtbelastung ist nicht etwa die Dioxinkonzentration des<br />

Bodens, sondern vielmehr die Deposition aus der Luft. Die häufig in Privatgärten angepflanzten<br />

Blattgemüse erweisen sich dabei als eigentliche «Dioxinsammler», weil ihre ausladenden Blätter die<br />

Luftschadstoffe geradezu auffangen. Wer in der Nähe seines Haus- oder Schrebergartens Altholz und<br />

Kehricht verbrennt, reichert also seine eigene Nahrung und diejenige der Nachbarn mit Giftstoffen an und<br />

riskiert erst noch eine saftige Busse wegen Verstosses gegen die Luftreinhalte-Vorschriften.<br />

Belastung der Bevölkerung nimmt ab<br />

Menschen und Tiere nehmen Dioxine hauptsächlich mit der Nahrung auf, wobei die Stellung in der<br />

Nahrungskette das Ausmass der Belastung bestimmt. Aufgrund ihrer guten Fettlöslichkeit reichern sich die<br />

organischen Substanzen vor allem im Körperfett an. Raubtiere und Menschen, die ein Übermass an<br />

tierischen Produkten konsumieren, sind folglich am stärksten belastet. Bei der Durchschnittsbevölkerung<br />

erfolgt die tägliche Dioxinaufnahme insbesondere über die Fette von Milch-, Fleisch- und Fischprodukten.<br />

In Regionen mit strengen Luftreinhalte-Vorschriften wie Deutschland und der Schweiz enthalten die vor<br />

Ort produzierten Nahrungsmittel dank einem massiv verringerten Schadstoff-Ausstoss heute allgemein<br />

weniger Dioxine und Furane. Hierzulande ist die tägliche Aufnahme der Bevölkerung zwischen 1990 und<br />

1995 von 2,5 auf 1,6 billonstel Gramm (Picogramm) pro Kilogramm Körpergewicht zurückgegangen. Neue<br />

Messdaten zeigen denn auch, dass die Belastung des Menschen allmählich abnimmt. Die Dioxingehalte der<br />

Muttermilch sind verglichen mit den Konzentrationen in den 80er Jahren deutlich rückläufig. Diese<br />

Entwicklung widerspiegelt die Erfolge der Emissionsbekämpfung.<br />

Grosse Erfolge bei der Emissionsreduktion<br />

Obwohl die Luftreinhalte-Verordnung für Dioxine und Furane keine spezifischen Grenzwerte vorsieht, ist es<br />

im Verlauf der letzten zwei Jahrzehnte gelungen, die gesamtschweizerischen Emissionen von total 484<br />

Gramm TEQ im Spitzenjahr 1980 auf heute noch 72 Gramm zu reduzieren. Dies ist namentlich den<br />

Massnahmen zur Entstickung der Rauchgase bei KVA zu verdanken. Der Ausstoss sämtlicher<br />

Abfallentsorgungsanlagen ist dabei von 365 auf 16 Gramm gesunken. Auch andere Verursachergruppen<br />

wie die Metallindustrie und das Baugewerbe haben ihre Emissionen um rund 80% reduziert. Im Bereich der<br />

technischen Anlagen sind die Möglichkeiten damit grösstenteils ausgeschöpft.<br />

Dieser Erfolg wird einzig durch die schlechte Bilanz der Privathaushalte getrübt. Während überall<br />

Fortschritte zu verzeichnen sind, hat deren Dioxinproduktion seit 1980 um gut 50% zugenommen.<br />

Aufgrund der grossen Reduktions-Anstrengungen in anderen Bereichen ist ihr Anteil am landesweiten<br />

Gesamtausstoss an Dioxinen und Furanen von damals 4% auf heute rund 40% gestiegen. Sofern es nicht<br />

gelingt, die Abfallsünder im Interesse ihrer eigenen Gesundheit zu einer Verhaltensänderung zu<br />

motivieren, dürften deren Dioxinemissionen in den nächsten Jahren sowohl mengen- als auch anteilmässig<br />

weiterhin zunehmen.<br />

Dioxine sind überall<br />

Die chemisch eng verwandten Dioxine und Furane gehören zur Gruppe der aromatischen, halogenierten<br />

Kohlenwasserstoffe. Insgesamt gibt es 75 verschiedene Dioxine und 135 Furane, von denen 17<br />

Einzelverbindungen aufgrund ihrer extremen Giftwirkung biologisch von Bedeutung sind. Sie zeichnen sich<br />

durch die gemeinsame Anordnung der Chloratome an den Kohlenstoffringen nach dem Muster 2,3,7,8 aus.<br />

Alle Dioxine und Furane entstehen bei der Herstellung und Verarbeitung von chlorierten<br />

Kohlenwasserstoffen sowie hauptsächlich bei der Verbrennung von Produkten, welche solche<br />

Chlorverbindungen enthalten. Sie sind also primär zivilisatorischen Ursprungs. Entsprechend findet man sie<br />

in den Abgasen von verbrannten Abfällen, Motorfahrzeugen und Haus- oder Industriefeuerungen.<br />

Besonders hohe Schadstoffkonzentrationen entweichen bei der unkontrollierten Verbrennung bestimmter<br />

Pestizide, Holzschutzmittel und Transformatorenöle – namentlich auf der Basis von PCB und PCP. Natürliche<br />

Ursachen wie Waldbrände und Vulkanausbrüche tragen zwar ebenfalls zur Belastung der Umwelt bei,<br />

spielen insgesamt aber eine untergeordnete Rolle.<br />

Dioxine und Furane sind schwer abbaubar und reichern sich daher in der obersten Bodenschicht, in<br />

Pflanzen sowie im Fettgewebe von Menschen und Tieren an, wo man sie praktisch überall auf der Erde<br />

nachweisen kann.


Berüchtigtes Gift<br />

Dioxine und Furane mit der chemischen Struktur 2,3,7,8-TCDD zählen zu den giftigsten organischen<br />

Verbindungen überhaupt. Hohe Belastungen der Luft, wie sie verschiedentlich durch Störfälle in<br />

Chemiewerken aufgetreten sind, können bei Betroffenen im Nahbereich der Unfallstelle zur berüchtigten<br />

Chlorakne und Hautverätzungen führen, die einen Menschen unter Umständen zeitlebens entstellen.<br />

Zu den bekanntesten Chemiekatastrophen zählt die Explosion eines Trichlorphenol-Reaktorkessels in der<br />

Icmesa-Chemiefabrik bei Seveso, wo 1976 einige hundert Gramm Dioxin in die Umgebung entwichen.<br />

Durch den direkten Kontakt mit dem Gift erlitten hunderte von Menschen schwere Hauterkrankungen, und<br />

tausende von Tieren verendeten oder mussten notgeschlachtet werden. Aus Sicherheitsgründen sahen sich<br />

die Behörden gezwungen, im Siedlungsgebiet von Seveso eine Fläche von fast einem Quadratkilometer zu<br />

evakuieren und jahrzehntelang hermetisch abzuriegeln. Epidemiologische Studien weisen in der Region<br />

eine deutliche Zunahme bestimmter Krebserkrankungen nach. Dies gilt vorab für Gallenblasen- und<br />

Gallengang-Tumore.<br />

In Vietnam, wo die amerikanische Armee in den Kriegsjahren zwischen 1965 und 1971 tonnenweise<br />

Entlaubungsmittel versprühte, belegen Untersuchungen den Zusammenhang zwischen dem Einsatz eines<br />

dioxinverseuchten Herbizids («Agent Orange») und schweren Missbildungen bei Neugeborenen. US-<br />

Soldaten in der Region, die neben der ansässigen Bevölkerung ebenfalls unter dem Giftregen litten,<br />

wurden 1985 von ihrer Regierung pauschal entschädigt.<br />

…<br />

Quelle: www.umwelt-schweiz.ch/buwal/de/medien/umwelt/1999_3/unterseite4/index.html<br />

Aufgabe – Nitrat in Gemüse, Wurstwaren und Trinkwasser, S. 33<br />

Die Nitrat-Konzentration in Gemüse ist von folgenden Faktoren abhängig:<br />

• Düngung: Die Nitratkonzentration steigt mit zunehmender Düngung (da<br />

biologisch angebautes Gemüse weniger gedüngt wird, ist es in der Regel<br />

nitratärmer)<br />

• Sonneneinstrahlung: je Länger die Sonneneinstrahlung dauert, desto<br />

geringer ist der Nitratgehalt im Gemüse. Das von der Pflanze<br />

aufgenommene Nitrat wird zum Aufbau von Pflanzeneigenem Eiweiss<br />

benötigt. Am Morgen ist der Nitratgehalt in den Pflanzen in der Regel<br />

höher als am Abend, da Nitrat kaum gespeichert werden kann und<br />

während des Tages in Eiweiss umgewandelt wird.<br />

• Verteilung in der Pflanze: Nitrat ist in der Pflanze nicht gleichmässig<br />

verteilt, sondern reichert sich besonders in der Wasserleitenden<br />

Pflanzenteilen an. Deshalb sind Blattrispen, Stiele und äussere grüne<br />

Blätter in der Regel nitratreicher.<br />

Empfehlungen für eine nitratarme Ernährung:<br />

• Ökologisch angebautes Gemüse, das an der Sonne gereift ist.<br />

Saisongemüse!<br />

• grünes Gemüse rüsten und grobe Blattrispen bzw. Stiele entfernen<br />

• Vermeidung von gepökelten Waren (Wurstwaren u.ä.)<br />

Eine Bedarfsgerechte Düngung kann die Gesamtbelastung durch Nitrat<br />

verringern. Da Nitrat gut wasserlöslich ist, gelangt es bei Überdüngung rasch in<br />

die Gewässer (-> Trinkwasser).<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.umwelt-schweiz.ch


Aufgabe – Verringerung der ökologischen Gesamtbelastung, S. 35<br />

Die möglichen Szenarien sind gemäss Häberli et al. 2002, Seite 138<br />

A. Ausweitung des Marktanteils von Bio-Produkten: Durch ökologische<br />

Direktzahlungen werden für die Produzentinnen und von Bio-Produkten<br />

Anreize geschaffen. Das steigende Gesundheits- und Qualitätsbewusstsein<br />

dürfte den Nachfragetrend nach Bio-Produkten weiter fördern.<br />

B. (Ökologische ) Aufwertung der konventionellen Produkte: Einerseits wird<br />

der ökologische Mindeststandard für die Inlandproduktion auf IP-Niveau<br />

angehoben. Andererseits dürften infolge der Marktliberalisierung<br />

weltweit ökonomische Aspekte wieder vermehrt in den Vordergrund<br />

treten, was zu einer Verschlechterung der ökologischen Qualität bei<br />

konventionellen Produkten führen kann.<br />

C. Mehr IP-Produkte: Dieser Strategie sind enge Grenzen gesetzt, denn die<br />

Agrarpolitik des Bundes fordert beim Bezug aller Arten von<br />

Direktzahlungen einen ökologischen Leistungsausweis mit IP-Standard.<br />

Der Erfolg dieser Strategie hängt damit direkt von den Verhältnissen beim<br />

Absatz von in- und ausländischen Produkten ab.<br />

D. Ökologische Aufwertung der IP-Produkte: Diese Strategie beinhaltet zwei<br />

Risiken: die Annäherung an die Bio-Produkte kann den Verlust eines<br />

klaren Produkteprofils bedeuten; zum zweiten kann eine breite<br />

Konsumenten-Mittelschicht wegfallen, die ein vernünftiges Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis wünscht.<br />

E. Aufwertung der Bio-Produkte: Weitere ökologischen Kriterien können in<br />

einem differenzierteren Öko-Wettbewerb berücksichtigt werden, bei<br />

Nahrungsmitteln z.B. Verarbeitung, Transport, Verpackung, Region,<br />

Saison, Bodenqualität usw.<br />

F. Nachhaltige Abnahme: das Ernährungsverhalten kann sich verändern in<br />

Richtung weniger (Quantität) und anders (Qualität).<br />

Eine Verringerung des Gesamtkonsums ist aus ökologischer und<br />

gesundheitlicher Perspektive sinnvoll.<br />

Der Pro-Kopf Fleischkonsum ist in den letzten Jahren gesunken. Weniger<br />

Fleisch, dafür mehr Gemüse, Früchte, Getreide ist aus gesundheitlicher<br />

und ökologischer Sicht sinnvoll.<br />

vergl. Kapitel Gesundheit S. 102


Aufgabe – Labels im Vergleich, S. 35<br />

Infos unter www.labelinfo.ch<br />

Die Labels Engagement Bio Migros und Coop Naturaplan (Bio) (Naturaplan-<br />

Label mit grünem Hintergrund und Bioknospe) unterscheiden sich nur wenig.<br />

Beide erfüllen strenge Umweltauflagen (geschlossene Stoffkreisläufe usw.). Bei<br />

den verarbeiteten Produkten müssen bei Engagement Bio Migros die<br />

verarbeiteten Rohstoffe zu 95% aus Bio-Produktion stammen, bei Coop<br />

Naturaplan Bio (bzw. Knospe) 90%. Engagement Bio (Migros) erfüllt etwas<br />

strengere Auflagen.<br />

Das Label Max Havelaar zeichnet in erster Linie eine sozial verträgliche<br />

Produktion (faire Preise und Löhne) aus und erst in zweiter Linie durch<br />

umweltverträgliche Produktion. Es gibt auch die Kombination von Max Havelaar<br />

mit Bio Knospe (z.B. bei den Bananen).<br />

Arbeitsauftrag – Obst- und Gemüsesorten –Ausstellung, S. 36<br />

Auf der Homepage von Pro Sepcie Rara prospecierara.ch findet sich unter der<br />

Rubrik PSR erleben ein Verzeichnis mit den ständigen Schau- und Obstgärten in<br />

der Schweiz.<br />

Ausserdem sind im Veranstaltungskalender die Anlässe (Ausstellungen, Märkte,<br />

Besuchstage) zur Sortenvielfalt (Tiere und Pflanzen in der Schweiz) aufgeführt.<br />

Aufgabe – Regionalprodukte, S. 37<br />

Betreffend Energieverbrauch für Herstellung und Transport:<br />

• Beste Wahl: regionale Freiland Produkte<br />

• Zweit Wahl: Europäische Freiland Produkte<br />

• der Unterschied zwischen regionalen und europäischen<br />

Gewächshausprodukten ist im Vergleich mit Freilandprodukten gering.<br />

Die Produkte sind aber viel energieintensiver im Vergleich mit<br />

Freilandprodukten.<br />

• Produkte aus Übersee, die mit dem Flugzeugtransportiert werden meiden.<br />

(Bananen werden in der Regel per Schiff transportiert, vergl. S. 39).<br />

Aufgabe – Regionalprodukte 2, S. 37<br />

Auswahl an «Bio-Supermärkten» in der Schweiz (kein Anspruch auf<br />

Vollständigkeit).<br />

• Vatter - der logische Supermarkt, 3011 Bern<br />

• Höheners Biologische Lebensmittel, 4051 Basel<br />

• GrabeMärt Der Bioladen, 6004 Luzern<br />

• Rägeboge - Der feine Biomarkt, 8400 Winterthur<br />

• Yardo St. Gallen, 9000 St. Gallen


Ausserdem gibt es eine grosse Anzahl von kleineren Bio-Läden und<br />

Reformhäusern an sehr vielen Standorten.<br />

Die Grossverteiler führen ebenfalls vermehrt Bio-Produkte in ihrem Sortiment.<br />

Aufgabe – Getreide oder Steak? S. 41<br />

Es gibt verschiedene Gründe, den Fleischkonsum in der täglichen Ernährung<br />

einzuschränken (Gesundheit, Ökologie, Ethik)<br />

Anmerkung: Ein bewusster Konsum von Lebensmitteln leistet einen kleinen<br />

(vielleicht auch kaum messbaren) konkreten Beitrag an die Verminderung des<br />

Welthungers. Wie bei vielen Umweltproblemen scheint der persönliche Beitrag<br />

nichts zu bewirken, angesichts der gewaltigen Dimension der ganzen<br />

Problematik. Doch beginnt jede (langfristige) Veränderung mit dem Bewusstund<br />

Tätigwerden jedes einzelnen.<br />

Ausserdem: «Tierische Nahrungsmittel verursachen klimarelevante Emissionen.<br />

Diese könnten um mindestens 25% gesenkt werden, wenn der Fleischkonsum<br />

auf ein auch der Gesundheit förderliches Mass reduziert würde.» Häberli et al. ,<br />

Seite 138<br />

Aufgabe – Budget für Ernährung, S. 42<br />

Das Bundesamt für Statistik liefert Zahlenmaterial zu dieser Frage.<br />

www.bfs.admin.ch<br />

z.B. unter der Rubrik Einkommen, Lebensqualität (Haushaltausgaben)<br />

Gentechnik, S. 44<br />

Argumente für das Rollenspiel werden ergänzt<br />

Gentechnik auch bei uns? S. 44<br />

Weitere Infos unter www.transgen.ch<br />

Verschiedene Stellungnahmen (Quelle transgen.ch und FIBL):<br />

• Werden gentechnisch veränderte Pflanzen in der Schweiz angepflanzt<br />

oder solche Lebensmittel verkauft?<br />

Nein, in der Schweiz baut kein Bauer und keine Bäuerin gentechnisch<br />

veränderte Pflanzen an. Das wird in den kommenden fünf Jahren (27.<br />

November 2010) auch so bleiben, denn das Volk hat am 27. November<br />

2005 die "Gentechfrei-Initiative" gutgeheissen.<br />

Die Grossverteiler und Lebensmittelhersteller wollen darüber hinaus keine<br />

Lebensmittel verkaufen, die aus gentechnisch veränderten Pflanzen<br />

hergestellt wurden.<br />

Der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen findet auch in der<br />

Europäischen Union derzeit kaum statt, obwohl Anbauzulassungen für


Mais und Raps vorliegen. Auch der Handel will grossmehrheitlich keine<br />

solchen Lebensmittel anbieten, solange die Ablehnung der<br />

Konsumentinnen und Konsumenten so hoch ist.<br />

• Welche Produkte sind denn schon gentechnisch verändert?<br />

Grundsätzlich müssen Lebensmittel, die gentechnisch veränderten<br />

Organismen enthalten oder aus ihnen hergestellt wurden, als<br />

„gentechnisch verändert“ gekennzeichnet werden.<br />

Bei Lebensmitteln, die in der Schweiz gekauft wurden, finden Sie diese<br />

Deklaration (noch) nicht, da der Lebensmittelhandel solche<br />

kennzeichnungspflichtigen Produkte vermeidet.<br />

• Bei Textilien, Kosmetikartikeln oder Reinigungsmitteln muss nicht auf<br />

Gentechnik hingewiesen werden. Wenn Jeans vollständig aus<br />

gentechnisch veränderter Baumwolle hergestellt worden sind, erfährt das<br />

die Konsumentenschaft nicht. Das gleiche gilt für Kosmetik und<br />

Reinigungsmittel.<br />

• Häufig werden bei Waschmitteln Enzyme verwendet, die von<br />

gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestellt werden. Die<br />

Hersteller weisen freiwillig darauf hin.<br />

• Die BIO SUISSE ist der Dachverband der Schweizer Biobäuerinnen und<br />

Biobauern. Im Biolandbau wird der Einsatz von Gentechnik generell<br />

abgelehnt. Die Knospe als Label der BIO SUISSE steht daher auch<br />

ausdrücklich für Verzicht auf Gentechnik.<br />

Sauberes Trinkwasser: Ware oder Menschenrecht, S. 48<br />

Argumente werden ergänzt.<br />

Aufgabe – Wasserversorgung in der Gemeinde, S. 48<br />

Der Link www.trinkwasser.ch liefert einen guten Überblick über grundsätzliche<br />

Fragen zum Thema Trinkwasser (z.B. Trinkwasserversorgungsmodell, Ökobilanz<br />

von Trinkwasser im Vergleich mit Mineralwasser).<br />

Für die gemeindespezifischen Fragen gibt die Gemeindeverwaltung Auskunft.

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