Kampagne Bittere Schokolade - Eine Welt Laden
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Fact sheet<br />
Europäische<br />
<strong>Kampagne</strong> für<br />
faire <strong>Schokolade</strong><br />
© Tereza Hronová<br />
Die bittere Wahrheit über <strong>Schokolade</strong><br />
© Pavla Jebili Začalová (People in Need)<br />
Kakaobauer, Ghana<br />
<strong>Schokolade</strong> ist eine der beliebtesten Süßigkeiten weltweit<br />
– jedes Jahr werden etwa 3 Millionen Tonnen konsumiert.<br />
Längst sind <strong>Schokolade</strong>nprodukte vom Luxus- zum Massenkonsumartikel<br />
geworden. Der Absatz von <strong>Schokolade</strong> ist<br />
in Europa mit 50% Anteil am <strong>Welt</strong>markt am höchsten,<br />
gefolgt von den USA mit 22%. 1 Deutsche essen jährlich ca.<br />
10 Kilogramm pro Kopf und gehören damit zu den europäischen<br />
Spitzenreitern, oft jedoch ohne zu wissen, unter welchen<br />
menschenunwürdigen Bedingungen <strong>Schokolade</strong> hergestellt<br />
wird.<br />
Der Anbau von Kakao ist sehr arbeitsintensiv und beruht<br />
zum Großteil auf reiner Handarbeit. Die Kakaoschoten reifen<br />
nicht alle zur selben Zeit, wodurch eine kontinuierliche<br />
Abb. 1 Hauptanbaugebiete für Kakao 10<br />
In der Elfenbeinküste und<br />
Ghana stellt der Kakaoanbau<br />
für einen Großteil<br />
der Bauern und Bäuerinnen<br />
die Haupteinnahmequelle<br />
dar.<br />
Pflege und aufwendige Ernte notwendig ist. Darüber hinaus<br />
sind Kakaobäume sehr anfällig für Krankheiten und Schädlinge,<br />
die sich in dichten Baumreihen schnell ausbreiten und<br />
massive Ernteausfälle zur Folge haben können.<br />
Die reifen Schoten werden mit der Hand geerntet und anschließend<br />
mit Macheten aufgeschlagen, um die Bohnen<br />
freizulegen. Anschließend werden sie fermentiert und über<br />
mehrere Tage getrocknet. Mittels ZwischenhändlerInnen<br />
gelangt der Kakao<br />
an die Exporteure, welche die Ware zur<br />
Weiterverarbeitung in Industriestaaten<br />
bringen. Große Konzerne rösten,<br />
pressen und vermahlen den Kakao zu<br />
Kakaopulver und –butter, aus denen<br />
schließlich <strong>Schokolade</strong> und andere kakaohaltige<br />
Produkte hergestellt werden. Die Ernte eines Kakaobaumes<br />
in einem Jahr ergibt bis zu 40 <strong>Schokolade</strong>ntafeln<br />
zu 100 Gramm, je nach Kakaoanteil.<br />
Kakaoanbau als Lebensgrundlage<br />
Der Kakaoanbau ist für über 5,5 Millionen Bäuerinnen und<br />
Bauern in Entwicklungsländern die Haupteinnahmequelle<br />
und sichert darüber hinaus den Lebensunterhalt von bis zu<br />
14 Millionen Arbeitern und Arbeiterinnen und deren Familien.<br />
2 Der Kakaoanbau ist jedoch heutzutage kaum noch rentabel.<br />
Viele Kleinbauern und -bäuerinnen müssen mit einem<br />
Verdienst von unter 1,25 US-Dollar pro Tag auskommen<br />
und leben daher unter der absoluten Armutsgrenze. 3<br />
Aufgrund der besonderen Wachstumsvoraussetzungen konzentriert<br />
sich der Anbau von Kakao auf einige wenige Länder<br />
entlang des Äquators. Mit 70% stammt der Großteil des<br />
Elfenbeinküste: 37,1%<br />
Ghana: 21,9%<br />
Indonesien: 11,2%<br />
Nigerien: 5,9%<br />
Brasilien: 5,5%<br />
Kamerun: 5,2%<br />
Ecuador: 4,8%
Fact sheet „Die bittere Wahrheit über <strong>Schokolade</strong>“<br />
Abb. 2 Nettoumsatz von <strong>Schokolade</strong>unternehmen 2012 in Prozent 11<br />
19 17,6 14,6 7 6 3,5 2,6<br />
Arbeiter beim Verladen<br />
von Kakaosäcken, Ghana<br />
weltweit angebauten Kakaos aus den vier westafrikanischen<br />
Ländern Elfenbeinküste, Ghana, Nigeria und Kamerun.<br />
In diesen Ländern liegt der Kakaoanbau zu 90% in den Händen<br />
von Kleinstbetrieben mit weniger als 4.8 Hektar. 4<br />
Bauern und Bäuerinnen stehen<br />
großen Konzernen machtlos gegenüber<br />
Fünf Großkonzerne dominieren die Vermahlung und den<br />
Handel von Kakao: Cargill (USA), Barry Callebaut (Schweiz),<br />
ADM (USA), Petra Foods (Singapore) und Blommer (USA).<br />
Zusammen halten sie einen Anteil von über der Hälfte des<br />
Marktes. In der <strong>Schokolade</strong>nproduktion beherrschen allein<br />
fünf Unternehmen über zwei Drittel des <strong>Welt</strong>marktes<br />
(siehe Abb. 2). 2012 lag der Nettoumsatz des <strong>Schokolade</strong>nmarktes<br />
bei 80 Milliarden, bis 2014 soll er auf 88 Milliarden<br />
Dollar ansteigen. 5<br />
Ungleiche Verteilung der<br />
Wertschöpfung<br />
Der Löwenanteil der Wertschöpfung in der Produktionskette<br />
von <strong>Schokolade</strong> findet in den Industriestaaten<br />
statt.<br />
Nur etwa 6% des Verkaufspreises für eine Tafel <strong>Schokolade</strong><br />
kommt den Bauern und Bäuerinnen in den Anbaugebieten<br />
des Globalen Südens zu Gute. In den 1980er Jahren<br />
betrug deren Anteil noch etwa 16%. Im selben Zeitraum stieg<br />
der Anteil der Kakao- und <strong>Schokolade</strong>nunternehmen am Verkaufspreis<br />
von 56% auf 70% und auch der Anteil des Einzelhandels<br />
stieg von 12% auf 17% (siehe Abb. 3). 6<br />
Während die Gewinnspanne der Konzerne seit den 1980er<br />
Jahren stark gewachsen ist, haben sich die Preise für Rohkakao<br />
beinahe halbiert (siehe Abb. 4).<br />
Abgesehen von den niedrigen <strong>Welt</strong>marktpreisen, führen<br />
hohe Margen der ZwischenhändlerInnen, Steuern und Qualitätsverluste<br />
aufgrund mangelnder Kenntnisse oder schlechter<br />
Lagerung häufig dazu, dass die Bauern und Bäuerinnen<br />
nochmal bis zu der Hälfte ihres Einkommens einbüßen. Zum<br />
Beispiel erhielten KakaoproduzentInnen zwischen 2000 und<br />
2010 in der Elfenbeinküste nur zwischen 40% und 50%, im<br />
Nachbarland Ghana 70% des <strong>Welt</strong>marktpreises. 7<br />
Unsichere Preise werden zur Existenzbedrohung<br />
Neben dem kaum existenzsichernden Preis für Kakao, leiden<br />
Kakaobauern und –bäuerinnen auch unter starken und<br />
abrupten Preisschwankungen (siehe Abb. 5), hervorgerufen<br />
durch Ernteeinbußen, aufgrund widriger Witterungsumstände<br />
und Krankheits- und Schädlingsbefall, sowie durch<br />
politische Unruhen in den Anbaugebieten.<br />
Da es in den Herkunftsländern an Lagerkapazitäten fehlt,<br />
sind die Bauern und Bäuerinnen den schwankenden Preisen<br />
Abb. 3 Kostenanteil des Rohkakaos an einer<br />
Tafel Vollmilchschokolade (100g, Preis 0,79 €) 12<br />
Zwischenhandel<br />
70%<br />
7%<br />
Kakao- und<br />
<strong>Schokolade</strong>unternehmen<br />
Einzelhandel<br />
17%<br />
6%<br />
Kakaobauern<br />
und -bäuerinnen<br />
(1980: 16%)<br />
schutzlos ausgeliefert. Spekulanten und zahlreiche Hedgefonds<br />
hingegen machen sich die wechselnden Preise zu<br />
Nutze um damit gewinnbringende Geschäfte zu machen.<br />
Aufgrund der langen Lagerfähigkeit der Kakaobohnen in Industrieländern<br />
werden die Angebotsmengen zudem oft künstlich<br />
gesteuert, um höhere Preise zu erzielen: Riesige Mengen<br />
an Kakaobohnen werden in großen Umschlagshäfen<br />
von Rotterdam, Amsterdam und Hamburg bis zu 10 Jahre<br />
gelagert, um sie bei hohen Preisen zum Verkauf anzubieten.<br />
Während die Kakaobauern und -bäuerinnen in den Ländern<br />
des globalen Südens ihre Ware nach der Ernte sofort und zu<br />
den aktuellen Preisen verkaufen müssen, verfügen die Zwischenhändler<br />
somit über genügend Möglichkeiten ihre Gewinnmargen<br />
zu erhöhen, indem sie günstige Marktentwicklungen<br />
abwarten.<br />
© Christina Schröder (Südwind) / Fotolia
Preisverfall mit katastrophalen Folgen<br />
Durch den jahrzehntelangen ausbeuterischen Kakaohandel<br />
ist trotz der guten Marktentwicklung die Existenz vieler<br />
Kakaobauern und –bäuerinnen nicht mehr gesichert. Durch<br />
den massiven Preisverfall und die hohen Schwankungen<br />
des Kakaopreises können Kakaobauern und –bäuerinnen<br />
die vergleichsweise real gestiegenen Produktions- und<br />
Lebens haltungskosten kaum noch decken.<br />
Die Nachfrage nach Kakao soll in den kommenden Jahren<br />
um fast 20% steigen und ebenso wird sich der Umsatz im<br />
<strong>Schokolade</strong>nmarkt stark erhöhen. Den Bauern und Bäuerinnen<br />
fehlen jedoch die Mittel für dringend notwendige Investitionen,<br />
um die Produktivität der Kakaoplantagen konstant<br />
zu halten, die ArbeiterInnen angemessen zu entlohnen und<br />
ihnen menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu bieten.<br />
Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und<br />
Kinderarbeit<br />
Aufgrund des starken Preisverfalls seit den 1980er Jahren<br />
kam es zu einer besorgniserregenden Verschlechterung<br />
der Arbeitsbedingungen auf den Plantagen, die oftmals<br />
nicht den Mindestkriterien der internationalen Abkommen<br />
der Internationalen Arbeitsorganisation ILO und der UN<br />
Menschenrechtskonvention genügen.<br />
Arbeitskräfte werden vielerorts schlecht versorgt, in<br />
mangelhaften Behausungen untergebracht, erhöhten<br />
Risiken im Einsatz mit Pestiziden und Erntegeräten ausgesetzt<br />
und zu übermäßiger Mehrarbeit gezwungen. Da<br />
das Einkommen der Kleinbauern und –bäuerinnen jedoch<br />
oftmals nicht für die Einstellung regulärer Arbeitskräfte ausreicht,<br />
wird in vielen Fällen auf Kinderarbeit<br />
zurückgegriffen. Allein in der Elfenbeinküste<br />
und in Ghana arbeiten fast<br />
zwei Millionen Kinder auf Kakaoplantagen,<br />
Hunderttausende von ihnen unter<br />
Bedingungen, die laut den ILO Richtlinien<br />
182 und 138 verboten sind. 8 Die Kinder sind<br />
durch starke körperliche Belastungen sowie<br />
den Umgang mit gefährlichen Werkzeugen<br />
und Chemikalien massiven Gesundheitsrisiken<br />
ausgesetzt. Zugleich wird ein Schulbesuch unmöglich.<br />
Neben den eigenen Kindern der Bauern und Bäuerinnen<br />
werden auch fremde Kinder für die Arbeit<br />
auf Kakaoplantagen eingesetzt, und damit ihrer<br />
Menschenrechte beraubt. Dies stellt einen klaren Fall<br />
ArbeiterInnen bei der Kakaoernte, Ghana<br />
von Kinderhandel dar und steht damit im Widerspruch mit<br />
Artikel 35 der UN Kinderrechtskonvention.<br />
Umweltzerstörung durch<br />
nicht nachhaltigen Kakaoanbau<br />
Niedrige und unsichere Einkommen haben oftmals fehlende<br />
Investitionen in die Kakaoplantagen zur Folge. Wichtige<br />
Maßnahmen zum Pflanzenschutz sowie zur Produktionssteigerung,<br />
wie z.B. der Ersatz von kranken und alten Bäumen<br />
und der Einsatz von nachhaltigen Düngemittel, bleiben dadurch<br />
aus. Dies lässt die Erträge weiter sinken – ein Teufelskreis<br />
entsteht. Jedes Jahr entgehen so den Kakaobauern und<br />
Kakaobäuerinnen bis zu 40% der Ernte durch falsche oder<br />
fehlende Pflege. 9<br />
Andererseits führt der nicht nachhaltige Anbau zu vielfältigen<br />
Umweltproblemen, wie: ausgelaugte Böden, verunreinigtes<br />
Trinkwasser, erhöhter Schädlingsbefall und<br />
Krankheitsdruck sowie Bodenverschmutzung<br />
durch Pestizide und chemische Dünger. Andere<br />
Bauern benutzen wiederum, weil das<br />
Einkommen nicht ausreicht, weitere Agrarflächen<br />
um Kakao anzubauen oder<br />
beginnen diese auszudehnen indem<br />
sie Wälder roden.<br />
Das Einkommen vieler Bauern<br />
basiert oft allein auf dem Anbau<br />
von Kakao. Das erhöht wiederum<br />
die Abhängigkeit vom<br />
Kind bei der gefährlichen Ernte der<br />
Kakaoschoten, Elfenbeinküste<br />
Abb. 4 Preisentwicklung bei Kakao 1980-2012 13<br />
Abb. 5 Preisschwankungen bei Kakao 1995-2012 14<br />
© Samuel Boateng / Daniel Rosenthal (LAIF)<br />
6000<br />
5000<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
Preis in US-Dollar<br />
inflationsbereinigt * Preis je Tonne<br />
in US-Dollar<br />
0<br />
'80/'81'85/'86'90/'91'95/'96'00/'01'05/'06'10/'11<br />
-50%<br />
* berechnet auf Basis der Inflation des US-Dollars<br />
Quelle: Hütz-Adams, F/ Fountain, A.C. (2012): Cocoa Barometer 2012, Visual 9, S.19<br />
'12<br />
4000<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
Höchster Tagespreis<br />
±15%<br />
Niedrigster Tagespreis<br />
Durchschnittspreis<br />
'95 '96 '97 '98 '99 '00 '01 '02 '03 '04 '05 '06 '07 '08 '09 '10 '11 '12<br />
Quelle: International Cocoa Organization (2013): Quarterly bulletin of Cocoa<br />
Statistics, Volume XXXIX No.2, Cocoa Year 2012/13, Tabelle 9
Konkrete Schritte sind:<br />
Faire Bezahlung von Kakaobauern<br />
und –bäuerinnen und ihren ArbeiterInnen<br />
<br />
Einhaltung der Menschen- und<br />
ArbeiterInnenrecht sowie des Verbots<br />
ausbeute rischer Kinderarbeit<br />
Schulungsprogramme für einen nachhaltige,<br />
diversifizierte und umweltschonende<br />
Landwirtschaft<br />
<br />
Anwendung eines unabhängigen<br />
<br />
Zertifizierungs-<br />
<br />
und Kontrollsystems<br />
Alle Familienmitglieder müssen im Kakaoanbau mitarbeiten und<br />
tragen entscheidend zum Familieneinkommen bei. Hier zwei<br />
Geschwister beim Trocknen der Kakaobohnen<br />
© Christina Schröder (Südwind)<br />
Kakaopreis und macht sie anfällig für Preisschwankungen.<br />
Zusätzlich zu einer ausreichenden Bezahlung, fehlen Schulungen<br />
für die Kakaobauern und –bäuerinnen, um ihnen die<br />
Techniken einer ökologisch nachhaltigen,<br />
produktiven und diversifizierten Landwirtschaft<br />
näher zu bringen, welche ihnen ein stabiles<br />
Einkommen langfristig sichern würde.<br />
Fairer Handel ermöglicht ein<br />
menschenwürdiges Leben<br />
Faire Arbeitsbedingungen und ein Ende von Kinderarbeit können<br />
in erster Linie über die Verbesserung der Einkommenssituation<br />
von Kakaobauern und –bäuerinnen erreicht werden.<br />
Dazu müssen die Rahmenbedingungen hinsichtlich Preisgestaltung,<br />
Handel, Weiterbildung, Grad der Organisierung und<br />
Infrastruktur so schnell als möglich geändert werden.<br />
Kakao- und <strong>Schokolade</strong>nunternehmen tragen eine große soziale<br />
und ökologische Verantwortung, die allerdings häufig zugunsten<br />
von Profitmaximierung ignoriert wird. Die Unternehmen<br />
müssen jetzt dringend konkrete effektive Maßnahmen<br />
ergreifen, um die Mißstände im Kakaoanbau zu beenden.<br />
Um die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards innerhalb<br />
der Kakaoproduktion zu gewährleisten, braucht es ein<br />
unabhängiges Zertifizierungs- und Kontrollsystem, Mehrere<br />
unabhängige Zertifizierungsorganisationen, wie zum Beispiel<br />
Die Wertschöpfungskette<br />
ist äußerst intransparent,<br />
mit erheblichen<br />
Nachteilen für die produzierenden<br />
Kakaobauern<br />
und Kakaobäuerinnen<br />
FLO-CERT, kontrollieren die Einhaltung der von den entsprechenden<br />
Siegelorganisationen wie etwa Fairtrade International<br />
gesetzten Standards entlang der Zulieferkette. Den <strong>Schokolade</strong>nunternehmen<br />
steht dieses Instrument<br />
als wirkungsvollstes und einfaches Instrument<br />
offen, um jegliche Missstände in der Zulieferkette<br />
ausschließen zu können.<br />
Aber auch KonsumentInnen kommt eine entscheidende<br />
Rolle zu, wenn es darum geht<br />
unfaire Praktiken zu beenden. Kritisches Bewusstsein<br />
und Verhalten kann einen großen Einfluss auf Unternehmensentscheidungen<br />
haben und hat somit die Macht<br />
die Abschaffung bestehender Ungerechtigkeiten voranzutreiben.<br />
Nur durch entsprechenden Druck auf Unternehmen<br />
werden diese dazu gebracht, ihr gesamtes <strong>Schokolade</strong>n-Sortiment<br />
fair zu produzieren und somit die Bedingungen im<br />
Kakaoanbau positiv zu verändern.<br />
Du möchtest dich aktiv für faire Bedingungen in der<br />
<strong>Schokolade</strong>produktion einsetzen?<br />
Dann besuche unsere Website<br />
www.makechocolatefair.org<br />
und erfahre mehr darüber wie du dich im<br />
Rahmen der Make Chocolate Fair! <strong>Kampagne</strong><br />
beteiligen kannst.<br />
!!!<br />
Quellen<br />
1 International Cocoa Organization (2012): Quarterly Bulletin of Cocoa<br />
Statistics, Volume XXXVIII No. 1, Cocoa Year 2011/12, Tabelle 41<br />
2 Hütz-Adams, F/ Fountain, A.C. (2012): Cocoa Barometer 2012, S.3<br />
3 Ibid., S.6<br />
4 World Cocoa Foundation (2012): Cocoa market update, S.1<br />
5 Food Navigator (2011): Business Insights report.<br />
(www.foodnavigator.com, Download am 24.04.2013)<br />
6 G. Christopher (2008): Value chain analysis and market power in commodity<br />
processing with application to the cocoa and coffee sectors.<br />
In: Commodity market review, 2007-2008, S.8<br />
7 LMC International (2011): Cocoa Sustainability. S.2.<br />
http://www.canacacao.org/uploads/smartsection/19_LMC_WCF_Cocoa_<br />
Sustainability_Report_2012.pdf (Download am 23.04.2013)<br />
8 Payson Center for International Development and Technology Transfer<br />
(2011): Oversight of Public and Private Initiatives to Eliminate the Worst<br />
Forms of Child Labor in the Cocoa Sector in Côte d’Ivoire and Ghana.<br />
Tulane University. S.7<br />
9 Riess, G. (2012): Die <strong>Welt</strong>weite Kakaokette. PRO-GE, Wien<br />
10 International Cocoa Organization (2013): Quarterly Bulletin of Cocoa<br />
Statistics, Volume XXXIX No.2, Cocoa Year 2012/13, Tabelle III<br />
11 International Cocoa Organization (2013): ICCO Statistics – net confectionery<br />
sales value in 2012. in Anlehnung an Berechnungen von Candy Industry.<br />
(http://www.icco.org/about/chocolate.aspx, Download am 22.04.2013)<br />
12 International Cocoa Organization (2013):<br />
ICCO Statistics – net confectionery sales value in 2012, S.23<br />
13 Hütz-Adams, F/ Fountain, A.C. (2012): Cocoa Barometer 2012, S.19<br />
14 International Cocoa Organization (2013): Quarterly Bulletin of Cocoa<br />
Statistics, Volume XXXIX No.2, Cocoa Year 2012/13, Tabelle 9<br />
Impressum: Diese Publikation ist Teil des europäischen<br />
Make Chocolate Fair! Projektes<br />
Herausgeber: INKOTA-netzwerk e.V., Chrysanthemenstraße 1-3,<br />
10407 Berlin • Redaktion/Texte: (Südwind) Bernhard Zeilinger,<br />
(Inkota) Viola Dannenmaier, Lina Gross<br />
Consulting: Gerhard Riess (Pro-Ge) • Layout: typothese.at<br />
Diese Publikation wurde mit finanzieller Unterstützung der<br />
Europäischen Union, der Stiftung Nord-Süd-Brücken, der Landesstelle<br />
für Entwicklungszusammenarbeit des Berliner Senates und Brot für<br />
die <strong>Welt</strong> erstellt. Der Inhalt dieser Publikation liegt in der alleinigen<br />
Verantwortung von INKOTA und stellt somit in keinster Weise die<br />
Meinung der Förderer dar.<br />
Wir haben es satt, dass andere hungern! Deshalb engagieren sich bei<br />
INKOTA seit mehr als 40 Jahren Menschen aktiv für eine gerechtere<br />
<strong>Welt</strong>. Wir wollen weltweit den Hunger besiegen, die Armut bekämpfen<br />
und Globalisierung gerecht gestalten!<br />
Mit der neuen „Make Chocolate Fair!“-<strong>Kampagne</strong> setzt sich INKOTA für<br />
bessere Arbeits- und Lebensbedingungen von KakaoproduzentInnen<br />
ein, für eine nachhaltige und diversifizierte Landwirtschaft und fordert<br />
das Ende ausbeuterischer Kinderarbeit. „Make Chocolate Fair!“ ist<br />
eine europäische <strong>Kampagne</strong> von mehreren Organisationen in 16<br />
europäischen Ländern. Die <strong>Kampagne</strong> wird international von einer<br />
wachsenden Zahl von Menschen und Organisationen aus Europa,<br />
Afrika und Lateinamerika getragen.