de lëtzebuerger Ziichter 3/2013 - Convis Herdbuch Service Elevage ...

CONVIS 5
und daraus billiger Milch zu produzieren;
- ein gut angesetztes Euter mit entsprechender
Zitzenstellung und -länge, die
„melkrobotertauglich“ sind;
- gesunde Beine und Klauen, weil die
Stallbauten das verlangen;
- geringe Anfälligkeit gegen Krankheiten
(Acidose, Milchfieber, Labmagenverdrehung,
usw.);
- eine bessere Fruchtbarkeit – 3 Kälber
genügen nicht – und damit eine höhere
Langlebigkeit, um auch eine schärfere
Selektion auf der weiblichen Seite
zu ermöglichen.
Dieses allgemeine Zuchtziel muss jedoch
nicht für jeden Landwirt stimmen, da die
Orientierung der Betriebe z. T. verschieden
ist und der Schwerpunkt je nach Landwirt
durchaus individuell gelagert sein kann.
Es wurde die Notwendigkeit einer systematischen
Vorgehensweise in Sachen
Qualitätsbewusstsein und -darstellung
erkannt. Sie resultierte 1998 in der Anerkennung
des Lastenheftes zum Qualitätsrindfleischlabel
„Cactus-Fleesch
vum Lëtzebuerger Bauer“. Auch dieses
Label stützt sich auf eine umfassende
Dokumentation und Identifikation der
Geschehnisse in den teilnehmenden
landwirtschaftlichen Betrieben. Es zeigt
somit, dass die eigentliche Aufgabe des
Herdbuchverbandes seit der Gründung im
Grundsatz die gleiche geblieben ist: Quod
scriptum est manet – Was geschrieben
ist, bleibt.
Für die SEG brachten die 90er Jahre vor
allem den Umzug auf den Kuelbecherhaff,
wo noch im selben Jahr (1993) die ersten
Ferkel geboren wurden. Daneben stand
auch der Umzug der Eber von Waldhaff
auf den Kuelbecherhaff an (1994). Das
Schweinezuchtsystem LUXBRID ging eine
Partnerschaft mit Nucleus ein, die neben
dem französischen Selektionsprogramm
auch genetisches Material boten. 2002
brachte Luxemburg die Schweinepest und
ein damit verbundenes Exportverbot, das
erst 2005 aufgehoben wurde.
Ebenfalls 1993 erfolgte endlich die offizielle
Anerkennung der SEG-Milchleistungs-Kontrolldaten.
Angesichts der
schnell fortschreitenden Perfektion der
Datenverarbeitung und den gestiegenen
Anforderungen an Beratungsunterlagen
konnte ein kleines Land wie Luxemburg
nicht an ein Mithalten denken, so dass
1996 von SEG und NRS in den Niederlanden
das Tierinformationssystem IRIS
realisiert wurde. Die Basis für dieses
SEG-Gestionsprogramm waren die Daten
der Milchkontrolle, die ursprünglich nur
für züchterische Zwecke gedacht waren.
Daneben wurden dann aber auch Daten
zu Besamung, Tiergesundheit, Eutergesundheit
oder Fruchtbarkeit erfasst. In
ihrer Gesamtheit wurden diese Daten in
ein zucht-, haltungs- und fütterungstechnisches
Beratersystem eingebettet. So
werden in diesem System auf dem Betrieb
registrierte Daten mit überbetrieblichen
Zusatzinformationen ergänzt und
den Landwirten als Managementhilfen
an die Hand gegeben. Für den einzelnen
Landwirt stand sicherlich der individuelle
Nutzen im Vordergrund: gezielte Fütterungsplanung,
Merzung leistungsschwacher
Tiere, Bildung von Leistungsgruppen,
Überwachung der Eutergesundheit, etc.
Daneben liegt eine weitere gemeinnützige
Aufgabe in der zentralen Aufbereitung
dieser Daten für Zuchtwertschätzung und
Produktionsanalysen.
1997 wurde in der Milchkontrolle die alternierende
Milchkontrolle eingeführt. Ab
2000 wurden Herdbuchführung und Exterieurbeurteilung
in Zusammenarbeit mit
NRS durchgeführt.
Im nächsten Ziichter gehen wir dann als
letztem Teil dieser Serie auf die Gründung
und die ersten Jahre der gemeinsamen
Luxemburger Zuchtorganisation ein.
Quellen:
Verschiedene Artikel von Willy Majerus, Dr.
Eugène Wagner aus früheren Ausgaben des
de lëtzebuerger ziichter; Statec; SER; verschiedene
Artikel aus dem Bauerekalenner
1995
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