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FLEISCHRINDER 59
Zum Gedenken
Louis de Neuville, der Retter der Limousin-Rasse,
ist verstorben
Gerry Ernst
Louis de Neuville ist 1930 im Schloss
Combas in Vicq-sur-Breuilh geboren.
Nach seiner Ausbildung als Agraringenieur
der École nationale supérieure
de Montpellier, begann er seine Karriere
als Vertriebsingenieur und stellvertretender
Direktor eines Futtermittel-Unternehmens.
In den späten fünfziger Jahren
übernahm er den Familienbetrieb in Vicqsur-Breuilh
und wurde Limousin Züchter.
Ende der 1950er Jahre war die Limousin-
Rasse als regionale Rasse völlig unbekannt.
Ohne neue Märkte wäre sie zum
Aussterben verurteilt. In dieser Zeit sollte
die Limousin-Rasse sogar mit anderen
blonden Rassen aus dem Südwesten
Frankreichs die Blonde du Sud-Ouest
bilden. Später wurde hieraus, ohne die
Limousin-Rasse, die Blonde d’Aquitaine-
Rasse.
Um die Rasse vor dem Aussterben zu
bewahren, bildete Louis De Neuville zusammen
mit einer Handvoll Kollegen den
CETA von Pierre Buffière (Centre d‘étude
de techniques agricoles), um auf folgende
Fragen eine Antwort zu finden:
- Ist die Limousin-Rasse ein marktfähiges
Produkt?
- Ist das Produkt international?
- Gibt es Kunden für dieses Produkt?
- Kann man alle Interessenten in einer
Organisation (UPRA) vereinigen?
- Kann man der Rasse ein Denkmal
(Lanaud) setzten, um Werbung für die
Rasse zu machen?
Was damals ein fast irrsinniges Unterfangen
war, muss heute als außergewöhnliche
Erfolgstory angesehen werden. Die
Limousin-Rasse stand damals, durch ihre
Leichtkalbigkeit im Vergleich zu der Charolais-Rasse
und mit ihrer Fleischausbeute
im Vergleich der Angus-Rasse, im Trend
der Zeit und konnte sich sowohl in Frankreich
als auch weltweit sehr stark ausbreiten.
Heute ist die Limousin-Rasse in über
80 Ländern der Erde verbreitet.
Als 1973 die konstituierende Sitzung der
ILC (International Limousin Council) in
Frankreich stattfand, war Globalisierung
ein unbekannter Begriff. Aber lange vorher
war es das Konzept und ein Traum
im Kopf von Louis de Neuville. Dieser
Visionär hatte einen unerschütterlichen
Glauben in die Vorzüge und einzigartigen
Eigenschaften dieser französischen
Fleischrinderrasse mit hervorragenden
kulinarischen Qualitäten. Relativ schnell
wurde er weltweit durch seine Promotion
Tours als „Mr Limousin“ bekannt, umgerechnet
reiste er achtmal um die Welt. Er
begeisterte dabei gleichermaßen sowohl
Züchter, Mäster als auch Metzer. Er pries
und hob die Vorzüge dieser robusten, genügsamen
Rasse hervor. Für seinen unermüdlichen
Einsatz im Sinne der Rasse
und als globaler Botschafter der Rasse
wurde Louis de Neuville nach 25-jähriger
Amtszeit als Vorsitzender des ILC derTitel
des Ehrenvorsitzenden verliehen.
Louis de Neuville wurde 1974 zum Präsidenten
des französischen Limousin-Herdbuchs
gewählt (bis 1991). Weiterhin war
er Vorsitzender und Gründer von Interlim-
Service, dem Verband der Zuchtviehvermarktungsgenossenschaften
im selben
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