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de lëtzebuerger Ziichter 3/2013 - Convis Herdbuch Service Elevage ...

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58 FLEISCHRINDER<br />

beitung zu bestimmten Produkten geeignet.<br />

DFD-Fleisch tritt am häufigsten bei<br />

Rin<strong>de</strong>rn auf, am meisten betroffen sind<br />

vor allem Mastbullen.<br />

■■<br />

Ursachen<br />

Wird ein Rind bis zu zwei Monate vor <strong>de</strong>r<br />

Schlachtung durch Haltung, Transport<br />

o<strong>de</strong>r Wetterbedingungen unter Stress gesetzt,<br />

kommt es zu einem starken Abbau<br />

von ATP (A<strong>de</strong>nosintriphosphat) und Glykogen.<br />

Beim Abbau dieser Stoffe entsteht<br />

Milchsäure, die noch im leben<strong>de</strong>n Tier<br />

über die Leber abgebaut wird.<br />

Nach <strong>de</strong>r Schlachtung sind die Glykogenreserven<br />

so niedrig, dass kaum noch<br />

Milchsäure gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n kann. Deshalb<br />

kann kaum noch Fleischsäure gebil<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n, weshalb <strong>de</strong>r pH-Wert steigt.<br />

Das Fleisch wird dunkel und leimig und<br />

die Haltbarkeit <strong>de</strong>utlich eingeschränkt!<br />

aufbrauchen, ist normal. Lei<strong>de</strong>r kann <strong>de</strong>r<br />

Händler dies nicht kontrollieren, da <strong>de</strong>r<br />

Fahrer im Normalfall nur die Ohrmarken<br />

<strong>de</strong>r zu verla<strong>de</strong>nen Tiere hat.<br />

Der Transport sowie das Auf- und Abla<strong>de</strong>n<br />

spielen eine sehr wichtige Rolle. Die Tiere<br />

sollen so stressfrei wie möglich gela<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n. Tiere aus verschie<strong>de</strong>nen Gruppen<br />

sollen auch im Viehwagen getrennt<br />

transportiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Transport- und/o<strong>de</strong>r Standzeiten sollen<br />

so gering wie möglich gehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Es macht keinen Sinn, Tiere schon<br />

abends zu verla<strong>de</strong>n, damit man morgens<br />

länger schlafen kann.<br />

Auch die Genetik hat ihren Einfluss. Es<br />

gibt Linien in <strong>de</strong>n jeweiligen Rassen, die<br />

lebhafter sind als an<strong>de</strong>re, und es gibt Linien<br />

die sehr ruhig sind. Lei<strong>de</strong>r sind es oft<br />

die sehr ruhigen Tiere, die einen erhöhten<br />

pH Wert aufweisen. Hier ist es wie beim<br />

Menschen, es gibt teilweise sehr sensible<br />

Tiere, die bei je<strong>de</strong>m Klappern zusammen<br />

zucken und sich innerlich so aufregen,<br />

dass die Glycogenreserven schon vor <strong>de</strong>m<br />

Schlachten aufgebraucht<br />

•<br />

sind.<br />

■■<br />

Vermeidung<br />

Um die pH-Problematik zu vermei<strong>de</strong>n, ist<br />

ein je<strong>de</strong>r gefor<strong>de</strong>rt. Der alltägliche Umgang<br />

mit <strong>de</strong>n Tieren spielt hier eine große<br />

Rolle. Ruhe im Stall zu haben, ist das A<br />

und O. Zwei wichtige Punkte sind hierbei:<br />

Fütterung und Vermischen von Tieren aus<br />

verschie<strong>de</strong>nen Buchten.<br />

Eine optimale und ausgewogene Fütterung<br />

bringt Ruhe in <strong>de</strong>n Stall. Diese Ruhe<br />

überträgt auch auf die Personen, die mit<br />

<strong>de</strong>m Vieh arbeiten.<br />

Da immer wie<strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong>r aus unterschiedlichen<br />

Buchten ausselektiert wer<strong>de</strong>n, sind<br />

diese auf einmal fast leer, und einige<br />

Landwirte setzen dann diese Rin<strong>de</strong>r aus<br />

verschie<strong>de</strong>nen Buchten in einer gemeinsamen<br />

Bucht zusammen. Folge hiervon<br />

ist, dass Rangkämpfe entstehen, in <strong>de</strong>nen<br />

die Tiere ihre Zuckerreserven aufarbeiten<br />

(wie oben beschrieben).<br />

Dasselbe Problem besteht, wenn Tiere<br />

aus unterschiedlichen Buchten gela<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n sollen. Um Zeit zu sparen beim<br />

La<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Öfteren die Rin<strong>de</strong>r<br />

aus verschie<strong>de</strong>nen Buchten für ein „paar<br />

Stun<strong>de</strong>n“ zusammen gelegt, um <strong>de</strong>n Verla<strong>de</strong>prozess<br />

zu verkürzen. Dass die Rin<strong>de</strong>r<br />

ihre Reserven auch in diesem Fall<br />

<strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> ziichter 3|<strong>2013</strong>

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