de lëtzebuerger Ziichter 3/2013 - Convis Herdbuch Service Elevage ...

38 FLEISCHRINDER
Foire Agricole Ettelbruck
(Inter)nationale Fleischrinder Wettbewerbe
Das 10-jährige Jubiläum der Einführung der Aubrac-Rasse in Luxemburg war Anlass, eine
internationale Schau zu organisieren. Am internationalen Aubrac-Wettbewerb nahmen 61
Tiere aus drei Ländern (Deutschland, Frankreich und Luxemburg) und aus 22 Betrieben
teil. Daneben fand die jährliche Limousin-Schau statt. Es kamen 84 Tiere aus zehn Luxemburger
Zuchtbetrieben. Beindruckend war wiederum die Qualität aller Tiere. Hinsichtlich
der Vorbereitung und auch des Vorführens der Luxemburger Tiere wurden unsere Erwartungen
voll erfüllt. Kein einziges Tier war nicht auf dem gewünschten Niveau, so dass ein
vorzügliches Bild unserer Luxemburger Fleischrinderzucht gegeben werden konnte. Bravo
an alle Teilnehmer und Hut ab!
Gerry Ernst
■■
Internationale Aubrac-Schau:
Die internationale Aubrac-Schau war
von sehr hohem Niveau. Einige
Spitzenzüchter aus Frankreich und
Deutschland waren mit ihren besten Tieren
in Ettelbruck. Beeindruckend waren
besonders einige Rinder- und Kuhklassen.
Die Luxemburger Tiere konnten sehr
gut mithalten, denn sie standen in ihren
Kategorien teils ganz vorne oder im Mittelfeld.
Josy Thill dominierte als Luxemburger Aussteller
und trug insgesamt fünf Titel mit
nach Hause (2 davon im Gemeinschaftsbesitz).
Ansonsten wurde der internationale
Wettbewerb erwartungsgemäß von
den französischen Ausstellern dominiert.
Bei den Rindern siegte das tragende Rind
Guitare aus der Zucht des GAEC de Cissac
– Familie Delrieu. Dieses sehr schwere,
tiefe und dennoch elegante und harmonische
Rind wurde auf unserer Elite Auktion
zum Verkauf angeboten. Ein neuer
Luxemburger Züchter, Henri Hostert aus
Olm, hatte bei diesem hervorragenden
Tier das letzte Gebot. Er steigt somit auf
sehr hohem Niveau in die Aubrac Zucht
ein. Daneben sicherte er sich noch eine
hervorragende Kuh mit einem vorzüglichen
Kalb bei Fuß.
Bei den Kühen ging der Siegertitel ebenfalls
nach Frankreich mit der Kuh Frezade
aus dem Betrieb GAEC Chardaire. Frezade
ist noch eine sehr junge Kuh mit sehr gutem
Becken, perfektem Euter, sehr guten
Rassenmerkmalen und einem sehr gutem
Kalb bei Fuß. Beeindruckend war in dieser
Klasse die mittlere Kuhkategorie mit
Kälbern, wo acht hervorragende Kühe teilnahmen.
Auch die letztplatzierte war hier
noch eine sehr gute Kuh.
Bei den Jungbullen konnten die Luxemburger
Jean-Paul Tasch & Josy Thill den
Titel mit Heros davon tragen. Heros, ein
Everest-Sohn, aus der Zucht von François
Nolorgues wurde anlässlich der internationalen
Schau auf der SIMA während der
SIM-BEEF Auktion ersteigert. Seitdem hat
sich Heros hier in Luxemburg prächtig entwickelt.
Bei den Altbullen hatten dann die Franzosen
wieder die Nase vorne. Hier siegte der
Vater von Heros, Everest. Er ist gezogen
und im Besitz von François Nolorgues. Es
ist ein sehr ausgeglichener extrem typvoller
Bulle mit einem sehr guten Becken
und einem sehr ruhigem Temperament. Er
wurde auf der Schau vom jüngsten Sohn
von François Nolorgues vorgeführt, was
zeigt, dass er einen sehr guten Charakter
hat. Bei den Aubrac-Bullen war insgesamt
die Qualität und Ausgeglichenheit der Altbullen
bemerkenswert. Hervorzuheben
war auch der in Luxemburg eingesetzte
Besamungsbulle Drakkar, der die älteste
Kategorie gewann und durch sein Volumen
bei mittlerem Rahmen beeindruckte.
Leider ist von ihm kein Sperma mehr verfügbar.
■■
Nationale Siegertiere Aubrac
Beeindruckend ist auch die schnelle Qualitätsentwicklung
in der noch sehr jungen
Luxemburger Zucht. Hier wurden drei von
vier Titeln an in Luxemburg geborene Tiere
vergeben.
Bei den Rindern siegte die Violon-Tochter
Heidi aus der Zucht und im Besitz von
Josy Thill aus Dippach. Sie beeindruckte
schon in der internationalen Kategorie,
die sie gewann. Es war die am stärksten
besetzte Kategorie des Wettbewerbs. Sie
ließ hier nicht weniger als neun Tiere, davon
sechs aus Frankreich, hinter sich. Sie
ist übrigens die Halbschwester mütterlicherseits
von der späteren Luxemburger
Siegerkuh Anille. Auch in der Zucht fällt
der Apfel oft nicht weit vom Stamm. Die
de lëtzebuerger ziichter 3|2013