de lëtzebuerger Ziichter 3/2013 - Convis Herdbuch Service Elevage ...
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28 MILCHRINDER<br />
jahrswei<strong>de</strong>. Zugefüttert wer<strong>de</strong>n lediglich<br />
um die zwei Kilo Kraftfutter pro Tag als<br />
Lockfutter während <strong>de</strong>s Melkens. Trotz<strong>de</strong>m<br />
wer<strong>de</strong>n immer noch zwischen 23-27<br />
Litern Milch pro Kuh gemolken. Zellen und<br />
Keime bereiten <strong>de</strong>m Milcherzeuger keine<br />
Sorgen. Schwankungen in <strong>de</strong>r täglichen<br />
Milchleistung und in <strong>de</strong>n Inhaltsstoffen<br />
sind allerdings ganz normal und hängen<br />
sehr stark von <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>r Wei<strong>de</strong><br />
ab. Bei einer „neuen“ jungen Wei<strong>de</strong> fällt<br />
<strong>de</strong>r Fettgehalt <strong>de</strong>r Milch schon mal nach<br />
einigen Tagen auf 3,60 %, <strong>de</strong>r Eiweißgehalt<br />
bewegt sich in <strong>de</strong>r Regel um 3,30 %<br />
bis 3,45 %. Lässt das Graswachstum im<br />
Herbst nach, so kommen die Kühe wie<strong>de</strong>r<br />
ganz in <strong>de</strong>n Stall.<br />
Tag an einer an<strong>de</strong>ren Stelle gemolken<br />
wird. Auch an kälteren und nassen Tagen<br />
beschwert sich <strong>de</strong>r Micherzeuger nicht,<br />
draussen zu melken.<br />
Nach über einem Jahr als Wei<strong>de</strong>melker<br />
ist Clau<strong>de</strong> Lamberty auf je<strong>de</strong>n Fall überzeugt,<br />
dass er die richtige Entscheidung<br />
für seinen Betrieb und seine Kühe getroffen<br />
hat. „Unsere Kühe fühlen sich im<br />
Sommer draussen auf <strong>de</strong>r Wei<strong>de</strong> wesentlicher<br />
wohler als in unserem Stall. Für<br />
mich be<strong>de</strong>utet dies auch weniger Arbeit:<br />
keine Liegeboxen sauber machen, kein<br />
Silo mehr auf<strong>de</strong>cken, nicht mehr füttern<br />
und kein Melkstand mehr zu säubern.<br />
Ich brauche viel weniger Silage als vorher<br />
Größere Nachteile an <strong>de</strong>m etwas klassischeren<br />
System sieht <strong>de</strong>r Betriebsleiter<br />
nicht. Man müsse sich lediglich mehr<br />
Gedanken über korrekte Wei<strong>de</strong>führung<br />
machen und sich nicht verrückt machen,<br />
wenn das Wei<strong>de</strong>gras mal etwas überständig<br />
ist. Mit zunehmen<strong>de</strong>r Erfahrung kann<br />
man die einzelnen Parzellen und die verträgliche<br />
Besatzdichte besser einschätzen.<br />
Nach je<strong>de</strong>m Wei<strong>de</strong>gang wer<strong>de</strong>n die<br />
Parzellen gemulcht, nachgesät, gerollt<br />
und ggf. leicht nachgedüngt. Die Pflege<br />
<strong>de</strong>r Grasbestän<strong>de</strong>, so Clau<strong>de</strong> Lamberty,<br />
sei mehr Arbeit als vorher und müsse<br />
stets termingerecht erledigt wer<strong>de</strong>n. Größere<br />
Schä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Grasnarbe durch<br />
<strong>de</strong>n Melkstand entstehen nicht, da je<strong>de</strong>n<br />
und es fällt auch nur die Hälfte <strong>de</strong>r Gülle<br />
an, die wegtransportiert wer<strong>de</strong>n muss“.<br />
Dass es sich finanziell rechnet, davon ist<br />
<strong>de</strong>r Landwirt überzeugt. Zu<strong>de</strong>m sieht <strong>de</strong>r<br />
Betriebsleiter die Umstellung als einen<br />
großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit,<br />
da die Milch im Sommer mit viel weniger<br />
Aufwand erzeugt wird. „Sollen die an<strong>de</strong>ren<br />
Leute <strong>de</strong>nken was sie wollen, ich bin<br />
von <strong>de</strong>r Vollwei<strong>de</strong> überzeugt und möchte<br />
nicht mehr mit früher tauschen!“<br />
•<br />
<strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> ziichter 3|<strong>2013</strong>