Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

§ 5 Die Bibliothek 69
merk heute fehlt. Die Hs kam nach der Säkularisation in Privatbesitz
und wurde schließlich von Erzabt Maurus W olter für Beuron angekauft.
Einer der bei Hüpsch unter Nr.24, 25, 26 genannten Liudgerusviten
(Diekamp, Die Vitae, EinI. S. 60; Schmidt, S.246. FrdI. Mitt. d. Bibliothek
der Erzabtei Beuron vom 16.5. 1968).
38. Regino, De disciplinis ecclesiasticis. 10. Jh. 129 BII. UnivBibI.
Düsseldorf. Hs E 3. Werdener Besitzvermerke des 15. und 16. Jhs. auf
BI. 1. Auf dem Oberdeckel alte Signatur nicht mehr erkennbar (roter
Großbuchstabe E oder F). Im Verzeichnis bei Hüpsch unter Nr.13 als
Codex venerandus bezeichnet (Katalog, S. 359; Pertz Archiv 11, S. 751;
Schmidt, S. 245).
39. Pr~dentius Carmina. 10. Jh. Ende. 69 Bll. (teils zweispaltig)
UnivBibI. Düsseldorf. Hs F 1. Einige BII. fehlen. Geschrieben von mehreren
Händen, ebenso die lateinischen, altsächsischen und hochdeutschen
Glossen, die über den Text verstreut sind. Die hochdeutschen Glossen vermutlich
alemannischer Herkunft und von einem niederdeutschen Schreiber
eingetragen. VorsatzbI. mit Federproben. Kein Besitzvermerk, aber Einband,
wie im 16. Jh. in Werden gebräuchlich (Katalog, S.425, wo von
Ilgens Hand die Vermutung einer Essener Provenienz geäußert ist. Die
altsächsischen Glossen s. J. H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler,
1894, S. 127 f. mit Inanspruchnahme der Hs für Werden, Jahn, Die
ältesten Sprach- und Literaturdenkmäler, S. 73).
40. Hoger (von Werden). Scholia enchiriadis de arte musica 10. Jh.
zwei DoppelblI. UnivBibI. Düsseldorf. Die abgelösten Fragmente dienten
als Buchumschlag. Auf BI. 1 noch Werdener Besitzvermerk des 15. Jhs.
(zu Hogers. Manitius, Geschichte der lat. Literatur 1. 1911, S. 449 f.).
41. Vergil, Bucolica, Georgica, Aeneis cum scholiis. BI. 2 u. 3 Carmina
Uffingi monachi Werdensis. 10./11. Jh., 202 + 1 BII. Landesbibliothek
Budapest i. Nationalmuseum. Hs CLMAE. Vorbesitzer nach der fast
ganz radierten Eintragung im Vorderdeckel und einer weiteren von Hand
des 15. Jhs. Goswin Kempken von Neuß, 1469-1483 als Decr. Dr.,
Prof. Jur. an der Universität Köln und auch sonst als Büchersammler
bezeugt. Bruchstücke der historia Apollonii, 11. Jh., aus dem Einband
gelöst (P. Lehmann, Mitt. aus Handschriften, S.4, 53; zu Kempken s.
Keussen, Matrikel 1, S. 524 Nr. 20).
42. Vita et conversamen divi Liudgeri episcopi. 10./11. Jh. 59 BII.
UnivBibI. Leiden. Cod. Vossianus. Lat. Nr.55. Die Hs enthält 1) Vita
Liudgeri von Altfrid BI. 1 ff., 2) Cartularium Werthinense BI. 30 ff. (von
anderer Hand). Zwischen 1 und 2 das Iuramentum pa cis. Kapitelüberschriften
z. T. ausradiert und neue von einer Hand vermutlich d. ausgehenden
15. Jhs., von der auch der neue Titel Vita sancti Liudgeri