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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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60 2. Archiv und Bibliothek<br />

Der Ankauf <strong>der</strong> Bibliothek Weise st<strong>an</strong>d schon im Schatten <strong>der</strong> Säkularisation<br />

1803. <strong>Die</strong>se bedeutete das Ende <strong>der</strong> <strong>Werden</strong>er Bibliothek und<br />

ihre Verschleu<strong>der</strong>ung im großen Stil. Es waren damals etwa 11 000<br />

Drucke vorh<strong>an</strong>den, die genaue Zahl <strong>der</strong> H<strong>an</strong>dschriften ist unbek<strong>an</strong>nt. <strong>Die</strong><br />

Preußische Kriegs- und Domänenkammer in Hamm überwies Teile <strong>der</strong><br />

Bibliothek <strong>an</strong> die Paulinische Bibliothek in Münster. Es sollen etwa 14,<br />

nach einer <strong>an</strong><strong>der</strong>en Quelle 15 Kisten mit Büchern gewesen sein, die vor<br />

Mai 1805 in Münster <strong>an</strong>kamen. Darunter waren aber nach dem Verzeichnis<br />

des Duisburger Professor Grimm, <strong>der</strong> die Bücherauswahl im Auftrag<br />

<strong>der</strong> Domänenkammer vornahm, nur 20 H<strong>an</strong>dschriften, die von<br />

Münster bis auf einige wenige mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en 1823 <strong>an</strong> die königliche Bibliothek<br />

in Berlin verkauft wurden (Staen<strong>der</strong>, Catalogus, Einl. S. 9).<br />

Der Versuch Grimms durch Antrag vom 17. Ükt. 1808 für die Universitätsbibliothek<br />

in Duisburg Teile <strong>der</strong> noch in <strong>Werden</strong> lagernden Restbestände<br />

zu bekommen, mißl<strong>an</strong>g. Das Schicksal dieser Universität war<br />

ungewiß. Da die Abteigebäude aber zur Aufnahme eines Zuchthauses<br />

dienen sollten, begab sich im Auftrag <strong>der</strong> Regierung <strong>der</strong> Düsseldorfer<br />

Hofbibliothekar Schramm nach <strong>Werden</strong> und wählte nochmals 1200-<br />

1300 Bücher für Düsseldorf aus. Durch Regierungserlaß vom 9. Juli 1811<br />

wurden nach dem Vorschlag von Schramm theologische Werke, die schon<br />

in Düsseldorf vorh<strong>an</strong>den waren, den Geistlichen in <strong>Werden</strong> zur Begründung<br />

einer Pfarrbibliothek überlassen, einige veraltete juristische und<br />

publizistische Werke dem L<strong>an</strong>drichter Müller für 180 Fr<strong>an</strong>cs verkauft<br />

und schließlich <strong>der</strong> lateinischen Schule in <strong>Werden</strong> einige nützliche Bücher<br />

und Klassikerausgaben zugesprochen, <strong>der</strong> Rest sollte versteigert o<strong>der</strong> als<br />

Makulatur verkauft werden (Großhzgt. Berg Akten Nr. 5337 HStAD).<br />

Trotzdem konnte Th. Jos. Lacomblet am 2. und 3. Nov. 1833 nochmals<br />

in <strong>Werden</strong> neun auf Pergament geschriebene Chorbücher und 33 <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />

Werke für die Düsseldorfer Bibliothek auswählen. Den Rest ließ die<br />

Regierung endgültig <strong>der</strong> Pfarrbibliothek überweisen (Jacobs, Geschichte,<br />

S.230). Aber auch in <strong>der</strong> Folgezeit tauchten immer wie<strong>der</strong> neue H<strong>an</strong>dschriften<br />

<strong>Werden</strong>er Provenienz auf, vor allem aus dem Besitz des letzten<br />

Abtes und seiner Konventualen (vgl. auch den aufschlußreichen undatierten<br />

Brief eines <strong>Werden</strong>er Konventualen: PRA W Akten Nr.339). <strong>Die</strong><br />

folgende Liste, bringt dafür Beispiele.<br />

In unserer Zusammenstellung <strong>der</strong> H<strong>an</strong>dschriften sind nur solche aufgenommen,<br />

die sicher o<strong>der</strong> wahrscheinlich <strong>der</strong> <strong>Werden</strong>er Bibliothek <strong>an</strong>gehört<br />

haben. Ausgeschlossen sind aber einige, die von Droegereit (<strong>Werden</strong><br />

und <strong>der</strong> Heli<strong>an</strong>d) nur auf Grund ihres palaeographischen Befundes<br />

für <strong>Werden</strong> in Anspruch genommen wurden, <strong>der</strong>en Zu schreibung aber<br />

sehr unsicher und strittig bleibt (vgl. dazu Bernhard Bischoffs Rez. d.

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