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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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54 2. Archiv und Bibliothek<br />

Im 18.Jh. war es vor allem Klemens von Poseck, <strong>an</strong> den später (1783)<br />

sich <strong>der</strong> bek<strong>an</strong>nte Archivar und Sammler Joh. Nikolaus Kindlinger<br />

w<strong>an</strong>dte, um Zug<strong>an</strong>g zu dem <strong>Werden</strong>er Archiv zu bekommen. Das gel<strong>an</strong>g<br />

ihm zwar in einigen Fällen, wie er in seiner Selbstbiographie berichtet,<br />

aber <strong>der</strong> wachsame Abt Bernhard Bierbaum unterb<strong>an</strong>d sehr bald alle<br />

seine weiteren Versuche, sich Abschriften durch Poseck zu verschaffen.<br />

Das <strong>Werden</strong>er Archiv blieb ihm verschlossen, was er dem Abt sehr übel<br />

nahm (Gockeln, J. N. Kindlinger, S. 87 ff., S. 93). Ein weiterer sehr guter<br />

Kenner des Archivs war auch Beda Savels, einer <strong>der</strong> letzten K<strong>an</strong>zleipräsidenten<br />

in <strong>der</strong> Zeit von 1790-1795, <strong>der</strong> auch noch als Exabt nach<br />

1803 sehr dar<strong>an</strong> interessiert war. In den kriegerischen Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzungen<br />

im Gefolge <strong>der</strong> fr<strong>an</strong>zösischen Revolution wurde das Archiv geflüchtet,<br />

wohin, ist nicht bek<strong>an</strong>nt. Teile davon - es waren sechs Kisten - kamen<br />

vorläufig nicht zurück. Bei <strong>der</strong> Besitzergreifung durch Preußen im Jahre<br />

1802 wurde <strong>der</strong> Abt deshalb aufgefor<strong>der</strong>t, für ihre Rückführung Sorge<br />

zu tragen. Der vorh<strong>an</strong>dene Teil, in einem beson<strong>der</strong>en Archivgewölbe aufgestellt,<br />

wurde versiegelt (Kleve Kammer Akten Nr. 3542 HStAD).<br />

Schon bald nach <strong>der</strong> Besitzergreifung durch Preußen kam es zu Aktenabgaben<br />

<strong>an</strong> die neugebildete Regierung in Münster und <strong>an</strong> die Domänenkammer<br />

in Hamm (Verh<strong>an</strong>dlungen darüber 1804-06. StAM, Kriegsund<br />

Domänenkammer Hamm Nr. 14). Auch die Renteien in Essen und<br />

<strong>Werden</strong> ließen sich Akten aushändigen. 1810 kam d<strong>an</strong>n das Archiv in<br />

größter Unordnung aus Hamm nach Düsseldorf, ohne hier große Beachtung<br />

zu finden. So erlitt <strong>der</strong> Best<strong>an</strong>d große Einbußen, zumal schon vor<br />

und nach <strong>der</strong> Säkularisation durch Ausleihen <strong>an</strong> private Personen Ver-<br />

1uste eingetreten waren.<br />

Als <strong>der</strong> Fonds im neugegründeten Provinzialarchiv Düsseldorf in den<br />

zw<strong>an</strong>ziger Jahren seine endgültige Aufstellung gefunden hatte, setzten<br />

die Ordnungsarbeiten und die Bemühungen um die Wie<strong>der</strong>erl<strong>an</strong>gung <strong>der</strong><br />

entfremdeten Stücke ein, nicht ohne Erfolg. Nach einem Bericht Theodor<br />

Josef Lacomblets von 1834 waren es damals "drei große Kisten mit<br />

Archivalien, meistens Urkunden <strong>der</strong> vormaligen <strong>Reichsabtei</strong> <strong>Werden</strong> <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Ruhr</strong>, welche auf dem Rathausspeicher zu Essen entdeckt worden und<br />

höchstwahrscheinlich diejenigen sind, welche zu <strong>der</strong> Druckschrift des verstorbenen<br />

Appellations-Gerichtsrates Müller über das Stift <strong>Werden</strong> iin<br />

Jahre 1801/03 benutzt und im Besitz Müllers o<strong>der</strong> des nun auch verstorbenen<br />

letzten Abtes von <strong>Werden</strong> vermutet worden waren" (Oediger,<br />

Hauptstaatsarchiv 1, S.12). Nachdem das Staats archiv durch Vermittlung<br />

des westfälischen Historikers Joh. Suitbert Seibertz mit den Erben<br />

Müllers in Verbindung getreten war, gel<strong>an</strong>g es nach und nach mit beträchtlichen<br />

Aufwendungen weitere <strong>Werden</strong>er Archivalien zurückzuer-

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