09.01.2014 Aufrufe

Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

§ 4 Das Archiv 53<br />

selbst einmal als Registrator, wird d<strong>an</strong>n aber 1546 ausdrücklich ab archivis<br />

huius monasterii director gen<strong>an</strong>nt (ebd. Ein!. S. 69). <strong>Die</strong> Dorsualvermerke<br />

auf Urkunden und Einträge in älteren Registern und Akten, die<br />

seiner H<strong>an</strong>d zuzuweisen sind, zeigen, daß die Ordnung des Archivs in<br />

dieser Zeit auf ihn zurückzuführen ist. In den letzten Lebensjahren des<br />

Cincinnius (t 1555) arbeitete schon Heinrich Duden, <strong>der</strong> spätere Abt, in<br />

<strong>der</strong> Kellnerei und übernahm die Sorge für das Archiv. 1568 nennt er sich<br />

einmal respector officii cellarie ac utriusque archivi registrator (ebd.1,<br />

Ein!. S. 166). Daraus geht hervor, daß ihm sowohl das Archiv des Abtes<br />

als auch das des Kapitels unterst<strong>an</strong>d, was m<strong>an</strong> auch schon aus dem Titel<br />

des Cincinnius <strong>an</strong>nehmen k<strong>an</strong>n. Da we<strong>der</strong> Schade noch Cincinnius Mönche<br />

waren, muß Duden als <strong>der</strong> erste <strong>Werden</strong>er Konventuale bezeichnet<br />

werden, <strong>der</strong> sich nachweislich um das Archiv bemühte. Auch seine ordnende<br />

H<strong>an</strong>d findet m<strong>an</strong> in zahlreichen Akten und Einträgen.<br />

<strong>Die</strong> Wirren in den letzten Lebensjahren des Abtes Herm<strong>an</strong>n von<br />

Holten ver<strong>an</strong>laßten eine Neuregelung des Archivwesens. <strong>Die</strong> Visitatoren<br />

bestimmten im Art. 14 des Rezesses vom 16. Juni 1570 (Flügge, Chronik<br />

Erg.Heft 1, S. 420), daß Abt, Prior und einer <strong>der</strong> Senioren je einen<br />

Schlüssel zum Kapitelsarchiv in Verwahrung halten sollten. Im Archiv<br />

selbst sollten das Klostersiegel, die Privilegien, Urkunden und das nach<br />

<strong>der</strong> jährlichen Abrechnung noch übrig bleibende Geld verwahrt werden.<br />

Bei dieser Regelung ist es offenbar in den folgenden Jahrhun<strong>der</strong>ten verblieben,<br />

da wir keine <strong>an</strong><strong>der</strong>en Anordnungen kennen.<br />

In den unruhigen Zeiten <strong>der</strong> ersten Hälfte des 17. Jhs. wurden mit<br />

den <strong>Werden</strong>er Schätzen auch die wichtigsten Archivbestände geflüchtet<br />

und hinter die sicheren Mauern des Kölner Klosters St. P<strong>an</strong>taleon gebracht.<br />

Abt Hugo Preutaeus (1614-1646) hatte dafür gesorgt. Sie blieben<br />

hier noch Jahrzehnte nach dem Dreißigjährigen Krieg. 1673 Ende<br />

Nov./Anf<strong>an</strong>g Dez. wurde eine Kiste durchgesehen und verzeichnet. Abt<br />

Hugo hatte aber mehrere Kisten mit Archivalien nach St. P<strong>an</strong>taleon ges<strong>an</strong>dt.<br />

Wie wir aus einem Brief vom 26. Mai 1690 wissen, kamen erst damals<br />

diese Archivalien zum Vorschein (Adolf Overham, Collect<strong>an</strong>ea VII<br />

B 92 StAW).<br />

Der gelehrte Klosterhistoriker Gregor Overham (t 1687) bekleidete<br />

zeitweise mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en Klosterämtern auch das des Archivars. Das Archiv<br />

blieb unter seinen Nachfolgern in guter Pflege. Das Bursfel<strong>der</strong> Generalkapitel<br />

legte Wert darauf. Es hatte 1687, 1690 und 1692 von jedem<br />

Kloster verl<strong>an</strong>gt, einen Archivar zu ernennen (Volk, Rezesse 3 S.134<br />

Nr.18, S. 145 Nr.21, S.155 Nr.20). Da das Archiv während des 17.<br />

und 18. Jhs. mit <strong>der</strong> Verwaltung verbunden blieb, waren ihre leitenden<br />

Beamten für das Archiv zuständig. Sie k<strong>an</strong>nten seine Bestände am Besten.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!