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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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2. ARCHIV UND BIBLIOTHEK<br />

§ 4 Das Archiv<br />

<strong>Die</strong> mittelalterliche Geschichte des Archivs liegt im Dunkeln. <strong>Die</strong> erste<br />

Kunde bringt eine <strong>Werden</strong>er Lehnsurkunde vom 7. Aug. 1357 (Archiv<br />

v. Galen Haus Assen) in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Abt auf frühere Belehnungen Bezug<br />

nimmt, de m<strong>an</strong> noch vinden mach in <strong>der</strong> kysten dar unses ghestichtes<br />

breve inne besloten und behalden sinto Das übergabeprotokoll <strong>der</strong> Abtei<br />

<strong>an</strong> die Bursfel<strong>der</strong> Kongregation vom 27. Mai 1474 (Abschr. von H<strong>an</strong>d<br />

Dudens Akten VIII a Nr. 6, BI. 333) berichtet, daß nach Installierung des<br />

neuen Konvents <strong>der</strong> frühere Abt und seine beiden Konventualen den<br />

Schlüssel zum Reliquienschatz übergeben hätten ac ulterius procedentes<br />

nos ad archivum ipsius monasterii illiusque necnon ornamentorum et<br />

privilegiorum diversorum ac sigilli conventualis claves nobis ... assign<strong>an</strong>tes.<br />

Demum vero dictus d. Conradus olim abbas ducens nos ad abbatiam<br />

ipsius monasterii ibidem diversa privilegia et literas ac libros certos<br />

et diversos super bonis feudorum ... assignavit. <strong>Die</strong> Zweiteilung in ein<br />

Archiv des Kapitels und in ein weiteres des Abtes geht daraus deutlich<br />

hervor. Im Archiv des Abtes bef<strong>an</strong>den sich die Privilegien und vor allem<br />

die Lehnsregister .<br />

<strong>Die</strong>se Zweiteilung blieb auch offenbar nach <strong>der</strong> Klosterreform erhalten.<br />

Wie<strong>der</strong>holt ist in <strong>der</strong> Folgezeit von dem archivum capitulare von <strong>der</strong><br />

cista conventualis bzw. capsa conventualis die Rede (Kötzschke 1, EinI.<br />

S.70). Gelegentlich wird auch das Archiv des Abtes, die capsa abbatiae<br />

gen<strong>an</strong>nt (ebd. 1, S. 501 Anm. 1).<br />

<strong>Die</strong> Wichtigkeit des Archivs für die Güterverwaltung brachte es mit<br />

sich, daß zumindest das Kapitelsarchiv <strong>der</strong> Verwaltung des Kellners<br />

unterst<strong>an</strong>d und auch nach einer Notiz aus <strong>der</strong> 2. Hälfte des 16. Jhs. in<br />

<strong>der</strong> Kellnerei aufbewahrt wurde. <strong>Die</strong> Bedeutung des Archivs für die Verwaltung<br />

machte es erfor<strong>der</strong>lich, daß das Archiv im geordneten ZustaI).d<br />

blieb. Deshalb ist wohl gleich nach <strong>der</strong> übernahme <strong>der</strong> Abtei durch die<br />

Bursfel<strong>der</strong> Kongregation im Jahre 1474 eine gründliche Neuordnung<br />

erfolgt, bei <strong>der</strong> Volpert Schade, einer <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Verwaltung <strong>der</strong> Kellnerei<br />

beschäftigten und erfahrenen Klosterbeamten, tätig war. Auch in <strong>der</strong><br />

Folgezeit sorgte die Kellnerei für einen geordneten Zust<strong>an</strong>d des Archivs.<br />

In <strong>der</strong> ersten Hälfte des 16. Jhs. betreute es Joh<strong>an</strong>nes Cincinnius, <strong>der</strong><br />

bek<strong>an</strong>nte Hum<strong>an</strong>ist und Bücherfreund aus Lippstadt. Er bezeichnete sich

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