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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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§ 3 Denkmäler 45<br />

Rechnungen 1493-95 (Akten X Nr. 10 Bl. 100, 219 V ) haben umfängliche<br />

Ausgabeposten für diese Räumlichkeit, die gleichfalls heizbar war (ebd.<br />

Bl. 335) und um 1517 einen Kronleuchter testamentarisch geschenkt erhielt<br />

(Rechnung 1517/18: Magistro Bartolomeo pietori, qui apportavit<br />

nobis eoronam pendentem in aula, legatam nobis per magistrum ] oh<strong>an</strong>nem<br />

pietorem loeo testamenti::- Akten X Nr. 16 a Bl. 11 v, vgl. auch ebd.<br />

Bl. 33 zum Jahre 1525: Magistro Bartolomeo dedi pro eoloribus et depinetione<br />

u.nius ymaginis in aula super eoronam .. .). - Wenn die Angaben<br />

in den Rechnungen nicht die Räumlichkeiten in <strong>der</strong> Abtei meinen,<br />

hat auch das Kloster einige Gastkammern besessen, für die Aufwendungen<br />

in den Rechnungen <strong>der</strong> ersten Jahrzehnte des 16. Jhs. vorkommen<br />

(Akten X Nr. 2 Bl. 70 v , 71, 74, 88, 89 v , 90 usw.).<br />

Im Obergeschoß des Klosters bef<strong>an</strong>d sich das D 0 r mit 0 r i um,<br />

sicher seit dem 16. Jh. (in <strong>der</strong> Rechnung 1517/18 ist von dem Kreuzg<strong>an</strong>gstrakt<br />

unter dem Dormitorium die Rede. X Nr. 16 a Bl. 11 v), wahrscheinlich<br />

auch schon im Mittelalter. Am 24. Juli 1311 wurde u. a. bestimmt, daß<br />

<strong>der</strong> Propst Holz für das Feuer in <strong>der</strong> Kammer vor dem Dormitorium zu<br />

liefern hatte, falls eine Beheizung erfor<strong>der</strong>lich wurde (Jacobs, Annalen,<br />

S. 67 Anm.). Das Dormitorium fiel unter die Neubauten am Beginn des<br />

16. Jhs. Duden (Historia, S.35) berichtet seine Fertigstellung zum Jahre<br />

1522.<br />

<strong>Die</strong> Klo s t er s c h u I e. Wie Gregor Overham (S. 94) berichtet,<br />

mußte die Schule den Klosterbesuchern gleich beim Eintritt auffallen, da<br />

sie opere insigni eum solidissima testudine ex lapide artifieiose seeto<br />

erbaut war. Zu seiner Zeit scheint sie kaum noch im Gebrauch gewesen<br />

zu sein, da Abt Ferdin<strong>an</strong>d v. Erwitte sie als Winterrefektorium umgebaut<br />

hatte. Sie dürfte d<strong>an</strong>ach kein selbständiges Gebäude gewesen sein.<br />

<strong>Die</strong> I n f ir m a r i e. Ein domus infirmorum best<strong>an</strong>d schon in <strong>der</strong><br />

1. Hälfte des 9. Jhs. wie Altfrids Erzählung von <strong>der</strong> Heilung des kr<strong>an</strong>ken<br />

Scholastikus Hildirard zeigt (<strong>Die</strong>kamp, <strong>Die</strong> Vitae, S.43). Es ist auch im<br />

11. Jh. bezeugt (Kötzschke 1, S. 34 § 47, vgl. auch ebd. S. 270). Es best<strong>an</strong>d<br />

nach Ausweis <strong>der</strong> Rechnung 1430 (ebd. 2, S. 342) noch in <strong>der</strong> Verfallszeit.<br />

Da in allen größeren Klöstern die Infirmarie gewöhnlich getrennt vom<br />

Kloster lag, ist dies auch für <strong>Werden</strong> zu vermuten, wenigstens für das<br />

Hochmittelalter. Eine neue Infirmarie muß schon vor 1489/90 gebaut<br />

sein, da die Rechnung dieses Jahres (Akten X Nr.7, BI. 424 V ) von Arbeiten<br />

in <strong>der</strong> infirmaria nova und ihrem Altar spricht, für den auch die<br />

Kosten einer neuen Deckplatte <strong>an</strong>gegeben sind (ebd. Bl. 422 v , 427 v ). Weitere<br />

Arbeiten für die neue Infirmarie werden in <strong>der</strong> Rechnung 1494/95<br />

':. Gemeint sind Barthel Bruyn d. Alt. und sein Onkel J<strong>an</strong> Joest von Kalkar, <strong>der</strong> d<strong>an</strong>ach<br />

um 1518 gestorben sein muß.

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