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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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44 1. Quellen, Literatur und D enkmäler<br />

Leben des Klosters eine große Rolle. Hier f<strong>an</strong>d am Grünen Donnerstag<br />

die Almosenausteilung statt (Kötzschke 2, S.46 Nr.50, S.47 Nr.83,<br />

S. 426 f. § II a). Durch ihn zogen bestimmte Prozessionen. Er diente spätestens<br />

seit dem 17. Jh. als Begräbnisplatz <strong>der</strong> Mönche.<br />

Am Kreuzg<strong>an</strong>g lag ferner <strong>der</strong> Kap i tel s s aal, <strong>der</strong> den Mönchen für<br />

Beratungen und Zusammenkünfte diente und 1258 zuerst erwähnt wird,<br />

falls die vielfache Bedeutung des Wortes capitulum hier die örtlichkeit<br />

meint (Crecelius, Trad.2, S. 40 f. Nr. 148: Acta sunt publice in capitulo<br />

nostro Werdinensi). Der Cursus aus <strong>der</strong> Zeit um 1370 spricht durchweg<br />

nur vom capitolium und erwähnt es mehrfach, vor allem in <strong>der</strong> Liturgie<br />

<strong>der</strong> Kartage (vgI. unter § 28). Aus <strong>der</strong> seit dem 15. Jh. mitunter vorkommenden<br />

Bezeichnung Kapitelshaus k<strong>an</strong>n nicht auf ein selbständiges Gebäude<br />

geschlossen werden. Im Pl<strong>an</strong> aus dem Ende des 18. Jhs. (Flügge,<br />

a. a. o. S. 480) befindet sich das Kapitelshaus im Ostteil des Gebäudes <strong>der</strong><br />

Liudgeridenkrypta gegenüber. Von seiner Ausstattung wissen wir nur,<br />

daß hier über dem Sitz des Abtes das bek<strong>an</strong>nte Bild Karls d. Gr. aus <strong>der</strong><br />

2. Hälfte des 16. Jhs. <strong>an</strong>gebracht war, das sich heute in Aachen befindet<br />

(Flügge, Chronik S. 51, Anm.; EIbern, Ein Bildnis, S. 117 ff.).<br />

Vom Kreuzg<strong>an</strong>g aus zugänglich war das R e f e k tor i um, das 1231<br />

zuerst erwähnt wird (Kötzschke 1, S. 243). Im Beginn des 16. Jhs. wurde<br />

es neugebaut, wie aus <strong>der</strong> Rechnung 1505/06 hervorgeht (Akten X Nr. 12,<br />

BI. 86, vgI. auch Rechnung 1506/07 BI. 188 v ebd.). Wie schon das alte<br />

Refektorium des Spätmittelalters war auch das neue heizbar (Akten X<br />

Nr.7 BI. 68 v , Nr. 12 BI. 300). Es besaß mindestens sieben Fenster (Akten<br />

X Nr. 12, BI. 302: M. Joh<strong>an</strong>ni vitrifici pro septem fenestris in refectorio<br />

...). Gleich <strong>an</strong><strong>der</strong>en Klöstern besaß das Kloster seit dem ausgehenden<br />

17. Jh. ein Sommer- und ein Winterrefektorium (erwähnt bei Gregor<br />

Overham, S. 94).<br />

In <strong>der</strong> Nähe des Refektoriums lag die K ü c h e, wie die Rechnung<br />

1505106 ausdrücklich bezeugt (Akten X Nr. 12 BI. 86). <strong>Die</strong>se coquina fratrum,<br />

wie sie gelegentlich gen<strong>an</strong>nt wird (Kötzschke 1, S. 193 Nr. 69), muß<br />

von <strong>der</strong> des Abtes unterschieden werden. In ihrer Nähe lag die Vorratskammer,<br />

die in den Rechnungen und Urkunden gewöhnlich als spinda<br />

bezeichnet wird (Bestallung des Schreibers Egidius Trijffels 1496 J<strong>an</strong>. 1:<br />

Post mensam una cum aliis servitoribus ... rem<strong>an</strong>entem cervisiam 'ad<br />

spindam reportabit. Kötzschke 1, S.486). Für sie weisen die Rechnungen<br />

häufig Ausgaben auf (vgl. z. B. Akten X Nr. 2 BI. 89 v , Nr. 7 a, BI. 88).<br />

Am Kreuzg<strong>an</strong>g lag ein Saal, <strong>der</strong> in den Rechnungen gewöhnlich als<br />

A u I a bezeichnet wird und nicht immer von dem gleichen Raum in <strong>der</strong><br />

Abtei zu unterscheiden ist. Erwähnt in <strong>der</strong> Rechnung 1490/91 (Akten X<br />

Nr.7 BI. 410), wurde er schon früh in einen Neubau einbezogen. <strong>Die</strong>

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