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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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S 3 Denkmäler 43<br />

kommt 1341 vor (ebd. 1, S. 396 f.), muß aber bald darauf in die Abteikirche<br />

verlegt worden sein. Nach <strong>der</strong> Rechnung von 1372/73 erfolgte<br />

damals <strong>der</strong> Bau eines Saales, gewöhnlich als aula bezeichnet (ebd. 2, S.48<br />

u. S.13 Nr.18). In ihr wurden vom Abt die Belehnungen erteilt (vgI.<br />

z. B. Urk. vom 9. Febr. 1417 o<strong>der</strong> vom 27. Okt. 1438. Kötzschke 2, S. 144<br />

Nr. 60, S. 167). <strong>Die</strong> Abtei besaß wohl damals schon einen Kaisersaal, <strong>der</strong><br />

in <strong>der</strong> Rechnung 1487/88 als camera Caesaris ebenso erwähnt wird wie<br />

eine Gastkammer (Akten X Nr. 7 BI. 67 V ). Zur Abtei gehörten ferner ein<br />

eigenes Backhaus (um 1150 gen<strong>an</strong>nt, Kötzschke 1, S. 220 Nr.17) und ein<br />

Marstall (ebd. 1, S. 188).<br />

Ein Neubau des Abtshauses erfolgte in <strong>der</strong> Mitte des 16. Jhs. Er enthielt<br />

eine Anzahl prächtig ausgestatteter Räume, darunter einen mit<br />

Bil<strong>der</strong>n von Kaisern, Königen und Fürsten ausgestatteten Raum (s. die<br />

Beschreibung Anonymus, S. 80), <strong>der</strong> deshalb wohl <strong>der</strong> Kaisersaal gewesen<br />

ist. Er ist für diesen Bau durch Adolf Overham bezeugt (Kötzschke 2,<br />

S.48 Anm. c; R<strong>an</strong>dbemerkung Overhams zur Rechnung 1372/75). Auch<br />

eine Abtskapelle war wie<strong>der</strong>um vorh<strong>an</strong>den, die in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Bibliothek<br />

gelegen war (Duden, Historia, S. 36, Anonymus, S. 78, Gregor<br />

Overham, S. 138). <strong>Die</strong>se Abtei des 16. Jhs. wurde in den Jahren 1725-<br />

1775 durch einen zum größten Teil neuen Bau ersetzt. Er nahm die g<strong>an</strong>ze<br />

Breite <strong>der</strong> Ostseite des Klosterplatzes ein. Aus diesem neuen Bau kennen<br />

wir gleichfalls eine Anzahl von Räumen, darunter einen Kaisersaal, den<br />

großen Saal sowie die "Hobs- und Beh<strong>an</strong>digungskammer". Mit den Gemächern<br />

des Abtes war wie<strong>der</strong> eine Kapelle verbunden (Pl<strong>an</strong> <strong>der</strong> Abtei<br />

und <strong>der</strong> Klostergebäude bei Flügge, Erg.Heft 1, S. 480, Beschr. ebd.<br />

S.494).<br />

Das K 0 n v e n t s ge b ä u d e. Mit <strong>der</strong> Abtei mindestens seit dem<br />

16. Jh. verbunden durch einen Bau, in dessen Obergeschoß die Kapelle<br />

des Abtes und die Bibliothek nahe bei <strong>der</strong> Steph<strong>an</strong>skirche lagen (Duden,<br />

Historia, S.36; Anonymus, S.78), war das eigentliche Kloster. Seine<br />

Räume waren um einen Kreuzg<strong>an</strong>g <strong>an</strong>geordnet, <strong>der</strong> in die Neubauarbeiten<br />

seit 1517 einbezogen wurde (Akten X Nr.16 a, BI.1tv; dazu Duden,<br />

Historia, S.35). Von 1523 ist ein Vertrag des Klosters mit Meister Joh<strong>an</strong>n<br />

Suyr aus Coesfeld über die Einsetzung und Lieferung von Fenstern<br />

für den Kreuzg<strong>an</strong>g vorh<strong>an</strong>den (7 <strong>an</strong> <strong>der</strong> Süd- und 7 <strong>an</strong> <strong>der</strong> Nordseite)1).<br />

Sie wurden 1524 geliefert (Akten X Nr. 2 BI. 89, 90 v , 91 V ). Am Kreuzg<strong>an</strong>g<br />

bef<strong>an</strong>d sich auch eine Brunnen<strong>an</strong>lage (Akten X Nr.20, BI. 175),<br />

nach <strong>der</strong> Rechnung 1557/58 damals gebaut. Der Kreuzg<strong>an</strong>g spielte im<br />

1) Zu Meister Joh<strong>an</strong>n Suyr vgl. Kurt Fischer, Henric de Suer, Kirchenbaumeister aus Coesfeld<br />

Westfalen 34.1956 S.141 -160.

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