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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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42 1. Quellen, Literatur und Denkmäler<br />

engeren Sinne. Sie tritt zuerst mit dieser Bezeichnung in Urkunden von<br />

1381 und 1438 auf (Kötzschke, Gericht <strong>Werden</strong> S. 84).<br />

Durch einen Br<strong>an</strong>d sollen die Gebäude 1119 in Schutt und Asche<br />

gesunken sein (Duden, Historia, S. 23) und auch <strong>der</strong> große Br<strong>an</strong>d <strong>der</strong><br />

Klosterkirche im Jahre 1256 scheint sie nicht unberührt gelassen zu haben.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Werden</strong>er Stadtbefestigungsurkunde vom 24. Juli 1317 wurde u. a.<br />

bestimmt, daß alle noch zu errichtenden Gebäude 40 Fuß von <strong>der</strong> Klostermauer<br />

entfernt bleiben sollten, daß ferner niem<strong>an</strong>d außerhalb <strong>der</strong> Stadt<br />

einen Bau errichten durfte, <strong>der</strong> die Mauern <strong>der</strong> Stadt und des Klosters<br />

überragte (Schuncken, Gesch., S.118 Nr.15, 16 usw.; dazu Kötzschke,<br />

Anfänge, S. 38 f.).<br />

<strong>Die</strong> spätmittelalterlichen Rechnungen berichten von häufigen Ausbesserungsarbeiten,<br />

die aber nur Flickarbeit gewesen sein können. Denn<br />

bei <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Bursfel<strong>der</strong> Kongregation 1474 war ein großer<br />

Teil <strong>der</strong> Gebäude verfallen. <strong>Die</strong> Rechnungen <strong>der</strong> nächsten Jahre weisen<br />

<strong>an</strong>dauernde Ausgaben für Ausbesserungs- und Wie<strong>der</strong>herstellungsarbeiten<br />

auf. Nach Festigung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Verhältnisse verän<strong>der</strong>te aber<br />

d<strong>an</strong>n vom Ausg<strong>an</strong>g des Jhs. bis weit in die Mitte des 16. Jhs. eine rege<br />

Bautätigkeit das Bild des mittelalterlichen Klosters gründlich. <strong>Die</strong> beträchtliche<br />

Schuldenlast um 1570 hat sicherlich in dieser Bautätigkeit zum<br />

Teil ihren Grund. Der Visitationsbericht von 1570 bestimmte deshalb<br />

unter Punkt 8, daß in Zukunft keine Neubauten in und außerhalb des<br />

Klosters vorgenommen werden sollten (Flügge, Erg.Heft 1, S. 419). Dar<strong>an</strong><br />

scheint m<strong>an</strong> sich in <strong>der</strong> Folgezeit gehalten zu haben. Nur von dem Abt<br />

des Dreißigjährigen Krieges Hugo Preutaeus wird berichtet, daß er neben<br />

Bauten in Hetterscheid auch in <strong>Werden</strong> Bauten errichtet habe. Aegidius<br />

Gelenius (Farragines XX S. 643 StaAK) nennt einen neuen Verbindungsg<strong>an</strong>g<br />

zur Kirche mit einem Oratorium sowie die Verlegung <strong>der</strong> K<strong>an</strong>zlei<br />

über dem Kreuzg<strong>an</strong>g und schließlich die Errichtung einer neuen Pforte<br />

(Jacobs, Annalen, S. 153 f.). Um die Mitte des 18. Jhs. entschloß m<strong>an</strong> sich<br />

zu einem Neubau im Stil <strong>der</strong> Zeit. Von den ält~ren Gebäuden blieb dabei<br />

nur wenig erhalten. Nur in dem <strong>der</strong> Abteikirche parallel laufenden Flügel<br />

stecken noch Reste des 16. Jhs. Kurz vor <strong>der</strong> Aufhebung im Jahre 1794<br />

war m<strong>an</strong> mit <strong>der</strong> Bautätigkeit zu Ende.<br />

<strong>Die</strong> Abt e i (P r ä 1 a t ur). Sie lag nach einer Urk. vom 13./14. Mai<br />

1353 (Kötzschke 1, S. 414 Nr. 37) in <strong>der</strong> Nähe des Paradieses <strong>der</strong> Abteikirche.<br />

Aus <strong>der</strong> Zeit um 1150 stammen die ersten Erwähnungen einer<br />

curia abbatis bzw. einer caminata abbatis (ebd. S.193 Nr.70, S.196<br />

Nr. 51), während eine Badestube schon im 11. Jh. gen<strong>an</strong>nt wird (ebd. 1,<br />

S. 133). Außer einer 1285 bezeugten eigenen Küche (ebd. 1, S. 374 Nr. 13)<br />

kennen wir noch die dem Erzengel Gabriel geweihte Abtskapelle. Sie

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