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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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§ 52 Der Säkularklerus im Klosterdienst 521<br />

Schil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Inthronisation des Abtes ]oh<strong>an</strong>n von Groningen die<br />

bek<strong>an</strong>teste ist (hg. von ]acobs, Inthronisation, S. 23 ff.). Seine Kenntnis<br />

<strong>der</strong> <strong>Werden</strong>er Geschichte hatte er in seiner TätJigkeit in <strong>der</strong> Kellnereiverwaltung<br />

erl<strong>an</strong>gt. Sie befähigte ihn, eine Ordnung des Archivs<br />

vorzunehmen, so daß er von seinem Mitarbeiter Tilm<strong>an</strong>n Zink mit<br />

Recht in einem Lehnsregister des Jahres 1546 ab archivis huius monasterii<br />

director bezeichnet wird (Kötzschke 1, Einl. S. 184, Nr.71).<br />

Und auch die Neueinrichtung und Ordnung <strong>der</strong> Bibliothek in den<br />

Anfäng,en <strong>der</strong> Regierungszeit .Nbt Herm<strong>an</strong>ns von Holten geht auf<br />

ihn zurück. Cincinnius, selbst ein großer Bücherliebhaber, schenkte<br />

testamentarisch seine Bibliothek dem Kloster. Teile von ihr, erkennbar<br />

<strong>an</strong> dem K(ruyshaer) finden sich in den Universitätshibliotheken<br />

Münster und Düsseldorf, wohin sie mit den <strong>Werden</strong>er Beständen nach<br />

<strong>der</strong> Aufhebung des Klosters gekommen sind. Cincinnius, <strong>der</strong> schon<br />

früh Pr.iester geworden war, sicher vor dem 20. Dezember 1512<br />

(Kötzschke 1, Einl. S.68, Anm.5) wird schon 1517 als Vikar des<br />

Benedictusaltares erwähnt (Kötzschke 2, S.665, Anm. a). Er erhielt<br />

am 18. Oktober 1529 nach dem Tode des Herm<strong>an</strong>n Hattorp die<br />

Vikarie Corporis Christi in <strong>der</strong> Steph<strong>an</strong>ikirche in Helmstedt (Urk.<br />

Nr. 157, Helmstedt StAW) und war auch Kapl<strong>an</strong> <strong>der</strong> Abte ]oh<strong>an</strong>n<br />

von Groningen und Herm<strong>an</strong>n von Holten. Er wurde deshalb in dem<br />

bek<strong>an</strong>nten Altar.gemälde des Hochaltares als St. Liudgers Kapl<strong>an</strong><br />

dargestellt. Cincinnius starb am 9. März 1555, nachdem er vorher<br />

zeitweise kr<strong>an</strong>k gewesen war (Rechnung 1552/53: Cuidam ex Gerhardtzheim<br />

chirurgo pro cura Dno Joh<strong>an</strong>ni Cincinnio casu e gradibus<br />

elapso et admodum in capite vulnerato ... 39 albi: (Akten X, Nr. 20,<br />

BI. 2 7V). Er war <strong>der</strong> große Anreger des <strong>Werden</strong>er Geisteslebens im<br />

16. ]h. (Al. Bömer, Cincinnius, Westfälische Lebensbil<strong>der</strong> 5. 1937,<br />

S. 208 ff.). Ein zeitgenössisches Porträt von ihm, das schon Adolf<br />

Overham gelegentlich erwähnt, kaufte nach dem Versteigerungskatalog<br />

<strong>der</strong> ehemalige Prior Behrends. Das Porträt war auf Holz<br />

gemalt, 1 1 /2 Fuß hoch und 1 Fuß breit. Es bef<strong>an</strong>d sich im schwarz<br />

vergoldeten Rahmen und hatte die Inschrift: Joh<strong>an</strong>nes Cincinnius<br />

Lippi<strong>an</strong>us presbyter. In den Inventarisierungsakten nach <strong>der</strong> Säkularisation<br />

wird das Bild als ziemlich gut bezeichnet (Kleve, Kammer,<br />

Nr.2333, BI. 21, ferner Schröter, Gemäldebest<strong>an</strong>d, Nr.66. Es ist<br />

seitdem verschwunden.<br />

Ge 0 r g Be c k e r. Er bekam mit <strong>der</strong> Nikolauskapelle (s. o. § 52 Nr.4<br />

S. 519) auch diese Vikarie (Jacobs, Geschichte, S. 66). Er muß sie vor<br />

dem 4. November 1556 resigniert haben, da sie zu diesem Zeitpunkt in<br />

H einrich Humelius einen neuen Inhaber erhielt.

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