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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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§ 3 Denkmäler 29<br />

VII B 26 A, BI. 72 StAW) soll unter Abt Gerold (1031-1050) eine<br />

große Glocke für den Turm <strong>der</strong> Peterskirche gegossen worden sein. Sie<br />

wie auch die <strong>an</strong><strong>der</strong>en Glocken des mittelalterlichen Geläutes sind nicht<br />

erhalten. Vom Jahre 1531 stammt nach <strong>der</strong> Inschrift die unter Abt Joh<strong>an</strong>nes<br />

von Groningen gegossene Viertelstundenglocke. Sie ist mit <strong>der</strong><br />

1574 unter Abt Heinrich Duden gegossenen Stundenglocke die älteste <strong>der</strong><br />

vorh<strong>an</strong>denen Glocken. Dazu kamen bis zur Säkularisation 1803 noch<br />

folgende: im Jahre 1658 unter Abt Heinrich Dücker die Gregorius- und<br />

die Liudgerusglocke, unter Abt Ferdin<strong>an</strong>d von Erwitte 1674 die Petrusund<br />

Paulusglocke sowie die Laurentius- und die Martinusglocke, ferner<br />

noch eine weitere Petrusglocke. Von 1694 stammte <strong>der</strong> Guß <strong>der</strong> Marienund<br />

1705 <strong>der</strong> Luciusglocke. Abt Benedikt von Geismar ließ schließlich<br />

noch im Jahre 1748 die Steph<strong>an</strong>usglocke und das dem Joh<strong>an</strong>nes d. T. gewidmete<br />

Meßglöckchen gießen (Jacobs, Geschichte, S. 315 f., hier auch<br />

die Inschriften). Sechs dieser Glocken bef<strong>an</strong>den sich im Vierungs turm und<br />

dienten dem Gottesdienst <strong>der</strong> Abtei. Im Westturm <strong>der</strong> Peterskirche waren<br />

drei Glocken und die bei den Stundenglocken untergebracht. Sie waren<br />

für den Gottesdienst <strong>der</strong> beiden Stadtpfarreien bestimmt.<br />

In den Reformationswirren kam es auch zu Streitigkeiten wegen des<br />

Geläutes <strong>der</strong> Pfarrkirche, wie Abt Konrad in seinem Bericht erzählt<br />

(Jacobs,' Annalen, Beilage 4, S. 221). Abt Heinrich Dücker gab schließlich<br />

1648 auch den Angehörigen <strong>der</strong> Augsburger Konfession die Erlaubnis,<br />

das Geläute in <strong>der</strong> Pfarrkirche bei Sterbefällen zu benutzen. <strong>Die</strong> ev. Gemeinde<br />

machte von dieser Erlaubnis bis zur Fertigstellung ihrer Kirche<br />

im Jahre 1832 Gebrauch (Flügge, Chronik, S. 29, 284).<br />

Der Let t n e r. Der Mönchschor erstreckte sich über die Vierung<br />

hinweg bis zum ersten Pfeiler des Mittelschiffes und war ursprünglich<br />

durch einen Lettner abgeschlossen, über dem eine Kreuzigungsgruppe<br />

<strong>an</strong>gebracht war. Sie wurde 1634 durch hessische Soldaten hinabgestürzt<br />

und zertrümmert (Gregor Overham, S. 147). Im Zuge <strong>der</strong> Barockisierung<br />

<strong>der</strong> Abteikirche im 17./18. Jh. kam es zur Beseitigung des Lettners. Ein<br />

kunstvolles Gitter trat <strong>an</strong> seine Stelle. Als nach <strong>der</strong> Säkularisation <strong>der</strong><br />

Mönchschor überflüssig geworden war, brach m<strong>an</strong> Gitter und Mönchschor<br />

1809 ab und senkte den Fußboden auf das übrige Niveau <strong>der</strong> Kirche. Das<br />

kostbare Chorgestühl aus <strong>der</strong> Zeit um 1700 diente einem ehemaligen<br />

Klosterbru<strong>der</strong>, <strong>der</strong> sich auf <strong>der</strong> südlichen Empore <strong>der</strong> Peterskirche häuslich<br />

nie<strong>der</strong>gelassen hatte, als Brennholz (Jacobs, Geschichte, S. 303). Nur<br />

noch Reste sind vorh<strong>an</strong>den (Beschreibung bei Clemen KD, S. 94).<br />

Leu c h t e r. Ein schwerer kupferner Leuchter, den <strong>der</strong> Helmstedter<br />

Propst Jacobus Passm<strong>an</strong>n auf dringlichen Wunsch des damaligen Kellners<br />

Duden und im Einverständnis mit dem Abt nach <strong>Werden</strong> ges<strong>an</strong>dt hatte,

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