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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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§ 3 Denkmäler 27<br />

4. 0 rgel<br />

<strong>Die</strong> gelegentlichen Erwähnungen im Cursus setzen für dessen Entstehungszeit<br />

in <strong>der</strong> 2. Hälfte des 14. Jhs. eine Orgel voraus. Schon früh<br />

weisen die Rechnungen des 15. Jhs. Posten für sie auf. Meister Joh<strong>an</strong>n<br />

Orgelmeker verfertigte, wie die Rechnung 1429/30 und d<strong>an</strong>n die folgenden<br />

verzeichnen (Akten X Nr. 1 BI. 73 ff., 83 v , 95 v , 96 v , 98 v , 114 ff.), ein<br />

Orgelwerk (nach Eintrag von <strong>an</strong><strong>der</strong>er H<strong>an</strong>d BI. 86 h<strong>an</strong>delte es sich dabei<br />

aber nur um Reparaturen des alten Orgelwerkes). <strong>Die</strong>ses Werk erfor<strong>der</strong>te<br />

viele Korrekturen, die Meister Joh<strong>an</strong>n zusammen mit einem auswärtigen<br />

Mönch immer wie<strong>der</strong> besorgte (Rechnung 1434/35 ebd. BI. 131, 132 v ,<br />

139 v ). <strong>Die</strong> Abtei scheint trotzdem zufrieden gewesen zu sein, bestellte<br />

doch <strong>der</strong> Abt noch bei ihm nach <strong>der</strong> Rechnung 1436/37 ein Clavicordium<br />

(Akten X Nr. 4 BI. 147 v ).<br />

In <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 15. Jhs. besaß die Abteikirche zwei Orgeln,<br />

von denen die kleinere auf Kosten <strong>der</strong> Bürgerschaft verfertigt war, wie<br />

die Meßfundation des Marienaltares von 1470 berichtet (J acobs, Geschichte,<br />

S. 452 f. Beilage Nr.26). <strong>Die</strong>se bef<strong>an</strong>d sich in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong><br />

Kirche, die größere in <strong>der</strong> Peterskirche über dem Severinsaltar (Duden,<br />

Historia, S. 38). Beide Orgeln waren Mitte des 16. Jhs. altersschwach, so<br />

daß sie entfernt werden mußten. 1549 wurde eine neue Orgel <strong>an</strong>geschaffi:<br />

und in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Kirche, d. h. im Osten des Mittelschiffes <strong>der</strong> Peterskirche,<br />

aufgestellt. <strong>Die</strong> gewölbte Orgelbühne übersp<strong>an</strong>nte <strong>der</strong>en g<strong>an</strong>ze<br />

Breite, so daß die einheitliche Raumwirkung bei<strong>der</strong> Kirchen verloren ging<br />

(dazu Effm<strong>an</strong>n 1, S. 393). Der Schöpfer dieser Orgel war <strong>der</strong> münsterische<br />

Bürger Goswin Stapervenne, den Duden als einen insignis et ingeniosus<br />

huius artis practicus et architectus bezeichnet (Historia S. 38; zu diesem<br />

Orgelbauer vgI. Rudolf Reuter, Orgeln in Westfalen. 1965, S. 33 f.). Auf<br />

Dudens Drängen wurde aus den restlichen Mitteln 1554 bei Stapervenne<br />

noch eine weitere kleinere Orgel bestellt und in <strong>der</strong> Nähe des Chores aufgestellt<br />

(Kosten s. Rechnung 1553/54, Akten X Nr. 20 BI. 53). Eine neue<br />

Orgel stammte aus dem Jahre 1709 (Effm<strong>an</strong>n 1, S. 408).<br />

5. Gräber und Grabdenkmäler<br />

<strong>Die</strong> Äbte wurden nach einem alten Brauch in <strong>der</strong> Abteikirche beigesetzt.<br />

Gelegentliche Angaben bei Memorienstiftungen zeigen das (z. B.<br />

Crecelius, Trad. 1, Nr. 86, Nr.94). <strong>Die</strong> Lage ihrer Gräber ist bis in das<br />

16. Jh. weitgehend unbek<strong>an</strong>nt (zu den Gräbern <strong>der</strong> Liudgeriden vgI. oben<br />

§ 3, 1). Erst von Abt Antonius Grimholt (t 1517) <strong>an</strong> wissen wir Näheres.

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