09.01.2014 Aufrufe

Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

§ 42 <strong>Die</strong> Äbte 363<br />

waren <strong>der</strong> aus Thimistier b. Lüttich stammende Henricus Sonius und<br />

die Aachenerin Joh<strong>an</strong>na Massin (KB St. Foill<strong>an</strong>, 5.277). Nach den<br />

Personaldaten bei Roskamp (5.48) trat Sonius in <strong>Werden</strong> mit 20<br />

Jahren am 19. Dezember 1728 ein und legte die Profeß am 1. J<strong>an</strong>uar<br />

1730 ab. <strong>Die</strong> Priesterweihe erhielt Sonius am 18. September 1734 und<br />

wurde am 20. März 1736 Lektor <strong>der</strong> Philosophie, am 1. Dezember<br />

1739 Lektor <strong>der</strong> Theologie, am 21. Februar 1742 Pastor <strong>an</strong> St. Klemens,<br />

am 8. April 1752 Pastor <strong>an</strong> St. Lucius, am 7. März 1753 Propst<br />

in Helmstedt und schließlich am 3. Oktober 1757 zum Abt gewählt.<br />

Der Kölner Erzbischof bestätigte ihn am 12. November, und <strong>der</strong> Kölner<br />

Weihbischof nahm die Abtsweihe in seiner Hauskapelle am<br />

20. November dieses Jahres vor (Torsy, Weiheh<strong>an</strong>dlungen, S. 86). <strong>Die</strong><br />

Kosten für Wahl, Bestätigung, Weihe und kaiserl. Belehnung betrugen<br />

nach Ausweis <strong>der</strong> Aufstellung des Abtes 2383 Rtl (Jacobs, Geschichte,<br />

S. 434 f., Anl. Nr. 14).<br />

Schon am 30. Mai 1758 erhielt er die Regalieninvestitur durch den<br />

Kaiser (WU Nr.4540). Sie wurde am 20. Oktober 1767 durch Josef<br />

H. wie<strong>der</strong>holt. <strong>Die</strong> schnelle Erledigung dieser Frage ist wohl durch<br />

die Sp<strong>an</strong>nungen mit Preußen bedingt, die unter Abt Sonius wie<strong>der</strong><br />

einem Höhepunkt entgegentrieben und im J<strong>an</strong>uar 1765 zu einer Verhaftung<br />

des Abtes und gewaltsamen Eintreibung von Gel<strong>der</strong>n führten<br />

(s. auch § 18). In konfessioneller Hinsicht brachen bald die Streitigkeiten<br />

wie<strong>der</strong> in voller Stärke aus (vgl. § 25). - Zur Bursfel<strong>der</strong> Kongregation<br />

best<strong>an</strong>den die alten traditionell guten Beziehungen weiter,<br />

nachdem <strong>der</strong> Abt auf dem Generalkapitel am 1. Juli 1764 in die Reihe<br />

<strong>der</strong> Abte aufgenommen war (Volk, Rezesse 3, S. 351).<br />

Seine g<strong>an</strong>ze Kraft mußte <strong>der</strong> Abt in seiner Tätigkeit für <strong>Werden</strong> auf<br />

die Austragung <strong>der</strong> Streitigkeiten mit Preußen und die damit im Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

stehenden konfessionellen Wirren in <strong>der</strong> Stadt aufwenden.<br />

Tod: Der Abt starb am 28. Oktober 1774 und wurde im Muttergotteschor<br />

begraben, wo sich in <strong>der</strong> Westw<strong>an</strong>d sein Grabstein befindet<br />

(Jacobs, Geschichte, S. 186).<br />

Siegel: 1. Oval, Durchmesser ca. 4,6 x 7,5 cm. Siegelbild: Wie bei<br />

seinen Vorgängern. Unter dem Sockel <strong>der</strong> Figur Stiftswappen, bekrönt<br />

von einer Mitra zwischen gekreuzten Krummstäben. Umschrift: Nicht<br />

zu entziffern. Einziger Abdruck <strong>an</strong> Urkunde vom 1. August 1758<br />

(WU Nr. 4585).<br />

2. Rund, Durchmesser 4,5 cm. Siegelbild: Sechsfeldriges Wappen mit<br />

Herzschild, das redende Familienwappen des Abtes enthaltend: Sonne<br />

mit Strahlen. Umschrift: SIGIL(LUM). R(EVERENDISSI)MI. ET.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!