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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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§ 42 <strong>Die</strong> Äbte 359<br />

am 12. Februar des Jahres bestätigte (WU Nr. 3667). Zwei Tage später<br />

erteilte ihm <strong>der</strong> Kölner Weihbischof in <strong>der</strong> J esui tenkirche zu Köln<br />

die Abtsweihe, die nicht ohne Zwischenfall verlief. Der Weihbischof<br />

setzte erst d<strong>an</strong>n die Weiheh<strong>an</strong>dlung fort, als in dem <strong>Werden</strong>er Formular<br />

des Obedienz eides die Formel salvis privilegiis getilgt war<br />

(Torsy, Weiheh<strong>an</strong>dlungen, S. 74).<br />

Kaiser Josef I. erteilte ihm die Regalien am 1. Juni 1707 (WU<br />

Nr. 3711). Der Abt war während seiner g<strong>an</strong>zen Regierungszeit auf<br />

die Hilfe des Kaiserhofes <strong>an</strong>gewiesen, da <strong>der</strong> Streit mit Preußen<br />

wegen <strong>der</strong> L<strong>an</strong>deshoheit unter ihm mit aller Schärfe ausbrach (vgl.<br />

§ 18) und die g<strong>an</strong>ze Regierungszeit des Abtes verdüsterte und ihn zu<br />

einem dreijährigen Exil zw<strong>an</strong>g (Jacobs, Annalen, S. 166, Anm.).<br />

Einen gewissen Rückhalt f<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Abt in diesen Wirren bei <strong>der</strong><br />

Jülich-Bergischen Regierung in Düsseldorf. <strong>Die</strong> Stiftung des Hochaltares<br />

durch den Kurfürsten Joh<strong>an</strong>n Wilhelm weist noch darauf hin<br />

(vgl. § 3 Nr.2). Auch zur Bursfel<strong>der</strong> Kongregation, in <strong>der</strong>en Xbtegemeinschaft<br />

er 1706 aufgenommen war (Volk, Rezesse 3, S.202),<br />

hielt er enge Verbindungen (vgl. § 22).<br />

<strong>Die</strong> Abteikirche verd<strong>an</strong>kte ihm zum größten Teil ihre barocke Ausstattung<br />

und Ausmalung, was Roskamp (S. 40) beson<strong>der</strong>s hervorhebt.<br />

Auch sonst ließ er sich eine sorgfältige Wirtschaftsführung <strong>an</strong>gelegen<br />

sein, so daß er in <strong>der</strong> Nähe <strong>Werden</strong>s Schloß Heisingen und mehrere<br />

Güter <strong>an</strong>kaufen konnte.<br />

Tod: Der Abt starb nach 13jähriger Regierung am 20. Dezember 1718<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> Wassersucht und <strong>an</strong> Asthma. Er wurde im Muttergotteschor<br />

begraben (Roskamp, S.40). Sein Grabstein jetzt <strong>an</strong> <strong>der</strong> nördlichen<br />

Seitenw<strong>an</strong>d.<br />

Siegel: 1. Oval, Durchmesser 5,4 x ca. 8 cm. Siegelbild: Unter von<br />

Säulen getragenem Baldachin Liudger in Pontifikal klei dung, ein Kirchenmodell<br />

in <strong>der</strong> Linken, den Krummstab mit auswärts gekehrter<br />

Krümme in <strong>der</strong> Rechten haltend. Zu beiden Seiten <strong>der</strong> Figur Nischen<br />

mit palmentragenden Engeln. Zu Füßen Liudgers unter dem Sockel<br />

ein großer vielfeldriger, in Einzelheiten nicht mehr erkennbarer<br />

Wappenschild, überdeckt von Mitra zwischen gekreuzten Krummstäben.<br />

Umschrift: [SIGILLUM REVERENDISSIMI DOMINI<br />

CO]ELESTINI IMP(ERIALI)UM. MONASTERIORUM WER­<br />

DINENS(IS). AC HELMST(ADENSIS). A[BBATIS]. Einziger ermittelter<br />

Abdruck <strong>an</strong> Urkunde vom 20. Oktober 1706, schwer beschädigt<br />

(WU Nr. 3691).<br />

2. Rund, Durchmesser etwa 5 cm. Siegelbild: mehrfeldriger Wappenschild<br />

mit Herzwappen, in Einzelheiten nicht mehr erkennbar; ebenso

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