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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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§ 42 <strong>Die</strong> Äbte 355<br />

kaiserlicher Privilegien, darunter das <strong>der</strong> freien Vogtwahl (WU<br />

Nr.2961). Der Abt erhielt zusätzlich am 18. September 1651 noch<br />

ein kaiserliches Protectorium (WU Nr. 3017). <strong>Die</strong> mit Br<strong>an</strong>denburg<br />

getroffenen Vergleiche wurden vom Kaiser Leopold am 30. Dezember<br />

1667 bestätigt (WU Nr.3227; dazu WU Nr.3032), nachdem schon<br />

am 21. März 1664 erneut die Regalienübertragung mit <strong>der</strong> üblichen<br />

Privilegienbestätigung durch den Kaiser stattgefunden hatte (WU<br />

Nr. 3134). - <strong>Die</strong> seit dem 16. Jh. auffällig geringen Beziehungen zu<br />

Köln blieben im 17. Jh. unter Abt Dücker weiterhin kühl. Auch bei<br />

seiner Konfirmation, die am 24. Juli 1646 erfolgte, machte Köln die<br />

üblichen Schwierigkeiten wegen <strong>der</strong> Taxengel<strong>der</strong>, weswegen <strong>der</strong> Abt<br />

Beschwerde einlegen mußte (Akten I, Nr.9, BI. 43, Konzept). Dagegen<br />

hatte <strong>der</strong> Abt zur Bursfel<strong>der</strong> Kongregation das gleiche enge<br />

Verhältnis wie seine beiden Vorgänger (vgl. § 22). Er wurde auf dem<br />

ersten Generalkapitel nach dem dreißigjährigen Kriege vom 29. August<br />

bis 1. September 1649 in den Coetus <strong>der</strong> Abte aufgenommen<br />

(Volk, Rezesse 2, S. 592). - Gesp<strong>an</strong>nt waren aber zunächst die Beziehungen<br />

zu Br<strong>an</strong>denburg, bis nach einigen Vorvergleichen <strong>der</strong> Weg<br />

geebnet war für den Hauptvergleich vom 24. Juli 1666, <strong>der</strong> die noch<br />

strittigen Fragen bereinigte (vgl. § 18).<br />

Auch sonst versuchte <strong>der</strong> Abt durch Verträge Streitigkeiten beizulegen,<br />

so mit <strong>der</strong> Stadt (vgl. § 25) und mit Or<strong>an</strong>ien wegen <strong>der</strong> Güter<br />

in <strong>der</strong> Grafschaft Mörs (vgl. § 20). In erstaunlich kurzer Zeit verst<strong>an</strong>d<br />

<strong>der</strong> Abt, unterstützt von seinem Konvent, die wirtschaftliche Lage<br />

des Klosters zu konsolidieren, was schon <strong>der</strong> Visitationsbericht von<br />

1649 <strong>an</strong>erkennend hervorhob. So ist es verständlich, daß <strong>der</strong> Abt von<br />

den <strong>Werden</strong>er Chronisten des 17. Jhs. (Gregor Overham, S. 152) und<br />

des 18. Jhs. (Roskamp, S. 24) sehr gelobt wird. Letzterer hebt vor<br />

allem den Rückerwerb verlorener Güter, den Ankauf einer Hälfte<br />

des Hauses Schur, <strong>der</strong> Weinberge in Rheinbrohl und eines von seinem<br />

Nachfolger wie<strong>der</strong> verkauften Hauses in Köln sowie seinen Eifer für<br />

Studien und Studenten hervor.<br />

Der Abt starb, vom Schlag getroffen, am 19. Juni 1667. Sein Grabstein<br />

jetzt <strong>an</strong> <strong>der</strong> Südw<strong>an</strong>d des Apostelchores.<br />

Siegel: 1. Oval, Durchmesser 5,5 x 3 cm. Siegelbild: Wie bei seinem<br />

Vorgänger. Umschrift: S(IGILLUM). R(EVERENDISSIMI). D(O­<br />

MINI). HENRICI IMP(~RIALIUM). MONASTERIORUM<br />

WERDINENS(IS) AC HELMST(ADENSIS) ABBATIS. Abdruck<br />

<strong>an</strong> Urkunde vom 11. J<strong>an</strong>uar 1647 (WU Nr. 2916).<br />

2. Sekret: Rund, Durchmesser 3,5 cm. In dem durch ein durchgehendes<br />

Kreuz gebildeten Viertel in Feld 1 und 4 Adler, in Feld 2 und 3

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