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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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§ 42 <strong>Die</strong> Abte 353<br />

Wochen nach <strong>der</strong> Wahl stellte Köln am 11. August 1614 die Konfirmationsurkunde<br />

aus (WU Nr.2594). Seine Eidesleistung trägt das<br />

Datum vom 31. August dieses Jahres (Kurköln Urk. Nr. 4994). Wohl<br />

<strong>an</strong>schließend wurde er zum Abt geweiht.<br />

Im Leben und in <strong>der</strong> Politik des Abtes spielte vor allem die Bursfel<strong>der</strong><br />

Kongregation eine überaus große Rolle, nachdem er auf dem<br />

in An<strong>der</strong>nach vom 7. bis 10. September 1614 tagenden Generalkapitel<br />

in die Xbtegemeinschaft aufgenommen war (Volk, Rezesse 2, S. 392).<br />

Er wurde auf ihren Vorschlag um 1629 zu einem <strong>der</strong> kaiserlichen<br />

Kommissare ern<strong>an</strong>nt, ,die nach Erlaß des Restitutionsediktes die in<br />

ev<strong>an</strong>gelischer H<strong>an</strong>d befindlichen nie<strong>der</strong>sächsischen Benediktinerklöster<br />

zurückführen sollten (vgI. § 22). <strong>Die</strong> durch das Aussterben <strong>der</strong> Klever<br />

Herzöge 1609 erledigte Vogtei blieb während seiner g<strong>an</strong>zen Abtszeit<br />

vak<strong>an</strong>t (vgI. § 18).<br />

Der größte Teil <strong>der</strong> Regierungszeit Abt Hugos fiel in die Zeit des<br />

großen Krieges. Er verschonte auch das Abteigebiet nicht, das schon<br />

vorher durch die Beutezüge <strong>der</strong> sp<strong>an</strong>ischen und holländischen (staatischen)<br />

Truppen sehr gelitten hatte (vgI. § 10; ferner L<strong>an</strong>genbach,<br />

Stift und Stadt <strong>Werden</strong>, S. 1 ff.). Kontributionen und Plün<strong>der</strong>ungen<br />

brachten das Stift <strong>an</strong> den R<strong>an</strong>d des Abgrundes (Generalkapitel von<br />

1631: ad extremam fere inopiam; Volk, Rezesse 2, S. 533 f.). Zu allen<br />

diesen Leiden kamen noch die konfessionellen Streitigkeiten. Sie<br />

waren je nach <strong>der</strong> Kriegslage von wechselndem Erfolg für beide Parteien,<br />

bis schließlich <strong>der</strong> Abt doch die Stellung seines Klosters behaupten<br />

konnte (s. § 11). Er brachte es sogar fertig, trotz <strong>der</strong> schweren<br />

Zeiten, die verpfändeten Fl<strong>an</strong><strong>der</strong>nschen Einkünfte wie<strong>der</strong> einzulösen,<br />

wie Gelenius (Farragines XX, BI. 643 STaAK; Jacdbs, Annalen,<br />

S. 153) bewun<strong>der</strong>nd mitteilt.<br />

Tod: Der Abt, <strong>der</strong> in seinen letzten Lebensjahren viel kränkelte und<br />

von Hetterscheid aus wegen <strong>der</strong> unsicheren Verhältnisse in <strong>Werden</strong><br />

die Verwaltung des Klosters geführt haben soll (J acobs, Annalen,<br />

S. 129, Anm. 172), starb am 24. Juni 1646 und wurde in <strong>der</strong> Abteikirche<br />

begraben, wo aber sein Grabstein nicht meh~ vorh<strong>an</strong>den ist.<br />

Siegel: 1. Oval, Durchmesser 5,3 x 7,5 cm. Siegelbild: St. Liudger in<br />

Pontifikalkleidung, in <strong>der</strong> Rechten ein Kirchenmodell, in <strong>der</strong> Linken<br />

den Stab mit einwärts gekehrter Krümme haltend, rechts und links<br />

begleitet von weiblichen Figuren unter einem Torbogen, <strong>der</strong>en Bedeutung<br />

durch nicht mehr lesbare Unterschriften <strong>an</strong>gegeben ist. Unter<br />

dem Sockel Stiftswappen. Umschrift: S(IGILLUM) R(EVERENDIS­<br />

SIMI) D(OMINI) HUGONIS IMP(ERIALIUM) MONASTE­<br />

RIORUM \VERDE(NENSIS) AC HELMST(ADENSIS) ABBA-

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