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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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§ 42 <strong>Die</strong> Abte 351<br />

läßt sich Kloedt erst im Jahre 1600, wo sein Name im Verzeichnis <strong>der</strong><br />

Weihnachtsgeschenke des Abtes Duden erscheint (PRA W). Am<br />

12. März 1601 richtete er mit den <strong>an</strong><strong>der</strong>en Konventualen ein Schreiben<br />

<strong>an</strong> den Klever Herzog und unterzeichnet <strong>an</strong> zweitletzter Stelle<br />

als Conradus X<strong>an</strong>tensis. Er muß demnach damals zu den jüngeren<br />

Mitglie<strong>der</strong>n des Konventes gehört haben (Kleve Mark, Akten XXIV,<br />

Nr.3 BI. 458). Seine Wahl f<strong>an</strong>d nach Ausweis des Protokolls in <strong>der</strong><br />

Zeit vom 13. bis 16. April 1601 statt (WU Nr. 2398; über den Vorg<strong>an</strong>g<br />

s. die Angaben des Anonymus S. 84).<br />

<strong>Die</strong> Belehnung mit den Regalien erfolgte durch Kaiser Rudolf H. am<br />

14. März 1603 (WU Nr.2424; Verh<strong>an</strong>dlungen darüber Akten I,<br />

Nr.22). Zwei kaiserliche Schutzm<strong>an</strong>date erhielt <strong>der</strong> Abt noch im<br />

selben Jahr am 22. Dezember (WU Nr.2433, 2434; zur Frage <strong>der</strong><br />

Reichsst<strong>an</strong>dschaft unter Kloedt vgl. § 16). Zu Köln scheinen im Anf<strong>an</strong>g<br />

<strong>der</strong> Regierungszeit des Abtes im Zusammenh<strong>an</strong>g mit seiner Bestätigung<br />

gesp<strong>an</strong>nte Beziehungen geherrscht zu haben. Noch am<br />

10. J<strong>an</strong>uar 1602 mußte <strong>der</strong> Abt deswegen beim Erzbischof vorstellig<br />

werden und die Vermittlung-des Nuntius und <strong>der</strong> Klever K<strong>an</strong>zlei in<br />

Anspruch nehmen. <strong>Die</strong> Gebühren waren <strong>der</strong> Streitpunkt. Nach Empf<strong>an</strong>g<br />

eines verguldeten Kopf sambt etlichen stücklichen Goldts, worüber<br />

Köln am 7. Juli 1602 quittierte (Akten I, Nr.8), erfolgte die<br />

Aushändigung ·<strong>der</strong> vom 19. Oktober 1602 datierten Konfirmation<br />

(vgl. auch § 19). - Zur Bursfel<strong>der</strong> Kongregation pflegte er im Gegensatz<br />

zu seinem Vorgänger wie<strong>der</strong> sehr enge Verbindungen (vgl. § 22),<br />

ebenso zum Klever Hof. Schon gleich nach seiner Wahl erhoben die<br />

<strong>an</strong>wesenden Klever Ges<strong>an</strong>dten die For<strong>der</strong>ung nach einer beschleunigten<br />

Belehnung mit <strong>der</strong> Vogtei, vor allem aber mit den Friemersheimer<br />

Gütern, die d<strong>an</strong>n auch schon am 14. April geschah (WU Nr.2399).<br />

<strong>Die</strong> feierliche Gesamtbelehnung stammt von 1605 (Urkunde ohne<br />

Tagesdatum: WU Nr. 2511). Sol<strong>an</strong>ge <strong>der</strong> letzte Sproß des Herzoghauses<br />

regierte, hatte <strong>der</strong> Abt eine starke Stütze <strong>an</strong> ihm.<br />

<strong>Die</strong> Verwaltungstätigkeit des Abtes war belastet durch die großen<br />

Schulden, die <strong>der</strong> Abt bei seinem Antritt vorf<strong>an</strong>d, und die er wegen<br />

<strong>der</strong> allgemein ungünstigen Zeitlage am Nie<strong>der</strong>rhein auch nicht vermin<strong>der</strong>n<br />

konnte, wie selbst die Visitatoren 1611 feststellten (Volk,<br />

Rezesse 2, S. 366). <strong>Die</strong> Sorge des Abtes um seine ungünstige wirtschaftliche<br />

Position wurde noch überschattet durch den Kampf gegen<br />

die kirchlichen Neuerungen in Stadt und Abteigebiet (Beispiel dafür<br />

Anonymus, S. 85 f.; dazu Jacobs, Geschichte, S. 158 f.). Dem Abt<br />

gel<strong>an</strong>g es nicht, sich durchzusetzen.

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