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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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348 7. Personallisten<br />

<strong>der</strong> schon l<strong>an</strong>ge schwelenden Streitigkeiten. Sie hatten das Eingreifen<br />

des Klever Herzogs und <strong>der</strong> Bursfel<strong>der</strong> Kongregation zur Folge. Dabei<br />

wurden Mißstände in <strong>der</strong> Haushaltung und Verwaltung aufgedeckt<br />

(vgI. § 10). Dazu kamen Streitigkeiten zwischen Abt und Pfarr<strong>an</strong>gehörigen<br />

wegen <strong>der</strong> Seelsorgeausübung <strong>der</strong> Mönche in den beiden<br />

Kirchen St. Lucius und St. Klemens, die <strong>der</strong> Abt am 13. August 1531<br />

dem Kloster hatte inkorporieren lassen (vgI. § 24).<br />

Der Abt starb nach längerem Kr<strong>an</strong>kenlager am 20. Oktober 1572 und<br />

wurde vor dem Apostelaltar <strong>der</strong> Abteikirche beigesetzt (so Duden in<br />

einer Notiz über Tod und Begräbnis: Akten VIlla, Nr. 8 BI. 108).<br />

Siegel: Oval, 4,2 x 7 cm. Siegelbild: Unter Baldachin St. Liudger in<br />

Pontifikalkleidung, in <strong>der</strong> Rechten ein Kirchenmodell, in <strong>der</strong> Linken<br />

den Stab mit auswärts gekehrter Krümme und Sudarium haltend. Zu<br />

seinen Füßen Schild mit dem Stiftswappen. Umschrift: S(IGILLUM)<br />

D(OMINI) HERMANNI ABBATIS WERDINE(N)SIS ET<br />

HELMSTEDE(NSIS). Sehr schöner Abdruck <strong>an</strong> Urkunde vom<br />

7. September 1545 (WU Nr. 1585). Ein Oblatensiegel auf Schreiben<br />

des Abtes vom 3. Oktober 1572 (Kleve, Akten XXIV, Nr. 3 BI. 175).<br />

He i n r ich Du den 1573-1601. Er stammte aus einem mit dem<br />

Adel <strong>der</strong> Umgebung versippten, <strong>an</strong>gesehenen Honoratiorengeschlecht<br />

<strong>der</strong> Stadt WeseI. Sein offenbar früh verstorbener Vater Alex<strong>an</strong><strong>der</strong><br />

Duden war Burggraf im benachbarten Ringenberg gewesen, ein Amt,<br />

das auch <strong>der</strong> gleichnamige Bru<strong>der</strong> des Abtes bekleidete (Akten IX a,<br />

Nr.6 BI. 70). Er hatte noch einen weiteren Bru<strong>der</strong> Theodor, <strong>der</strong><br />

K<strong>an</strong>onikus in X<strong>an</strong>ten und eine Schwester, die mit Joh<strong>an</strong>n von Ketteler<br />

zu Schmachtenberg verheiratet war (Rechnung 1577/78, Akten X,<br />

Nr. 23 BI. 140 v , 141).<br />

Duden war um seine Familie sehr besorgt und unterstützte sie nach<br />

Kräften. Sein Neffe Alex<strong>an</strong><strong>der</strong> wurde Stadtrichter in <strong>Werden</strong> und<br />

tritt oft als Zeuge bei Belehnungen in den Urkunden des Stiftes auf.<br />

Dessen Sohn J oh<strong>an</strong>nes, <strong>der</strong> nach einem Schreiben Dudens vom<br />

14. September 1598 sich bezeichnen<strong>der</strong>weise in dem nicht mehr katholischen<br />

Kloster Berge b. Magdeburg aufhielt, von hier wegen <strong>der</strong> Pest<br />

flüchten mußte und nach Helmstedt kam, erhielt dort auf Anordnung<br />

des Abtes zeitweilig seinen Unterhalt (Schreiben <strong>an</strong> den Propst' von<br />

Helmstedt, Akten Va, Nr.4).<br />

Duden kam nach einigen Angaben (Historia, S. 36) am 10. November<br />

1541 mit dem Hum<strong>an</strong>isten Pering, <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>holt Schulmeister in<br />

Wesel gewesen war, nach <strong>Werden</strong>, um diesen Lehrer auf Kosten seiner<br />

Mutter noch ein Jahr zu hören, trat d<strong>an</strong>n aber gegen ihren Willen<br />

1542 in das Kloster ein und beg<strong>an</strong>n sein Noviziat am 21. Oktober,

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